BILANZBERICHTE

Geschäftsentwicklung der Landesbanken 2018/2019

Landesbank Baden-Württemberg: Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 2018 (Konzern) Quelle: Geschäftsbericht 2018 LBBW, Berechnungen der ZfgK

Die Landesbankenlandschaft hat sich im Berichtsjahr 2018 verändert und es gibt Überlegungen und Initiativen zu weiteren Neuordnungen. Wurde im vergangenen Jahr noch die HSH Nordbank unter den Landesbanken geführt, ist die Bank inzwischen durch Verkauf in das Lager der privaten Banken gewechselt und hat in Hamburg Commercial Bank umfirmiert. Die Zahl der Landesbanken ist damit auf fünf zurückgegangen. Als deutsch-französische Regionalbank weist die Saar-LB eine deutlich niedrigere Bilanzsumme als die vier anderen Häuser auf und bilanziert anders als diese nach HGB. Die Nord-LB steht vor einer Neuordnung und Redimensionierung. Zur Deckung des Kapitalbedarfs der Bank ist die zeitweilig diskutierte Öffnung für privates Kapital im Laufe von Sondierungsgesprächen verworfen worden. Stattdessen wurde von den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zusammen mit der Sparkassenorganisation ein Rettungspaket von rund 3,6 Milliarden Euro geschnürt und ein Sanierungskonzept vorgelegt, über das von der EU-Kommission noch im laufenden Jahr entschieden werden soll. Die seit rund einem Jahr diskutierte große Lösung zur Schaffung einer Landeszentralbank ist zuletzt ein wenig in den Hintergrund getreten. Stattdessen wird seit Anfang Oktober geprüft, ob und auf welche Weise die Zusammenarbeit der weitgehend (Landesbank Hessen-Thüringen) oder ganz (Dekabank) in Sparkassenhand befindlichen Institute und der Dekabank als erster Konsolidierungsschritt realisiert werden kann.

Landesbank Baden-Württemberg

Marke Rheinland-Pfalz Bank eingestellt - Beitritt zum Covered Bond Label - Unterzeichnung der Principles for Responsible Banking - MoU mit chinesischem Exportkreditversicherer Sinosure - Steigerung von Zins- und Provisionsergebnis im ersten Halbjahr 2019 - erhöhte Risikovorsorge - Verwaltungsaufwendungen gesenkt Cost Income Ratio bei 71,5% - harte Kernkapitalquote per Stichtag 30. Juni 2019 bei 14,6% - Bilanzsumme zum Halbjahresstichtag bei 265,1 Mrd. Euro

In der seit rund einem Jahr andauernden Diskussion um die Schaffung eines Zentralinstitutes der Landesbanken in Sparkassenhand haben sich Stuttgarter LBBW wie auch die dortigen Sparkassen eher zurückhaltend positioniert. Zwar hat der Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg noch Mitte Oktober 2019 in einem Interview die wenige Tage zuvor von den Verbandsvorstehern und Landesobleuten der Sparkassenorganisation beschlossene Prüfung einer engeren Zusammenarbeit zwischen Helaba und Dekabank als ersten Schritt zur Verwirklichung der Idee eines Zentralinstituts begrüßt, aber gleichzeitig auch sachliche Bedenken angemeldet. Die Landesbanken im Jahre 2011 aus der Dekabank herausgelöst und ein sparkasseneigenes Wertpapierhaus geschaffen zu haben, um nun wieder Landesbanken in dieses Gebilde hereinzuholen, hält man im Südwesten für keine allzu gute Idee, auch wenn die Konstellation der weitgehenden Trägerschaft von Dekabank und Helaba in Sparkassenhand diesen Zwischenschritt begünstigen mag.

Die Stuttgarter Landesbank selbst hat zu Beginn dieses Jahres ihre Konzernstruktur vereinfacht und ihren Markenauftritt bundesweit vereinheitlicht. Dazu wurde die Marke Rheinland-Pfalz Bank eingestellt. Außerhalb Baden-Württembergs tritt die Bank seither im Unternehmenskundengeschäft nur noch unter der Marke LBBW auf.

Zur Unterstützung ihrer Marktausrichtung und -bearbeitung ist die LBBW zu Beginn dieses Jahres dem Covered Bond Label (CBL) beigetreten, das für die Sicherheit und Qualität von Covered Bonds steht und dazu beitragen soll, die Transparenzanforderungen für Covered Bonds in ganz Europa zu verbessern und zu harmonisieren. Ende August 2019 hat die Landesbank dann die Principles for Responsible Banking der Vereinten Nationen unterzeichnet, die als freiwillige Initiative für verantwortungsvolles Banking unter dem Dach des Umweltprogramms der Vereinten Nationen laufen.

Die Unterzeichnung eines Memorandum of Unterstanding mit dem chinesischen Exportkreditversicherer Sinosure wird als Schritt für eine verbesserte Marktbearbeitung im Auslandsgeschäft gewertet.

Mit Blick auf den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2019 verweist die Bank neben dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld und dem Regulierungsdruck nicht zu - letzt auf den technischen Wandel hin zu digitalen Plattformen mit enormer Marktmacht. In der Ertragsrechnung des 1. Halbjahres 2019 führt die LBBW die Steigerung beim Zinsergebnis um 15 Mill. Euro auf 811 Mill. Euro vor allem auf die Ausweitung des Geschäfts mit großen Unternehmenskunden und den Bereich der Immobilienfinanzierung zurück. Insbesondere im Geschäft mit Mittelstandskunden und Großunternehmen wird auf stabile Finanzierungsmargen verwiesen, im Einlagengeschäft wirkte das niedrige Zinsniveau belastend.

Das Provisionsergebnis erhöhte sich im ersten Halbjahr 2019 um 17 Mill. Euro auf 279 (262) Mill. Euro. Laut Halbjahresbericht erhöhten sich die Erträge aus dem Kreditgeschäft vor allem aufgrund des Wachstumskurses bei großen Unternehmenskunden um 7 Mill. Euro auf 34 Mill. Euro. Zusätzlich konnte im Wertpapier- und Depotgeschäft eine Verbesserung des Provisionsergebnisses um 4 Mill. Euro auf 99 Mill. Euro erzielt werden. Eine besonders positive Entwicklung wird dem Wertpapier-Konsortialgeschäft aus der Begleitung bei Emissionen von Schuldverschreibungen bescheinigt.

Durch teils gegenläufige Effekte wurde das um 9 Mill. Euro auf 144 (135) Mill. Euro gestiegene Bewertungs- und Veräußerungsergebnis geprägt. Dass sich das At-Equity-Ergebnis um 25 Mill. Euro auf 2 Mill. Euro reduzierte, lag an Zuschreibungen auf einen höheren Fair Value bei einem assoziierten Unternehmen im Vorjahr. Vor allem Einzelfälle wirkten laut Halbjahresbericht belastend auf die Risikovorsorge, die sich gegenüber dem Vorjahr um 30 Mill. Euro auf 63 Mill. Euro erhöhte.

Als maßgeblich für den kräftigen Anstieg des Ergebnisses aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten werden insbesondere höhere Beiträge aus Verkäufen von Wertpapieren im Rahmen der Steuerung des LCR-Portfolios genannt. Das realisierte Ergebnis aus Wertpapieren erhöhte sich hierdurch um 30 Mill. Euro auf 43 Mill. Euro. Deutlich um 33 Mill. Euro auf 162 (129) Mill. Euro gestiegen ist das Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten.

