BILANZBERICHTE

Frankfurter Volksbank / Mainzer Volksbank / Wiesbadener Volksbank

Aus der Ertragsrechnung der Frankfurter Volksbank, Mainzer Volksbank und der Wiesbadener Volksbank Quelle: Geschäftsberichte, Berechnungen der ZfgK

Frankfurter Volksbank

Bilanzsumme durch zwei Fusionen deutlich vergrößert - Zinserträge um 5,7% gesunken - mehr als ein Viertel der Bilanzsumme in Wertpapieren - Provisionsüberschuss um 5,0% erhöht - Verwaltungsaufwand fusionsbedingt gestiegen

Die Frankfurter Volksbank ist unter den hier verglichenen drei großen Volksbanken im Rhein-Main-Gebiet gemessen an der Bilanzsumme das größte Institut. Mit 12,111 Mrd. Euro ist diese sogar etwas höher als die kumulierte Summe der beiden anderen Institute. Damit sind die Frankfurter das viertgrößte genossenschaftliche Institut in Deutschland. Das Geschäftsjahr 2018 stand im Zeichen gleich zweier Fusionen: Die Vereinigte Volksbank Maingau, die Volksbank Griesheim und die Frankfurter Volksbank sind nun eine Bank. Durch die Fusion wurden rund 100 000 Kunden mit einem Geschäftsvolumen von 2,3 Mrd. Euro, 442 Mitarbeitern und 31 Geschäftsstellen integriert.

Mit der Ertragslage zeigt sich das durch die Fusionen deutlich vergrößerte Institut zufrieden. Dennoch konnte sich auch die Frankfurter Volksbank 2018 nicht dem Trend entziehen und musste rückläufige Zinserträge hinnehmen. Diese gingen von 213,478 Mill. Euro auf 201,402 Mill. Euro und damit um 5,7% zurück. Die Zinsaufwendungen konnte das Genossenschaftsinstitut überproportional um 15,3% auf 11,064 Mill. Euro senken. Bei nur leicht fallenden laufenden Erträgen ging im Ergebnis der Zinsüberschuss um 4,8% zurück auf 216,38 Mill. Euro. Die Kennzahl Zinsertrag in Prozent des Zinsaufwands hat mit 1 820,33% unter den drei verglichenen Instituten mit Abstand den höchsten Wert. An der Kennziffer Wertpapieranlage in Prozent der Bilanzsumme wird auch ersichtlich, woran das liegt: Mit 25,83% investiert die Frankfurter Volksbank einen deutlich größeren Teil der Bilanzsumme in (festverzinsliche) Wertpapiere als die Wiesbadener Volksbank (16,69%) oder gar die Mainzer Volksbank (6,57%).

Den Provisionsüberschuss steigerten die Frankfurter um 5,0% auf 76,59 Mill. Euro. Dabei konnten sowohl die Provisionserträge um 4,5% auf 81,399 Mill. Euro erhöht als auch die Provisionsaufwendungen um 3,3% auf 4,812 Mill. Euro gesenkt werden. Dadurch konnte der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag leicht von 24,29% auf 26,14% klettern. Naturgemäß ging dadurch der Anteil des Zinsüberschusses um die gleichen Prozentpunkte auf 73,86% zurück. Das ist der niedrigste Wert der hier verglichenen Institute.

Vor allem im Zeichen der Fusion stand im Jahr 2018 der Verwaltungsaufwand. Insgesamt ist dieser Posten um 4,6% beziehungsweise 8,32 Mill. Euro auf 188,23 Mill. Euro gestiegen. Die Personalaufwendungen kletterten dabei um 5,18 Mill. Euro auf 114,19 Mill. Euro. Laut Geschäftsbericht liegt das vor allem an höheren Pensionsrückstellungen, aber auch an fusionsbedingten Anpassungen. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen sind um 3,73 Mill. Euro auf 63,21 Mill. Euro angewachsen. Auch hier führt das die Frankfurter Volksbank auf Mehraufwendungen im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Vereinigten Volksbank Maingau und der Volksbank Griesheim zurück.

