Bankenchronik Ausgabe 13/2019

7. bis 24. Juni 2019

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser wird über die Tochtergesellschaft Hauck & Aufhäuser Fund Services S.A. in Luxemburg die Mehrheit an der Crossroads Capital Managament Limited (CCM) erwerben. Die Transaktion steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der irischen Zentralbank. CCM ist ein Alternative Investment Fund Manager (AIFM) und eine UCITS Management-Gesellschaft mit Sitz in Dublin, die sich auf eine Reihe von Dienstleistungen für Investmentmanager und Fondspromoter in Europa spezialisiert hat. Mit dem Zukauf möchte die Privatbank nach eigenen Angaben ihren Bereich Asset Servicing um eine internationale Komponente ausbauen. Laut Meldung belaufen sich die Assets under Management bei der Privatbank nach Abschluss der Transaktion auf 124 Milliarden Euro.

Der digitale Vermögensverwalter Moneyfarm expandiert nach eigenen Angaben in den deutschen Markt. Dabei arbeitet das Unternehmen mit der Allianz zusammen und bietet in einer exklusiven Partnerschaft mit Allianz Global Investors ein gemeinsam entwickeltes Produkt an. Ab September sollen Kunden in das neue Angebot investieren können. Für den bis dahin laufenden Betatest habe Moneyfarm die 1822direkt als Partner gewonnen.

Die Deutsche Bank hat zum 9. Juni 2019 den am 27. März 2018 angekündigten Verkauf ihres Privat- und Firmenkundengeschäfts in Portugal an ABANCA Corporación Bancaria rechtlich abgeschlossen. Am Pfingstwochenende hat die Deutsche Bank Portugal die entsprechenden Kunden, Vermögenswerte und Mitarbeiter an ABANCA übertragen.

Die zur Fidelity-Gruppe gehörende FIL Fondsbank (FFB) übernimmt zum 1. Januar 2020 die Retaildepots von Metzler Fund Xchange. Es handelt sich um rund 50 000 Depots mit einem Bestand von knapp 2 Milliarden Euro, die zum überwiegenden Teil über freie Finanzanlagenvermittler und Vermögensverwalter betreut werden. Die Transaktion steht unter üblichen regulatorischen Vorbehalten.

Die Fusion der beiden Genossenschaftsbanken Volksbank Cloppenburg und Volksbank Garrel ist seit dem 14. Juni 2019 offiziell vollzogen. Die zusammengeschlossenen Banken agieren künftig unter dem Namen VR-Bank in Südoldenburg und haben eine kumulierte Bilanzsumme von 924 Millionen Euro (Stand Ende Dezember 2018). Die anhaltende Niedrigzinsphase drückt weiter auf die Ertragskraft der Institute und hält damit den Druck zur Konsolidierung hoch. Ende Juni wurde auch die Fusion der VVB und der Volksbank untere Saar vollzogen, die künftig als Vereinigte Volksbank eG Saarlouis - Losheim am See - Sulzbach/Saar firmieren wird. Das neue Institut soll eine kumulierte Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Euro haben und gehört damit zu den 80 größten Genossenschaftsbanken in Deutschland. Die Zahl der Institute schmilzt damit weiter zusammen. Waren es Ende 2015 noch 1 021 Genossenschaftsbanken, blieben Ende 2018 nur noch 875 übrig, mit nun weiter sinkender Tendenz. Das entspricht einem Rückgang von 14,3 Prozent innerhalb von nur drei Jahren.

Euroclear, die EIB (European Investment Bank), die Banco Santander und EY haben gemeinsam eine Endto-End-Blockchain-Lösung für die Emission und die Abwicklung von Euro Commercial Papers entwickelt. Mit der Lösung soll die Emission von Geldmarktpapieren effizienter werden. Der Proof of Value wurde nun erbracht. Die Pilotphase soll bald starten. Andere Emissionshäuser von ECP haben bereits Interesse angekündigt und wurden auch zur Teilnahme an der Pilotphase eingeladen.

Der Vermittler von Geld- und Kapitalmarktprodukten Eurobond-Sales AG und der Online Marktplatz CommneX für den Public-Finance-Sektor und Kommunalfinanzen starten nach eigenen Angaben eine strategische Partnerschaft. Die Kooperationspartner wollen ihre jeweiligen, sich ergänzenden Geschäftsfelder kombinieren, um die digitale Transformation im kommunalen Finanzmarkt voranzutreiben und das Produktangebot zu erweitern. Im Rahmen der Partnerschaft soll die analoge Finanzvermittlung von Eurobond-Sales mit den digitalen Lösungen von CommneX ergänzt und kombiniert werden.

Das Rocky Mountain Institute, Global Maritime Forum und UCL Energy Institute haben erklärt, dass 11 führende Schiffsbanken mit einem globalen Schiffskreditvolumen von ungefähr 100 Milliarden US-Dollar zum ersten Mal Klimaaspekte in die Kreditvergabe einbeziehen werden, um Anreize für die Dekarbonisierung des Seeverkehrs zu schaffen. Die sogenannten "Poseidon Principles" sollen ein globaler Referenzrahmen für die Bewertung und Offenlegung der Orientierung der Schiffskreditvergabe von Finanzinstitutionen an Klimazielen sein. Mit der Strategie soll bis 2050 mindestens die Hälfte der jährlichen Emissionen eingespart werden.

Die Allianz verkauft ihr Joint Venture Allianz Popular, das der Versicherungskonzern gemeinsam mit der Banco Popular betrieb, an die Banco Santander. Für den 60-prozentigen Anteil zahlt Santander 936,5 Millionen Euro. Damit endet auch die Vereinbarung über den exklusiven Vertrieb von Non-Life-Versicherungsprodukten der Allianz durch die Banco Popular. Das Joint Venture erzielte Bruttoprämieneinnahmen im Volumen von 300 Millionen Euro und hatte 12,5 Milliarden Euro Assets under Management. Die Kooperation mit der spanischen Banco Popular begann im Jahr 2011 und betraf Lebensversicherungen, Pensionen und Vermögensverwaltung. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Regulierungsbehörden und soll im ersten Quartal 2020 vollzogen werden.

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