Die Ergebnisse aus Beteiligungen und anderen Eigenkapitalinstrumenten, die innerhalb des Postens Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten als Teil der Bankbuchaktivitäten gezeigt werden, betrugen zum Stichtag 7 (33) Mill. Euro. Dabei war das Vorjahresergebnis insbesondere durch eine nachträgliche Kaufpreiszahlung im Zusammenhang mit einer im Jahr 2015 erfolgten Veräußerung einer Beteiligung beeinflusst. Das sonstige betriebliche Ergebnis fiel um 6 Mill. Euro auf 52 (58) Mill. Euro. Auch dabei wird auf gegenläufige Effekte hingewiesen. Um 8 Mill. Euro rückläufig war vor allem das Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien. Zusätzlich fiel netto ein um 12 Mill. Euro höherer Aufwand aus Rechtsthemen an, hierin enthalten ist eine Nettodotierung für Rückstellungen in Höhe von 42 Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten gegenüber der Vorjahresperiode um 14 Mill. Euro auf 864 (878) Mill. Euro gesenkt werden - trotz weiterhin hoher Investitionen für den Umbau und die Modernisierung der IT, wie die Bank betont. Durch die Aufnahme der targens GmbH zum 31. Dezember 2018 in den Konsolidierungskreis erhöhten sich die Personalaufwendungen auf Konzernebene um 11 Mill. Euro auf 507 (497) Mill. Euro, während die Personalaufwendungen auf Ebene der LBBW Bank sanken. Die anderen Verwaltungsaufwendungen konnten deutlich um 40 Mill. Euro auf 291 (331) Mill. Euro reduziert werden. Als ursächlich hierfür werden insbesondere eine Reduktion der IT- beziehungsweise Rechts- und Beratungskosten sowie ein Effekt aus der erstmaligen Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards für die Bilanzierung von Leasingverhältnissen (IFRS 16) genannt.

Der Anstieg der Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung um 13 Mill. Euro auf 102 Mill. Euro wird unter anderem den Zuführungen zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe aufgrund des Ergebnisses der Verhandlungen zur Stützung der Nord-LB zugeschrieben. Laut Halbjahresbericht hat sich durch methodische Anpassungen der BaFin bei der Berechnung des Risikoanpassungsmultiplikators, insbesondere durch die erstmalige Berücksichtigung eines neuen Risikoindikators, die relative Position der LBBW gegenüber den anderen Banken für den Beitrag zur Bankenabgabe nachteilig entwickelt. Zusätzlich wirkte sich die Reduktion der Beitragszahler um zirka 200 Institute bei konstantem Beitragsvolumen erhöhend auf den Beitrag der LBBW aus.

Das Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 319 Mio. Euro übertraf den Vorjahreswert um 36 Mill. Euro. Trotz erhöhtem Ertragsteueraufwand in Höhe von 100 (77) Mill. Euro stieg das Konzernergebnis nach Steuern zum Halbjahr 2019 um 13 Mill. Euro auf 219 (206) Mill. Euro.

Vor allem durch gestiegene Erträge verbesserte sich bei nahezu konstanten Aufwendungen die Cost Income Ratio (CIR) zum 30. Juni 2019 um 3,7 Prozentpunkte auf 71,7 (75,4)%. Die LBBW berechnet die CIR aus dem Verhältnis der Summe von Verwaltungsaufwendungen, Ban kenab ga be und Einlagensicherung sowie Restrukturierungsergebnis, zur Summe aus Zinsergebnis, Provisionsergebnis, Bewertungs- und Veräußerungsergebnis abzüglich Risikovorsorge und sonstigem betrieblichem Ergebnis. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 5,0 (4,4)%. Basis für die Berechnung des Leistungsindikators ROE sind das (annualisierte) Konzernergebnis vor Steuern bezogen auf das durchschnittliche bilanzielle Eigenkapital. Dabei wird dieses um den Bilanzgewinn der laufenden Periode bereinigt.

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2018 um 23,9 Mrd. Euro auf 265,1 Mrd. Euro. Ihre Ausweitung wird neben einem Wachstum bei Wertpapierpensionsgeschäften vor allem dem Ausbau der Geschäftsaktivitäten mit großen Unternehmenskunden sowie bei Immobilienfinanzierungen sowohl in Deutschland als auch in neuen Zielmärkten wie beispielsweise Kanada zugeschrieben.

Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) der LBBW lag zum Berichtsstichtag bei 4,3 (gemäß CRR/CRD IV fully loaded) und reduzierte sich damit gegenüber dem Vorjahresende vor allem durch eine Ausweitung der Geschäftsaktivitäten um 0,4 Prozentpunkte. Zum Stichtag 30. Juni 2019 betrug die Mindestliquiditätsquote (LCR, Liquidity Coverage Ratio) der LBBW nach der delegierten Verordnung (EU) 2015/61 zu Liquiditätsdeckungsanforderungen 141,9%, was einer Steigerung gegenüber dem Jahresende 2018 (114,8%) um 27,1 Prozentpunkte entsprach.

Die risikogewichteten Aktiva erhöhten sich im Berichtszeitraum - laut Geschäftsbericht wachtumsbedingt - um 1,9 Mrd. Euro auf 82,2 (80,3) Mrd. Euro. Die harte Kernkapitalquote erreichte zum Abschlusstichtag 14,6% (31. Dezember 2018: 15,1%), die Gesamtkapitalquote 21,9% (31. Dezember 2018: 21,9%). Nach Vorgabe der EZB hat die LBBW ab dem 1. März 2019 eine harte Kernkapitalquote von 9,75% einzuhalten. Berücksichtigt ist dabei die Kapitalanforderung der Säule 2 und das nach § 10c KWG als Kapitalerhaltungspuffer sowie das nach § 10g KWG als Kapitalpuffer für anderweitig systemrelevante Institute vorzuhaltende harte Kernkapital. Darüber hinaus ist für einen geringfügigen Teil von Auslandsforderungen nach § 10d KWG ein antizyklischer Kapitalpuffer vorzuhalten. Die EZB hat zudem eine über die verpflichtende Anforderung hinausgehende Kapitalempfehlung ausgesprochen, die ebenfalls aus hartem Kernkapital zu bestehen hat.

Das Berichtsjahr 2018

Im Berichtsjahr 2018 lag das Zinsergebnis der LBBW bei 1,558 (1,587) Mrd. Euro. Das Provisionsergebnis sank aufgrund rückläufiger Vermittlungs- und Finanzierungsprovisionen auf 513 (534) Mill. Euro). Dass das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis sich auf 222 (289) Mill. Euro reduzierte, wird auf niedrigere Erlöse aus Wertpapier- und Beteiligungsverkäufen und eine höhere Risikovorsorge aus Krediten zurückgeführt, mit der sich die Bank beispielsweise für Risiken aus volkswirtschaftlichen, politischen oder konjunkturellen Entwicklungen rüstet.

Mit 142 (93) Mill. Euro, so betont die Bank, blieb die Risikovorsorge weiter unter dem langjährigen Mittel. Der Anteil der leistungsgestörten Kredite (NPL-Quote) lag 2018 bei 0,6 Prozent.

Ohne Vernachlässigung der Investitionen in die Modernisierung der technischen Plattform, so wird betont, konnten die Verwaltungsaufwendungen im Berichtsjahr 2018 um 51 Mill. Euro auf 1,773 (1,824) Mrd. Euro zurückgeführt werden.

Deutlich gestiegen ist der Posten Bankenabgabe und Einlagensicherung. Aufgrund von Anpassungen der Bemessungsgrundlage für die Bankenabgabe wurden hier insgesamt 89 Mill. Euro fällig, 20 Mill. Euro mehr als im Vorjahr. Nachdem die letzten Altlasten aus der Finanzkrise mit dem Verkauf des Sealink-Portfolios Ende 2017 beseitigt worden waren, fiel 2018 keine Garantieprovision mehr an. Der rückläufige Bedarf an Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen führte zu einem Restrukturierungsergebnis von minus 12 (minus 41) Mill. Euro.

