Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken 2017/2018

Aus der Ertragsrechnung: Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, Sparda-Bank Südwest eG, Sparda-Bank West eG, Sparda-Bank München eG, Sparda-Bank Hessen eG, Sparda-Bank Berlin eG Quelle: Geschäftsberichte Sparda-Banken, Berechnungen der ZfgK

Die Gruppe der Sparda-Banken hat im Laufe dieses Jahres eine wichtige strategische Entscheidung hinsichtlich des künftigen Kernbankensystems getroffen. Nachdem sich zuvor schon drei ihrer Institute für eine Zusammenarbeit mit dem genossenschaftlichen Rechenzentrum Fiducia/GAD entschieden hatten, wollen nun auch die acht restlichen Sparda-Banken entsprechende Verhandlungen führen. Rückwirkend zum 1. Januar 2018 vollzogen worden ist im Laufe dieses Jahres auch die Fusion der Sparda-Banken West und Münster. Die aggregierte Bilanzsumme der nun noch elf Institute beträgt per Ende 2017 rund 71,2 Mrd. Euro. In der Rangfolge der Institute gemessen an der Bilanzsumme hat sich die Sparda-Bank Hessen vor die Sparda-Bank Berlin geschoben. Nach der Fusion weist zudem die neue Sparda-Bank West eine größere Bilanzsumme auf als die Sparda-Bank Südwest.

Wie richtet die genossenschaftliche Bankinstitutsgruppe der Sparda-Banken künftig ihre IT aus? Diese Frage haben die elf Institute und ihr Verband in den vergangenen Jahren zum Teil kontrovers diskutiert. Mit den Sparda-Banken Berlin, Hannover und Südwest haben sich im Laufe des Meinungsbildungsprozesses drei Häuser bereits dafür entschieden, ihre IT-Dienstleistungen künftig von dem genossenschaftlichen Rechenzentrum Fiducia GAD zu beziehen.

Ende September dieses Jahres haben sich dann nach weiteren Prüfungen und Gesprächen über die speziellen Anforderungen des Sparda-Geschäftsmodells auch die weiteren acht regionalen Sparda-Banken (Augsburg, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West) einstimmig dafür entschieden, Vertragsverhandlungen zum künftigen Bezug von IT-Dienstleistungen mit dem genossenschaftlichen Anbieter Fiducia & GAD IT zu führen. Zusammen mit der Entscheidung zur Einleitung der nächsten Stufe der Transformation des eigenen Anbieters SDV-IT will der Verband der Sparda-Banken die aktuelle Entscheidung als Ausgangsbasis für weiterführende Verhandlungen mit dem genossenschaftlichen Rechenzentrum verstanden wissen.

Nachdem im Jahre 2016 die Sparda-Banken Münster und Hannover eine Fusion ins Auge gefasst, geprüft und dann aber verworfen hatten, hat die Sparda-Bank Münster inzwischen mit der Sparda-Bank West rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres fusioniert. Bekannt geworden waren die Pläne zur Fusion schon Ende 2017, die Gremien der beiden Häuser haben dann im Sommer dieses Jahres zugestimmt.

Mit Blick auf die Entwicklung der Sparda-Banken im Berichtsjahr 2017 beziffert der Verband die zusammengefasste Bilanzsumme der seinerzeit noch zwölf Sparda-Banken nach einem Plus von 3,3% auf 71,2 (68,9) Mrd. Euro. Die durch das Niedrigzinsumfeld verursachten Rückgänge im Zinsüberschuss konnten durch ein besseres Provisions- und Bewertungsergebnis kompensiert werden. Damit konnte ein nahezu stabiles Betriebsergebnis erzielt werden. Der Jahresüberschuss liegt mit 110,2 Mill. Euro um 6,4% unter dem Vorjahresniveau.

Im Einzelnen zeigt die Ertragsrechnung für den Zinsüberschuss einen Rückgang um 4,1% auf 985 Mill. Euro (Vorjahr: 1,027 Mrd. Euro). Deutlich um 11,7% auf 228,3 (204,4) Mill. Euro gestiegen ist hingegen der Provisionsüberschuss. Sein Plus von 23,9 Mill. Euro konnte damit das Minus von 42 Mill. Euro beim Zinsüberschuss zumindest zu etwas mehr als der Hälfte kompensieren. Der Verwaltungsaufwand stieg um 1,5% auf 845,7 (833,5) Mill. Euro. Nach Steuern lag der Jahresüberschuss bei den schon erwähnten 110,2 (117,7) Mill. Euro.

