BILANZBERICHTE

DZ-Bank-Konzern: Bilanz zum 31. Dezember 2019 (IFRS) Quelle: Geschäftsbericht 2019 DZ Bank, Berechnungen der ZfgK

Die genossenschaftliche Finanzgruppe in Zahlen

Das operative Geschäft und damit auch die Bilanzen des Jahres 2020 und des ersten Halbjahres 2021 standen ganz im Zeichen der Pandemie. Banken wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken waren im Verbund mit der gesamten genossenschaftlichen Finanzgruppe gefordert, die Menschen und Unternehmen vor Ort zu unterstützen. Das zahlt sich aus. In Kundenzufriedenheit aber auch in Zahlen. So hat die DZ Bank Gruppe als das Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe, das die Primärbanken mit Bankprodukten wie beispielsweise dem Asset Management oder Versicherungen versorgt, die die Institute nicht alleine anbieten können, im ersten Halbjahr 2021 ein Rekordhalbjahresergebnis ausgewiesen. Und auch andere Dienstleister stehen blendend da. Es folgt ein Blick in die Bilanzen.

DZ Bank Gruppe

Rekordergebnis im ersten Halbjahr 2021 - erstmals schreiben alle Konzerneinheiten schwarze Zahlen - kräftiger Anstieg des Provisionsüberschusses - unauffällige Risikosituation - Verbesserung der Cost Income Ratio - coronabedingte Verwerfungen im Berichtsjahr 2020 - deutlicher Rückgang der Zinsaufwendungen - Operative Erträge sinken um fast 900 Mill. Euro - Erhöhung der Risikovorsorge - Ergebnis fast halbiert

Was für ein erstes Halbjahr für das genossenschaftliche Spitzeninstitut. Die DZ Bank erzielte mit 1,83 Mrd. Euro nicht nur das beste Halbjahresergebnis vor Steuern aller Zeiten, sondern übertraf damit die eigene Prognose für das Jahresendergebnis schon nach sechs Monaten um mehrere hunderte Millionen Euro. Und das, obwohl die erste Jahreshälfte 2021 immer noch durch die Folgen der Covid-19-Pandemie geprägt war. So ging die Wirtschaftsleistung in den ersten sechs Monaten um 2,1 Prozent zurück. Aber die Insolvenzwelle blieb bislang aus. Entsprechend konnte die DZ Bank einiges der im Vorjahr üppig gebildeten Risikovorsorge wieder auflösen und profitierte darüber hinaus von der guten Kapitalmarktentwicklung.

Neben diesen positiven Sondereffekten zahlt sich aber auch die breit diversifizierte Aufstellung der Gruppe aus, zu der neben der DZ Verbund- und Geschäftsbank noch die Bausparkasse Schwäbisch Hall, DZ Hyp, DZ Privatbank, R+V Versicherung, Teambank, die Union Investment Gruppe und die VR Smart Finanz zählen sowie verschiedene andere Spezialinstitute wie beispielsweise die DVB, die aber im kommenden Jahr endgültig in die DZ Bank integriert wird. Auch ein Novum für die Gruppe: Erstmals schreiben alle Einheiten schwarze Zahlen.

Mit Blick auf die Ergebnisbeiträge im ersten Halbjahr des laufenden Jahres sticht die Union Investment heraus, die allein 825 Mill. Euro beisteuerte. Sie profitierte neben der sehr großen Nachfrage nach Fondsprodukten auch von guter Performance. Die R+V Versicherung, die im Vorjahr noch stark von der Pandemie belastet war, hat ihren Ergebnisbeitrag auf 482 Mill. Euro fast verfünffacht. Die positive Entwicklung bei den Kapitalanlagen verhalf auch der DZ Hyp zu einem ordentlichen Ergebniszuwachs auf 287 Mill. Euro. Schlechter als im Vorjahr schnitten die Teambank, die DZ Privatbank sowie die Verbund- und Geschäftsbank ab, über die im Folgenden noch gesondert berichtet wird. Diese konnte aber das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft in einem intensiven Wettbewerbsumfeld stabil halten. Die Erträge aus dem Cross-Selling innerhalb der Gruppe sind im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen.

Insgesamt erzielte die DZ Bank Gruppe im ersten Halbjahr einen Zinsüberschuss von 1,42 Mrd. Euro gegenüber 1,51 Mrd. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Die unter anderem durch die Inanspruchnahme der TLTRO-Refinanzierung der Europäischen Zentralbank deutlich gesunkenen Zinsaufwendungen in Höhe von 838 Mill. Euro nach noch 1,47 Mrd. Euro im Vorjahr konnten den deutlichen Rückgang der Zinserträge von 2,91 Mrd. Euro auf 2,23 Mrd. Euro nicht ganz kompensieren. Zudem verminderte sich der Zinsüberschuss der Bausparkasse Schwäbisch Hall um 39 Mill. Euro, der der DZ Privatbank um 16 Mill. Euro und der der DVB um 32 Mill. Euro. Dagegen legte der Provisionsüberschuss kräftig um 544 Mill. Euro auf 1,6 Mrd. Euro zu. 496 Mill. Euro steuerte allein die Union Investment bei.

Einen spürbaren Einbruch verzeichnete das Handelsergebnis, das von 539 Mill. Euro auf 0 zurückfiel. Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg um 52 Mill. Euro auf 37 Mill. Euro. Aus dem Sonstigen Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten resultiert allein ein Ergebnisswing in Höhe von 450 Mill. Euro. Nach Verlusten von 247 Mill. Euro im Vorjahr wurden nun Erträge in Höhe von 203 Mill. Euro ausgewiesen. Maßgeblicher Treiber waren die DZ Hyp, bei der das sonstige Bewertungsergebnis aufgrund der besseren Bewertung des Staatsanleiheportfolios um 196 Mill. Euro stieg, sowie die Union Investment mit einem Anstieg um 155 Mill. Euro, der im Wesentlichen auf positive Veränderungen bei der Bewertung der garantieversprechen zurückzuführen ist. Insgesamt erreichten die operativen Erträge in den ersten sechs Monaten 3,86 Mrd. Euro, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahreswert von 3,1 Mrd. Euro um fast 25% entspricht.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft verbesserte sich im ersten Halbjahr um 398 Mill. Euro auf 522 Mill. Euro. Es beinhaltet die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen, die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sowie das Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die im Versicherungsgeschäft zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Alleine das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen stieg bereinigt um die fondsgebundenen Lebensversicherungsprodukte um fast 1 Mrd. Euro.

Da die befürchtete Pleitewelle bislang ausblieb, hat sich auch die Risikovorsorge sehr erfreulich entwickelt. Nach Nettozuführungen von 522 Mill. Euro im Vorjahr konnten nun Nettoauflösungen in Höhe von 122. Mill. Euro ergebniswirksam verbucht werden. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen in der DZ Bank Gruppe um 126 Mill. Euro auf 2,14 Mrd. Euro zu. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen ohne Berücksichtigung der erhöhten Bankenabgabe und der Beiträge zur genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung sowie der erstmaligen Konsolidierung der ZBI Partnerschafts-Holding GmbH innerhalb der UMH in Höhe von insgesamt 111 Mill. Euro belief sich auf 15 Mill. Euro. Die Personalaufwendungen stiegen von 924 Mill. Euro auf 966 Mill. Euro, die sonstigen Verwaltungsaufwendungen von 1,09 Mrd. Euro auf 1,18 Mrd. Euro. Insgesamt stieg das Konzernergebnis vor Steuern in den ersten sechs Monaten auf 1,83 Mrd. Euro gegenüber 557 Mill. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Abzug der um 339 Mill. Euro erhöhten Steuerlast in Höhe von 524 Mill. Euro verbleibt ein Konzernergebnis von 1,31 Mrd. Euro nach 372 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Aufwands-Ertrags-Relation sank von 65,1% auf 55,5%. Die positive Entwicklung der Kapitalausstattung der DZ Bank Gruppe belegt eine harte Kernkapitalquote von 15,4 Prozent. Die Leverage Ratio belief sich zum Stichtag auf 7,2%.

Die Bilanzsumme der DZ Bank Gruppe erhöhte sich 594,57 Mrd. Euro auf 637,87 Mrd. Euro.

DZ-Bank-Konzern: Bilanz zum 31. Dezember 2019 (IFRS) Quelle: Geschäftsbericht 2019 DZ Bank, Berechnungen der ZfgK

Das Berichtsjahr 2020

Das Jahr 2020 der DZ Bank Gruppe war in erster Linie geprägt von den Covid-19-bedingten zwischenzeitlichen Verwerfungen an den Finanzmärkten, die sich in spürbaren Bewertungseffekten im Staatsanleiheportfolio der DZ Hyp sowie im Kapitalanlageergebnis der R + V Versicherung niedergeschlagen haben. Daneben agierten die Verantwortlichen überaus vorsichtig und haben die Risikovorsorge mit Blick auf einen drohenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen kräftig erhöht.

Im Berichtsjahr stieg der Zinsüberschuss (inklusive Beteiligungsergebnis) leicht um 59 Mill. Euro auf 2,8 Mrd. Euro. Was zunächst erfreulich klingt, erweist sich bei genauerem Hinsehen aber als trügerisch. Denn der Anstieg ist einzig und allein den von 3,62 Mrd. Euro auf 2,4 Mrd. Euro gesunkenen Zinsaufwendungen zu verdanken. Die Zinserträge gingen deutlich von 6,27 Mrd. Euro auf 5,11 Mrd. Euro zurück. Im Gegenzug erhöhte sich der Provisionsüberschuss um 146 Mill. Euro auf 2,12 Mrd. Euro. Den größten Beitrag leistete die Union Asset Management Holding, die ihren Provisionsüberschuss um fast 100 Mill. Euro auf 1,57 Mrd. Euro steigerte. Das Handelsergebnis, das im Wesentlichen auf die Verbund- und Geschäftsbank zurückgeht, erhöhte sich spürbar von 472 Mill. Euro auf 552 Mill. Euro. Dagegen verringerte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen leicht um 16 Mill. Euro auf 166 Mill. Euro.

Im Sonstigen Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten zeigen sich die Corona-bedingten Verwerfungen an den Kapital- und Finanzmärkten. Nach 255 Mill. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres wird für 2020 ein Verlust in Höhe von 22 Mill. Euro ausgewiesen. Allein bei der DZ Hyp sank die Position von 275 Mill. Euro auf 118 Mill. Euro vorrangig aufgrund der Auswirkungen der Bonitäts-Spreads für Anleihen aus den Peripheriestaaten des Euro-Raums. Einen Rückgang um 40 Mill. Euro auf aufgrund höherer Aufwendungen für bewertete Garantieversprechen verzeichnete die Union Investment.

Die operativen Erträge erreichten im Berichtsjahr 6,17 Mrd. Euro nach 7,06 Mrd. Euro ein Jahr zuvor.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft ging um 827 Mill. Euro auf 347 Mill. Euro zurück. Während sich die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft um 1,49 Mrd. Euro auf insgesamt 18,74 Mrd. Euro erhöhten, brach das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen um 4,11 Mrd. Euro auf 2,09 Mrd. Euro ein. Bereinigt um die fondsgebundenen Lebensversicherungsprodukte beträgt der Rückgang noch knapp 2,3 Mrd. Euro auf 2,14 Mrd. Euro.

Die Risikovorsorge erhöhte sich von 329 Mill. Euro auf 678 Mill. Euro. Neben einem erhöhten Vorsorgebedarf bei der DVB umfasst der Anstieg eine IFRS9-bezogene Berücksichtigung der erwarteten makroökonomischen Entwicklungen aufgrund der Covid-19-Pandemie, sprich Pauschalwertberichtigung, in Höhe von 220 Mill. Euro.

