Bankenchronik Ausgabe 8/2019

26. März bis 5. April 2019

Die DZ Bank wird ab Mitte 2019 den Zahlungsverkehr der genossenschaftlichen Edekabank abwickeln. Letztere hat ihren Zahlungsverkehr bisher direkt über die Bundesbank durchgeführt und wird künftig mit einer jährlichen Transaktionsanzahl in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe in diesem Geschäftsbereich zum größten Einzelkunden des genossenschaftlichen Spitzeninstitutes. Der Großteil der Transaktionen der Edekabank sind Girocard-Zahlungen der Edeka-Händler. Begründet wird die neue Kooperation mit der Realisierung weiterer Effizienzvorteile im Edeka-Verbund.

Die Saar-LB hat ihr Standortnetz mit der Eröffnung eines Vertriebsbüros in Trier erweitert. Dort will die Regionalbank unter anderem Geschäftsaktivitäten zu mittelständischen Firmenkunden, im Immobilien-, Kommunal- und Projektfinanzierungsgeschäft und bei der Begleitung deutscher Investoren nach Frankreich aufbauen und Kunden in der Region betreuen.

Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA hat Ende März 2019 das Verbot eines Verkaufs von Differenzkontrakten (Contracts for Difference - CFD) an Privatkunden ab dem 1. April dieses Jahres zu den zuvor geltenden Bedingungen um weitere drei Monate verlängert. Die Behörde sieht weiterhin erhebliche Anlageschutzprobleme beim Vertrieb des Produktes an diese Kundengruppe.

Das Zinsportal Weltsparen und die Signal Iduna Bauspar AG kooperieren. Letztere hat als mittlerweile 70. Partnerbank ihre Einlagenprodukte für die Kunden des Berliner Fintechs geöffnet.

Der Vermögensverwalter DJE Kapital AG weitet sein Auslandsgeschäft aus und ist künftig nach Italien auch am spanischen Markt vertreten. Dazu kooperiert DJE mit dem spanischen Placement Agent Arcano Partners, der exklusiv mit dem Vertrieb ausgewählter Publikumsfonds beauftragt ist.

Die Deutsche Bundesbank und die BaFin haben Anfang April ihren angekündigten Test zur Einschätzung der Ertragslage und Widerstandsfähigkeit kleiner und mittelgroßer Banken (sogenannte Less Significant Institutions - LSIs) gestartet. An dem LSI-Stresstest 2019, der anhand der aufgedeckten Risiken und Verwundbarkeiten zur Ermittlung der aufsichtlichen Eigenmittelzielkennziffer herangezogen wird, nehmen rund 1 400 Banken und Sparkassen teil, die unter unmittelbarer nationaler Aufsicht in Deutschland stehen. Parallel wird ein Stresstest bei allen deutschen Bausparkassen durchgeführt, der das Geschäftsmodell dieser Spezialinstitute berücksichtigt. Der Test besteht aus einem Umfrageteil, der die Plan- und Prognosedaten der Kreditinstitute sowie deren Reaktion auf fünf vorgegebene Zinsszenarien für 2019 bis 2023 abfragt. Im zweiten Teil simulieren die Institute ihre Ertragslage und Widerstandsfähigkeit für die Jahre 2019 bis 2021, jeweils in einem Basis- und einem Stressszenario mit einer massiven Wirtschaftseintrübung. Neu ist eine Modellierung der Gewinn- und Verlustrechnung der Banken, die sich an dem aufsichtlich vorgegebenen Krisenszenario orientiert. Zeitgleich zum Stresstest befragt die deutsche Aufsicht ausgewählte Institute zu Risiken aus Immobilienfinanzierungen sowie zur Entwicklung der Kreditvergabestandards im Unternehmenskreditgeschäft. Die im Stresstest erhobenen Daten müssen die Institute bis Ende Mai 2019 zur Verfügung stellen. Für die Erhebungen zu Immobilienfinanzierungen und Kreditvergabestandards ist eine Einreichung bis Mitte Juli 2019 vorgesehen. Die Ergebnisse sollen im Herbst 2019 veröffentlicht werden.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat Anfang April 2019 ihren dritten Stresstest zur betrieblichen Altersvorsorge eingeleitet und dabei zum ersten Mal eine Bewertung der Risiken in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) einbezogen. Es geht um die Erkundung der Auswirkungen eines gestressten Marktszenarios auf die Nachhaltigkeit und die Finanzierung von Pensionsfonds in den Varianten Defined Benefit (DB) und Defined Contribution.

Die Société Générale Bank & Trust eröffnet eine Repräsentanz in Frankfurt. Die Bank will den Ausbau ihrer Private-Banking-Aktivitäten in Deutschland als weiteren Schritt ihres strategischen Plans einer Ausrichtung des internationalen Société-Générale-Private-Banking-Netzwerks verstanden wissen. Schon im Jahre 2017 hatte sie eine Repräsentanz in Mailand eröffnet.

Die Commerz Real AG steigt bei der Crowdinvesting-Plattform Bergfürst ein. Hierzu wird der Asset- und Investmentmanager im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 24,9 Prozent nach Bergfürst-CEO Guido Sandler zweitgrößter Gesellschafter des Start-ups und dessen strategischer Partner. Bergfürst wurde 2011 gegründet und kann aktuell auf mehr als 35 000 Investoren, über 54 Millionen Euro investiertes und 12,9 Millionen Euro zurückgezahltes Kapital (inklusive Zinsen) verweisen. Den Anlegern stehen alle Nutzungsarten von Immobilien zur Verfügung: Wohnen, Büro, Einzelhandel sowie Hotel und Pflege. Investiert werden kann derzeit deutschlandweit sowie in Österreich und Spanien.

Um exportstarke Unternehmen in ihren Regionen im Außenhandel optimal betreuen zu können, bündeln die Volksbank Mittelhessen eG, der VR Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG und die Volksbank Main-Kinzig-Büdingen eG künftig ihre Aktivitäten in Auslandszahlungsverkehr, Infrastruktur und Know-how in der "VR International Hessen". Ziel ist es, die Kompetenzen und das Angebot weiter auszuweiten und allen gewerblichen Kunden in den Geschäftsgebieten der Volksbank Mittelhessen und der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen zur Verfügung zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit der DZ Bank AG können die Kunden zudem auf die Infrastruktur eines weltweiten Korrespondenzbankennetzwerks der genossenschaftlichen Zentralbank zurückgreifen.

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