Das Konzernergebnis vor Steuern im Jahr 2018 stieg um 43 Mill. Euro auf 558 (515) Mill. Euro. Nachdem im Vorjahr die Steuerquote durch den erstmaligen Ansatz aktiver latenter Steuern bei der Niederlassung New York positiv beeinflusst worden war, fiel für das abgelaufene Jahr wieder ein höherer Ertragssteueraufwand in Höhe von 139 (97) Mill. Euro an. Der Hauptversammlung wurde eine Ausschüttung an die Träger in Höhe von 250 Mill. Euro vorgeschlagen. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 420 (416) Mill. Euro.

Als Cost Income Ratio werden 72,8% errechnet. Die Risikoaktiva sind auf 80 Mrd. Euro angestiegen. Die harte Kernkapitalquote zum 31. Dezember 2018 betrug 15,1% unter vollständiger Umsetzung der CRD/CRR IV (Vorjahresstichtag 15,7%). Die Gesamtkapitalquote lag bei 21,9% (31. Dezember 2017: 22,2%).

Personalien - Aufsichtsrat: Christian Brand, (Vorsitzender), Edith Sitzmann (stellv. Vorsitzende); Vorstand: Rainer Neske (Vorsitzender), Michael Horn (stellv. Vorsitzender), Karl Manfred Lochner, Dr. Christian Ricken, Thorsten Schönenberger, Volker Wirth

Bayerische Landesbank

Laufende Strategiediskussion - Wechsel an der Vorstandsspitze - Zusammenlegung des Kapitalmarktgeschäfts mit den Firmenkundeneinheiten - Beitritt zum Plattformnetzwerk Marco Polo - Zinsüberschuss im 1. Halbjahr 2019 rückläufig - Provisionsüberschuss um 6,8% gesteigert - Verwaltungsaufwand deutlich über Vorjahresniveau - Ergebnis vor Steuern deutlich unter dem Vergleichswert - Ertragsprognose für das Gesamtjahr unverändert

Dass die Bayerische Landesbank bei den seit gut einem Jahr laufenden Diskussionen über die Schaffung einer großen Landesbank in Sparkassenhand von Anfang an ein wenig außen vor geblieben ist, mag auch mit der Trägerstruktur zusammenhängen. Mit dem Freistaat mit seinem Anteil von 75% und nur 25% bei den Sparkassen ist es schwieriger als in anderen Regionen, die Grundidee beziehungsweise die Vorstellungen vieler Sparkassen umzusetzen. Gleichwohl macht die Strategiediskussion auch vor der Bayern-LB nicht halt.

Schon im vergangenen Jahr hatte das Institut verschiedene strategische Initiativen zur Steigerung der Ertragskraft eingeleitet, darunter eine Verstärkung des Engagements im Marktsegment Green/Sustainable Finance und die Begebung eines So cial-Pfandbriefes am deutschen Kapitalmarkt durch die Tochtergesellschaft DKB sowie die gemeinsame Nutzung der digitalen Emissionsplattform VC Trade für eine Schuldscheintransaktion mit der Helaba.

Im laufenden Jahr ist mit dem inzwischen vollzogenen Wechsel an der Vorstandsspitze von Jörg Riegler zu Stephan Winkelmeier sowie der Arbeitsaufnahme der neuen Koalition in München wiederholt eine bereits laufende Strategieprüfung angesprochen worden. Über deren Ausmaße bis hin zur zukünftigen Ausrichtung der erfolgreichen Direktbanktochter DKB wird viel spekuliert, ist aber noch nicht abschließend entschieden worden.

Bis zum Jahresende 2019 sind von der Bank als auch von der Politik Ergebnisse der Strategiediskussion in Aussicht gestellt worden, die den Gremien zur Beratung vorgelegt werden sollen. Offiziell im Zuge der Halbjahresberichterstattung 2019 bestätigt worden ist als organisatorische Maßnahme lediglich die bereits laufende Zusammenlegung des Kapitalmarktgeschäfts mit den Firmenkundeneinheiten.

Wie beispielsweise jüngst auch bei der Landesbank Hessen-Thüringen werden zudem weitere Anstrengungen für ein stärkeres Kostenmanagement betont. Hinsichtlich der Rolle der Bayern-LB bei der von Sparkassenseite angepeilten Schaffung eines zentralen Sparkassen-Spitzeninstitutes geben sich die bayerischen Sparkassen wie auch die dortige Politik weiterhin sehr zurückhaltend.

Der Blick auf die Ertagsrechnung des ersten Halbjahres 2019 zeigt für den Zinsüberschuss im Konzern einen Rückgang auf 870 (879) Mill. Euro. Dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit 10 Mill. Euro geringer ausgefallen ist als in der Vergleichsperiode des Vorjahres - seinerzeit wurde ein Ertrag von 103 Mill. Euro ausgewiesen -, erklärt die Bank auch durch Auflösungen von Risikovorsorgen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.

Der Provisionsüberschuss konnte um 6,8% auf 141 Mill. Euro gesteigert werden. Zum Anstieg haben laut Halbjahresbericht auch die Konzerntöchter beigetragen. Das mit minus 23 (35) Mill. Euro negative Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung sieht die Bank primär durch Bewertungsergebnisse aus Cross Currency Swaps verursacht. Umgekehrt verbesserte sich das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) von minus 44 Mill. Euro im Vorjahr auf minus 7 Mill. Euro in der aktuellen Berichtsperiode. Im Ergebnis aus Finanzanlagen (50 Mill. Euro nach 33 Mill. Euro) sieht die Bank wie im Vorjahr überwiegend Veräußerungserlöse aus Wertpapieren widergespiegelt.

Durch höhere Aufwendungen für Großprojekte zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen sowie Investitionen in Vertrieb und IT/Digitalisierung erhöhte sich in den ersten sechs Monaten der Verwaltungsaufwand auf 713 (644) Mill. Euro. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung stieg laut Halbjahresbericht um 29 Mill. Euro auf 119 Mill. Euro. Enthalten sind mit 56 (52) Mill. Euro die Bankenabgabe sowie mit 63 (38) Mill. Euro der Beitrag zum Einlagen-Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Insbesondere letztere Komponente hat sich damit deutlich erhöht.

Primär geprägt durch einen Einmalertrag im Zusammenhang mit einem Steuersachverhalt sieht die Bank das Sonstige Ergebnis in Höhe von 130 (52) Mill. Euro ausgewiesen. In dieser Position enthalten sind laut Halbjahresbericht auch Erträge und Aufwendungen aus nicht banktypischem Geschäft der Konzerntochtergesellschaften.

Dass das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 315 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 452 Mill. Euro liegt, erklärt die Bank als Überzeichnung durch einen deutlich positiven Risikovorsorgesaldo. Das Konzernergebnis betrug 294 (342) Mill. Euro. Dazu beigetragen haben laut Geschäftsbericht positive Ergebnisse aus allen Geschäftsfeldern, eine niedrige Risikovorsorge und ein Einmalertrag aus einem Steuersachverhalt.

Die aus dem regulatorischen Eigenkapital abgeleitete Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity - RoE) beziffert die Bank im ersten Halbjahr 2019 auf 6,5 (10,0)%. Für die erhöhte Cost Income Ratio (CIR) werden 61,2 (59,5)% ausgewiesen.