Auf der Kostenseite zeigen sich die Bemühungen der DZ Bank Gruppe zu Einsparungen und höherer Effizienz. Die Verwaltungsaufwendungen gingen um 38 Mill. Euro von 4,07 Mrd. Euro auf 4,04 Mrd. Euro zurück. Während die Personalaufwendungen von 1,88 Mrd. Euro auf 1,91 Mrd. Euro zulegten, reduzierten sich die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 70 Mill. Euro auf 2,13 Mrd. Euro.

Unter dem Strich stand ein deutlicher Rückgang des Konzernergebnisses vor Steuern um rund 45% von 2,66 Mrd. Euro auf 1,46 Mrd. Euro. Die Steuerlast verminderte sich von 778. Mill. Euro auf 475 Mill. Euro. Entsprechend ging das Konzernergebnis um 47% von 1,88 Mrd. Euro auf 980 Mill. Euro zurück. Die Aufwands-Ertrags-Relation als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen und den operativen Erträgen belief sich im Berichtsjahr auf 65,4% nach 57,7% ein Jahr zuvor. Die DZ Bank Gruppe hat ihre Substanz auch im Geschäftsjahr 2020 gestärkt. Die harte Kernkapitalquote lag zum 31. Dezember 2020 bei 15,2% nach 14,4% Ende 2019. Sie erreichte damit erstmals einen Wert oberhalb von 15%. Die Leverage Ratio stieg von 4,9% auf 5,6%.

Personalien - Aufsichtsrat: Henning Deneke-Jöhrens (Vorsitzender), Ulrich Birkenstock (stellvertretender Vorsitzender), Martin Eul (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Uwe Fröhlich (Co-Vorsitzender), Dr. Cornelius Riese (Co-Vorsitzender), Uwe Berghaus, Dr. Christian Brauckmann, Ulrike Brouzi, Wolfgang Köhler, Michael Speth, Thomas Ullrich

DZ-Bank-Konzern: Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020 (IFRS) Quelle: Geschäftsbericht 2019 DZ Bank, Berechnungen der ZfgK

DZ Bank Verbund- und Geschäftsbank

Zins- und Provisionsüberschuss steigen in den erstens sechs Monaten - Auflösungen bei Risikovorsorge - Kostenanstieg belastet - Ergebnis vor Steuern sinkt um 24% - gute Entwicklung der operativen Erträge 2020 - Bremsspuren der Pandemie im Ergebnis

Als Folge der Fusion der ehemals beiden genossenschaftlichen Zentralbanken DZ Bank und WGZ Bank wurden die Verantwortlichkeiten für die Holding- sowie Verbund- und Geschäftsbankaktivitäten innerhalb der DZ Bank voneinander getrennt. Seitdem werden die Ergebnisse der sogenannten DZ Bank Verbund- und Geschäftsbank gesondert ausgewiesen. Zur Verbund- und Geschäftsbank zählen die DZ Bank AG, die DZ Hyp, DZ Privatbank sowie die VR Smart Finanz.

Entsprechend dieser Aufstellung ist der Zinsüberschuss wesentlicher Ertragsbringer der DZ Bank Verbund- und Geschäftsbank. Dieser ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 87 Mill. Euro auf 501 Mill. Euro gestiegen. Der Zinsüberschuss geht im Wesentlichen auf die Bestände des Kreditgeschäfts (Geschäftsfeld Firmenkundengeschäft sowie ein separat geführter Immobilienkreditbestand) und des Kapitalmarktgeschäfts sowie auf die der Verbund- und Geschäftsbank zugeordneten Beteiligungen zurück. Das Geschäftsfeld Firmenkunden alleine steuerte 274 Mill. Euro bei. Das laufende Ergebnis aus Beteiligungen belief sich auf 71 Mill. Euro nach 13 Mill. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum.

Einen Zuwachs verzeichnete auch der Provisionsüberschuss, der sich um 28 Mill. Euro auf 258 Mill. Euro erhöhte. Der Bereich Firmenkunden steuerte 72 Mill. Euro bei, das Kapitalmarktgeschäft weitere 136 Mill. Euro und das Transaction Banking 74 Mill. Euro. Spürbar gesunken ist das Handelsergebnis, das um mehr als eine halbe Milliarde Euro von 321 Mill. Euro auf einen Verlust von 8 Mill. Euro einbrach. Im Berichtszeitraum stand einem Anstieg im Ergebnis der operativen Handelstätigkeit 363 Mill. Euro nach 259 Mill. Euro) ein starker Rückgang aus IFRS-bedingten Bewertungseffekten in Höhe von 372 Mill. Euro gegenüber.

Die Risikovorsorge zeigte im Saldo eine erfreuliche Auflösung in Höhe von 78 Mill. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 256 Mill. Euro zugeführt wurden. Dabei betrugen die Nettoauflösungen im Kreditgeschäft und bei Finanzanlagen 41 Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen verzeichneten einen Zuwachs von 21 Mill. Euro auf 664 Mill. Euro, der sich sowohl auf die Personalaufwendungen (plus 5 Mill. Euro auf 298 Mill. Euro) als auch auf die sonstigen Verwaltungsaufwendungen (plus 16 Mill. Euro auf 366 Mill. Euro) verteilt. Die darin enthaltenen Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Beiträge zur BVR-Sicherungseinrichtung erhöhten sich um 27 Mill. Euro auf 82 Mill. Euro.

Unter dem Strich verbleibt im ersten Halbjahr ein mit einem Rückgang um fast 24 Prozent doch deutlich gesunkenes Ergebnis vor Steuern von 218 Mill. Euro nach 285 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Entsprechend kräftig hat sich auch die Aufwands-Ertrags-Relation von 54,3 Prozent auf 82,6 Prozent erhöht.

Das Berichtsjahr 2020

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete die Verbund- und Geschäftsbank einen Anstieg des Zinsüberschusses um 7,8% von 772 Mill. Euro auf 832 Mill. Euro. Im Geschäftsfeld Firmenkundengeschäft erhöhte sich der Zinsüberschuss von 446 Mill. Euro auf 481 Mill. Euro, der Zinsüberschuss im Bereich Strukturierte Finanzierung lag mit 162 Mill. Euro um 11 Mill. Euro über dem Wert des Vorjahres. Um stolze 19,6% legte der Zinsüberschuss aus dem Kapitalmarktgeschäft auf 275 Mill. Euro nach 230 Mill. Euro zu.

Der Provisionsüberschuss stieg um 13,7% auf 441 Mill. Euro nach 388 Mill. Euro im Vorjahr. Der Ergebnisbeitrag des Kapitalmarktgeschäfts erhöhte sich kräftig um 31,3% auf 214 Mill. Euro, der des Transaction Banking lediglich um 3,9% auf 132 Mill. Euro. Einen Zuwachs um 51 Mill. Euro auf 488 Mill. Euro verzeichnete das Handelsergebnis. Und nach einem Verlust im Vorjahr in Höhe von 3 Mill. Euro weist das Ergebnis aus Finanzanlagen im Berichtszeitraum einen positiven Saldo von 15 Mill. Euro aus.

Deutliche Spuren hat die Corona-Pandemie bei der Risikovorsorge hinterlassen, die um insgesamt 337 Mill. Euro aufgestockt wurde. Im Vorjahr wurden lediglich 77 Mill. Euro zugeführt. Im Berichtsjahr betrugen alleine die Nettozuführungen im Kreditgeschäft und bei Finanzanlagen 342 Mill. Euro.

Ein Rückgang ergibt sich bei den Verwaltungsaufwendungen. Diese verminderten sich um 1,9% auf 1,27 Mrd. Euro nach 1,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Der Anstieg der Personalaufwendungen um 8 Mill. Euro auf 603 Mill. Euro wurde durch den Rückgang bei den geringeren sonstigen Verwaltungsaufwendungen von 701 Mill. Euro auf 669 Mill. Euro überkompensiert. Die Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Beiträge zur BVR-Sicherungseinrichtung lagen unter Berücksichtigung der Auflösung von Rückstellungen im Saldo mit 55 Mill. Euro. auf dem Niveau des Vorjahres.

Damit ging das Ergebnis vor Steuern um 49 Mill. Euro auf 244 Mill. Euro zurück. Die Aufwands-Ertrags-Relation des Geschäftsjahres verbesserte sich auf 68,6% nach 77,8% im Vorjahr.

Segmentberichterstattung der DZ Bank Gruppe 2020 / 2019 (in Millionen Euro) Quelle: Geschäftsbericht 2020 DZ Bank

Union Investment

Institutioneller Nettoabsatz im ersten Halbjahr 2021 enorm gestiegen - Provisionsüberschuss um 496 Mill. Euro erhöht - Verwaltungsaufwendungen um 61 Mill. Euro geklettert - Provisionsüberschuss im Gesamtjahr 2020 um 97,9 Mill. Euro angewachsen - Konzernergebnis 2020 aufgrund höherer Steuerquote um 20,3 Mill. Euro reduziert

Die Union Asset Management Holding (UMH) ist die übergeordnete Holdinggesellschaft der Union Investment Gruppe. Die Anteilseigner sind die DZ Bank (72,32%), die aus DZ Bank und R+V Personen Holding GmbH bestehende VR GbR (24,25%) und die Kreditgenossenschaften mit 3,43%. Die Gruppe umfasst neben der Holding 17 Tochtergesellschaften in Deutschland und fünf weitere im Ausland. Im Februar gab Union Investment zudem bekannt, sich mit 10% an dem Private Debt Manager aam2cred Debt Investments GmbH beteiligt zu haben. Die Beteiligung soll in den kommenden Jahren sukzessive ausgebaut werden.

UMH selbst berichtet zwar nicht über das erste Halbjahr 2021, doch der Halbjahresbericht der DZ Bank Gruppe gibt erste Anhaltspunkte über den Geschäftsverlauf. Demnach ist das erste Halbjahr für den Asset Manager der genossenschaftlichen Finanzgruppe sehr gut verlaufen. So ist es gelungen, im Privatkundengeschäft Nettomittelzuflüsse in Höhe von 9,7 (3,7) Mrd. Euro in Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken zu akquirieren. Die Zahl der Sparpläne - inklusive Riester-Verträgen und Verträge über vermögenswirksame Leistungen - stieg gegenüber dem Jahresende 2020 um 300 000 auf 6 Millionen an. Die Zahl der klassischen Fondssparpläne, die von Privatkunden als Geldanlage zum Vermögensaufbau genutzt wurden, stieg bis zum 30. Juni 2021 auf 3,5 Millionen Verträge bei einer Zunahme des 12-Monats-Sparvolumens auf 6,9 (5,8) Mrd. Euro. Das Bestandsvolumen im Angebot zur Riester-Rente kletterte um 12,7% beziehungsweise 2,8 Mrd. Euro auf 24,8 (22) Mrd. Euro. Im institutionellen Geschäft wurde der Nettoabsatz ebenfalls enorm gesteigert auf 14,7 (0,6) Mrd. Euro. Als sub stanzwertorientierte Größe im Anlagemix verzeichneten die offenen Immobilienfonds ein Nettoneugeschäft von insgesamt 1,4 (1,3) Mrd. Euro. Das verwaltete Volumen der Privat-Fonds-Familie betrug 25,9 (25,0) Mrd. Euro.

Die mit großem Abstand wichtigste Ertragsquelle der UMH ist geschäftsmodellbedingt der Provisionsüberschuss. Diesen konnte Union Investment um 496 Mill. Euro beziehungsweise 16,0% auf 1,264 (0,768) Mrd. Euro verbessern. Der größte Teil des Anstiegs ging auf die erfolgsabhängigen Verwaltungsvergütungen zurück, die von 21 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 372 Mill. Euro in die Höhe schossen. Da auch die Assets under Management um 44,4 Mrd. Euro auf 403,3 (358,9) Mrd. Euro angewachsen sind, konnte UMH auch die volumenabhängigen Provisionen um 152 Mill. Euro auf 827 (675) Mill. Euro steigern. Die Erträge aus Transaktionsvergütungen bei den Immobilienfonds beliefen sich im Berichtszeitraum auf 22 Mill. Euro und damit auf exakt dem gleichen Niveau wie in den ersten sechs Monaten 2020.