Mit Blick auf die Bilanz legten die Sparda-Banken im vergangenen Geschäftsjahr bei den Kundenkrediten als auch den Kundeneinlagen zu. Die Kundenkredite stiegen um 1,2% auf 42,1 (41,6) Mrd. Euro, was in erster Linie auch im Jahr 2017 auf einer guten Nachfrage nach Baufinanzierungen fußt. Die Kundeneinlagen wuchsen um 4,0% auf 62,6 (60,2) Mrd. Euro.

Im Vermittlungsgeschäft von Investmentfonds melden die Sparda-Banken für 2017 ein Volumen von insgesamt 1,754 (1,431) Mrd. Euro - das sind 22,5% mehr als im Vorjahr. Mit Bausparverträgen und Versicherungen war es auch im Berichtsjahr 2017 weniger. Konkret haben die Sparda-Banken Bausparverträge in einem Volumen von insgesamt 1,944 (2,2184) Mrd. Euro vermittelt - ein Minus von 11,0%. Im Geschäft mit der DEVK Versicherung lag das Volumen bei 637 (804) Mill. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 20,7%.

Die Mitgliederzahl lag im Jahr 2017 bei über 3,6 Millionen, die Zahl der Kunden wird mit über 4,2 Millionen angegeben. Von 417 auf 405 zurückgegangen sind die Filialen. Damit nahm auch die Mitarbeiterzahl ab; sie sank um 123 auf insgesamt 6 225.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Bilanzsumme um 0,6% ausgeweitet - zwei neue Filialen im Aufbau - Strom-, Gas- und Handytarife im Angebot - Zinsüberschuss um gut 13% rückläufig - Provisionsüberschuss um 15,1% gesteigert - plus 1,4% bei den Verwaltungsaufwendungen - Risikovorsorge zurückgeführt - Überhang der Kundeneinlagen über die Kundenforderungen - 641 Mitarbeiter

Für das Berichtsjahr 2017 wird die Sparda-Bank Baden-Württemberg in der Rangliste des Bundesverbandes der Volkbanken und Raiffeisenbanken gemessen an der Bilanzsumme auf Platz 3 geführt. Mit einem Plus von 0,6% hat das Institut seine Bilanzsumme auf 13,474 Mrd. Euro steigern können. Bei aller zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung und dem Ausbau der entsprechenden Services wie dem elektronischen Auszugsarchiv, der Nutzung von Videochats sowie der Betonung des Sicherheitsaspektes durch den Einsatz von Secure-App im Online- und Mobile Banking will die Bank mit ihren bisher 38 Filialen und 51 SB-Banken in Baden-Württemberg auch weiterhin auf den stationären Vertrieb setzen. Mitte dieses Jahres wurde noch für 2018 die Eröffnung einer weiteren Filiale in Biberach angekündigt. Und für eine Filiale in Schwäbisch Hall laufen die Standortüberlegungen.

Der Blick auf die Ertragslage der Bank zeigt für die Zinserträge gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 35,7 Mill. Euro auf 370,3 Mill. Euro. Dieser betraf sowohl die Erträge aus dem Kreditgeschäft als auch die Erträge aus Eigenanlagen. Gleichzeitig sind die Zinsaufwendungen um 13,6 Mill. Euro auf 224,3 Mill. Euro gesunken. Damit reduzierte sich der Zinsüberschuss um 22,1 Mill. Euro oder 13,1% auf 146,02 Mill. Euro.

Dass sich das Provisionsergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich um 4,9 Mill. Euro oder 15,7% auf 36,21 Mill. Euro erhöht hat, führt die Bank maßgeblich auf die Vermittlung von Anlagen in Investmentfonds zurück. Beim Rohertrag zeigt sich ein Rückgang um 8,6% auf 182,22 Mill. Euro. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag beträgt damit 80,13 (84,3)%, der des Provisionsüberschusses entsprechend 19,87 (15,7)%.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 1,4% auf 118,24 Mill. Euro zeigt bei den Personalkosten eine Steigerung und bei den Sachkosten einen Rückgang. Insgesamt ist der Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss auf 80,98 (69,37)% gestiegen. Im Einzelnen hat sich der Personalaufwand um 2,19 Mill. Euro auf 48,31 Mill. Euro erhöht. Als Ursache nennt die Bank neben der Tariferhöhung zum 1. Februar 2017 um 1,5% und die Inanspruchnahme der Angebote für Vorruhestandsregelungen von Mitarbeitern der Bank. Die Personalaufwandsquote beziffert sie auf 0,36 (0,33)% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS).