Die Bilanzsumme der Bayern-LB erhöhte sich zum 30. Juni 2019 gegenüber dem Vorjahresultimo um 9,1% auf 240,3 Mrd. Euro. Ihre Vermögenslage sieht die Bank unverändert durch das Kreditgeschäft geprägt. Mit einer CET1-Quote (fully loaded) von 14,1% wird die Kapitalausstattung der Bayern-LB-Gruppe niedriger ausgewiesen als zum Jahresende 2018 mit 15,2%. Den Rückgang schreibt die Bank primär dem deutlich gesunkenen Diskontierungssatz zur Berechnung der Pensionsrückstellungen zu.

In ihrem Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt die Bayern-LB bei ihrer bisherigen Prognose und rechnet für 2019 weiter mit einem positiven Vorsteuerergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Das Berichtsjahr 2018

Für das Berichtsjahr 2018 weist die Bayern-LB im Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 869 (652) Mill. Euro aus, das sind 33,3% mehr als im Vorjahr. Die Bank verweist darauf, dass alle Kundensegmente positive Ergebnisbeiträge geleistet haben und das Ergebnis zudem von Einmalerträgen und einer positiven Risikovorsorge profitiert hat.

Im Einzelnen hat sich in der Ertragsrechnung die Summe aus Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss auf mehr als 2 Mrd. Euro erhöht. Dass dabei der Zinsüberschuss um 5,0% auf 1,742 (1,659) Mrd. Euro gestiegen ist, wird maßgeblich der Reduzierung der Zinsaufwendungen bei Bayern- LB und DKB zugeschrieben. Der Provisionsüberschuss stieg auf 270 (263) Mill. Euro.

Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft weist die Bayern-LB einen positiven Wert in Höhe von 135 (minus 94) Mill. Euro aus. Eine unmittelbare Vergleichbarkeit mit dem Wert des Jahres 2017 sieht die Bank aber insofern als nicht gegeben, als die Risikovorsorge seit dem Geschäftsjahr 2018 auf Basis der neuen Regelungen gemäß IFRS 9 ermittelt wird und diese zum Teil deutlich von den früheren Regelungen abweicht. Die NPL-Quote, die den Anteil notleidender Kredite am Gesamtkreditvolumen abbildet, erreichte zum Ende des Berichtsjahres 0,8%.

Das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung betrug 151 (205) Mill. Euro, während das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften bei minus 50 (minus 142) Mill. Euro lag. Es beinhaltet Effekte aus der Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäften, die sich grundsätzlich über die Laufzeit ausgleichen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen, das überwiegend Erlöse aus der Veräußerung von Schuldverschreibungen und festverzinslichen Wertpapieren enthält, belief sich auf 10 (23) Mill. Euro.

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich im Jahr 2018 auf 1,356 (1,258) Mrd. Euro). Als Grund für den Anstieg wird unter anderem die Aufstockung der Mitarbeiterzahl genannt, um die strategischen Wachstumsfelder zu bearbeiten und steigende regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung belief sich auf 103 (98) Mill. Euro. Davon entfielen unverändert 52 Mill. Euro auf den Beitrag zur Bankenabgabe und 51 (46) Mill. Euro auf den Beitrag zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe.

Von dem Konzernergebnis von 869 Mill. Euro verbleiben nach Abzug der Steuerposition von 41 Mill. Euro als Konzernergebnis nach Steuern 828 (679) Mill. Euro. Die Bank hat der Generalversammlung eine Ausschüttung von 175 Mill. Euro an die Anteilseigner vorschlagen. Im Vorjahr betrug die Dividende 50 Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Bayern-LB betrug zum Jahresultimo 220,2 (214,5) Mrd. Euro. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) lagen bei 65,6 (61,4) Mrd. Euro. Als relevante CET1-Quote (fully loaded) werden 15,2 (15,3)% genannt. Die Cost Income Ratio (CIR) lag mit 61,9 (59,9) im Zielkorridor. Ihre Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity - RoE) beziffert die Bayern-LB auf 9,4 (7,4)%.

Personalien - Aufsichtsrat: Gerd Häusler (Vorsitzender bis 12. April 2018), Dr. Wolf Schumacher (Vorsitzender ab 12. April 2018), Walter Strohmaier (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Stephan Winkelmeier (Vorsitzender seit 1. Juli 2019), Dr. Johannes Jörg Riegler (Vorsitzender bis 28. Februar 2019), Dr. Edgar Zoller (stellv. Vorsitzender, interimistischer Vorsitzender von 12. Dezember 2018 bis 30. Juni 2019), Michael Bücker, Marcus Kramer, Dr. Markus Wiegelmann, Ralf Woitschig (bis 15. August 2019)

Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)

KOFIBA-Übernahme vollzogen - Zinsüberschuss im 1. Halbjahr um 36 Mill. Euro gestiegen - sonstiges betriebliches Ergebnis fast verdoppelt - Cost Income Ratio massiv auf 68,3% verbessert

Das erste Halbjahr 2019 stand bei der Helaba im Zeichen zweier Transaktionen. Bereits am 14. Dezember 2018 hatte die Landesbank mit der Dexia Crédit Local einen Kaufvertrag über 100 Prozent der Anteile an der Dexia Kommunalbank Deutschland (DKD) geschlossen. Der Kaufpreis betrug 352 Mill. Euro. Da die regulatorischen Zustimmungen vorlagen, konnte die Transaktion wie geplant Anfang Mai 2019 abgeschlossen werden. Das übernommene Institut firmiert zunächst unter dem Namen KOFIBA Kommunalfinanzierungsbank GmbH, wurde im dritten Quartal dann in die Helaba integriert. Zu diesem Zeitpunkt begann auch die technische Migration. Die vollständige Integration soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen werden. Ebenfalls im Dezember 2018 eingeleitet und im Mai abgeschlossen wurde der Erwerb eines Land-Transport-Finance-Kundenkreditportfolios im Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro sowie die Übernahme der Mitarbeiter der DVB Bank. Damit hat die Helaba auf einen Schlag ihr Segment Rolling-Stock-Finance auf knapp 2 Mrd. Euro verdoppelt.

Die Ertragslage hat sich insgesamt positiv entwickelt. Der Zinsüberschuss kletterte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 36 Mill. Euro beziehungsweise 6,9% auf 557 (521) Mill. Euro. Während die Zinserträge um 232 Mill. Euro auf 1,933 Mrd. Euro stiegen, legten die Zinsaufwendungen lediglich um 196 Mill. Euro zu. Laut Helaba sorgte ein in Durchschnitt höherer Bestand bei gleichzeitig konstanten Durchschnittsmargen für das verbesserte Zinsergebnis. Da jedoch die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf 34 Mill. Euro nach einem Ertrag von 13 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum gestiegen ist, ging der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge leicht auf 523 (534) Mill. Euro zurück.

Um 8,1% beziehungsweise 14 Mill. Euro auf 186 Mill. Euro erhöhte sich der Provisionsüberschuss der Helaba im Berichtszeitraum. Positiv entwickelt haben sich dabei die Provisionen aus dem Kredit- und Avalgeschäft der Niederlassung New York und aus der Vermögensverwaltung der Helaba Invest. Auch die Provisionen im Zahlungsverkehr nahmen zu. Gesunken sind hingegen die Provisionen aus der Vermittlung von Bausparverträgen der LBS.

Das Ergebnis aus Fair-Value-Bewertung ist um 160% auf 78 (30) Mill. Euro gestiegen. Das operative Handelsergebnis des kundengetriebenen Handelsgeschäfts konnte dabei spürbar zulegen und lag auch über den Erwartungen der Helaba. Einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatte auch das sonstige betriebliche Ergebnis, das um 92,8% auf 295 (153) Mill. Euro anstieg. Profitiert hat das Ergebnis von einem Sondereffekt durch die erstmalige Konsolidierung der KOFIBA. Einerseits erzielte die Landesbank aus der Vereinnahmung eines negativen Unterschiedsbetrages einen Ertrag von 163 Mill. Euro. Andererseits führte die Eliminierung von vor dem Erwerb bestehenden Vertragsbeziehungen zwischen der Helaba und der KOFIBA zu einem Verlust aus der Schuldenkonsolidierung, der das sonstige betriebliche Ergebnis mit 29 Mill. Euro belastet hat.