Eine stark positive Entwicklung hat auch das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten genommen. Nach minus 81 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum kletterte es in diesem Jahr um 155 Mill. Euro auf 74 Mill. Euro. Laut Halbjahresbericht der DZ Bank liegt das im Wesentlichen in Erträgen für bewertete Garantieversprechen in Höhe von 63 (minus 78) Mill. Euro und dem Ergebnis aus der Bewertung von Eigenanlagen in Höhe von 11 (minus 2) Mill. Euro begründet.

Den zum Teil sehr deutlichen Anstiegen der Erträge stehen allerdings auch gestiegen Aufwendungen gegenüber. So sind die Personalaufwendungen um 41 Mill. Euro beziehungsweise 18,8% auf 259 (218) Mill. Euro geklettert. Diese Entwicklung wird in erster Linie auf zeitanteilige Effekte im Zusammenhang mit dem Mehrheitserwerb der ZBI Partnerschafts-Holding GmbH in Höhe von 19 Mill. Euro und auf durchschnittliche Gehaltanpassungen sowie die Besetzung neuer und offener Stellen zurückgeführt. Zudem sei die Entwicklung von Unternehmenskennzahlen bei den Gehaltskomponenten berücksichtigt worden. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich vor allem durch gestiegene Aufwendungen für Beratung um 8,9% oder 20 Mill. Euro auf 244 (224) Mill. Euro. Kumuliert sind die gesamten Verwaltungsaufwendungen damit um 61 Mill. Euro beziehungsweise 13,8% auf 503 (442) Mill. Euro gewachsen.

Rückläufig entwickelt sich das sonstige betriebliche Ergebnis mit minus 14 (18) Mill. Euro, was einem Rückgang um 32 Mill. Euro entspricht. Einen großen Sprung nach vorne hat hingegen das Ergebnis vor Steuern gemacht. Nach 264 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum hat es sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 825 Mill. Euro mehr als verdreifacht. Es ist gleichzeitig auch der größte Vorsteuer-Ergebnisbeitrag aller Bestandteile der DZ Bank Gruppe. Die UMH hat damit einen Anteil von 45,0% am Ergebnis vor Steuern der DZ Bank Gruppe.

Folglich verbesserte sich auch die Aufwands-Ertrags-Relation bei der Union Investment sehr deutlich auf 37,9%, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Wert von 62,6% zu Buche stand. Wie schon im Vorjahreszeitraum wird das regulatorische Return on Risk-adjusted Capital (RORAC) mit "über 100%" angegeben.

Das Berichtsjahr 2020

Die genannten Zahlen zur Ertragslage der UMH basieren im Gegensatz zur Halbjahresberichterstattung, die auf dem Halbjahresbericht der DZ Bank Gruppe basiert, auf dem hauseigenen Geschäftsbericht, der ebenfalls nach IFRS erstellt wurde. Das Berichtsjahr war natürlich in erster Linie wie bei allen anderen Instituten von der Pandemie geprägt. Zwar konnte das Vorjahr - das UMH als eines der absatzstärksten Jahre in der Unternehmensgeschichte bezeichnete - beim Nettoabsatz mit 15,1 (19,4) Mrd. Euro nicht ganz erreicht werden, es war aber dennoch ein guter Wert, der annähernd dem Wert des Jahres 2018 mit 15,2 Mrd. Euro entspricht. Der Rückgang um 4,3 Mrd. Euro ging dabei vollständig auf das institutionelle Geschäft zurück, das einen Einbruch des Nettoabsatzes um 5,0 Mrd. Euro auf 6,3 (11,3) Mrd. Euro erlitt, während diese Kennzahl im Privatkundengeschäft leicht auf 8,8 (8,1) Mrd. Euro anstieg. In beiden Bereichen konnte die UMH ihren Marktanteil damit dennoch leicht ausbauen.

Der Zinsüberschuss (nach Risikovorsorge) des Vermögensverwalters blieb konstant bei 6,2 Mill. Euro, spielte im Gesamtkontext jedoch keine große Rolle, da das Geschäftsmodell nahezu vollständig auf Provisionserträge ausgerichtet ist. Diese wiederum konnte UMH im Berichtsjahr um 150,9 Mill. Euro beziehungsweise 5,7% auf 2,780 (2,629) Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig verzeichnete das Institut bei den Provisionsaufwendungen einen Zuwachs in Höhe von 53,0 Mill. Euro. Dadurch stieg der Provisionsüberschuss unter dem Strich um 97,9 Mill. Euro oder 6,7% auf 1,566 (1,468) Mrd. Euro. Die Basis der Einnahmensteigerung war der Anstieg der Assets under Management um 17,7 Mrd. Euro auf einen historischen Höchststand von 385,9 Mrd. Euro. Daher stiegen die volumenabhängigen Verwaltungsvergütungen um 73,8 Mill. Euro. Auch die erfolgsabhängigen Vergütungen konnten deutlich auf 32,6 (9,2) Mill. Euro gesteigert werden.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg im Berichtsjahr sehr stark um 41,1 Mill. Euro auf 43,5 (2,4) Mill. Euro an. Laut Geschäftsbericht liegt das vor allem an einem realisierten einmaligen Ertrag im Zusammenhang mit dem Mehrheitserwerb der ZBI Partnerschaftsholding.

Gegenläufig hat sich hingegen das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten entwickelt. Nach minus 43,4 Mill. Euro im Vorjahr, sank diese Kennziffer weiter um 39,8 Mill. Euro auf minus 83,2 Mill. Euro. Der Rückgang erklärt sich im Wesentlichen aus stark gestiegenen Aufwendungen für die bewerteten Garantieversprechen für Anlageprodukte.

Um 23,9 Mill. Euro beziehungsweise 5,6% gestiegen sind die Personalaufwendungen. Der Anstieg des Personalaufwands resultiert laut Geschäftsbericht im Wesentlichen aus durchschnittlichen Gehaltsanpassungen, der Besetzung neuer und offener Stellen sowie zeitanteiliger Effekte im Zusammenhang mit dem Mehrheitserwerb der ZBI Partnerschafts-Holding GmbH. Die Abschreibungen lagen mit 76,6 Mill. Euro um 7,9 Mill. Euro über dem Wert des Vorjahres mit 68,7 Mill. Euro. Dementgegen konnte UMH die Sachaufwendungen um 22,1 Mill. Euro auf 390,6 (412,7) Mill. Euro reduzieren. Durch die Summer dieser Zahlen sind die gesamten Verwaltungsaufwendungen leicht um 9,7 Mill. Euro oder 1,1% auf 919,1 (909,4) Mill. Euro gestiegen.

Das sonstiges betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum 31,5 Mill. Euro und lag damit stark unter dem Vorjahreswert von 92,5 Mill. Euro. Das Ergebnis des Vorjahres war im Wesentlichen durch den realisierten Entkonsolidierungsertrag aus dem Verkauf der Union Investment Towarzystwo Funduszy Inwestycyjnych S.A. (TFI), Polen beeinflusst.

Daraus ergibt sich ein mit 649,4 (650,2) Mill. Euro nahezu unverändertes Konzernergebnis vor Steuern. Da die Steuerquote im Berichtsjahr auf 29,13 (26,1)% anstieg, sank das Konzernergebnis um 20,3 Mill. Euro beziehungsweise 4,2% auf 460,2 (480,5) Mill. Euro. Laut Geschäftsbericht hat UMH damit die ursprünglichen Erwartungen an das Konzernergebnis "stark übertroffen". Die Cost Income Ratio stieg nur leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 58,6%. Der Aufsichtsrat hat einer Ausschüttung von 231,2 Mill. Euro beziehungsweise 7,96 Euro je Aktie zugestimmt.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Cornelius Riese (Vorsitzender), Rainer Schaidnagel (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans Joachim Reinke (Vorsitzender), Alexander Lichtenberg, Alexander Schindler, Jens Wilhelm

Die Immobilienfinanzierer in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe

Auch wenn man den Tag bekanntlich nie vor dem Abend loben soll, so hat sich der deutsche Immobilienmarkt in der Corona-Krise doch als bemerkenswert robust erwiesen. Einen wesentlichen Anteil daran haben nicht zuletzt die Immobilienfinanzierer, die sehr umsichtig agierten. Die drei genossenschaftlichen Vertreter DZ Hyp, Münchener Hyp und die Bausparkasse Schwäbisch Hall bilden da keine Ausnahme: Allen Herausforderungen zum Trotz hielten sie den für die Branche so wichtigen Zugang zu Fremdkapital offen und befinden sich unter anderem mit Blick auf das Neugeschäft inzwischen wieder auf Vorkrisenniveau beziehungsweise sogar darüber.

DZ Hyp

100 Jahre DZ Hyp - Mix aus privater und gewerblicher Immobilienfinanzierung erweist sich als stabiles Standbein - Neugeschäft im ersten Halbjahr 2021 legt um 38% zu - Ergebnis 2020 geprägt von hohen Bewertungsänderungen - trotzdem Anstieg des Ergebnis vor Steuern

Das Jahr 2021 steht für die DZ Hyp ganz im Zeichen ihres 100. Geburtstags. Das ist für eine Hypotheken-/Immobilienbank ein stolzes Alter. Gerade auch weil der Weg für das ehemalige Berliner und schon seit vielen Jahrzehnten Hamburger Institut nicht immer ganz einfach verlief. Denn die Gründung, mit der vor allem der langfristige Realkredit forciert werden sollte, fiel mitten in die Hyperinflation in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Es folgte der Aufbau des Geschäfts während der Weltwirtschaftskrise, bevor die Naziherrschaft und der 2. Weltkrieg alles überschatteten. Erst mit dem Umzug nach Hamburg nach dem Krieg ging es so richtig bergauf. Die Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank, wie das Institut damals noch hieß, baute ihre Geschäftstätigkeit, im Wesentlichen durch den staatlich geförderten Wohnungsbau getrieben, kräftig aus. 2001 erfolgte dann der Schwenk auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung, der spätestens mit der Finanzkrise und der gescheiterten Fusion mit der Münchener Hypothekenbank bedenkliche Spuren in Bilanz und GuV hinterließ. Ab 2008 folgte dann eine durchweg positive Entwicklung. 2018 schloss sich die DZ Hyp endlich mit der WL Bank zusammen und ist seitdem mit den Standbeinen gewerbliche und private Immobilienfinanzierung zu einem der führenden Anbieter in Deutschland aufgestiegen.

Das zahlte sich auch während der Corono-Krise und im ersten Halbjahr 2021 aus. Das Neugeschäftsvolumen stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um stolze 38 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro. Damit wurde der Einbruch aus dem Vorjahr wieder ausgemerzt. Dabei legte die DZ Hyp in allen drei Geschäftsfeldern zu: Auf das Geschäft mit Firmenkunden entfielen 3,7 Mrd. Euro nach 3,0 Mrd. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Der größte Teil wurde mit 3,6 Mrd. Euro auf dem Kernmarkt Deutschland erzielt. Das Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und Raiffeisenbanken im Segment Firmenkunden legte im ersten Halbjahr leicht von 2,19 Mrd. Euro auf 2, 25 Mrd. Euro zu. Sehr erfreulich verlief die Entwicklung im noch recht jungen Segment Privatkunden, das erst mit der Übernahme der WL Bank zurück zur DZ Hyp gekommen ist. Hier hat sich das Neugeschäftsvolumen, das im Wesentlichen über die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die beiden Verbundportale Genopace und Baufinex vermittelt wurde auf 1,41 Mrd. Euro nahezu verdoppelt. Und auch im Geschäft mit Öffentlichen Kunden ist ein Zuwachs zu verzeichnen: Das Neugeschäftsvolumen stieg von 168 Mill. Euro auf 261 Mill. Euro. Rund 82% des Volumens beziehungsweise 85% aller Abschlüsse resultieren aus der Vermittlungstätigkeit der Primärbanken.