Nach eigenen Angaben hat die Frankfurter Volksbank die erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft vollumfänglich abgeschirmt. Dank der nach eigener Einschätzung hohen Qualität des Kreditportfolios und der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen hat sich eine Entlastung bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft ergeben. Positiv auf das Ergebnis hat sich auch der Rückgang der Abschreibungen auf Forderungen um 5,567 Mill. Euro beziehungsweise 18,7% ausgewirkt. Dennoch ging das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit deutlich um 21,3% oder 18,405 Mill. Euro auf 67,948 Mill. Euro zurück. Den größten Anteil daran hatte der rückläufige Zinsertrag, aber auch die gestiegenen Kosten haben sich bemerkbar gemacht. Es sollte dabei jedoch berücksichtigt werden, dass zumindest ein Teil des höheren Aufwands fusionsbedingt war.

Da die Steuerlast um 3,483 Mill. Euro sank und eine Entnahme aus den Ergebnisrücklagen in Höhe von 8,381 Mill. Euro vollzogen wurde, stieg der Bilanzgewinn im Berichtsjahr 2018 dennoch um 18,0% beziehungsweise 3,254 Mill. Euro auf 21,294 Mill. Euro. Es soll eine Dividende von 6,0% an die Mitglieder der Bank ausgeschüttet werden.

Positiv entwickelt hat sich das Aktivgeschäft. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich um 130,355 Mill. Euro auf 6,452 Mrd. Euro. Die Bank hat Kredite zu 70,5% an Privatkunden und zu 23,9% an gewerbliche Kunden ausgereicht. Auf Schuldscheindarlehen entfallen 5,6%. Der größte Teil der neu ausgereichten privaten und gewerblichen Kredite entfielen nach Angaben des Instituts auf Immobilienfinanzierungen. Die Niedrigzinsphase habe unverändert dazu geführt, dass Kunden kurzlaufende Kredit eher meiden und stattdessen eine langfristige Zinsbindung bevorzugen. Entgegen dem allgemeinen Trend hat die Frankfurter Volksbank die Forderungen an Kreditinstitute sogar gesteigert. Sie kletterten um 6,8% auf 1,645 Mrd. Euro.

Auch auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 526,339 Mill. Euro auf 9,967 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 5,6%. Hier ist die klare Tendenz zu erkennen, dass kurzfristige Einlagen hoch- und längerfristige Einlagen runtergefahren werden. Die Kundeneinlagen machen 82,30% der Bilanzsumme aus. Das ist der höchste Wert unter den drei verglichenen Genossenschaftsbanken. Die Quote wurde damit nochmals um 0,75 Prozentpunkte ausgebaut.

Personalien - Aufsichtsrat: Hans-Dieter Hillmoth (bis 17. April 2018 stellv. Vorsitzender, seitdem Vorsitzender), Hans-Joachim Tonnellier (bis 17. April Vorsitzender, seitdem Ehrenvorsitzender), Hans-Peter Biffar (stellv. Vorsitzender seit 11. Juni 2018), Winfried Rohloff (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Eva Wunsch-Weber (Vorsitzende), Michael Mengler (Co-Vorsitzender seit 11. Juni 2018), Sven Blatter (seit 11. Juni 2018), Ulrich Hilbert, Helmut Ochs, Ralf Pokasch, Manfred Resch (seit 11. Juni 2018), Harald Stroh

Mainzer Volksbank

Bilanzsumme um 2,3% ausgeweitet - Zinserträge weiter abgeschmolzen - Verwaltungsaufwendungen um 1,3% gestiegen - Personalbestand gesunken - Personalaufwand um 3,2% erhöht - Bilanzgewinn nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr

Das Jahr 2018 war wie die Jahre zuvor für die Bankenbranche insgesamt und somit auch für die Mainzer Volksbank weiter von zunehmender Regulatorik und anhaltender Niedrigzinsphase geprägt. Es war das vierte Jahr in Folge mit Negativzinsen, was sich auch seitdem in sinkenden Zinserträgen der Genossenschaftsbank widerspiegelt. Zufrieden zeigt sich das Institut jedoch mit dem Ausbau des Kundengeschäfts. Die Bilanzsumme wurde um 2,3% auf 6,327 Mrd. Euro ausgeweitet.