Kumuliert ist der Verwaltungsaufwand um 3,8% beziehungsweise 26 Mill. Euro auf 709 (683) Mill. Euro geklettert. Davon entfielen 334 (323) Mill. Euro auf den Personalaufwand. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 15 Mill. Euro auf 375 (360) Mill. Euro. Darin enthalten ist die europäische Bankenabgabe, die von 40 auf 42 Mill. Euro stieg, sowie die Aufwendungen für Verbandsumlagen und Reservefonds, die deutlich von 43 Mill. Euro auf 52 Mill. Euro gestiegen sind, was laut Helaba im Wesentlichen an Stützungsmaßnahmen für die Nord-LB lag. Die Ausgaben für IT legten zudem um 11 Mill. Euro auf 134 (123) Mill. Euro zu. Die erstmalig Anwendung von IFRS 16 "Leasing" hat dazu geführt, dass Mietaufwendungen im ersten Halbjahr 2019 erstmals als geplante Abschreibungen ausgewiesen wurden und nicht mehr bei den anderen Aufwendungen verbucht wurden. Die geplanten Abschreibungen kletterten dementsprechend deutlich von 37 Mill. Euro auf 63 Mill. Euro.

In der Summe der genannten Zahlen hat die Helaba ein Ergebnis vor Steuern von 325 (200) Mill. Euro erzielt. Das entspricht einer Verbesserung um 62,5%. Die Ertragsteuern stiegen um 10 Mill. Euro auf 70 (60) Mill. Euro, sodass unter dem Strich ein Konzernergebnis von 255 Mill. Euro steht.

Im ersten Halbjahr ist die Bilanzsumme um 30,7% auf 212,988 (162,968) Mrd. Euro sehr deutlich verlängert worden. Laut Geschäftsbericht gehen rund 26 Mrd. Euro dabei auf die erstmalige Konsolidierung der KOFIBA zurück. Auf der Aktivseite weist die Bilanz mit 52,5% einen hohen Anteil der Kundenforderungen auf. Diese sind um 16,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, wovon laut Helaba 12,2 Mrd. Euro auf die KOFIBA zurückgingen. Der Kassenbestand hat einen enormen Sprung um 213,5% auf 23,014 (7,342) Mrd. Euro gemacht. Den Anstieg führt die Helaba in erster Linie auf die Ausweitung von Sichtguthaben zurück, die im Wesentlichen gegenüber der Deutschen Bundesbank bestehen.

Ein Blick auf verschiedene Kennzahlen zeigt nochmal den guten Verlauf des Halbjahres: Die Cost Income Ratio hat das Institut im ersten Halbjahr von zuvor 79,4% auf 68,3% deutlich verbessert. Damit hat sie ihren eigenen Zielbereich von unter 70% erreicht. Die Eigenkapitalrentabilität stieg ebenfalls deutlich von 5,0% auf 7,7% und lag damit sogar oberhalb des Zielkorridors (5% bis 7%) der Landesbank. Die Kapitalquoten verschlechterten sich hingegen etwas, waren jedoch immer noch im komfortablen Bereich: Die CET1-Quote lag bei 14,6 (15,5)% und die Gesamtkapitalquote bei 19,7 (21,5)%.

Das Berichtsjahr 2018

Im Gesamtjahr 2018 verzeichnete die Helaba einen Rückgang der Zinserträge um 158 Mill. Euro beziehungsweise 4,3% auf 3,525 (3,683) Mrd. Euro. Da der Zinsaufwand sogar um 161 Mill. Euro auf 2,453 Mrd. Euro zurückging, verbesserte sich der Zinsüberschuss unter dem Strich um 3 Mill. Euro auf 1,072 Mrd. Euro. Der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Durchschnittsbestand an Krediten wurde durch eine leicht höhere Marge bei Neuabschlüssen im operativen Kreditgeschäft ausgeglichen. Während die Provisionserträge um 30 Mill. Euro relativ deutlich sanken, konnten die Provisionsaufwendungen gleichzeitig um 25 Mill. Euro verringert werden. Der Provisionsüberschuss ist somit in der Summe um 5 Mill. Euro auf 349 (354) Mill. Euro gesunken.

Während die Helaba Invest steigende Provisionserträge verbuchte, haben sich vor allem die Entkonsolidierung der LB (Swiss) Investment AG und sinkende Provisionseinnahmen des Kredit- und Avalgeschäfts der Landesbank negativ ausgewirkt.

Deutlich eingebrochen ist das Handelsergebnis von 268 auf 32 Mill. Euro. Das Institut begründet das unter anderem mit dem Wegfall von Bewertungseffekten aus dem Vorjahr und mit einer Ausweitung der Credit Spreads.

Eine deutliche Verbesserung zeigt hingegen das sonstige betriebliche Ergebnis, das sich von 115 Mill. Euro auf 317 Mill. Euro erhöhte. Laut Helaba kam der Löwenanteil durch das Ergebnis aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien, das 198 (194) Mill. Euro zum sonstigen betrieblichen Ergebnis beitrug.

Der gesamte Verwaltungsaufwand ist im Geschäftsjahr 2018 um 92 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 1,440 Mrd. Euro gestiegen. Mit 9 Mill. Euro haben die auf 655 (646) Mill. Euro gestiegenen Personalkosten nur einen moderaten Anteil an der Zunahme des Verwaltungsaufwands. Der weitaus größte Teil ging auf die anderen Verwaltungskosten zurück, die um 78 Mill. Euro auf 708 (630) Mill. Euro stiegen. Hier fallen vor allem die um 40 Mill. Euro auf 262 Mill. Euro gekletterten IT-Aufwendungen ins Gewicht.

Addiert ergibt sich für die Landesbank im Jahr 2018 ein Ergebnis vor Steuern von 443 (447) Mill. Euro. Da der Ertragssteueraufwand um 26 Mill. Euro sank, konnte die Landesbank das Konzernjahresergebnis etwas deutlicher auf 278 (256) Mill. Euro steigern.

Ein Vergleich der Prognosen aus dem Jahr 2017 für das Jahr 2018 mit den Istwerten zeigt, dass die meisten Ziele erreicht wurden. Avisiert war ein Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft von 17,9 Mrd. Euro. Der Istwert lag bei 19 Mrd. Euro und damit klar über dem Ziel. Die geplante Eigenkapitalrentabilität von rund 5% wurde mit 5,4% komfortabel erfüllt. Die CET1-Quote lag mit 14,9% ganze 100 Basispunkte über dem Zielwert von 13,9%. Deutlich verfehlt wurde hingegen das Ziel, eine Cost Income Ratio von rund 71% zu erreichen, da diese wichtige Kennziffer bei 78,3% im Berichtsjahr lag. Die Liquiditätskennziffer LCR (Liquidity Coverage Ratio) lag mit 126% unter dem Zielwert von 135%, aber damit immer noch einigermaßen komfortabel über dem geforderten Mindestwert von 100%.