Zur Refinanzierung trat die DZ Hyp im ersten Halbjahr zweimal am Kapitalmarkt in Erscheinung. Sie emittierte im Januar und im April jeweils Hypothekenpfandbriefe über 1 Mrd. Euro mit Laufzeiten von acht und neun Jahren. Weitere 15 Mill. Euro Hypothekenpfandbriefe wurden als Privatplatzierungen am Markt abgesetzt. Das gesamte Refinanzierungsvolumen über Pfandbriefe lag damit leicht unter dem des Vorjahreszeitraums mit 2,4 Mrd. Euro. Darüber hinaus emittierte die Bank ungedeckte Mittel in Höhe von 118 Mrd. Euro als Privatplatzierungen, die größtenteils in der genossenschaftlichen Finanzgruppe abgesetzt wurden.

Der Gesamtumlauf der ausstehenden Pfandbriefe lag zum 30. Juni 2021 bei 46,0 Mrd. Euro, nach 46,2 Mrd. Euro per Ende vergangenen Jahres. Vom Umlauf entfallen 33,7 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe und 12,3 Mrd. Euro auf Öffentliche Pfandbriefe. Der Gesamtbestand ungedeckter Refinanzierungsmittel betrug zum Halbjahr 22,1 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der DZ HYP liegt zum 30. Juni 2021 mit 81,1 Mrd. um 0,8 Mrd. Euro unter dem Niveau des Vorjahres.

Der Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt eine glänzende Ertragslage, ganz wie es sich für ein Geburtstagskind gehört. Der Zinsüberschuss als wesentliche Ertragsquelle stieg deutlich um 28,1 Mill. Euro auf 330,0 Mill. Euro. Dies ist ausschließlich auf spürbar niedrigere Zinsaufwendungen zurückzuführen, die sich um 63,1 Mill. Euro auf 559,3 Mill. Euro verringert haben. Allein 18,4 Millionen Euro davon entfallen auf die Vereinnahmung von Zinsen und Prämien für ein Offenmarktgeschäft mit der Bundesbank. Die Zinserträge gingen im ersten Halbjahr um 34,9 Millionen auf 889,3 Mill. Euro zurück. Die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit der Genossenschaftsbanken hinterließ ihre Spuren im Provisionsergebnis, das mit minus 22,8 Mill. Euro um 6,1 Mill. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von minus 16,7 Mill. Euro liegt. Davon entfielen insgesamt 36,1 Mill. Euro nach 27,0 Mill. Euro im Vorjahr auf Aufwendungen für Vermittlungsleistungen.

Ein Anstieg ist bei den Verwaltungsaufwendungen zu verzeichnen. Mit 161,3 Mill. Euro liegen diese um 9,3 Prozent oberhalb des Vorjahreswertes von 147,6 Mill. Euro. Der Personalaufwand stieg von 43,7 Mill. Euro auf 49,0 Mill. Euro, die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich von 145,1 Mill. Euro auf 158 Mill. Euro. Das liegt unter anderem an einer Erhöhung der Aufwendungen für die Bankenabgabe, die mit 39,2 Mill. Euro den Vorjahresbeitrag um 6,3 Mill. Euro. übersteigt. Das sonstige betriebliche Ergebnis liegt mit minus 1,3 Mill. Euro um 8,8 Mill Euro unter dem Vorjahreswert von 7,5 Mill. Euro, was auf die im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 7,4 Mill. Euro niedrigere Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen ist.

Wesentliche Kreditausfälle waren auch bei der DZ Hyp nicht zu verzeichnen. Die Risikovorsorge erhöhte sich zwar von 28,6 Mill. Euro auf 30,2 Mill. Euro, das ist aber einem Bewertungsergebnis für Wertpapiere der Liquiditätsreserve von 5,1 Mill. Euro geschuldet.

Wie im Vorjahr wurden zudem 26 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt, um mögliche zusätzliche Risiken insbesondere mit Bezug zur Corona-Pandemie abfedern zu können. Unter Berücksichtigung der Steuerlast (57,5 Mill. Euro nach 54,7 Mill. Euro) und abgeführten Gewinnen (7,3 Mill. Euro nach 8,0 Mill. Euro) verbleibt dann vom Betriebsergebnis in Höhe von 116,8 Mill. Euro ein zum Vorjahr unveränderter Jahresüberschuss in Höhe von 26 Mill. Euro.

Das Berichtsjahr 2020

"Für die internationale Gemeinschaft ist die Corona-Pandemie die größte Herausforderung seit Jahrzehnten. Auch in der Immobilien- und Finanzwirtschaft sind die Auswirkungen zu spüren. Umso mehr freut es uns, dass wir für das außergewöhnliche Berichtsjahr ein gutes Fazit ziehen können", so schreibt es der Vorstand der DZ Hyp im Geschäftsbericht.

Auch wenn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 ein Rückgang des Neugeschäfts zu verzeichnen war. Es lag mit 10,7 Mrd. Euro um 17% und damit spürbar unter dem Vorjahreswert von 12,9 Mrd. Euro. Dabei haben sich die drei, im Sommer 2020 neu strukturierten Geschäftsfelder höchst unterschiedlich entwickelt. Während das Segment Firmenkunden, in dem die früher separat aufgestellten Bereiche Gewerbekunden und Wohnungswirtschaft zusammengefasst wurden, einen Einbruch des Neugeschäfts von 10,3 Mrd. Euro auf 8,0 Mrd. Euro zu verkraften hatte, entwickelte sich das Privatkundengeschäft sehr erfreulich und legte um 12,2% auf 2,1 Mrd. Euro gegenüber 2019 zu. Ebenfalls rückläufig ist das Geschäft mit Öffentlichen Kunden (631 Mill. Euro nach 717 Mill. Euro). Schwerpunkt der gewerblichen Immobilienfinanzierung bildete mit 7,6 Mrd. Euro oder 95 Prozent der Heimatmarkt Deutschland. Das Konsortialkreditgeschäft mit Volksbanken und Raiffeisenbanken erreichte dabei rund 3,3 Mrd. Euro nach noch 4,4 Mrd. Euro ein Jahr zuvor.

Angesichts des geringeren Neugeschäfts fielen auch die Aktivitäten bei der Refinanzierung schwächer aus. Die DZ Hyp emittierte im Geschäftsjahr 2020 gedeckte Schuldverschreibungen im Volumen von insgesamt 4,4 Mrd. Euro nach 5,2 Mrd. Euro im Jahr 2019. Davon entfielen 3,8 Mrd. Euro auf vier Hypothekenpfandbriefe im Benchmarkformat. Die Laufzeiten betrugen vier bis acht Jahre. Zusätzlich erfolgten Privatplatzierungen in Höhe von 692 Mill. Euro nach 1,2 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Weitere 3,0 Mrd. Euro holte sich die DZ Hyp über die TLTRO-Refinanzierungsgeschäfte der Deutschen Bundesbank. Spürbar reduziert hat sich die Mittelaufnahme über ungedeckte Refinanzierungsmittel mit der genossenschaftlichen Finanzgruppe von 5,7 Mrd. Euro auf nur noch 2,5 Mrd. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die Bilanzsumme der DZ Hyp um 2,5 Mrd. Euro auf 81,9 Mrd. Euro erhöht. Der Return on Equity verbesserte sich von 13,2% auf 13,9%. Die harte Kernkapitalquote stieg von 8,4% auf 9,0%.

Auch operativ präsentiert sich der genossenschaftliche Immobilienfinanzierer im Berichtsjahr relativ unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheit. Der Zinsüberschuss lag mit 605,4 Mill. Euro um 51,0 Mill. Euro über dem Vorjahreswert, wobei sich sowohl die Erhöhung des durchschnittlichen Immobilienkreditbestands ebenso wie die nahezu konstanten Margen im Aktivgeschäft und die sinkenden Zinsaufwendungen positiv bemerkbar machten. Im Einzelnen verbuchten die Zinserträge einen Rückgang von 1,96 Mrd. Euro auf 1,84 Mrd. Euro, was aber von den um 171,5 Mill. Euro niedriger ausgefallenen Zinsaufwendungen in Gesamthöhe von 1,23 Mrd. Euro überkompensiert wurde.

Das Provisionsergebnis liegt mit minus 38,1 Mill. Euro um 2,0 Mill. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Provisionserträgen von 26,4 Mill. Euro stehen vor allem Aufwendungen für Vermittlungsleistungen der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Höhe von 61,2 Mill. Euro gegenüber.

Der Verwaltungsaufwand präsentierte sich mit 251,2 Mill. Euro unverändert zum Vorjahr. Während sich der Personalaufwand von 90,7 Mill. Euro auf 86,8 Mill. Euro verringerte, legten die anderen Veraltungsaufwendungen von 154,7 Mill. Euro auf 158,5 Mill. Euro zu.

Deutlich erhöht hat sich die Risikovorsorge: Im Geschäftsfeld der Firmenkunden sowie im privaten Immobilienkreditgeschäft waren Einzelwertberichtigungen von 13,3 Mill. Euro zu verzeichnen, nach Auflösungen in Höhe von 1,9 Mill. Euro im Vorjahr. Zudem wurde für die besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Assetklassen Hotel und Warenhäuser 21,5 Mill. Euro an Pauschalwertberichtigungen gebildet. Unter Berücksichtigung der übrigen Portfoliowertberichtigung ergibt sich ein Kreditrisikovorsorgeaufwand von 47,1 Mill. Euro nach 2,6 Mill. Euro im Jahr zuvor. Zusammen mit Aufwendungen für Wertpapiere von 2,5 Mill. Euro sowie einer im Vergleich zum Vorjahr geringeren Dotierung der Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB wird eine Risikovorsorge von insgesamt 54,5 Mill. Euro ausgewiesen.

Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im Berichtsjahr von 238,1 Mill. Euro auf 265,2 Mill. Euro. Nach Abzug eines spürbar erhöhten Steueraufwandes in Höhe von 125,3 Mill. Euro nach 81,5 Mill. Euro und einer reduzierten Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 78 Mill. Euro nach 100 Mill. Euro im Vorjahr verbleibt ein mit der DZ Bank im Rahmen des Gewinnabführungsvertrags abgestimmter Jahresüberschuss in Höhe von 57,0 Mill. Euro nach 50,0 Mill. Euro. Die Cost Income Ratio hat sich mit ausgewiesenen 45,5% gegenüber dem Vorjahreswert um 4,7 Prozentpunkte verbessert.

