Bankenchronik Ausgabe 7/2018

7. bis 25. März 2018

Die Vorstände der Sparkassen Gummersbach-Bergneustadt und der Homburgischen Gemeinden, Wiehl, haben Ende Februar angekündigt ergebnisoffene Sondierungsgespräche über die Intensivierung der Zusammenarbeit bis hin zu einem möglichen Zusammenschluss aufzunehmen. Im Rahmen der von den Verwaltungsräten beider Institute beauftragen Gespräche sollen die Ergebnisse den aktuellen Planungen nach im Sommer dieses Jahres vorliegen. Dann sollen die Verwaltungsräte über die Aufnahme konkreter Fusionsverhandlungen entscheiden.

Mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zur Fusion im Juni 2017 haben die Vorstände von DG Hyp und WL Bank am 20. März 2018 den Verschmelzungsvertrag unterschrieben. Die Verschmelzung soll bis Ende Juli 2018 durch die Eintragung in das Handelsregister rechtlich vollzogen werden.

Die französische Investmentfirma Tikehau Capital will sich mit 250 Millionen Euro an der DWS beteiligen und wäre damit nach dem größten japanischen Versicherer Nippon Life der zweite größere Eigner der Fondsgesellschaft nach der Deutschen Bank. Tikehau plant 6,9 Millionen bis 8,3 Millionen Titel zu erwerben und damit 3,5 bis 4,2 Prozent an der Fondsgesellschaft zu halten, während Nippon Life sich verpflichtet hat, fünf Prozent der DWS-Anteile zum Platzierungspreis zu erwerben.

Die Europäische Union und das Vereinigte Königreich haben sich bei den Brexit-Verhandlungen auf eine Übergangsfrist nach dem britischen EU-Austritt im März 2019 geeinigt. Die Übergangszeit soll einem Entwurf zufolge bis Ende 2020 andauern und soll Banken, Unternehmen und Bürgern helfen, die Folgen des Brexits abzufedern. In der Zeit soll Großbritannien sich weiter an alle EU-Regeln halten und auch finanzielle Beiträge wie bisher nach Brüssel überweisen. Dafür behält das Land den Zugang zum EU-Binnenmarkt und bleibt Teil der Zollunion.

Die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem der Bestand von notleidenden Krediten (Non-Performing Loans - NPL) in den europäischen Bankbilanzen gesenkt und das erneute Auflaufen in Zukunft verhindert werden soll. Die Maßnahmen bauen auf dem NPL-Aktionsplan auf, den die EU-Finanzminister im vergangenen Sommer verabschiedet haben. Die EU-Kommission will nun mit mehreren Gesetzesinitiativen das Problem angehen. Zum Beispiel soll die Kapitalverordnung CRR geändert und eine gemeinsame Mindestdeckungshöhe für neu ausgereichte, später aber ausfallende Kredite eingeführt werden. Die EU-Kommission sieht ihre neuen Regeln, die Mitte März eingeführt wurden, als Ergänzung zum Ansatz der Europäischen Zentralbank (EZB). Deren Vorgaben sehen vor, dass die unter direkter Aufsicht stehenden Großbanken nicht besicherte Kredite innerhalb von zwei Jahren und besicherte Ausreichungen binnen sieben Jahren durch Risikovorsorge voll abdecken; nach drei Jahren sollen unbesicherte Darlehen dabei zu 40 Prozent berücksichtigt sein. Die Regeln decken sich mit den Plänen der EU-Kommission, die im Falle besicherter Kredite allerdings eine Frist von acht Jahren vorsieht. Während die EU-Kommission über die EU-Eigenkapitalrichtlinie die Mindestkapitalanforderungen regelt, gilt das Dokument der EZB für die bankaufsichtliche Überprüfung der Institute und für etwaige Aufschläge auf die Mindestquote.

Die auf die Kontoführung mit Smartphone spezialisierte Fintech-Bank N26 erhält 160 Millionen US-Dollar in einer Series-C-Finanzierungsrunde. Die Finanzierung wird von Allianz X, der digitalen Investment- Einheit der Allianz Gruppe, und Tencent Holdings Ltd., einem führen den Anbieter von Internet-Services in China, angeführt. Die Transaktion ist die bislang größte Eigenkapitalfinanzierung im Fintech-Sektor in Deutschland und eine der größten in Europa. Die Summe werde zum einen in die Expansion zum anderen technologisch in neue KI-Systeme und -Produkte fließen, heißt es in einer Mitteilung.

Der New Yorker Shareholder-Aktivist Sherborne Investors hat einen Anteil von 5,16 Prozent an der britischen Großbank Barclays gekauft. Sherborne hat nach eigenen Angaben 580 Millionen Pfund in Barclays-Aktien und Derivate investiert. Der Aktionär ist damit nach Capital Group, Black Rock und Qatar Investment Authority der viertgrößte Anteilseigner der Bank.

Der britische Vermögensverwalter Legal & General Investment Management (LGIM) hat den Kauf von Canvas, der europäischen Exchange Traded Fund (ETF) Plattform des bisherigen Eigentümers ETF Securities, bekannt gegeben. Die bereits im November des vergangenen Jahres angekündigte Akquisition beinhaltet die Canvas-Plattform sowie die dazu gehörige Infrastruktur für ETFs. Dazu zählen 20 Produkte mit einem Gesamtanlagevermögen von 3,3 Milliarden US-Dollar. Die Plattform ist an mehreren europäischen Börsen notiert und in 14 europäischen Ländern zum Vertrieb zugelassen.

American Express und der Maklerpool BCA AG haben eine Distributionspartnerschaft bekannt gegeben. Im Rahmen der Kooperation bietet BCA den angeschlossenen Maklern die American Express Business Platinum Card samt Dienstleistungsportfolio zu speziellen Konditionen zur eigenen Nutzung an. Außerdem können sie zur Erweiterung der von ihnen angebotenen Produktpalette ihren Kunden Amex-Kreditkarten anbieten.

Der Full-Service-Zahlungsdienstleister für den Handel BS Payone GmbH hat im Februar eine rechtlich eigenständige Tochtergesellschaft in der Schweiz gegründet. Mit der Gründung der BS Payone Swiss AG soll die Schweizer Kundenbasis durch Produkte und Dienstleistungen, die den schweizerischen Bedürfnissen Rechnung tragen, ausgebaut werden. BS Payone ist hervorgegangen aus der Fusion des Acquiringunternehmens B+S Card Service GmbH und dem Kieler Payment Service Provider Payone GmbH.

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