Natürlich haben die sinkenden Zinserträge auch Auswirkungen auf die Ertragslage. Der Zinsertrag sank um 4,1% oder 5,312 Mill. Euro auf 123,121 Mill. Euro. In den Jahren mit Negativzinsen schmolz dieser Posten damit von 161,456 Mill. Euro im Jahr 2015 um 23,74% auf den aktuellen Wert ab. Die Zinsaufwendungen gingen jedoch deutlich überproportional zurück, sodass unter dem Strich der Zinsüberschuss doch leicht um 0,6% auf 107,06 Mill. Euro anstieg. Die Kennzahl Zinsertrag in Prozent des Zinsaufwands konnte dadurch sogar deutlich von 505,2% auf 653,29% erhöht werden. Im Vergleich der drei großen Volksbanken im Rhein-Main-Gebiet Mainz, Frankfurt (1 820,33%) und Wiesbaden (1 043,96%) haben die Kurpfälzer dennoch die mit Abstand schlechteste Quote.

Das Dienstleistungsgeschäft konnte die sinkenden Zinserträge nicht aus gleichen. Zwar gelang es, den Provisionsüberschuss um 0,8% auf 37,5 Mill. Euro zu steigern. Doch der Ertrag aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft und Vermittlungsverträgen stagnierte lediglich. Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr kletterten hingegen spürbar um 13% auf 19,2 Mill. Euro. Der Anteil am Rohertrag der beiden Einnahmebereiche blieb damit relativ unverändert bei 74,06 (74,09)% für den Zinsüberschuss und 25,94 (25,91)% für den Provisionsüberschuss.

Etwas deutlicher als die Überschüsse stiegen die Verwaltungsaufwendungen: Von 85,85 Mill. Euro im Vorjahr ging es 2018 hier um 1,3% auf 86,96 Mill. Euro nach oben. Die Personalkosten waren für den Löwenanteil des Anstiegs verantwortlich. Sie stiegen um 3,2% auf 56,22 (54,49) Mill. Euro, obwohl die Zahl der Beschäftigten von 970 im Vorjahr auf 952 sank, davon 45 Auszubildende. Die anderen Verwaltungsaufwendungen gingen hingegen um 1,9% auf 26,84 (27,35) Mill. Euro zurück. Die Abschreibungen auf Sachanlagen fielen um 2,7% auf 3,90 (4,01) Mill. Euro. Das Teilbetriebsergebnis zeigt somit folgerichtig auch nur wenig Veränderung mit einem Rückgang um 0,3% oder 170 000 Euro auf 57,59 Mill. Euro.

Dass sich das Betriebsergebnis vor Bewertung reduzierte, wird nicht zuletzt auf die Erhöhung der Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zurückgeführt. Bei der Bemessung der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft wird darauf verwiesen, dass die Auflösungen von Einzelwertberichtigungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen die erforderlichen Zuführungen und Direktabschreibungen überstiegen. Im Bereich der Eigenanlagen waren höhere Kurswertabschreibungen als im Vorjahr erforderlich.

Der Steueraufwand beläuft sich auf 19,67 (16,7) Mill. Euro. Der Anstieg um 17,8% wird im Wesentlichen mit höheren Steuerbelastungen für die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen und steuerlich nicht anerkannten Abschreibungen auf die Eigenanlagen im Wertpapierbestand begründet. Als Jahresüberschuss und Bilanzgewinn werden unverändert rund 10,3 Mill. Euro ausgewiesen.

Auf der Aktivseite der Bilanz gab es spürbare Verschiebungen. Die Forderungen an Kreditinstitute sind um beinahe 50% auf 375,84 (750,791) Mill. Euro eingebrochen. Vor allem die täglich fälligen Forderungen wurden mit 75,2% besonders stark zurückgefahren. Die Forderungen an Kunden wurden in absoluten Zahlen in ähnlicher Höhe gesteigert: Sie kletterten um 329,01 Mill. Euro beziehungsweise 6,9% auf 5,063 Milliarden Euro. Nach Angaben der Bank wurde damit erstmals die Marke von fünf Milliarden Euro überschritten. Im Rhein-Main-Vergleich spielen die Forderungen an Kunden damit die wichtigste Rolle auf der Aktivseite der Bilanz: In Mainz macht sie 80,03% der Bilanzsumme aus, in Wiesbaden 76,33% und in Frankfurt nur 53,27%. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich diese Quote in Mainz spürbar um 3,45 Prozentpunkte. Die Bank weist darauf hin, dass der Anstieg der Kredite umso bemerkenswerter ist, weil 431 Mill. Euro an Tilgungsrückflüssen durch neue Kreditvergaben kompensiert werden mussten. Die gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere sind um 20,9% auf 387,352 Mill. Euro geklettert. Die Barreserven sind um 78,6% und damit auffällig stark gestiegen, vor allem im Vergleich zur Frankfurter Volksbank (minus 4,7%) und der Wiesbadener Volksbank (minus 57,7%).

