Bankenchronik Ausgabe 2/2019

19. Dezember 2018 bis 8. Januar 2019

Die Evangelische Bank hat Anfang Dezember 2018 ihre Asset-Management-Aktivitäten in der Tochtergesellschaft EB - Sustainable Investment Management GmbH (kurz: EB-SIM) gebündelt. Ziel ist es, damit das Geschäftsfeld mit nachhaltigen Investmentlösungen insbesondere für institutionelle Kunden aus den Bereichen Kirche und Diakonie, Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen sowie Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft zu einem der führenden nachhaltigen Asset Manager und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum auszubauen. Zum Start betreut die EB-SIM mit 20 Mitarbeitern in nahezu 90 Mandaten zirka 4 Milliarden Euro Assets under Management, davon 1 Milliarde Vermögensverwaltung, der Rest in Spezial- beziehungsweise Publikumsfonds (siehe auch Personalien).

Anfang Dezember hat die Debeka Asset Management GmbH (DebekAM) ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Das Tochterunternehmen der Debeka Krankenversicherung soll künftig mit einem aktiven Investmentansatz die Aktienanlagen der Debeka-Unternehmensgruppe eigenständig managen und ist zum Start für Anlagen in Höhe von rund 400 Millionen Euro verantwortlich. Die neue Gesellschaft soll gleichzeitig ihre Aktienexpertise bei den chancenorientierten Rentenversicherungsprodukten der Debeka Lebensversicherung einbringen, um trotz der Niedrigzinsphase eine rentable Altersvorsorge zu ermöglichen. Darüber hinaus bietet der Asset Manager einen nachhaltig gemanagten Aktienfonds für das neu gegründete Rentenwerk an. Letzteres ist ein genossenschaftlich geprägtes Konsortium aus fünf Versicherungsunternehmen, das infolge des Betriebsrentenstärkungsgesetzes entstanden ist und von der Debeka geführt wird.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat zum 1. Januar 2019 die Federführung in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) übernommen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will mit der erstmaligen Veröffentlichung der Schwerpunkte ihres Aufsichtshandelns 2019 für Transparenz und Nachvollziehbarkeit ihrer Themen sorgen und einen effektiven und effizienten Ressourceneinsatz sicherstellen. Im Jahr 2019 stehen die voranschreitende Digitalisierung und der Brexit besonders im Fokus der Aufsichtstätigkeit. Zudem haben die Geschäftsbereiche Banken-, Versicherungs- und Wertpapieraufsicht sowie Abwicklung ihre Schwerpunkte festgelegt. Im Bankenbereich haben BaFin und Deutsche Bundesbank sechs wesentliche Risiken in Deutschland identifiziert: Ertragsrisiken, Zinsrisiken, Digitalisierung/IT-Risiken, Kreditrisiken (darunter Entwicklungen im Immobiliensektor), Länderrisiken, Rechts- und Reputationsrisiken. Bei der Wertpapieraufsicht lauten die Schwerpunkte: Überprüfung und Umsetzung von MiFID II / MiFIR sowie der PRIIPs-Verordnung, Vorbereitung Umsetzung der EU-Prospektverordnung, Umgang mit neuen Gestaltungen von Kapitalmarktinstrumenten wie ICO, STO, Stärkung des Profils der BaFin im kollektiven Verbraucherschutz, Nachhaltigkeitsaspekte im Asset Management sowie Unterstützung der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA bei der Zielsetzung einer europäischen Konvergenz der Aufsichtspraxis. Und im Bereich Abwicklung soll es schwerpunktmäßig um die Beurteilung der Erlaubnispflicht von Initial Coin Offerings und der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II) sowie die Verfolgung von unerlaubtem Handel mit binären Optionen und mit Finanzinstrumenten über Online-Plattformen und von unerlaubten Direktinvestments und Finanztransfergeschäften gehen.

Die Helaba Landesbank Hessen Thüringen übernimmt von der DZ-Bank-Tochter DVB Bank SE (DVB) das Land-Transport-Finance-Kundenkredit-Portfolio sowie die in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter. Per 30. Juni 2018 wurde das Volumen mit 1,4 Milliarden Euro veranschlagt. Die noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen stehende Transaktion soll im ersten Halbjahr 2019 vollzogen werden. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Landesbank will mit der Übernahme das Segment Rolling-Stock-Finanzierung (Finanzierung von Schienenfahrzeugen) ausbauen und ihre Marktposition für Land-Transport-Finanzierungen verbessern.

Die Aareal-Bank-Gruppe hat den im September 2018 angekündigten Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank AG mit Wirkung zum 31. Dezember 2018 vollzogen. Unter dem Dach der Aareal Bank soll der 2015 begonnene Prozess des geordneten Rückbaus der Düsseldorfer Hypothekenbank fortgesetzt werden. Durch die Eingliederung der DüsselHyp als rechtlich selbstständige Tochtergesellschaft in den Aareal-Bank-Konzern wird ein positiver Einmaleffekt aus der Erstkonsolidierung in Höhe von zirka 52 Millionen Euro er wartet.

Die Universal-Investment-Gruppe übernimmt den IT-Dienstleister für Finanzunternehmen labs von der bisherigen Gesellschafterin Lupus alpha Asset Management. Unter dem Namen UI lab soll die Einheit als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden und auch für andere Anbieter der Finanzindustrie tätig bleiben.

Die Europäische Zentralbank hat Anfang Januar 2019 eine Interimsverwaltung bestellt, um die Leitung der italienischen Banca Carige zu übernehmen und ihren Verwaltungsrat abzulösen. Die EZB benannte Fabio Innocenzi, Pietro Modiano und Raffaele Lener als vorläufige Verwalter der Bank. Darüber hinaus wurden Gianluca Brancadoro, Andrea Guaccero und Alessandro Zanotti zu Mitgliedern des Überwachungsausschusses bestimmt. Ihre Aufgabe ist es, die Stabilität der Bank sicherzustellen, deren Situation zu beobachten, der EZB kontinuierlich darüber Bericht zu erstatten und gegebenenfalls Maßnahmen zur dauerhaften Erfüllung der Kapitalanforderungen zu ergreifen (siehe auch Zentralbanken).

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