Bankenchronik Ausgabe 10/2018

20. April bis 4. Mai 2018

Macquarie Investment Management, die Asset-Management-Division der Macquarie Group, hat eine Vereinbarung über den Erwerb der in Luxemburg ansässigen Value Invest Asset Management S.A. (Value Invest) geschlossen. Value Invest ist eine spezialisierte Kapitalanlagegesellschaft, mit Sitz im Großherzogtum Luxemburg und verfügt über ein verwaltetes Vermögen von 4 Milliarden Euro. Über die Bedingungen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss wird für Mitte 2018 erwartet.

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat die Kriterien für die Vergabe seines FNG-Siegels verschärft. Ausschlusskriterien seien nun auch Kohlebergbau, Ölsande und Fracking sowie bedeutsame Kohleverstromung, teilte der Fachverband für nachhaltige Investments mit. Bislang galten als Mindestanforderungen für die Zertifizierung des Siegels, eines Qualitätsstandards für nachhaltige Investmentfonds, die Einhaltung der sogenannten ESG-Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und darüber hinaus der Ausschluss von Investitionen in Kernenergie und Waffen. Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen sind weitere Ausschlusskriterien.

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) und der Fintech-Inkubator Finleap haben gemeinsam die Deutsche Fintech Solutions GmbH gegründet. Die Unternehmen planen ein digitales Tool, das die DVAG-Vermögensberater bei zeitaufwendigen Analysetätigkeiten und bei der langfristigen Kundenbetreuung unterstützt. Den IT-Spezialisten sollen deshalb Vertriebsexperten der DVAG zur Seite stehen, um das Tool auf die Anforderungen des Allfinanzdienstleisters zuschneiden zu können.

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) hat den Verkauf des Kernbankgeschäfts der Raiffeisen Bank Polska S.A. mittels Abspaltung an die Bank BGZ BNP Paribas S.A., Tochter der BNP Paribas S.A. (BNP) bekanntgegeben. Der Verkaufspreis beträgt rund 775 Millionen Euro. Er basiert auf einem materiellen Buchwert des Kernbankgeschäfts zum 31. Dezember 2017 in Höhe von rund 815 Millionen Euro und ist vorbehaltlich des Rechnungsabschlusses. Gemäß der Vereinbarung mit dem Käufer wurden dem Kernbankgeschäft zum 31. Dezember 2017 Gesamtaktiva von rund 9,5 Milliarden Euro und risikogewichtete Aktiva von insgesamt rund 5,0 Milliarden Euro zugeordnet. Vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen wird der Abschluss für das vierte Quartal 2018 erwartet.

Die Europäische Kommission und der Europäische Investitionsfonds (EIF) haben ein Programm für einen europaweiten Risikokapitaldachfonds (Venture-EU) aufgelegt, um Investitionen in innovative Start-up- und Scale-up-Unternehmen in ganz Europa zu fördern. Dazu gehören sechs Wagniskapitalfonds, die 410 Millionen Euro an EU-Unterstützung für ihr Investitionsvorhaben am europäischen Risikokapitalmarkt erhalten sollen. Die Fonds sollen dann von anderen Investoren bis zu 2,1 Milliarden Euro an Geldern einsammeln, die wiederum in wachstumsstarke Kleinunternehmen investiert werden.

Der Vorstand der Deutschen Bank hat strategische Anpassungen in der Unternehmens- und Investmentbank beschlossen um die Kosten deutlich zu senken. Konkret wurden drei Maßnahmen genannt: Im Beratungs- und Finanzierungsgeschäft (Corporate Finance) konzentriert sich die Bank künftig auf die Branchen und Segmente mit Bezug zu ihren europäischen Kunden sowie auf Emissions- und Finanzierungsgeschäfte, in denen sie sich zu den Marktführern rechnet. In den USA und in Asien will sie ihr Geschäft in den Sektoren reduzieren, die kaum grenzüberschreitend aktiv sind. Das Zinsgeschäft in den USA wird deutlich verkleinert, um die Bilanz der Bank, die Verschuldungsposition und die Repo-Finanzierung zu reduzieren. Das weltweite Aktiengeschäft will der Vorstand genau prüfen, das Geschäft in bestimmten Bereichen gegebenenfalls zurückfahren. Der Vorstand bekräftigt, dass die bereinigten Kosten im Jahr 2018 nicht über 23 Milliarden Euro liegen sollen. Dazu gehört ein Rückgang der Zahl der Mitarbeiter im Lauf des Jahres 2018 durch Anpassungen in der Unternehmens- und Investmentbank sowie der angeschlossenen Infrastrukturfunktionen, eine Verschlankung der Führungsstrukturen, sinkende Ausgaben für externe Berater und größere Effizienz bei den internen Kontrollsystemen.

Die Niedersächsische Förderbank NBank arbeitet künftig mit dem Münchner Fintech CommneX zusammen. Gemeinsam wollen die Partner den niedersächsischen Kommunen einen digitalen Zugang zu den Förderkrediten der NBank ermöglichen und kombinieren deshalb diesen mit der digitalen Finanzierungsvermittlung durch CommneX. Beide Funktionen sind bereits live und können von den niedersächsischen Kommunen genutzt werden.

Die Europäischen Zentralbank (EZB) gewährt der Deutschen Bank mehr Spielraum bei der Verwendung von Einlagen und Liquidität der Postbank. Damit bleiben der Großbank bei der Integration ihrer Tochter in das Privat- und Firmenkundengeschäft des Konzerns Doppelstrukturen bei der Verwaltung der Gelder erspart. Zugleich könnten die Einlagen der Postbank, die derzeit hauptsächlich zur Finanzierung von Hypotheken mit niedriger Rendite genutzt werden, künftig auch in rentableren Geschäften genutzt werden. Seit rund einem Jahr hatte sich das Institut um den aufsichtsrechtlichen Waiver bemüht.

Die GLS Gemeinschaftsbank beteiligt sich mit 15,6 Prozent an der Nürnberger Umwelt Bank AG. Das von der Genossenschaftsbank übernommene Aktienpaket wurde bisher von der Umwelt Vermögen Beteiligungs AG gehalten, die der Gründerfamilie Popp zuzurechnen ist. Die beiden Kreditinstitute haben bereits in der Vergangenheit punktuell zusammengearbeitet.

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