Bankenchronik Ausgabe 3/2018

9. Januar bis 23. Januar 2018

Banco Popular verkauft seine US-Tochter Totalbank für 528 Millionen Dollar an die chilenische Banco de Crédito e Inversiones (BCI). Die Veräußerung erhöht die harte Eigenkapitalquote der spanischen Mutter Santander um fünf Basispunkte. Abgeschlossen sein soll die Operation in der zweiten Jahreshälfte 2018.

Die Swiss Re übernimmt ein Paket mit 1,1 Millionen geschlossenen Lebensversicherungspolicen von der britischen Legal & General für 650 Millionen Pfund. Die Versicherungsverträge und Kapitalanlagen in Höhe von 44 Milliarden Pfund kommen unter die Verwaltung von Reassure, der Swiss-Re-Tochter für die Abwicklung des Run-off-Geschäftes in Großbritannien. Reassure wird nach Abschluss der angekündigten Akquisition insgesamt 4,7 Millionen Policen mit Kapitalanlagen von 77 Milliarden Pfund betreuen.

Die digitale Investment-Einheit der Allianz Gruppe, Allianz X, hat 96,6 Millionen US-Dollar in den digitalen Mikroversicherer BIMA investiert. Die Technologie von BIMA bietet Versicherungen und Gesundheitsleistungen für Kunden in Schwellenländern an, die über traditionelle Vertriebskanäle keinen Zugang zu diesen Produkten haben. Das Investment soll die Wachstumsstrategie der Allianz Gruppe in aufstrebenden Märkten unterstützen.

Die zur Zurich Gruppe gehörende Zurich Life Insurance Singapore verkauft ihr Geschäftsportfolio mit einem Prämienvolumen von rund 6 Milliarden Singapur Dollar (3,75 Milliarden Euro) an Singapore Life. Der Lebensversicherer des Stadtstaats wird damit für sämtliche Kunden von Zurich Life Singapore verantwortlich. Das Geschäft umfasst die Versicherungsdeckung im Bereich Leben, Krankheit und Behinderung. Die Übertragung der Policen soll im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen sein.

Die M.M.Warburg & CO hat zum Anfang des Jahres ihre Tochtergesellschaften Warburg Invest Luxembourg und M.M.Warburg & CO Luxembourg an die Apex Group Ltd. veräußert. Beide Seiten wollen künftig eine strategische Partnerschaft für die in Luxemburg beheimateten Leistungen im Asset Management bilden. Mit der Veräußerung will sich die Warburg Bank im Geschäftsbereich Asset Management auf die Fortsetzung des Wachstums im deutschen Markt konzentrieren und regulatorische Komplexität abbauen. Der endgültige Abschluss der Transaktion steht noch unter Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Behörden. Zu den Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

Der digitale Vermögensverwalter Scalable Capital expandiert über die bisherigen Standorte Deutschland, Großbritannien und Österreich hinaus auch in die Schweiz. Für die Schweizer Kunden stellt die Partnerbank von Scalable Capital, die Baader Bank, ein spezifisches Steuer-Reporting bereit. Die Portfolios werden in Euro geführt. Dank der BaFin- Erlaubnis hat das Fintech eine EU-wei te Zulassung und kann seine Dienstleistung europaweit anbieten, ohne dass ein zusätzliches Genehmigungsverfahren notwendig ist.

Der digitale Vermögensverwalter Werthstein GmbH hat das Geschäft in Deutschland gestartet. Werthstein verbindet Robo-Advising mit einem Informationsangebot und einer Palette von Anlagemöglichkeiten für die Kunden. Als Depotbank fungiert die Baader Bank.

Die Commerzbank-Tochter Openspace und Microsoft Deutschland haben zum Januar 2018 eine strategische Zusammenarbeit gestartet. Die neue Partnerschaft beinhaltet die Einbindung von Microsoft-Experten in die verschiedenen Formate von Openspace zur digitalen Befähigung und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Damit soll das Produktportfolio erweitert und die sogenannte "Digital Journey" für die Kunden aus dem deutschen Mittelstand vervollständigt werden. Mit dieser Kooperation soll zugleich die regionale Expansion von Openspace begleitet werden, die mittelfristig bis zu vier weitere regionale Standorte vorsieht.

Die Deutsche Bank und der digitale Versicherungsmakler Friendsurance arbeiten künftig bei Beratung, Abschluss und Bestandspflege von Sachversicherungen zusammen. Als Ziel der Partnerschaft wird genannt, Versicherungsgeschäfte für Bankkunden einfacher, transparenter und komfortabler zu machen. Dafür soll das digitale Angebot von Friendsurance in das Onlineportal der Deutschen Bank integriert werden. Ab Mitte 2018 sollen die Kunden der Bank ihre Sachversicherungsverträge dort in einem "Versicherungs-Manager" verwalten, optimieren und Neuverträge abschließen sowie wesentliche Informationen wie Kündigungsfristen, Leistungsmerkmale und Schadenshistorie einsehen können.

Der Zahlungsverkehrsdienstleister Swift und sieben Zentralverwahrer wollen die Distributed-Ledger-Technologie (DTL) für eine Vereinfachung von Abwicklungsprozessen einsetzen und haben dazu ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Damit sollen Clearing- und Abwicklungsprozesse beschleunigt und die Sicherheit von Finanzmarkttransaktionen erhöht werden. Zu den Unterzeichnern gehören Abu Dhabi Securities Exchange, Caja de Valores (Argentinien), Depósito Central de Valores (Chile), Nasdaq Market Technology, National Settlement Depository (Russland), Six Securities Services (Schweiz) und Strate (Südafrika). Hinter der Initiative steht der Wertpapierdienstleister-Verband International Securities Services Association (ISSA) mit Sitz in Zürich, dem nun eine DLT-Arbeitsgruppe der Zentralverwahrer angeschlossen ist. Diese Arbeitsgruppe will ein Regelwerk für den Umgang mit digitalen Finanzinstrumenten im Post-Trade-Bereich einführen, das die wichtigsten Definitionen, Klassifizierungen und Dienstleistungen sowie die Funktionen der Post-Trade-Serviceanbieter festlegt. Erste Ergebnisse werden im zweiten Quartal 2018 erwartet.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X