Die Sachkosten haben sich im Berichtsjahr um 0,8% auf 65,41 Mill. Euro verringert. Gleichwohl betont die Bank die weiterhin hohen regulatorischen Anforderungen sowie Investitionen in die IT und Digitalisierung, insbesondere die Kosten für EDV-Dienstleistungen. Das die Gesamtverwaltungsaufwandsquote im Geschäftsjahr 2017 von 0,84% der Durchschnittsbilanzsumme auf 0,89% der DBS angestiegen ist, sieht die Bank im Rahmen ihrer Erwartungen. In Relation zu ihrer Durchschnittsbilanzsumme beziffert sie diesen Aufwand auf 0,53 (0,51)% der DBS. Als Teilbetriebsergebnis errechnet sich ein Rückgang um 22,7% auf 63,98 Mill. Euro.

Mit 21,1 (35,17) Mill. Euro wird die Risikovorsorge der Sparda-Bank Baden-Württemberg um 40% niedriger ausgewiesen als im Vorjahr. Dabei beziffert die Bank ihre Adressenausfallrisiken mit einer Nettoaufwandsquote von 0,02% des durchschnittlichen Kreditvolumens, wobei die Ausleihungen in erster Linie für den privaten Wohnungsbau erfolgen und nach Angaben der Bank größtenteils durch Grundpfandrechte gesichert sind. Als Betriebsergebnis errechnen sich damit 42,28 Mill. Euro - ein Minus von 15,0%.

Der Steueraufwand wird mit 17,39 Mill. Euro um 7,38 Mill. Euro geringer als im Vorjahr ausgewiesen. Als Jahresüberschuss bleiben 24,89 Mill. Euro - ein Minus von 0,8%. Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG (Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme) beläuft sich nach Angaben der Bank für das Geschäftsjahr 2017 auf 0,18%.

Der Blick auf die Bilanz zeigt für die Sparda-Bank Baden-Württemberg wie bei den fünf anderen hier betrachteten Instituten einen Überhang der Kundeneinlagen über die Kundenforderungen, allerdings ist der Quotient aus Kundeneinlagen und Kundenforderungen mit 111,87 (109,37)% in Baden-Württemberg viel weniger ausgeprägt als bei den anderen Häusern. Bei der Sparda-Bank Berlin beispielsweise beträgt diese Relation im Berichtsjahr 239,96% und bei der Sparda-Bank Hessen 204,47%. Eine wichtige Rolle im Kreditgeschäft der Sparda-Bank Baden-Württemberg spielen die Baufinanzierungen im privaten Wohnungsbau, deren Neugeschäft es auf 8 161 Zusagen mit einem Volumen von 1,507 Mrd. Euro brachte. Nach Angaben der Bank verteilen sich die um 1,5% rückläufigen Kundenforderungen in Höhe von 10,53 Mrd. Euro per 31. Dezember 2017 auf 150 571 Kreditnehmer.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich gegenüber dem Jahresanfang um 117,47 Mill. Euro beziehungsweise 1,0% auf 11,78 Mrd. Euro. Dabei sind die Spareinlagen gegenüber dem Jahresanfang um 1,215 Mrd. Euro beziehungsweise 26,6% auf 3,35 Mrd. Euro gefallen. Die anderen Verbindlichkeiten sind hingegen um 18,8% auf 8,43 Mrd. Euro gewachsen. Dabei konnten die täglich fälligen Einlagen einen Zuwachs von 1,39 Mrd. Euro beziehungsweise 20,4% auf 8,23 Mrd. Euro verzeichnen, die Termineinlagen waren gegenüber dem Jahresanfang um 22,6% auf 203,35 Mill. Euro rückläufig.

Zum 31. Dezember 2017 waren in der Bank insgesamt 641 Mitarbeiter beschäftigt, davon 204 Personen auf Teilzeitarbeitsplätzen und weitere 37 in der Berufsausbildung. Insgesamt hat sich der Mitarbeiterbestand (ohne Auszubildende) im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 7 Personen reduziert. Nach Angaben der Bank konnte die Mitarbeiterproduktivität im Geschäftsjahr 2017 um 2,8% gesteigert werden, auf einen Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte) entfällt ein bilanzwirksames Kundenvolumen von zirka 39,2 Mill. Euro.

