Bankenchronik Ausgabe 22/2019

26. Oktober bis 11. November 2019

Neben dem Sitz der Zentrale in Frankfurt am Main und Berlin hat der digitale Mittelstandsfinanzierer Creditshelf die Eröffnung eines weiteren Büros in München angekündigt. Mit der Vertriebspräsenz will sich das Unternehmen an diesem dritten Standort insbesondere auf Technologie- und Wachstumsunternehmen dieser wichtigen Mittelstandsregion fokussieren. Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens zählen die Auswahl geeigneter Kreditprojekte, die Analyse der Kreditwürdigkeit potenzieller Kreditnehmer, die Bereitstellung eines Kreditscorings sowie das risikoadäquate Pricing über eine Onlineplattform. Für seine Dienstleistungen erhält das Unternehmen sowohl von den KMU-Kreditnehmern als auch von den Investoren Gebühren.

Die spanische Banco Santander hat 350 Millionen britische Pfund (umgerechnet etwa 406 Millionen Euro) in das britische Fintech Ebury investiert. Ebury ist ein Finanzdienstleister, der Handels- und Währungstransaktionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) anbietet. Santander will damit seine Dienstleistungen für den globalen Handel und seine Marktstellung im KMU-Segment ausbauen. Die Banco Santander erwirbt mit dieser Investition 50,1 Prozent der Anteile an Ebury. Das Fintech soll mit dem frischen Kapital neue Märkte in Lateinamerika und Asien erobern. Santander erwartet für das Jahr 2024 einen Return on invested Capital (RoIC) von mehr als 25 Prozent.

Die Hamburger Sparkasse (Haspa) hat ihre Vertriebskooperation mit der Neue Leben Lebensversicherung um weitere fünf Jahre verlängert. Die Zusammenarbeit besteht schon seit 50 Jahren. Insgesamt arbeitet die Neue Leben, deren Beitragseinnahmen sich auf rund 800 Millionen Euro (2018) belaufen, mit etwa 100 Sparkassen im gesamten Bundesgebiet zusammen, darunter 11 der 15 größten Sparkassen Deutschlands. Die Haspa ist mit Abstand der größte Vertriebspartner des Versicherers.

Wirecard investiert in ein umfassendes Lizenz-Portfolio für digitale Zahlungsdienste durch eine Übernahme in China. Dafür wird Wirecard sukzessive alle Anteile an Allscore Payment Services mit Sitz in Peking erwerben. Ein Rahmenvertrag wurde in Peking unterzeichnet; das Closing der Transaktion erfolgt mit Vorliegen der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Nach dem Closing wird Wirecard 80 Prozent an Allscore Payment Services halten. Die verbleibenden 20 Prozent der Anteile kann das DAX-Unternehmen nach zwei Jahren über eine Call Option erwerben.

Die auf Immobilienfinanzierung spezialisierte Aareal Bank kooperiert mit Realxdata, einem Unternehmen für auf künstliche Intelligenz gestütztes Immobilienportfoliomanagement und Standortanalysen. Konkret wird der Kooperationspartner mit einer speziellen Software Daten vereinheitlichen, die in verschiedenen Formaten vorliegen und sich nur mit hohem Zeitaufwand analysieren lassen. Mit der eingesetzten Technologie soll dieser Prozess automatisiert und um ein Vielfaches beschleunigt werden. Die Datenbank soll damit die Grundlage für KI-gestützte Auswertungen und Szenarioberechnungen für verschiedene Bereiche der Bank schaffen.

Die Münchener Börse Gettex hat die Deutsche Wertpapier Service Bank (dwpbank) angeschlossen. Seit dem 4. November 2019 können die Kunden der Bank an der Gettex das Produktuniversum von Gettex mit mehr als 220 000 Wertpapieren ohne Börsenentgelte und Courtage handeln. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eigene Produkte zu gestalten und diese innerhalb kürzester Zeit zu handeln. Als echte Börse bietet Gettex eine unabhängige Handelsüberwachung. Es werden alle gängigen Ordertypen angeboten sowie der Quote-Request-Handel.

Die Adesion Leasing, Tochter der börsennotierten Auto Bank AG, und die Versicherungsgruppe die Bayerische haben eine Vertriebspartnerschaft geschlossen. Im Zuge der Kooperation bietet Adesion ihren Kunden exklusiv Kfz-Versicherungstarife der Bayerischen an. Die Bayerische fungiert als Produktgeber und übernimmt die Weiterbildung der Mitarbeitenden der Adesion Leasing sowie die Registrierung als Vermittler bei der zuständigen IHK.

Für etwa 786 Millionen Euro hat die italienische Großbank Unicredit ihre 74,5 Millionen Mediobanca-Aktien an institutionelle Investoren veräußert. Der Anteil entsprach 8,4 Prozent des gesamten Kapitals der veräußerten Gesellschaft. Die Transaktion wird bei der Unicredit im vierten Quartal verbucht. Die Unicredit erwartet dadurch keinen Einfluss auf die harte Kernkapitalquote.

Eurizon, die Vermögensverwaltungsgesellschaft der Intesa Sanpaolo Gruppe, hat sich an dem italienisch-britischen Fintech Oval Money beteiligt. Oval Money betreibt die Plattform Oval, die Kunden und Anlagen unabhängig vom verfügbaren Kapital zusammenführt. Eurizon ist eine direkte nicht kontrollierende Beteiligung an dem Fintech eingegangen. Mit der Transaktion will Eurizon einen neuen Vertriebskanal aufbauen, der einen neuen Kundenstamm erschließen soll.

Das Fintech Moneyfarm hat erfolgreich eine Serie-C-Finanzierung durchgeführt und damit die Grundlage für die weitere Expansion des Unternehmens geschaffen. Im Rahmen der Privatplatzierung hat sich die Allianz Asset Management, zuvor bereits der größte Minderheitsanteilseigner, abermals an einer Finanzierungsrunde beteiligt und einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag investiert. Darüber hinaus hat die Poste Italiane eine Minderheitsbeteiligung an der Moneyfarm Holding erworben. Moneyfarm macht zudem seine digitale Vermögensverwaltung nach einer viermonatigen Beta-Phase nun auch in Deutschland einem breiten Kundenkreis zugänglich, nachdem es zuvor nur in Italien und Großbritannien tätig war.

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