Personalien - Aufsichtsrat: Gerhard Grandke (Vorsitzender), Dr. Werner Henning (1. Stellvertretender Vorsitzender), Dr. Thomas Schäfer (2. Stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Herbert Hans Grüntker (Vorsitzender), Thomas Groß (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Detlef Hosemann, Hans-Dieter Kemler, Klaus-Jörg Mulfinger (bis 31. Dezember 2018), Christian Schmid (seit 20. Dezember 2018), Dr. Norbert Schraad

Norddeutsche Landesbank

NPL-Portfolio reduziert - Kapitalspritze vereinbart - Zustimmung der EU-Kommission weiter ausstehend - Reduzierung der Verwaltungskosten - Ergebnis der Fair-Value-Bewertung mit großem Sprung nach oben - Mindestkapitalisierungsvorschriften 2018 nicht erfüllt

Aufgrund von Problemen im Geschäft mit Schiffskrediten hat die Nord-LB zwei Mal in den vergangenen drei Jahren starke Verluste aufzuweisen und erfüllt nicht mehr die Mindestkapitalisierungsvorschriften. Anfang 2019 haben die Träger der Nord-LB wichtige Entscheidungen für die angeschlagene Landesbank getroffen, um das Institut wieder auf Kurs zu bringen. Kernpunkte sind eine Rekapitalisierung, eine Redimensionierung und eine strategische Neuausrichtung. Die Neuausrichtung und die Verkleinerung werden in Abstimmung mit der Aufsicht (EZB, Deutsche Bundesbank, BaFin) sukzessive weiter konkretisiert.

Zudem soll auch das Portfolio mit notleidenden Schiffskrediten (NPL) verkleinert werden. Das Institut hat sich selbst das Ziel gesteckt, das Portfolio mittelfristig weitestgehend zu reduzieren. Allerdings wird sich der Zeitraum bis 2021 strecken, da die Nord-LB entschieden hat, ein NPL-Teilportfolio von Schiffsfinanzierungen mit einem Exposure von 3,8 Mrd. Euro mittels einer internen Restrukturierungseinheit abzubauen, anstatt es auf einen externen Asset Manager zu übertragen. Als vorbereitende Maßnahme für eine Portfoliotransaktion eines anderen NPL-Teilportfolios mit einem Volumen von 2,6 Mrd. Euro wurde bereits 2018 der Risikovorsorgebestand aufgestockt. Dieser Teilbestand wurde im ersten Halbjahr 2019 verkauft. Mit dieser und weiteren Einzeltransaktionen hat die Nord-LB den Bestand an NPL aus dem Segment der Schiffsfinanzierungen von 7,3 Mrd. Euro zum Jahresanfang auf 4,3 Mrd. Euro zum Ende des 1. Halbjahres 2019 gesenkt.

Ein wichtiger Aspekt der geplanten Redimensionierung ist die Verkürzung der Bilanz auf 95 Milliarden Euro. Dieses Ziel soll die Landesbank bis zum Jahr 2024 erreichen. Im ersten Halbjahr 2019 gelang schon eine erste Senkung der Bilanzsumme um 8,7 Mrd. Euro auf 145,303 Mrd. Euro. Im gesamten Jahr 2018 wurde die Bilanzsumme um 9,813 Mrd. Euro verkleinert. Auf der quantitativen Seite soll jedoch nicht nur die Bilanz schrumpfen, sondern auch der Personalbestand und die Verwaltungskosten. Das Ziel für 2024 beträgt hier 2 800 bis 3 000 Vollzeitstellen, was zusätzlich zum Transformationsprogramm One Bank einem Personalabbau von 1 650 bis 1 850 Vollzeitbeschäftigten entspricht. Die Verwaltungskosten sollen dadurch ebenfalls bis ins Jahr 2024 von derzeit 1 Mrd. Euro auf 625 Mill. Euro sinken.

Um dieses mit den Trägern und der Aufsicht vereinbarte Ziel für 2024 zu erreichen, ist eine umfassende Transformation mit einer erheblichen weiteren Vereinfachung der Prozesse und Strukturen der Bank erforderlich. Vor diesem Hintergrund wurde eine Neuorganisation der wichtigsten Bankprojekte beschlossen. Die beiden Programme Blossom (Rekapitalisierung und Geschäftsmodell der Nord-LB) und One Bank (Optimierung der Konzernstrukturen und -prozesse) wurden dazu mit zusätzlichen Inhalten zur Transformation in eine gemeinsame neue Projektstruktur überführt.

Das neue Programm, das den Namen Nord-LB 2024 trägt, bearbeitet dabei folgende Schwerpunktthemen: Umsetzung von Kapitalmaßnahmen, Koordination und Steuerung des Verfahrens mit der EU-Kommission, Restrukturierung/Target Operating Model (TOM), Redimensionierung und neue Aufstellung der Auslandsniederlassungen und Konzerntöchter sowie der Förderinstitute in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sowie als letzten Punkt die Erstellung eines neuen Leitbilds zur Banksteuerung unter dem Namen "Banksteuerung 2.0". Insgesamt als Ziel aller Maßnahmen steht die Vorgabe, mit Standardisierung, Automatisierung und Zentralisierung von Prozessen die Komplexität der Nord-LB zu reduzieren. Das neue Geschäftsmodell sowie die draus abgeleiteten Zielgrößen für Kosten und Erträge stehen laut Nord-LB noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der EU-Kommission, mit der die Bank nach eigenen Angaben im intensiven Dialog steht. Es könne durch diesen Dialog noch zu Adjustierungen oder Ergänzungen der erwähnten Maßnahmen kommen.

Die Rekapitalisierung sieht eine Zielkapitalquote von 14 Prozent vor. Diese soll spätestens zum Jahresende 2019 erreicht werden. Dazu wollen laut einer Pressemitteilung der Nord-LB die Träger eine Barkapitalzufuhr im Volumen von 2,835 Mrd. Euro durchführen. 1,5 Mrd. Euro wird das Bundesland Niedersachsen dazu beitragen, von Sachsen-Anhalt kommen rund 200 Mill. Euro. Die restlichen 1,135 Mrd. Euro sollen von der Sparkassen Finanzgruppe zur Verfügung gestellt werden. Das Land Niedersachsen führt zudem zusätzliche kapitalentlastende Maßnahmen in Höhe von 800 Mio. Euro durch, sodass sich ein positiver Gesamtkapitaleffekt von rund 3,6 Mrd. Euro ergibt. Auch hier stehen die Maßnahmen noch unter dem Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung. Eigentlich wurde die Entscheidung der Beihilfeprüfung im dritten Quartal erwartet, zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe lag sie jedoch noch nicht vor.

Im 1. Halbjahr 2019 war die Ertragslage positiv. Der Zinsüberschuss sank um 19,7% auf 496 (618) Mill. Euro. Das Institut führt den Rückgang einerseits auf das anhaltend niedrige Zinsniveau zurück und andererseits auf den weiteren Abbau des Portfolios mit Schiffskrediten. Deutlich gesteigert hat die Nord-LB hingegen den Provisionsüberschuss, der von 28 auf 50 Mill. Euro und damit um 78,6% stieg. Darin ist allerdings ein einmaliger Ertrag aus dem Verkauf eines Schiffskreditportfolios im Volumen von 2,6 Mrd. Euro an einen Investor enthalten. Das Ergebnis der Fair-Value-Bewertung hat einen großen Sprung von minus 36 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 195 Mill. Euro gemacht. Aufgrund des im ersten Halbjahr 2019 gesunkenen Euro-Zinsniveaus ergaben sich innerhalb des Handelsergebnisses demnach deutliche Gewinne bei den Zinsderivaten infolge des Receiver-Swap-Überhangs, den Forderungen des Handelsbestands sowie den verzinslichen Wertpapieren. Die Ausweitung der Euro/ US-Dollar-Basis-Spreads führte zusätzlich im Handelsergebnis zu einem positiven Ergebnis aus Währungsderivaten.