Personalien - Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Rolf Hellmann (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Martin Hettich (Vorsitzender), Bernd Klink (stellv. Vorstandsvorsitzender), Joachim Haas, Martin Buch

Sparda-Bank Südwest

Anstieg der Bilanzsumme um 2,1% - Anstieg des Zinsüberschusses - Rückgang des Provisionsüberschusses - Personalkosten um 1,2% gestiegen - Sachkosten rückläufig - Kernkapitalquote bei 15,05% Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme von 84,22%

Auch die Sparda-Bank Südwest gehört mit ihrer im Berichtsjahr 2017 um 2,1% auf 9,625 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme auf Rang fünf zu den größten genossenschaftlichen Primärbanken in der aktuellen BVR-Statistik. Betreut wird dieses Volumen neben den digitalen Zugangswegen über 37 Filialen, 7 Beratungsfilialen mit einem Bargeldservice nur über SB-Terminals sowie weiteren 41 SB-Filialen (Stand März 2018). Mit 511 621 Mitgliedern bewegt sich die Bank in etwa in der Größenordnung ihrer Schwesterinstitute in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

Als wesentliche Investitionsschwerpunkte des Berichtjahres 2017 nennt die Bank die Digitalisierung sowie dem Umbau von Filialen einschließlich neuer Schließfachanlagen. Mit Blick auf ihre gesellschaftspolitische Arbeit hebt sie eine Aufklärungskampagne über den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken sowie die Relevanz des Umgangs mit Sicherheitsfragen rund um die neuen Techniken hervor.

In der Ertragsrechnung der Bank für das Berichtsjahr 2017 waren sowohl die Erträge aus dem Kreditgeschäft als auch die Erträge aus Eigenanlagen rückläufig.

Der Zinsüberschuss des Jahres 2017 lag mit 128,05 Mill. Euro um 2,64 Mill. Euro oder 2,1% über dem Ergebnis des Vorjahres. Mit 3,1% unter dem Vorjahreswert wird mit 35,16 Mill. Euro der Provisionsüberschuss ausgewiesen. Sowohl bei Bausparverträgen als auch bei Versicherungsverträgen meldet die Bank einen Rückgang. Die Erträge aus der Vermittlung von langlaufenden Baufinanzierungsdarlehen waren ebenfalls leicht rückläufig. All das konnte nach Angaben der Bank das gestiegene Ergebnis aus dem Verkauf von Publikumsfonds bei der Union Investment nur teilweise kompensieren. Für den Rohertrag errechnet sich damit ein Plus von 0,9% auf 163,21 Mill. Euro. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag stieg damit auf 78,46 (77,57)% an, der des Provisionsüberschusses sank entsprechend auf 21,54 (22,43)%.

Die Verwaltungsaufwendungen der Bank konnten im Berichtsjahr um 0,9% auf 110,6 Mill. Euro zurückgeführt werden. Während dabei der Personalaufwand um 1,2% auf 50,87 Mill. Euro gestiegen ist, konnte der Sachaufwand um 1,53 Mill. Euro oder 2,7% auf 54,68 Mill. Euro zurückgeführt werden. Letzteres resultierte nach Angaben der Bank maßgeblich aus einer Rückzahlung des Rechenzentrums, weil dort eingeplante Projekte zum Jahresende nicht umgesetzt werden konnten. Der Anteil de Personalkosten am Zinsüberschuss liegt damit bei 39,73%, der der Verwaltungskosten bei insgesamt bei 86,38%. Die Cost Income Ratio konnte von 0,69% im Vorjahr auf 0,68% verbessert werden.

Als Teilbetriebsergebnis werden im Berichtsjahr 52,61 Mill. Euro ausgewiesen, das bedeutet eine Steigerung um 5,1%. Einen Swing von 39,83 Mill. Euro weist die Risikovorsorge aus, die nach einem Ertrag von 18,40 Mill. Euro im Vorjahr im Berichtjahr als Aufwandsposition von 21,43 Mill. Euro ausgewiesen wird. Zur Stärkung der haftenden Eigenmittel wurde im Jahr 2017 eine Zuführung in Höhe von 3,0 (31,6) Mill. Euro zum Fonds für allgemeine Bankrisiken vorgenommen, der damit per Stichtag mit 152,65 Mill. Euro ausgewiesen wird. Unter Berücksichtigung der um 36,2% auf 12,03 Mill. Euro reduzierten Steuerposition weist die Bank im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von unverändert 15,13 Mill. Euro aus. Die Mitgliedervertreter haben eine Dividende von 3% auf die Geschäftsanteile beschlossen.

Das bilanzielle Eigenkapital der Bank stieg im Vergleich zum Vorjahr um 22,6 Mill. Euro auf 481,12 Mill. Euro an. Die Eigenkapitalquote zum Jahresende wird von der Bank auf 16,68%, die Kernkapitalquote 15,05% beziffert.