Bei den Spareinlagen fällt auf der Passivseite der Bilanz auf, dass es einen Tausch zwischen kurz- und langfristigen Einlagen gab. Während die Einlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten um 297,488 Mill. Euro (minus 88,2%) fielen, kletterte der Einlagenbestand mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten um 327,766 Mill. Euro beziehungsweise 45,9%. Auch auf der Passivseite ist bei der Mainzer Volksbank ein Rückgang des Interbankengeschäfts zu beobachten - minus 9,2% auf 472,503 Mill. Euro.

Personalien - Aufsichtsrat: Bernd J. Hammer (Vorsitzender), Markus Thurn (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Uwe Abel (Vorsitzender), Herbert Kohlberg, Karsten Zerfaß (seit 1. April 2019), Heinz-Peter Schamp, Walter Schmitt

Wiesbadener Volksbank

Bilanzsumme um 4,4% erhöht - Zinsüberschuss um 1,1% gefallen - Provisionsaufwendungen prozentual deutlicher gestiegen als Provisionserträge - Zahl der Beschäftigten leicht auf 601 gesunken - Bilanzgewinn quasi unverändert - Cost Income Ratio bei 56,2% - Kreditvolumen um 220 Mill. Euro ausgeweitet

Unter den drei verglichenen Volksbanken aus dem Rhein-Main-Gebiet ist die Wiesbadener Volksbank mit einer Bilanzsumme von 4,509 Mrd. Euro - das entspricht einer Ausweitung um 191,787 Mill. Euro beziehungsweise 4,4% - das kleinste Institut. In der Liste aller Volks- und Raiffeisenbanken des Bundesverbandes BVR lag sie damit auf dem 28. Rang. Mit der Entwicklung der Ertragslage zeigte sich die Wiesbadener Volksbank angesichts des anhaltend herausfordernden Umfelds für Kreditinstitute zufrieden. Wie bei allen drei besprochenen Volksbanken aus dem Rhein-Main-Gebiet - und wohl auch sonst den meisten Instituten - war der Zinsertrag auch bei den Wiesbadenern rückläufig. Mit 5,4% fiel der Rückgang etwas moderater aus als bei den Frankfurtern (minus 5,7%), jedoch höher als bei der Mainzer Volksbank (minus 4,1%). Den Zinserträgen von 93,571 Mill. Euro standen Zinsaufwendungen von 8,963 Mill. Euro gegenüber. Das entspricht einem Rückgang um 31,3% beziehungsweise 4,092 Mill. Euro. Somit stieg die Quote des Zinsertrags in Prozent des Zinsaufwands deutlich auf 1 043,96%. Diese Kennziffer erhöhte sich in Dreiervergleich am dynamischsten. Laufende Erträge wuchsen um 7,3% auf 3,357 Mill. Euro, sodass am Ende ein Zinsüberschuss von 87,96 Mill. Euro in den Büchern stand. Das sind 1,1% oder 1,01 Mill. Euro weniger als 2017. Im Dreiervergleich liegt die Wiesbadener Bank damit im Mittelfeld.

Der Provisionsüberschuss kletterte auch hier, wenngleich auch mit dem niedrigsten Tempo, mit 0,4% gegenüber dem Vorjahr auf 26,12 Mill. Euro. Die Provisionserträge erhöhten sich dabei um 1,0% auf 28,683 Mill. Euro. Als einziges Institut im Vergleich stiegen jedoch auch die Provisionsaufwendungen. Mit 8,0% fiel der Anstieg sogar deutlich höher aus als bei den Erträgen. Beim Anteil der beiden Einkommensarten am Rohertrag hat sich kaum etwas verändert. Nach wie vor ist der Zinsüberschuss mit 77,11 (77,38)% Anteil die mit Abstand wichtigste Ertragsquelle der Genossen, die Provisionen standen für 22,89 (22,62)%.