Bei der avisierten Reduzierung des Verwaltungsaufwands ist die Nord-LB in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres bereits vorangekommen. Diesen Aufwandsposten konnte das Institut bereits um 35 Mill. Euro auf 487 Mill. Euro reduzieren. Etwas mehr als die Hälfte der gesunkenen Kosten ging dabei auf die niedrigeren Personalkosten zurück, die von 285 auf 266 Mill. Euro abnahmen. Grund waren bereits erfolgreiche Umsetzungen des Personalabbaus. Aber auch die anderen Verwaltungsaufwendungen sanken um 23 Mill. Euro auf 189 Mill. Euro. In erster Linie lag das an niedrigeren Raum- und Gebäudekosten sowie an gesenkten IT-Aufwendungen.

Unter dem Strich führte das zu einem Ergebnis vor Restrukturierung, Reorganisation in Höhe von 251 (68) Mill. Euro. Der Reorganisierungsaufwand kletterte von 30 Mill. Euro im Vorjahr auf 71 Mill. Euro. Als Steuern vom Ertrag wurden 31 Mill. Euro fällig, nachdem es in den ersten sechs Monaten des Vorjahres eine Steuererstattung von zwei Millionen Euro gab. Unter Berücksichtigung all dieser Zahlen blieb am Ende ein Konzernergebnis von 149 Mill. Euro übrig. Gegenüber dem Vorjahreswert von 54 Mill. Euro entspricht das einer Steigerung um 175,9%. Das positive Ergebnis im ersten Halbjahr wird sich laut Geschäftsbericht jedoch erwartungsgemäß im Gesamtjahr noch in ein negatives Jahresergebnis umkehren, da sich der Aufwand für Re-/Umstrukturierungsmaßnahmen im Rahmen der Neuausrichtung und Redimensionierung in der zweiten Jahreshälfte 2019 konkretisieren wird.

Das Berichtsjahr 2018

Der Zinsüberschuss hat sich im vergangenen Jahr bei der Nord-LB belastend auf die Ertragslage ausgewirkt. Nach 1,417 Mrd. Euro im Vorjahr sank dieser Posten um 9,7% auf 1,279 Mrd. Euro. Das Institut führt das auch im Gesamtjahr 2018 auf die anhaltende Niedrigzinsphase und auf sinkende Durchschnittsbestände von Forderungen zurück. Insbesondere der weitere Abbau des Schiffskreditportfolios wirkt sich dabei aus. Der Provisionsüberschuss sank um 53,6% auf 52 (112) Mill. Euro. Ursache waren um 14 Mill. Euro gesunkene Kredit- und Avalprovisionen sowie um 35 Mill. Euro höhere Zahlungen von Garantieprämien für Verbriefungstransaktionen.

Einen großen Impact auf das Gesamtergebnis hatte das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung. Nach 341 Mill. Euro im Vorjahr brach es um 623 Mill. Euro auf minus 282 Mill. Euro ein. Die Landesbank begründet den Einbruch unter anderem mit signifikanten Aufwendungen für Währungsderivate.

Ebenfalls eine sehr große Wirkung auf das Ergebnis hatte im Berichtsjahr 2018 die Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Sie wurde deutlich um 902 Mill. Euro auf 1,893 Mrd. Euro hochgefahren. Hintergrund für die hohe Neubildung von Risikovorsorge waren insbesondere ausgefallene Schiffsfinanzierungen mit einem Gesamtexposure von rund 2,6 Mrd. Euro, die aufgrund eines Verkaufs an einen Finanzinvestor auf Basis signifikanter Abschläge auf die bisherigen Bilanzwerte bevorsorgt wurden.

Vorangekommen ist die Nord-LB auch schon im Gesamtjahr 2018 bei der Reduzierung des Verwaltungsaufwands. Dieser wurde um 145 Mill. Euro auf 1,011 Mrd. Euro gesenkt. Die Kostenoptimierungen konnten sowohl beim Personalaufwand, der um 41 Mill. auf 535 Mill. Euro sank, als auch bei den anderen Verwaltungsaufwendungen erzielt werden, die um 94 Mill. Euro auf 425 Mill. Euro sanken. Dort halfen vor allem um 36 Mill. Euro niedrigere Aufwendungen für Gutachter und Berater. Das Institut weist dabei jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Berateraufwendungen im Zusammenhang mit den Reorganisationsmaßnahmen gesondert unter dem Posten Reorganisationsaufwand aufgeführt sind.

In der Summe der Einzelpositionen ergab sich ein Ergebnis vor Restrukturierung, Reorganisation und Steuern von minus 1,838 Mrd. Euro. Ein Restrukturierungsergebnis von minus 133 (minus 85) Mill. Euro, ein Reorganisationsaufwand von 86 (29) Mill. Euro sowie Ertragssteuern in Höhe von 297 (60) Mill. Euro führten zu einem Konzernergebnis von minus 2,354 Mrd. Euro.

Durch den massiven Verlust konnte die Nord-LB im Berichtszeitraum die Mindestanforderungen an ihr Eigenkapital nicht mehr erfüllen. Die Gesamtanforderung für die harte Kernkapitalquote wären 9,6% gewesen, die Nord-LB erreichte jedoch nur 6,82%. Kapitalmaßnahmen der Träger sind angedacht, wie bereits zu Beginn des Bilanzberichts erwähnt.

Personalien - Aufsichtsrat: Reinhold Hilbers (Vorsitzender), Thomas Mang (1. Stellvertretender Vorsitzender), André Schröder (2. Stellvertretender Vorsitzender bis 20. Juni 2019), Michael Richter (2. Stellvertretender Vorsitzender seit 20. Juni 2019); Vorstand: Thomas Bürkle (Vorsitzender), Dr. Hinrich Holm (stellvertretender Vorsitzender), Christoph Dieng, Christoph Schulz, Günter Tallner, Ulrike Brouzi (bis 30. April 2018)

Landesbank Saar

Neuer Standort in Trier eröffnet - Berichterstattung nach HGB - Provisionsüberschuss im Halbjahr um 17% gesunken - Verwaltungsaufwand sowohl 2018 als auch im ersten Halbjahr 2019 gesunken - deutlich steigendes operatives Ergebnis für Gesamtjahr 2019 erwartet

Die Landesbank Saar betreibt Bankgeschäfte aller Art und definiert ihre regionale Ausdehnung nicht streng nach den Landesgrenzen. Sie versteht sich als deutsch-französische Regionalbank und ist auch teilweise in Belgien, Luxemburg und der Schweiz sowie in Rheinland-Pfalz und den einzelnen deutschen Städten aktiv. Zur Förderung der Vertriebsaktivitäten wurde in diesem Jahr noch ein neues Büro in Trier eröffnet, nachdem im Jahr 2018 schon ein neues Büro in Mannheim hinzukam. Anfang 2020 soll ein weiteres Büro in Koblenz folgen.

Eine positive Entwicklung zeigte das Kreditneugeschäft der Kundensegmente. Die neu valutierten Darlehen (ohne LBS Saar) hat das Institut um 4% auf 1,04 Mrd. Euro steigern können. Das zweite Quartal im laufenden Jahr zeigte dabei mit 580 Mill. Euro eine deutlich stärkere Dynamik als das Vorquartal mit 460 Mill. Euro. Ein Drittel des Neugeschäfts ging auf den Firmenkundenbereich zurück, gefolgt vom Immobiliengeschäft, das für 31% verantwortlich zeichnete, wobei hier die regionalen Unterschiede sehr groß waren. Während in Deutschland das Immobiliengeschäft 38% der Neuvalutierungen ausmachte, waren es in Frankreich lediglich 18%.