Personalien - Aufsichtsrat: Uwe Fröhlich (Vorsitzender), Dagmar Mines (stellvertretende Vorsitzende), Thomas Müller (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Georg Reutter (Vorsitzender), Sabine Barthauer, Jörg Hermes

Die Geschäftsentwicklung der genossenschaftlichen Hypothekenbanken (nach HGB) Quelle: Geschäftsberichte, Berechnungen der ZfgK

Münchener Hypothekenbank

Kräftiges Wachstum des Zinsüberschusses im ersten Halbjahr 2021 - Risikosituation bleibt unauffällig - Neugeschäft 2020 auf anhaltend hohem Niveau - leichte Bremsspuren in der gewerblichen Immobilienfinanzierung - Ausbau der grünen Refinanzierung - Jahresüberschuss wächst im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig - Mitglieder stocken Geschäftsguthaben auf

Der Blick auf das erste Halbjahr 2021 der Münchener Hypothekenbank fällt fast durchweg positiv aus. Das Neugeschäft befindet sich weiterhin auf stabil hohem Niveau, muss aber vor allem aufgrund der schwächeren Entwicklung der gewerblichen Immobilienmärkte erneut einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahresergebnis hinnehmen. Den zweiten in Folge zu einem Halbjahr. Für das restliche Jahr 2021 erwartet die Münchener Hyp eine bessere Neugeschäftsentwicklung, da die Pipeline gut gefüllt ist und die gute Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen anhalten dürfte, trotz unveränderter Unsicherheiten durch den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie.

Die Ertragslage entwickelte sich im ersten Halbjahr sehr positiv. Der Zinsüberschuss legte um satte 13,8% auf 187,9 Mill. Euro zu. Das Provisionsergebnis, in dem sich die kräftig gestiegenen Provisionsaufwendungen (69,6 nach 58,7 Mill. Euro) bemerkbar machen, betrug minus 62,9 Mill. Euro nach minus 53,8 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum und minus 42,6 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2019. Dieser Anstieg wurde aber von den wachsenden Zinsüberschüssen überkompensiert, sodass der Saldo aus Zins- und Provisionsüberschuss in den ersten sechs Monaten um 12,3% auf 125,0 Mill. Euro zugelegt hat.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht um 1,4 Mill. Euro auf 68,1 Mill. Euro. Dabei blieben die anderen Verwaltungsaufwendungen mit einem Plus um 0,2 Mill. Euro nahezu konstant, während der Personalaufwand um fast 9% auf 32,6 Mill. Euro zulegte. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen reduzierten sich auf 2,5 Mill. Euro.

Relativ unauffällig präsentierte sich die Risikovorsorge. So musste die Münchener Hypothekenbank im ersten Halbjahr lediglich Einzelwertberichtigungen im sehr niedrigen einstelligen Millionenbereich bilden, um für mögliche derzeit noch nicht erkennbare Risiken vorzusorgen. Ansonsten wurden mit Blick auf die mögliche weitere Entwicklung der Corona-Pandemie vorsorglich Pauschalwertberichtigungen vorgenommen. Die "Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft" lagen mit 15,3 Mill. Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 15,5 Mill. Euro.

Sehr ordentlich fielen demzufolge die Erfolgszahlen aus: Im ersten Halbjahr 2021 lag das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit bei 39,7 Mill. Euro, und damit um 47,6% über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach Abzug der Ertragssteuern (21,4 nach 13,8 Mill. Euro) verbleibt ein Jahresüberschuss von 18,3 (13,2) Mill. Euro. Zuzüglich der Gewinnvorträge aus dem Vorjahr in Höhe von 33 Mrd. Euro erhöht sich der Bilanzgewinn um fast 38% auf 51,3 Mill. Euro. Es hätte nach mehr als einem Jahr Corona wahrlich schlechter für die Münchener Hyp laufen können.

Das gilt auch für das Neugeschäft, das mit einem Zusagevolumen von 3,1 Mrd. Euro das hohe Niveau des Vorjahreszeitraumes von 3,2 Mrd. Euro zwar knapp verfehlte, aber immer noch das drittbeste Halbjahresergebnis darstellt. Den leichten Rückgang um 129 Mill. Euro begründet das Institut mit den niedrigeren Transaktionszahlen auf den deutschen und den internationalen Gewerbeimmobilienmärkten.

Vom gesamten Neugeschäftsvolumen entfiel unverändert der Löwenanteil auf die private Wohnimmobilienfinanzierung, die um 137 Mill. Euro auf 2,1 Mrd. zulegte. Das ist allein dem Ausbau des Geschäfts mit freien Finanzdienstleistern (433 nach 266 Mill. Euro) sowie mit der Schweizer Post Finance (173 nach 129 Mill. Euro) zu verdanken. Denn der Hauptvertriebsweg, die Volksbanken und Raiffeisenbanken, schwächelte im ersten Halbjahr etwas. Hier ging das vermittelte Neugeschäftsvolumen leicht um 87 Mill. Euro auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Die gerade erst angelaufene Zusammenarbeit mit Finanzvertrieben in Österreich steuerte immerhin schon 20 Mill. Euro an Zusagevolumen bei. Die gewerbliche Immobilienfinanzierung steuerte im ersten Halbjahr rund 1 Mrd. Euro zum Neugeschäft bei. Das ist rund ein Viertel weniger als noch vor Jahresfrist und ein erneuerter spürbarer Rückgang. Denn schon im Vorjahreszeitraum verzeichnete das Geschäftsfeld ein Minus von damals fast 400 Mill. Euro.

Die Münchener Hypothekenbank konnte sich laut Halbjahresbericht zu sehr guten Bedingungen refinanzieren. Das Emissionsvolumen belief sich zum 30. Juni 2021 auf rund 4,3 Mrd. Euro. Dabei blieben Hypothekenpfandbriefe unverändert das wichtigste Refinanzierungsinstrument, wie gleich drei Benchmark-Emissionen in den erstens sechs Monaten belegen. Nach zwei Euro-denominierten Emissionen über jeweils 500 Mill. Euro kehrte das Institut Anfang Juli erstmals seit 2013 an den britischen Kapitalmarkt zurück. Das Volumen des Hypothekenpfandbriefs betrug 350 Mill. britische Pfund, die Laufzeit 3,5 Jahre. Insgesamt entfielen 2,6 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe, inklusive solcher, die bei der EZB als Sicherheit hinterlegt wurden. Zweites Standbein im Refinanzierungsgeschäft blieben ungedeckte Anleihen in Euro und Schweizer Franken mit einem Emissionsvolumen von rund 1,7 Mrd. Euro. Bis Mitte Juli wurden alleine in der Schweiz Anleihen im Volumen von 1,1 Mrd. Schweizer Franken aufgelegt. Die meisten im grünen Format begeben, wodurch neue Investorengruppen angesprochen werden konnten.

Die Bilanzsumme belief sich zum 30. Juni 2021 auf 51,0 Mrd. Euro, nach 48,6 Mrd. Euro zum Jahresende 2020, ein Plus von 5 Prozent. Hauptgrund war das deutliche Wachstum des Hypothekendarlehensbestandes um 1,5 Mrd. Euro auf 40,0 Mrd. Euro.

Das Berichtsjahr 2020

Nur ganz knapp verfehlt. Das gilt zumindest für das Neugeschäft der Münchener Hypothekenbank im Geschäftsjahr 2020, in dem sie mit einem Zusagevolumen von insgesamt 6,4 Mrd. Euro das Rekordergebnis des Vorjahres nur um knapp 100 Mill. Euro unterschritten hat. Und das trotz der schwierigen Bedingungen durch die Covid-19-Pandemie mit Lockdowns und einer schweren Rezession. Dabei verschob sich das Pendel wieder stärker zugunsten der privaten Wohnimmobilienfinanzierung, auf die Ende des vergangenen Geschäftsjahres mit einem Zusagevolumen von erstmals über 4 Mrd. Euro rund 63% des gesamten Neugeschäftsvolumen entfielen. Im Vorjahr waren es lediglich 57%. Der Zuwachs beruht vor allem auf dem Vermittlungsgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken, das ebenfalls einen Rekord zu verzeichnen hatte und mit einem Zusagevolumen von 3,1 Mrd. Euro erstmal über 3 Mrd. Euro lag. Das ist ein Plus von 10%, was die Münchener Hyp neben der anhaltend großen Kundennachfrage mit verbesserten und vereinfachten Prozessen in der Zusammenarbeit begründete.

Schwieriger verlief die gewerbliche Immobilienfinanzierung, die von den Verantwortlichen lediglich das Prädikat "zufriedenstellend" verliehen bekam. Zwar lag das Zusagevolumen mit 2,4 Mrd. Euro zum dritten Mal in den vergangenen zehn Jahren über der 2-Milliarden-Euro-Marke, aber gegenüber dem Vorjahr steht ein Rückgang um immerhin 14% zu Buche. Hier schlugen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Immobilienmärkte spürbar zu. Entsprechend steuerte der Heimatmarkt mit 1,5 Mrd. Euro das Gros zu diesem Ergebnis bei. Das Auslandsgeschäft mit fast 0,9 Mrd. Euro wurde im Wesentlichen in den USA, gefolgt von den Niederlande und Spanien geschrieben.

Das gesamte Emissionsvolumen der Münchener Hyp betrug im Berichtsjahr rund 7,5 Mrd. Euro. Bei der gedeckten Refinanzierung entfielen auf Hypothekenpfandbriefe 4,9 Mrd. Euro, einschließlich eigenen, bei der EZB hinterlegten Pfandbriefen, sowie auf die ungedeckte Refinanzierung 2,6 Mrd. Euro. Hier wurden vor allem am Schweizer Kapitalmarkt ungedeckte Franken-Anleihen platziert. An nachhaltigen Wertpapieren begab das Institut ESG-Pfandbriefe, Grüne Bonds, Commercial Paper und Termingelder in einem Volumen von rund 500 Mill. Euro, darunter die erste Emission einer grünen Senior-Non-Preferred-Anleihe und einer grünen Senior-Preferred-Anleihe am Schweizer Kapitalmarkt.

Die Bilanzsumme wuchs bis zum Jahresende 2020 auf 48,6 Mrd. Euro, nach 42,9 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Dieser Anstieg um 13% beruht zum einen auf dem Bestandswachstum im Hypothekengeschäft um 2,9 Mrd. Euro auf 38,4 Mrd. Euro und zum anderen auf der Erhöhung des Bestands an eigenen Schuldverschreibungen um 3,1 Mrd. Euro.

Das erfolgreiche Neugeschäft hinterließ auch Spuren in der Gewinn- und Verlustrechnung. So sank der Provisionsüberschuss spürbar von 95,3 Mill. Euro auf 109,5 Mill. Euro, da die anfallenden Provisionsaufwendungen um 11% auf 122,5 Millionen zulegten. Das wurde aber vom kräftigen Plus des Zinsübeschusses um 16% auf 48 Mill. Euro überkompensiert, so dass der Saldo aus Zins- und Provisionsüberschuss um stolze 16,5% auf 238,3 Mill. Euro stieg. Innerhalb der letzten zehn Jahre, so die Bank, wurde der Zinsüberschuss verdreifacht, während sich der Bestand an Hypothekendarlehen im gleichen Zeitraum verdoppelt hat.

Auch auf der Kostenseite gab es Erfolge zu vermelden. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich um 7,0 Mill. Euro auf 118,2 Mill. Euro. Das ist bei einem Anstieg des Personalaufwands um 1,7 Mill. Euro auf 58 Mill. Euro allein der Reduzierung der anderen Verwaltungsaufwendungen um 8,7 Mill. Euro oder 12,6% auf 60,2 Mill. Euro geschuldet - und das trotz erneut gestiegener regulatorischer Kosten. So stiegen laut Geschäftsbericht allein die Aufwendungen für Bankenabgabe und verschiedene Regulierungsbehörden um 15% auf rund 18 Mill. Euro. Einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen in Höhe von 10,2 Mill. Euro belief sich der gesamte Verwaltungsaufwand auf 128,4 Mill. Euro und lag damit rund 3 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert. Die Cost Income Ratio sank auf 53,9% nach 64,2% im Vorjahr.

Die Kreditrisikosituation war trotz der Corona-Pandemie zufriedenstellend, im Kreditportfolio der Bank zeigten sich bislang kaum Folgen der Pandemie, so der Geschäftsbericht. Dennoch wurde Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von 10,1 Mill. Euro gebildet, nachdem im Vorjahr noch ein positiver Saldo von 18,2 Mill. Euro das Ergebnis positiv beeinflusste.

Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit stieg dennoch um fast 22 Mill. Euro auf 95,3 Mill. Euro. Nach Berücksichtigung des Steueraufwands in Höhe von 37,6 Mill. Euro und der Zuführung zu Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 20 Mill. Euro verbleibt ein um 5,6% höherer Jahresüberschuss von 37,7 Mill. Euro. Die Bank ist mit einer harten Kernkapitalquote von 20,6% weiterhin gut mit Eigenkapital ausgestattet. Die Geschäftsguthaben der Mitglieder wuchsen um 80,6 Mill. Euro auf insgesamt 1 153,1 Mill. Euro an.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Herman Starnecker (Vorsitzender), Gregor Scheller (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Louis Hagen (Vorsitzender), Dr. Holger Horn.

Bausparkasse Schwäbisch Hall

Baufinanzierungsvolumen wächst weiter dynamisch - Bausparneugeschäft erholt sich - anhaltende Niedrigzinsen belasten Konzernergebnis stark - erster Benchmark-Pfandbrief 2020 erfolgreich platziert

Mit zu den bemerkenswertesten Phänomenen der vergangenen 18 Monate gehört sicher die extreme Robustheit am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Nachfrage und Preise steigen - vielerorts gar mit erhöhter Geschwindigkeit - weiter, als hätte es Corona nie gegeben. Davon profitieren nicht zuletzt Banken und Sparkassen, für die sich das Segment Baufinanzierung als eine extrem verlässliche Säule in turbulenten Zeiten erweist.

Ganz vorne mit mischt dabei natürlich wie gewohnt die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die neben dem klassischen Bauspargeschäft, das sie mit einem bundesweiten Marktanteil von 30% klar dominiert, längst auch das Segment "Sofortfinanzierungen" intensiv und im großen Stile bedient. So kann es nicht überraschen, dass die "Füchse" ihr Baufinanzierungsneugeschäft im ersten Halbjahr 2021 ein weiteres Mal deutlich ausbauen konnten. Laut dem Geschäftsbericht der Mutter DZ Bank beläuft es sich zur Jahresmitte bereits auf 10,3 Mrd. Euro, 2020 waren es 9,4 und im Coronafreien Jahr 2019 gar "nur" 7,9 Mrd. Euro gewesen.

Ebenfalls im Steigen begriffen ist nach den ersten sechs Monaten 2021 das Bausparneugeschäft im Inland, wobei es hier festzuhalten gilt, dass 2020 doch von einem erheblichen Rückgang geprägt war. So hat die BSH zur Jahresmitte 2021 rund 291 000 (1. Halbjahr 2020: 222 000; 2019: 289 000) neue Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 14,7 (1. Halbjahr 2020: 11,9; 2019: 15,6) Mrd. Euro abgeschlossen.

Etwas weniger Freude bereitet der Blick auf die operative Entwicklung. Der Zinsüberschuss der BSH reduzierte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 39 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nunmehr 293 Mill. Euro. Ursächlich dafür war laut Zwischenbericht der DZ Bank insbesondere das anhaltende Niedrigzinsniveau. Durch die damit einhergehenden, nach wie vor niedrigen Kapitalmarktzinsen für Geldanlagen waren auch die Zinserträge aus dem Finanzanlagevermögen um 55 auf 173 Mill. Euro rückläufig.

Bei den Krediten der Vor- und Zwischenfinanzierung sowie den sonstigen Baudarlehen beliefen sich die Erträge im Zuge der Geschäftsausweitung in den vergangenen Jahren trotz einer niedrigeren Durchschnittsverzinsung auf 501 (1. Halbjahr 2020: 500) Mill. Euro. Die Erträge aus Bauspardarlehen betrugen 34 (1. Halbjahr 2020: 34) Mill. Euro. Zudem war der Zinsüberschuss im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 durch um 17 auf 98 Mill. Euro erhöhte, in die Effektivverzinsung der Bauspareinlagen und Baudarlehen einbezogene, direkt den Abschlüssen von Bausparverträgen und Kreditverträgen zuzuordnende Provisionen und Transaktionskosten der BSH belastet.

Das Volumen der Bauspareinlagen legte im Berichtszeitraum um weitere 1,7 auf 65,7 Mrd. Euro zu. Trotz des Volumenanstiegs der Bauspareinlagen ergab sich durch die geringere Verzinsung der aktuellen Tarife sowie durch Bestandsmaßnahmen ein um 17 Mill. Euro niedrigerer Zinsaufwand. Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug 13 (1. Halbjahr 2020: minus 20) Mill. Euro. In der Vergleichsperiode war das Ergebnis im Wesentlichen durch die Wertberichtigung auf den Equity-Buchwert der slowakischen Bausparkasse PSS über mehr als minus 30 Mill. Euro beeinflusst worden.

Die Risikovorsorge wies eine Nettozuführung in Höhe von 19 (1. Halbjahr 2020: 13) Mill. Euro auf. Die leicht erhöhte Risikovorsorge ist laut DZ-Bank-Zwischenbericht insbesondere durch den Effekt aus der Weiterentwicklung der Scoringsysteme für das Geschäft der Bausparkasse geprägt. Hinzukommt, dass der Vergleichszeitraum durch den Zuführungsbedarf aufgrund der Covid-19-Pandemie in Höhe von 7 Mill. Euro belastet war. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich leicht auf 1 (1. Halbjahr 2020: minus 5) Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen nahmen um 4 auf 257 Mill. Euro zu, was im Wesentlichen auf leicht erhöhte Abschreibungen und Investitionen in die Informationstechnologie zurückzuführen ist. Unter dem Strich erzielte die BSH im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der oben genannten Veränderungen ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 54 (1. Halbjahr 2020: 75) Mill. Euro. Die Aufwands-Ertrags-Relation des Berichtszeitraums betrug damit 78,1 (1. Halbjahr 2020: 74,2)%.

Das Berichtsjahr 2020

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte 2020 ihre Position als Nummer 1 unter den Bausparkassen in Deutschland klar behaupten: Der Marktanteil im eingelösten Bausparneugeschäft erreichte 30,1 (2019: 29,7)%. Zum Jahresende 2020 hatte das Institut 7,0 (2019: 7,16) Millionen Kunden mit einem eingelösten Vertragsbestand von 8,0 (2019: 8,2) Millionen Verträgen. Nichtsdestotrotz lag das Bausparneugeschäft absolut betrachtet mit 24,2 Mrd. Euro 15% unter dem Vorjahreswert (28,5 Mrd. Euro). Die dabei abgeschlossenen 455 795 Neuverträge entsprechen einem Minus von 12,9% gegenüber 2019 (523 533). Die durchschnittliche Bausparsumme der neu abgeschlossenen Verträge betrug 53 087 (2019: 54 360) Euro.

Das Volumen der Bauspareinlagen stieg 2020 um 1,4 auf 65,0 Mrd. Euro. Dies resultierte laut BSH vor allem aus dem anhaltend hohen Spargeldeingang infolge des niedrigen Zinsniveaus. Im Jahr 2020 wurden 476 568 (2019: 384 354) Bausparverträge zugeteilt - dies ist bereits der zweite Anstieg in Folge. Das zugeteilte Bausparvolumen lag dabei mit 12,1 Mrd. Euro um 22,8% über dem Vorjahreswert von 9,8 Mrd. Euro.

Im Geschäftsfeld Baufinanzierung erzielte Schwäbisch Hall 2020 abermals einen Rekord beim Neugeschäftsvolumen: Von den 17,1 (2019: 14,7) Mrd. Euro entfallen 5,0 (2019: 6,0 Mrd. Euro) auf die Vermittlung eigener TA-Finanzierungen (sogenannte Zinszahlungsdarlehen) und 4,2 (2019: 2,1) Mrd. Euro auf die Vermittlung von Fuchs-Baudarlehen. Zusätzlich wurden Finanzierungen in Höhe von 7,9 (2019: 6,7) Mrd. Euro an Institute der Genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelt. Nicht berücksichtigt ist in diesen Zahlen das Geschäft mit Vorausdarlehen der Genossenschaftsbanken, die mit einem Bausparvertrag unterlegt sind, in Höhe von 6,5 (2019: 7,1) Mrd. Euro.

Das ordentliche Plus führt der Vorstand um Reinhard Klein vor allem auf das große Engagement der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst zurück: Sie hätten seit Beginn der Pandemie ein enormes Maß an Flexibilität und Engagement unter Beweis gestellt. Im Zuge des ersten Lockdowns seien quasi über Nacht 90% der Belegschaft für das Homeoffice ausgestattet worden. Ein wichtiger Meilenstein war 2020 die erfolgreiche Platzierung des ersten Pfandbriefs im Benchmark-Format - und das zu äußerst günstigen Konditionen: Die Rendite belief sich auf minus 0,27%. Mit der Emission von Pfandbriefen soll zusätzlich zu den Bauspareinlagen sukzessive ein zweites Refinanzierungsinstrument aufgebaut werden, um die Wachstumsambitionen in der Baufinanzierung erreichen zu können.

Klar auf Wachstumskurs war einmal mehr die erst 2018 gegründete Tochter "Baufinex", ein digitaler Baufinanzierungsmarktplatz von BSH für freie Vermittler: Baufinex hat sich laut Instituts angaben 2020 mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 5 Mrd. Euro "zum Wachstumstreiber entwickelt". Ein weiterer technologischer Meilenstein soll zudem nun im Herbst 2021 erreicht werden: Die BSH will ihr Kernbankensystem auf der gemeinsam mit Wüstenrot und BHW entwickelten neuen Plattform SAP 4/Hana implementieren und so das gesamte Kreditgeschäft über die neue Technologie abwickeln.

Während das Finanzierungsgeschäft 2020 also durchaus zufriedenstellend verlief, musste die BSH operativ weiter Federn lassen: Das Konzernergebnis vor Steuern lag mit 81 Mill. Euro nochmals deutlich unter dem Niveau von 2019 (189 Mill. Euro) beziehungsweise 2018 (295 Mill. Euro). Die Ursachenforschung wird durch die in beiden vergangenen Geschäftsjahren vorhandenen Sondereffekte erschwert, vor allem beim Zinsergebnis. Aber selbst bereinigt um diese Sondereffekte war der Zinsüberschuss im Jahresvergleich letztlich deutlich rückläufig. Bei den Zinserträgen waren es vor allem die bedingt durch die niedrigen Kapitalmarktzinsen signifikant niedrigeren Zinsen aus dem Finanzanlagevermögen (minus 76 Mill. Euro), die belastend wirkten.

Die Bilanzsumme der Bausparkasse Schwäbisch Hall erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 um 3,6 auf 78,2 Mrd. Euro und erreichte damit abermals einen neuen Höchstwert.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Cornelius Riese (Vorsitzender), Ninon Kiesler (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Reinhard Klein (Vorsitzender), Jürgen Gießler, Mike Kammann, Peter Magel

Geschäftsentwicklung der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG (nach IFRS) Quelle: Geschäftsbericht, Berechnungen der ZfgK

R+V Versicherung

Verdiente Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft im Halbjahr um 3,0% gewachsen - Ergebnis aus Kapitalanlagen in den ersten sechs Monaten 2021 wieder positiv - planmäßiger Verlauf der Schadenentwicklung im Bereich Schaden/Unfall im ersten Halbjahr - Konzernergebnis im Gesamtjahr 2020 um 70,2% eingebrochen

Als genossenschaftlicher Versicherer bietet die R+V seinen Kunden maßgeschneiderte Versicherungslösungen. Die Produktpalette umfasst dabei alle bekannten Versicherungen für Privatkunden, von der Kfz-Haftpflichtversicherung bis zum persönlichen Altersvorsorgekonzept. Im Firmenkundengeschäft ist die R+V eng mit den mittelständischen Unternehmen aus Handel, Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft verbunden. Der Versicherer hat rund 8,6 Millionen Kunden mit etwa 25 Millionen Versicherungsverträgen. Das Unternehmen befindet sich mehrheitlich im Besitz der DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Weitere Anteile werden von anderen genossenschaftlichen Verbänden und Instituten gehalten.

