Bankenchronik Ausgabe 15/2019

6. bis 25. Juli 2019

Die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Frankfurter Bankgesellschaft (FBG) kooperiert mit der Matching-Plattform Companylinks. Gemeinsam mit ihrem Partner will die Tochtergesellschaft der Helaba den Großteil der Mitglieder des Sparkassenverbundes beim Thema Mittelstandsnachfolge gezielt beraten. Nach eigenen Angaben haben über 65 Prozent aller Sparkassen deutschlandweit Kooperationsverträge mit der Frankfurter Bankgesellschaft. Companylinks konzentriert sich auf mittelständische Unternehmens- und Beteiligungsverkäufe im deutschsprachigen Raum mit Transaktionsvolumen zwischen drei und 100 Millionen Euro.

Die Schweizer Credit Suisse hat ihre B2B-Anlagefondsplattform Credit Suisse Invest Lab an die Allfunds Group verkauft. Damit soll eine globale Fondsvertriebsplattform geschaffen werden. Für den Vertrieb von Fonds und ETFs will das Schweizer Institut die verschmolzene Plattform weiter nutzen. Die Übertragung aller Anteile an die Allfunds Group verhilft der Credit Suisse im Gegenzug bis zu 18 Prozent der Anteile des zusammengeführten Geschäfts. Die Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich kartellrechtlicher und regulatorischer Freigaben, und wird in Form gestaffelter Abschlüsse implementiert. Die Übertragung soll voraussichtlich im dritten Quartal 2019 abgeschlossen werden.

Die Comdirect Bank hat den vollständigen Verkauf der 100-prozentigen Tochter Ebase (European Bank for Financial Services) Mitte Juli abgeschlossen. Nachdem die Bankenaufsichts- und Kartellbehörden zustimmten, geht Ebase nun an den Finanztechnologieanbieter FNZ Group mit Sitz in London. Die Comdirect will sich damit nach eigenen Angaben wieder mehr auf das Kerngeschäft fokussieren. Der Kaufpreis betrug 154 Millionen Euro. Im Jahr 2009 hatte die Comdirect Ebase für 24,9 Millionen Euro erworben. Ebase bietet Finanzvertrieben, Versicherungen, Banken und Vermögensverwaltern mandantenfähige Brokerage- und Bankinglösungen zur Vermögensbildung und Geldanlage.

Bereits im April haben die Gremien der Sparkassen Gifhorn-Wolfsburg und der Sparkasse Celle die Fusion zur Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg beschlossen. Nun hat Mitte Juli 2019 auch der Finanzminister des Bundeslands Niedersachsen seine Genehmigung des Zusammenschlusses persönlich überbracht. Durch die Fusion entsteht das fünftgrößte Sparkasseninstitut des Landes. Die kumulierte Bilanzsumme beträgt 6,4 Milliarden Euro. Die Bank versorgt 225 000 Kunden mit 1 200 Mitarbeitern in 74 Filialen und SB-Standorten. Die Fusion wird zum 1. September 2019 vollzogen. Anfang Januar 2020 fusionieren mit der bis dato kleinsten Sparkasse Deutschlands Bad Sachsa und der Sparkasse Osterode zwei weitere niedersächsische Sparkasseninstitute zur Sparkasse Osterode am Harz (siehe Personalien).

Die mobile Bank N26 hat ihre Series-D-Finanzierung um 170 Millionen auf 470 Millionen US-Dollar ausgebaut. Dabei haben laut N26 alle Investoren, die schon an der Series-D-Finanzierungsrunde im Januar 2019 beteiligt waren, auch diesmal wieder investiert. Nach eigenen Angaben wird N26 damit nun mit 3,5 Milliarden US-Dollar bewertet, was es zum höchstbewerteten deutschen Start-up macht. Zum Vergleich: Am Tag der Bekanntgabe (18. Juli 2019) betrug der Marktwert der Commerzbank umgerechnet knapp 9,2 Milliarden US-Dollar.

Der Single Resolution Fonds (SRF), eine Institution zur Abwicklung von Banken in der Eurozone, hat mittlerweile 33 Milliarden Euro eingesammelt. Der SRF soll bei Insolvenzen von Kreditinstituten einspringen und die Abwicklung finanzieren. Im Jahr 2016 gestartet, erhielt der SRF für das Jahr 2019 7,8 Milliarden Euro von fast 3 200 Banken. Als Zielwert für Ende 2023 soll der Fonds mindestens ein Prozent der Einlagen betragen, was einem Volumen von ungefähr 60 Milliarden Euro entspricht.

Die Bethmann Bank, eine Tochter der ABN Amro, startet zum 1. Januar 2020 mit einem Kundenberater-Team in der Region Mainfranken. Die Bethmann Bank will vor Ort vermögende Privatkunden sowie institutionelle Kunden beraten. Organisatorisch soll der Standort eng mit dem Nürnberger Standort zusammenarbeiten. Die Leitung der Niederlassung erfolgt vom Standort Nürnberg aus.

Zum 27. Juli 2019 erfolgte die technische Fusion der Raiffeisen Bank im Naabtal und der VR Bank Burglengenfeld zur VR Bank Mittlere Oberpfalz. Ab August erfolgt dann die Umsetzungsphase. Das neue Institut beschäftigt nun 244 Mitarbeiter, die sich auf 14 Geschäftsstellen verteilen. Die fusionierten Genossen kommen auf eine kumulierte Bilanzsumme von 998 Millionen Euro. Sitz der neuen VR Bank ist Schwandorf.

Der britische Asset Manager Schroders erweitert mit der Komplettübernahme von Secquaero Advisors sein Geschäft im Bereich Private Assets. Bereits zuvor hielt Schroders 50,1 Prozent der Anteile an Secquaero. Das übernommene Unternehmen ist eine Beratungsgesellschaft, die sich auf Anlageprodukte mit Gewichtung auf die Verbriefung von Versicherungsrisiken (Insurance Linked Securities) spezialisiert hat. Nach der vollständigen Übernahme wird Secquaero in den Private Assets-Bereich von Schroders integriert und die Teams werden bei Schroder Investment Management (Switzerland) zusammengeschlossen. Die neue Abteilung wird ihren Sitz in Zürich haben und innerhalb von Schroder Investment Management unter dem Namen Schroder Secquaero tätig sein.

Die französische Primonial Group hat nun die restlichen 60 Prozent der Anteile an dem ebenfalls französischen Asset Manager La Financière de L´Echiquier übernommen und hält damit 100 Prozent der Anteile. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

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