Nur moderat erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen. In der Summe kletterte dieser Posten um 1,24 Mill. Euro beziehungsweise 2,1% auf 61,17 Mill. Euro. Wobei die prozentual deutlichste Zunahme mit 5,6% auf 17,83 Mill. Euro bei den sonstigen Verwaltungsaufwenden stattfand. Die Personalkosten stiegen lediglich um 0,7% oder 0,27 Mill. Euro auf 40,87 Mill. Euro. Der Personalbestand zeigte sich mit 601 (604) Beschäftigten auch leicht rückläufig. Darin sind 17 Auszubildende enthalten. Der Anteil der Personalaufwendungen am Zinsüberschuss betrug 46,47%, was zwar einer leichten Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr entspricht (45,63%), jedoch immer noch der beste Wert im Dreiervergleich ist. Mainz und Frankfurt weisen hier Quoten von deutlich über 50% auf. Als dritter Posten der Verwaltungskosten stiegen die Abschreibungen auf Sachanlagen marginal um 0,5% auf 2,46 Mill. Euro. Den Anstieg der Verwaltungskosten insgesamt führt die Bank vor allem auf verstärkte Investitionen in digitale Angebote und Infrastruktur, auf den Ausbau des telefonischen Kundenservice sowie auf Modernisierungen im Filialnetz zurück.

Die sonstigen betriebliche Erträge stiegen um 0,359 Mill. Euro oder 11,9% auf 3,383 Mill. Euro. Die sonstigen betriebliche Aufwendungen erhöhten sich jedoch deutlich überproportional um 20,2% oder 1,139 Mill. Euro auf 6,767 (5,628) Mill. Euro. Der Saldo dieses Postens belastete das Ergebnis somit um 3,38 Mill. Euro. Im Vorjahr waren es nur 2,6 Mill. Euro. Die Wiesbadener Volksbank erklärt den Mehraufwand im Wesentlichen durch eine weitere niedrigzinsbedingte Anpassung der Rückstellungen für die betriebliche Altersvorsorge. Im Gegenzug reduzierte sich der Risikovorsorgebedarf auf 6,6 Mill. Euro. Während sich die Abschreibungen im Bereich der eigenen Wertpapiere erhöhten, wirkten sich die günstige konjunkturelle Entwicklung sowie die stabile Verfassung der Unternehmen entlastend auf die Risikovorsorge im Kreditgeschäft aus. Obwohl sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aufgrund der genannten Zahlen um 2,22 Mill. auf 42,895 Mill. Euro verringerte, stieg die Steuerlast um 1,035 Mill. Euro an. Der Bilanzgewinn betrug somit 13,253 Mill. Euro, was einem Rückgang um 20 000 Euro entspricht. Die Cost Income Ratio gibt die Bank mit 56,2% an.

Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen die Forderungen an Kunden um 220,01 Mill. Euro beziehungswiese 6,8% auf 3,441 Mrd. Euro. Damit konnte das Kreditvolumen trotz hoher Rückflüsse aus Tilgungen erneut deutlich um 220 Mill. Euro ausgeweitet werden. Mit einem Anteil von 76,33 (74,62)% an der Bilanzsumme ist das Kreditgeschäft damit weiterhin wichtigster Aktivposten der Bank. Die gestiegene Nachfrage liegt vor allem im Bereich der Immobilienfinanzierung. Die Forderungen an Kreditinstitute sanken um 6,8% oder 7,189 Mill. Euro auf 98,187 Mill. Euro. Davon waren 68,7 Mill. Euro bei der zuständigen genossenschaftlichen Zentralbank, der DZ Bank, angelegt. Die täglich fälligen Forderungen gingen um 21,4% auf 38,076 Mill. Euro zurück, währen die längerfristigen um 5,6% beziehungsweise 3,187 Mill. Euro zunahmen.

Deutlich ausgeweitet wurde das Interbankengeschäft auf der Passivseite der Bilanz. Die Bankengelder stiegen um 35,1% oder 70,717 Mill. Euro. Mit 73,6% erhöhten sich die täglich fälligen Bankengelder prozentual gesehen am deutlichsten, hatten aber mit 3,28 Mill. Euro dennoch eine untergeordnete Bedeutung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden kletterten um 2,7% auf 3,558 Mrd. Euro. Während die Spareinlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten um fast 40% sanken und somit weiter an Bedeutung verlieren, blieben die kurzfristigen Spareinlagen mit 807,825 (814,249) Mill. Euro relativ stabil. Das Eigenkapital des Instituts erhöhte sich um 11,95 Mill. Euro auf 309,59 Mill. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 3,9%.

Personalien - Aufsichtsrat: Hans-Otto Ewert (Vorsitzender), Christiane Pütz (stellv. Vorsitzende); Vorstand: Dr. Matthias Hildner (Vorsitzender), Jochen Kerschbaumer, Jürgen Schäfer

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