Die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft stiegen im ersten Halbjahr laut dem Halbjahresbericht der DZ Bank Gruppe um 276 Mill. Euro auf 9,497 (9,221) Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg um 3,0%. Das Wachstumstempo ist damit deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum, als dieser Posten noch um 10,7% wuchs. In den einzelnen Teilbereichen lief die Entwicklung unterschiedlich. So erhöhten sich die verdienten Beiträge im Lebensversicherungsgeschäft um 206 Mill. Euro auf 4,367 (4,161) Mrd. Euro. Vor allem die Geschäftsfelder Altersvorsorge, Fondsgebundene Leben sowie Neue Garantien haben demnach zu dieser Entwicklung beigetragen. Im Krankenversicherungsgeschäft kletterten die Nettobeiträge um 27 Mill. Euro auf 357 (334) Mill. Euro, gespeist vor allem durch die positive Entwicklung bei der privaten Krankenzusatzversicherung und der Krankenvollversicherung. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft stiegen die verdienten Beitragseinnahmen insbesondere in den Bereichen der Kraftfahrtversicherung und des Firmenkundengeschäfts um 62 Mill. Euro auf 3,294 Mrd. Euro an.

Als einziges Geschäftsfeld verzeichneten die Übernommene Rückversicherung einen Rückgang. Die verdienten Beiträge sind hier um 19 Mill. Euro auf 1,479 Mrd. Euro gesunken, nachdem sie ein Jahr zuvor noch um 166 Mill. Euro kletterten. Zwar konnten die Sparten Feuer- und Sachversicherung sowie Kredit und Kaution hier ein Wachstum erreichen, doch die Teilbereiche Kraftfahrtversicherung sowie sonstige Produkte waren rückläufig.

Weiterhin sehr volatil zeigt sich das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen. Nachdem es im ersten Halbjahr 2019 um über 180% auf 3,55 Mrd. Euro in die Höhe sprang, stürzte es im Vorjahreszeitraum sogar in den negativen Bereich auf minus 0,622 Mrd. Euro. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres stieg es wieder um 3,381 Mrd. Euro auf 2,759 Mrd. Euro. Darin enthalten ist das zeitwertabhängige Kapitalanlageergebnis für die Versicherungsprodukte der fondsgebundenen Lebensversicherung für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen (FLV). Das auf FLV-Produkte entfallende Kapitalanlageergebnis hat generell keine Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern, da diesem Posten ein betragsmäßig gleichlautender versicherungstechnischer Aufwand beziehungsweise Ertrag gegenübersteht. Das saldierte Kapitalanlageergebnis ohne FLV beträgt für die Berichtsperiode 1,401 (0,458) Mrd. Euro.

Planmäßig verlief laut Geschäftsbericht die Schadenentwicklung im Geschäftsbereich Schaden/Unfall. Die Gesamtschadenquote lag demnach unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Großschadenbelastung und Grundschadenbelastung entwickelten sich zuletzt rückläufig. Die Elementarschadenentwicklung verzeichnete im Juni eine Häufung an Unwetterereignissen, deren Schadenbelastungen stichtagsbezogen bei rund 190 Mill. Euro lagen. Durch die Pandemie war laut R+V im Bereich Kraftfahrtversicherung weiterhin eine Entlastung zu erkennen.

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sind im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 28 Mill. Euro auf 1,645 (1,617) Mrd. Euro leicht gestiegen. Alleine 22 Mill. Euro des Anstiegs gehen dabei auf das Segment Leben/ Kranken zurück. Auch im Bereich Übernommene Rückversicherung sind die Aufwendungen um 8 Mill. Euro beziehungsweise 2,1% angestiegen. Der Geschäftsbereich Schaden/Unfall zeigte einen Rückgang der Aufwendungen um 2 Mill. Euro beziehungsweise 0,3%.

In der Summe der genannten und weiteren Zahlen konnte der genossenschaftliche Versicherungskonzern ein Ergebnis vor Steuern von 482 Mill. Euro erwirtschaften. Das entspricht beinahe einer Verfünffachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 102 Mill. Euro. Dadurch verbesserte sich auch das regulatorische RORAC wieder auf 9,5 (1,9)%.

Das Berichtsjahr 2020

Im Gegensatz zur Halbjahresbetrachtung zuvor basiert die Betrachtung des Berichtsjahres 2020 auf dem R+V-eigenen Geschäftsbericht. Der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger weist darin darauf hin, dass die R+V zwar gut durch die Pandemie gekommen sei, diese sich jedoch auch durch hohe Versicherungsleistungen negativ ausgewirkt habe.

Alle Geschäftsbereiche konnten im Berichtsjahr deutliche Zuwächse bei den gebuchten Bruttobeiträgen erzielen. Diese kletterten um 1,554 Mrd. Euro auf 18,952 (17,398) Mrd. Euro. Der vor allem auf das inländische Erstversicherungsgeschäft konzentrierte Geschäftsbereich der selbst abgeschlossenen Schaden- und Unfallversicherung steigerte die Bruttobeitragseinnahmen um 4,3%. Einen noch höheren Anstieg erzielte das selbst abgeschlossene Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft des R+V Konzerns mit einem Zuwachs der gebuchten Bruttobeiträge um 12,1%. Auch aus dem global ausgerichteten Geschäftsbereich des in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäfts resultierte mit 9,6% ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Die laufenden Kapitalanlageerträge erreichten im Berichtsjahr 2,321 (2,530) Mrd. Euro. Gesunken sind auch die Gewinne aus Zeitwertänderungen. Diese erreicht 4,882 Mrd. Euro nach 5,025 Mrd. Euro im Vorjahr. Deutlich auf 1,330 (0,633) Mrd. Euro gestiegen sind hingegen die Gewinne aus dem Abgang aus Kapitalanlagen. Fast halbiert haben sich hingegen die Erträge aus Zuschreibungen, die 326 (633) Mill. Euro erreichten. Insgesamt errechnete sich dadurch ein Ertrag aus Kapitalanlagen von 8,861 Mrd. Euro, was einem Rückgang um 157 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 9,018 Euro entspricht.

Im Berichtsjahr summierten sich die Verluste aus Zeitwertänderungen auf 4,361 Mrd. Euro, was ein sehr deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 1,531 Mrd. Euro war. Auch die Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen erhöhten sich um 717 Mill. Euro auf 1,310 (0,593) Mrd. Euro. Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen summierten sich auf 1,231 (0,494) Mrd. Euro. Nur leicht verändert blieben die Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen mit 190 (182) Mill. Euro. Dadurch ergibt sich ein gegenüber dem Vorjahr um 153,3% gestiegener gesamter Aufwand für Kapitalanlagen von 7,093 (2,800) Mrd. Euro.

Das aus den beiden zuvor betrachteten Posten errechnete saldierte Ergebnis aus Kapitalanlagen erreichte somit im Berichtsjahr 1,768 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 71,6% beziehungsweise 4,450 Mrd. Euro.

Relativ deutlich sind die gesamten Versicherungsleistungen (netto) auf 17,499 Mrd. Euro zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr mit 19,394 Mrd. Euro entspricht dies einer Reduktion um 9,8%. Darin enthalten sind die Leistungen aus Zahlungen für Versicherungsfälle in Höhe von 10,745 (10,710) Mrd. Euro, die Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle mit 1,377 (1,243) Mrd. Euro, die Veränderung der Deckungsrückstellung und der Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen in Höhe von 5,107 (5,649) Mrd. Euro sowie die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung mit 0,270 (1,792) Mrd. Euro.

Unter dem Strich ist das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich um 685 Mill. Euro beziehungsweise 70,2% auf 291 (976) Mill. Euro zurückgegangen. Vor dem Hintergrund pandemiebedingt hoher Unsicherheiten insbesondere im Kapitalmarkt und der mit der Pandemie verbundenen versicherungstechnischen Belastungen zeigt sich der Vorstand dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. Nach Steuern lag das Konzernergebnis bei 156 (654) Mill. Euro.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Cornelius Riese (Vorsitzender), Ulrich Birkenstock (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Norbert Rollinger (Vorsitzender), Claudia Andersch, Jens Hasselbächer, Dr. Christoph Lamby, Tillmann Lukosch, Dr. Edgar Martin, Julia Merkel, Marc René Michallet

VR Smart Finanz

Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2021 um 8 Mill. Euro rückläufig - Risikovorsorge im gleichen Zeitraum um 80,8% reduziert - Verwaltungsaufwendungen in den ersten 6 Monaten um 11 Mill. Euro verringert - Neugeschäft im Berichtsjahr um 6% gesunken - Einbruch des Ergebnis vor Steuern auf minus 45 Mill. Euro

Die VR Smart Finanz ist in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken subsidiärer Partner für einfache Mittelstandslösungen. Das Leistungsspektrum umfasst Lösungen für Leasing, Mietkauf und Kredit sowie digitale Services rund um den Finanzierungsalltag. Die Stärke der VR Smart Finanz sind nach eigenen Angaben treffsichere und digital gestützte Finanzierungsentscheidungen in Echtzeit im Beratungstermin vor Ort oder online. Das Institut weist im DZ Bank Halbjahresbericht darauf hin, dass sich mit dem Verkauf der VR Factorem zum 29. September 2020 an die DZ Bank die Segmentzusammensetzung gegenüber dem Vergleichszeitraum geändert habe.

Das Neugeschäft mit Kredit- und Objektfinanzierungen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2021 mit einem Rückgang um 41,4% deutlich schlechter als im Vorjahreszeitraum, wo es noch einen Zuwachs um 13,9% zu verzeichnen gab. Das Institut führt das vor allem auf die Folgen der Corona-Pandemie zurück und weist im Halbjahresbericht zudem darauf hin, dass das erste Halbjahr 2020 insbesondere durch eine Zunahme der Auszahlungen des Unternehmerkredits VR Smart flexibel um 37,0% im ersten Quartal 2020 geprägt war. Der VR Smart flexibel wurde ab dem Frühjahr 2020 aufgrund der Pandemie vorübergehend durch den VR Smart flexibel Förderkredit. Der VR Smart flexibel Förderkredit verzeichnete laut Halbjahresbericht zum 30. Juni 2021 über 50 000 Anfragen sowie rund 1 009 Mill. Euro genehmigtes Darlehensvolumen und soll im Rahmen der Verlängerung des KfW-Förderprogramms bis Ende 2021 angeboten werden. Seit der Wiedereinführung des Unternehmerkredits VR Smart flexibel am 30. November 2020 wurde ein Darlehensvolumen in Höhe von rund 230 Mill. Euro genehmigt.

Wie schon im Vorjahreszeitraum hat sich der Zinsüberschuss auch im ersten Halbjahr 2021 negativ entwickelt. Nachdem dieser im Vorjahr schon 3 Mill. Euro sank, war der Rückgang in diesem Jahr mit 8 Mill. Euro auf 64 (72) Mill. Euro sogar noch dynamischer. Das Provisionsergebnis betrug minus 15 Mill. Euro nach minus 11 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum.

Positiv entwickelt hat sich die Risikovorsorge, die im Vorjahr noch Pandemie-bedingt deutlich hochgefahren wurde. Im ersten Halbjahr 2021 betrug diese 5 Mill. Euro nach 26 Mill. Euro im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 80,8%.