Bei der Betrachtung der Ertragslage zeigt sich ein differenziertes Bild. Den Zinsüberschuss konnten die Saarländer um 0,7 Mill. Euro leicht auf 64,5 Mill. Euro steigern. Laut der Pressemitteilung zu den Halbjahreszahlen gingen 91% davon auf die Kundensegmente zurück. Zinserträge sind dabei um 9,4 Mill. Euro zurückgegangen. Die Zinsaufwendungen sind jedoch aufgrund einer starken Zunahme (plus 150,9%) der positiven Zinsen aus der Geldaufnahme deutlich gesunken, sodass am Ende das kleine Plus im Zinsüberschuss zustande kam. Der Provisionsüberschuss hingegen ging um 0,9 Mill. Euro beziehungsweise 17,0% auf 4,4 Mill. Euro zurück. Zurückgeführt wird das von der Landesbank vor allem auf rückläufige Provisionen im Depot- und Wertpapiergeschäft. Das sonstige betriebliche Ergebnis wurde von minus 0,8 Mill. Euro auf 1,3 Mill. Euro verbessert.

Erfreulich entwickelt hat sich der Verwaltungsaufwand. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ging er um 3,6 Mill. Euro auf 42,5 Mill. Euro zurück. Laut Geschäftsbericht entsprach der Rückgang den Erwartungen der Saar-LB. In erster Linie war die Verbesserung auf gesunkene Personalaufwendungen zurückzuführen, die um 3,3 Mill. Euro sanken. Dazu beigetragen haben laut Saar-LB geringere Aufwendungen für Altersteilzeit und ein geringerer Personalbestand.

In der Summe dieser Zahlen ergab sich im ersten Halbjahr ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 42,59 Mill. Euro, was mehr als dem doppelten des Vorjahreszeitraums (21,04 Mill. Euro) entspricht. Die Saar-LB führt die deutliche Ergebnisverbesserung vor allem auf die unerwartet gute Entwicklung des Bewertungsergebnisses zurück, das sich von minus 1,4 Mill. Euro auf 14,8 Mill. Euro erhöht hat. Dementsprechend sind jedoch auch die Steuern vom Ertrag deutlich auf 16,43 (9,54) Mill. Euro gestiegen, sodass unter dem Strich ein Halbjahresüberschuss von 25,97 Mill. Euro steht. Das entspricht einer Steigerung um 129,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 mit 11,31 Mill. Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz hat sich die Barreserve mit 1,522 (1,562) Mrd. Euro nur unwesentlich verändert. Eine deutliche Veränderung verzeichneten hingegen die Forderungen an Kreditinstitute, die um 54,2% auf 949,89 (616,13) Mill. Euro kletterten. Die Forderungen an Kunden sind von 10,77 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2018 auf 11,282 Mrd. Euro gestiegen. Rückläufig war hingegen der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren: Nach 1,417 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum waren es in den ersten sechs Monaten 2019 nur noch 1,165 Mrd. Euro, was einem Rückgang um 17,8% entspricht. Während der Bestand an Anleihen von öffentlichen Emittenten und eigene Schuldverschreibungen im Berichtsjahr leicht stieg, ging das Gesamtminus ausschließlich auf Papiere von anderen Emittenten zurück.

Auch der Bilanzposten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere ging deutlich auf 266,01 (470,38) Mill. Euro zurück. Laut Geschäftsbericht lag der Rückgang aller Wertpapierbestände an Fälligkeiten, vor allem aber auch an vorzeitigen Verkäufen von Anleihen sowie der Auflösung eines Wertpapierspezialfonds zur Optimierung der Eigenmittelanforderungen. Auf der Passivseite der Bilanz sind sowohl die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als auch gegenüber Kunden nur moderat gestiegen. Auf Kundenseite wurden insbesondere die Bauspareinlagen auf 829,67 (804,03) Mill. Euro gesteigert. Die verbrieften Verbindlichkeiten in Form von begebenen Schuldverschreibungen kletterten auf 3,837 (3,678) Mrd. Euro. Am stärksten war das Wachstum hier bei den Hypothekenpfandbriefen, wo der Bestand um mehr als 11% anstieg.

Trotz steigenden Kreditvolumens hat die saarländische Landesbank die harte Kernkapitalquote (CET 1) um 50 Basispunkte von 12,0% auf 12,5% verbessert. Hintergrund war laut Saar-LB die Gewinnthesaurierung aus dem Jahr 2018 und der Abbau von Risikoaktiva, bei Steigerung des Kundenkreditvolumens. Aufgrund des guten Neugeschäfts und der positiven Ergebniseffekte im ersten Halbjahr erwartet die Saar-LB für das Gesamtjahr 2019 in ihrer Prognose zur Ertragslage operative Erträge, die voraussichtlich deutlich über dem Vorjahr liegen, allerdings leicht unter den eigenen Erwartungen.

Das Berichtsjahr 2018

Im Jahr 2018 konnte die Saar-LB eine erfreuliche Entwicklung im Neugeschäft vorweisen. Das Kreditneugeschäftsvolumen betrug in diesem Zeitraum 2,3 Mrd. Euro und damit 366 Mill. Euro mehr als im Vorjahr. Der Löwenanteil entfiel dabei mit 38% auf den Bereich Immobilien. Das Segment Firmenkunden zeichnete für 30% des Neugeschäfts verantwortlich, dicht gefolgt vom Bereich Kommunen mit 22%.

Mit Blick auf die Ertragslage zeigt sich ein gemischtes Bild: Der Zinsüberschuss wurde um 11,7% auf 125,5 Mill. Euro erhöht. Dazu beigetragen hat sowohl eine Erhöhung des Zinsertrags um 3,2% als auch eine Senkung des Zinsaufwands um 7,9%. Der Zinsüberschuss hat damit die Erwartungen der Landesbank übertroffen.

Dahingegen ist der Provisionsüberschuss um mehr als ein Drittel auf 8,2 (13,6) Mill. Euro eingebrochen. Neben einem Basiseffekt infolge der Umstellung bei Riesterprämien im Vorjahr führt die Saar LB den Einbruch insbesondere auf rückläufige Kreditprovisionen zurück.

Trotz eines gestiegenen Personalaufwands von 46,7 (43,7) Mill. Euro ist der Verwaltungsaufwand 2018 von 88,7 Mill. Euro auf 84,7 Mill Euro gesunken. Wesentlicher Faktor für die verringerten Kosten sind dabei laut Geschäftsbericht geringere Beratungsaufwendungen für IT-Beratungen, für Umsetzungen von Regulatorik sowie für das seit 2016 laufende Strategie- und Strukturprojekt "SaarLB 2020".

Da sich das Bewertungsergebnis von 13,1 Mill. Euro im Jahr 2017 auf minus 3,9 Mill. Euro verschlechtert hat, belief sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf nur noch 39,6 Mill. Euro nach 50,8 Mill. Euro im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 22,0%. Weil die Steuerlast jedoch um 22,7 Mill. Euro sank, konnte der Jahresüberschuss am Ende doch kräftig um 96,6% auf 23,4 (11,9) Mill. Euro gesteigert werden.

Die Cost Income Ratio betrug damit im vergangenen Jahr 66,07% nach 70,17% im Vorjahr und konnte die Erwartungen der Bank übertreffen. Mit 6,37% lag die Eigenkapitalrentabilität über der Prognose des Vorstands, jedoch recht deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 10,14%.

Personalien - Aufsichtsrat: Jan-Christian Dreesen (Vorsitzender), Cornelia Hoffmann-Bethscheider; Vorstand: Dr. Thomas Bretzger (Vorsitzender), Gunar Feth (stellvertretender Vorsitzender), Frank Eloy, Dr. Matthias Böcker.

Anmerkung der Redaktion: Bei den absoluten wie auch prozentualen Veränderungen stellen einige Institute in ihrer Ertragsrechnung hinsichtlich des Vorzeichens auf die Ergebniseffekte ab.

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