Ebenfalls verbessert haben sich die Verwaltungsaufwendungen, die um 11 Mill. Euro auf 41 (52) Mill. Euro zurückgefahren werden konnten. Dabei waren beide Kostenblöcke innerhalb dieses Bilanzposten rückläufig. Die Personalaufwendungen sanken insbesondere durch verringerte Mitarbeiterkapazitäten um 5 Mill. Euro auf 24 (29) Mill. Euro. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen sanken um 6 Mill. Euro auf 17 (23) Mill. Euro. Diesen Rückgang um 26,1% begründet das Institut vor allem mit der Auslagerung des Betriebs der elektronischen Datenverarbeitung und des Zahlungsverkehrs.

Im Ergebnis dieser Entwicklung blieb unter dem Strich ein Ergebnis vor Steuern von 0 Mill. Euro. Das entspricht allerdings einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum als noch ein Verlust von 24 Mill. Euro anfiel. Dadurch ergibt sich eine ebenfalls verbesserte, aber immer noch hohe, Aufwands-Ertrags-Relation von 89,1 (96,3)%.

Das Berichtsjahr 2020

Das Berichtsjahr der VR Smart Finanz war erwartungsgemäß vor allem von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt. Nach einem vertrieblich guten ersten Quartal habe das Unternehmen frühzeitig auf den Lockdown und den sich abzeichnenden Liquiditätsbedarf insbesondere im kleinen Mittelstand reagiert. Die VR Smart Finanz hat auf bereits etablierten digitalen Prozessen zur Finanzierungsabwicklung aufgesetzt und zu Beginn des Lockdowns ein automatisiertes KfW-förderfähiges Darlehen auf den Markt gebracht.

Dieser VR Smart flexibel Förderkredit richtet sich demnach insbesondere an Unternehmen mit bis zu zehn Mit arbeitern und ist über die Filialen der teilnehmenden Volksbanken und Raiffeisenbanken, aber auch komplett online, abschließbar. Mehr als zwei Drittel aller Genossenschaftsbanken haben laut Geschäftsbericht den Förderkredit aktiv ihren Kunden angeboten. Mit nahezu 14 000 vergebenen Krediten kam die VR Smart Finanz zum 31. Dezember 2020 damit auf einen Marktanteil von rund 2%, bezogen auf das Soforthilfeprogramm der KfW für kleine und mittlere Unternehmen bis 800 000 Euro.

Die Entwicklung des Förderkredits im Verbund mit stark gestiegenen Nutzerzahlen (plus 208%) der digitalen Services VR Smart Guide und Bonitätsmanager ließ die Kundenzahl um 14% auf 75 000 (66 000) Kunden ansteigen. Im Jahr 2015 betrug die Kundenanzahl noch 44 000. Die Zahl der neu abgeschlossenen Finanzierungsverträge stieg dabei um 9% gegenüber dem Vorjahr. In der Folge erhöhte sich das Bestandsvolumen um 3% auf 3,2 Mrd. Euro.

Die Investitionszurückhaltung der Kunden führte zu einer deutlich gesunkenen Nachfrage nach vor allem größervolumigen Objektfinanzierungen. Das Neugeschäft sank dementsprechend um 6% auf 1,25 Mrd. Euro.

Die Einführung des zinsgünstigen Förderkredits, zusammen mit der zeitweiligen Einstellung des margenstarken Unternehmerkredits, führten zu einer deutlichen Verringerung der Zinsmarge im Neugeschäft. Auch die fehlenden Einnahmen infolge der Strategiekonform zurückgeführten beziehungsweise veräußerten Nichtkerngeschäfts belasteten das Zinsergebnis, das in der Summe um 9 Mill. Euro beziehungsweise 6,1% auf 138 (147) Mill. Euro sank.

Fehlende Einnahmen durch den Verkauf des Zentralregulierungsgeschäfts sowie gestiegene Bestandsprovisionen an die Genossenschaftsbanken haben das Provisionsergebnis um 10 Mill. Euro auf minus 24 Mill. Euro weiter sinken lassen.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Risikovorsorge um 19 Mill. Euro auf 49 (30) Mill. Euro. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Anpassung der Score-Karten, die Anpassung von Risikoparametern im Rahmen der Berechnung des erwarteten Ausfallrisikos und die Zuführung im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.

Die Verwaltungsaufwendungen nahmen im Wesentlichen aufgrund der zurückgeführten beziehungsweise veräußerten Nichtkerngeschäftsfelder um 25 Mill. Euro auf 102 Mill. Euro (Vorjahr: 127 Mill. Euro) ab. Bei den Personalkosten haben verringerte Mitarbeiterkapazitäten die Aufwendungen um 13 Mill. Euro auf minus 55 (68) Mill. Euro sinken lassen. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen gingen um 12 Mill. Euro auf 47 (59) Mill. Euro zurück. Im Ergebnis der genannten und weiterer Zahlen sank das Ergebnis vor Steuern auf minus 45 (minus 10) Mill. Euro. Die Aufwands-Ertrags-Relation verschlechterte sich von 86,4% im Vorjahr auf 96,2% und das regulatorische RORAC sank auf minus 17,5 (minus 3,4)%.

Personalien - Aufsichtsrat: Uwe Fröhlich (Vorsitzender), Michael Speth (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Markus Klintworth (Vorsitzender), Kerstin Scholz

R+V-Gruppe: Gewinn- und Verlustrechnung 2020 (IFRS) Quelle: Geschäftsbericht 2020, Berechnungen der ZfgK

Teambank

Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2021 um 2,8% geschrumpft - Risikovorsorge um 30,3% runtergefahren - Verwaltungsaufwand im 1. Halbjahr deutlich um 16% gestiegen - Ergebnis vor Steuern um 71,4% angewachsen

Zum 30. Juni 2021 betrug der Ratenkreditbestand der Teambank 8,826 Mrd. Euro. Das ist ein nahezu unveränderter Bestand gegenüber dem Ende des Vorjahres mit 8,818 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum belief er sich auf 8,909 Mrd. Euro. Zum Ende des ersten Halbjahres arbeitete die Teambank mit 735 der insgesamt 809 Genossenschaftsbanken in Deutschland zusammen, was eine mehr ist als zum Ende des Berichtsjahres 2020. Etwas deutlicher konnte die Zahl der Kooperationen in Österreich gesteigert werden, wo die Teambank mit 150 und damit 5 Partnerbanken mehr als zum Ende des Jahres 2020 zusammenarbeitete. Zudem wurden im Berichtszeitraum über 32 000 Mitglieder der Genossenschaftsbanken durch Konditionsvorteile gefördert, was einem Rückgang um 2 000 Mitglieder entspricht.

Der leichte Rückgang im Ratenkreditbestand der Teambank hat auch das Zinsergebnis belastet. So sank der Zinsüberschuss des Instituts im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Mill. Euro oder 2,8% auf 241 (248) Mill. Euro. Deutlich verbessert hat sich hingegen das Provisionsergebnis. Nachdem dieser im Vorjahreszeitraum bei minus 15 Mill. Euro lag, konnte die Teambank diesen Posten um 14 Mill. Euro auf minus 1 Mill. Euro verbessern. Die Hälfte des Anstiegs wurde dabei durch Erträge aus dem TLTRO-III-Tender der Europäischen Zentralbank erzielt.

Nachdem auch bei der Teambank das erste Halbjahr 2020 aufgrund der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie durch eine deutlich um 17 Mill. Euro auf 71 Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge geprägt war, sank dieser Posten im ersten Halbjahr 2021 um 22 Mill. Euro oder 31,0% auf 49 Mill. Euro und damit sogar unter das Niveau der ersten sechs Monate des Jahres 2019. Neben dem Basiseffekt trugen auch Rating-Verbesserungen der Kunden im Berichtszeitraum dazu bei.

Deutlich erhöht haben sich die Verwaltungsaufwendungen. Vor allem aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl erhöhte sich der Personalaufwand um 3 Mill. Euro beziehungsweise 6,1% auf 52 (49) Mill. Euro. Die sonstigen Verwaltungskosten stiegen deutlich überproportional um 22,9% oder 16 Mill. Euro auf 86 (70) Mill. Euro an. Laut Segmentberichterstattung im Halbjahresbericht der DZ Bank erhöhten sich die Kosten infolge von Zukunftsinvestitionen, Beratungskosten und der Bankenabgabe. Kumuliert über beide Bereiche erhöhten sich die gesamten Verwaltungsausgaben um 19 Mill. Euro beziehungsweise 16,0% auf 138 (119) Mill. Euro.

Es errechnet sich aus diesen und weiteren Zahlen ein Ergebnis von Steuern in Höhe von 84 Mill. Euro, was einem Anstieg von 35 Mill. Euro oder 71,4% entspricht. Dementsprechend deutlich hat sich auch der regulatorische RORAC auf 29,9 (17,2)% verbessert, obwohl sich gleichzeitig die Aufwands-Ertrags-Relation auf 56,3 (49,8)% spürbar verschlechtert hat.

Das Berichtsjahr 2020

Im Berichtsjahr hat der Ratenkreditspezialist der Genossenschaftlichen Finanzgruppe seinen Zinsüberschuss um 10 Mill. Euro beziehungsweise 2,1% auf 492 (482) Mill. Euro gesteigert. Laut Geschäftsbericht der DZ Bank ist der Anstieg im Wesentlichen einem gestiege nen durchschnittlichen Ratenkreditbestand zu verdanken, der zum Bilanzstichtag 8,818 Mrd. Euro betrug nach 8,873 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Entwicklung des Ratenkreditbestands soll demnach vor dem Hintergrund der Folgen der Pandemie, der damit verbundenen Restriktionen im öffentlichen Leben und der dadurch eingeschränkten Konsummöglichkeiten gesehen werden.

Das Provisionsergebnis hat sich um 2 Mill. Euro auf minus 30 (minus 28) Mill. Euro verschlechtert. Diese Veränderung führt die Teambank im Wesentlichen auf gegenläufige Effekte aus gesunkenen Provisionserträgen aus Restkreditversicherungen und geringeren Partnerbankbonifikationen infolge des durch die Covid-19-Pandemie geringeren Neugeschäfts zurück.

Obwohl die Teambank 18 Mill. Euro für die erwarteten makroökonomischen Entwicklungen durch die Corona-Pandemie der Risikovorsorge zugeführt hat, sank diese insgesamt im Berichtsjahr dennoch um 18 Mill. Euro auf 59 (77) Mill. Euro. Den gesunkenen Risikovorsorgeaufwand gegenüber dem Vorjahr führt das Institut im Wesentlichen auf eine geringere Zuführung infolge eines niedrigeren Neugeschäfts und entlastende Einmaleffekte aus Anpassungen innerhalb des Geschäftsjahres zurück.

Prozentual sogar zweistellig erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen. Während die Personalkosten aufgrund einer gestiegenen Mitarbeiterzahl um 8 Mill. Euro beziehungsweise 8,7% auf 100 (92) Mill. Euro anstiegen, erhöhten sich die sonstigen Verwaltungsaufwendungen sogar um 18 Mill. Euro auf 156 (138) Mill. Euro.

Unter dem Strich konnte das Ergebnis vor Steuern leicht um 2 Mill. Euro auf 154 (152) Mill. Euro erhöht werden. Die Aufwands-Ertrags-Relation verschlechterte sich auf 54,6 (50,1)%.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Cornelius Riese (Vorsitzender), Thomas Ullrich (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Frank M. Mühlbauer (Vorsitzender), Christian Polenz (stellvertretender Vorsitzender)

Anmerkung der Redaktion: Bei den absoluten wie auch prozentualen Veränderungen stellen einige Institute in ihrer Ertragsrechnung hinsichtlich des Vorzeichens auf die Ergebniseffekte ab.

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