Mit Blick auf die Bilanz rechnet die Sparda-Bank Südwest Kredite für Privatkunden zu ihrem Kerngeschäft, sei es zur Wohnbaufinanzierung oder für Konsumwünsche. Die gesamten Kreditzusagen 2017 betrugen im Berichtsjahr 1,068 Mrd. Euro, davon 691,3 Mill. Euro Baukredite und 172,9 Mill. Euro Privatkredite. Weitere 204,2 Mill. Euro Baukredite wurden an Kooperationspartner der Bank, die Münchener Hypothekenbank eG und die Bausparkasse Schwäbisch Hall, vermittelt. Dass trotz dieser Nachfrage nach Krediten beim Volumen der Forderungen an Kunden mit rund 6,458 Mrd. Euro ein Rückgang um 1,3% zu verzeichnen ist, erklärt die Bank mit Tilgungen und Sondertilgungen. Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme ist auf 67,10 (69,37)% zurückgegangen.

Wie alle anderen Banken in diesem Bilanzvergleich weist die Sparda-Bank Südwest einen Einlagenüberhang aus. Die Kundeneinlagen stiegen um 415,1 Mill. Euro beziehungsweise 5,4% auf rund 8,105 Mrd. Euro. Dabei flossen die Neuanlagen überwiegend in Tagesgeldanlagen. Im Bereich der Spar- und Termineinlagen hat die Bank Volumenrückgänge zu verzeichnen. Angesichts fehlender attraktive Renditen auf längere Laufzeiten registriert sie bei vielen Kunden ein defensives Anlageverhalten. Mit 84,22 (81,55)% ist der Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme deutlich gestiegen.

Die Zahlen der im Jahr 2017 durchschnittlich vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer betrug rein rechnerisch 446,1, für die teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter 226,4. Im Berichtsjahr 2017 starteten 19 Auszubildende bei der Sparda-Bank Südwest, 32 Auszubildende beendeten ihre Ausbildung erfolgreich. Durchschnittlich wurden 55,3 Auszubildende beschäftigt.

Personalien - Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender), Uwe Gohr (stellv. Vorsitzender), Hugo Müller (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorsitzender), Michael Becky (stellv. Vorsitzender) Manfred Stang, Karin Schwartz

Sparda-Bank West

Rückwirkende Fusion mit der Sparda-Bank Münster - aggregierte Bilanzsumme von 11,3 Mrd. Euro - rund 630 000 Mitglieder im neuen Institut - Rückgang des Zinsüberschusses um 10,6% - Anstieg des Provisionsüberschusses um 11,9% - Personalaufwendungen und Sachkosten gestiegen - Rückgang des Jahresüberschusses um 24,7%

Für das Berichtsjahr 2017 wird die Sparda-Bank West an der Bilanzsumme gemessen in der Liste des Bundesverbandes 2017 auf Rang 7 geführt. Diese Einordnung basiert auf einer um 355,0 Mill. Euro oder 4,0% gestiegenen Bilanzsumme von 9,252 Mrd. Euro zum Jahresende 2017. Inzwischen ist die Bank nach der von den Gremien im Sommer dieses Jahres beschlossenen und rückwirkend zum 1. Januar 2018 vollzogenen Fusion mit einer aggregierten Bilanzsumme von zirka 11,3 Mrd. Euro auf Rang vier nach vorne gerückt und zur nach Bilanzsumme zweitgrößten und an der Mitgliederzahl (rund 630 000) gemessen zur größten Sparda-Bank geworden. Mitte August wurde das neue Institut unter seinem angestammten Namen als Sparda-Bank West eG ins Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Düsseldorf eingetragen.

Den Kunden der Vorgängerinstitute wird seit Ende August bis Ende Oktober 2018 ein Zinsrabatt auf alle Baufinanzierungen gewährt. Zudem wird für die Kunden der ehemaligen Sparda-Bank Münster die Kontoführung deutlich günstiger, weil das Modell des Fusionspartners übernommen wurde. Das Management stuft die Integration der beiden Banken bereits als weit fortgeschritten ein. Alle wichtigen Fragen zu Standorten und zur Vertriebsstruktur sind demnach geklärt. Kündigungen oder Verlegungen von Arbeitsplätzen soll es im Rahmen der Fusion nicht geben. Auch bei den Filialen soll es fusionsbedingt nicht zu Schließungen kommen. Die neue Sparda-Bank West hat rund 1 000 Mitarbeiter 82 Filialen sowie acht spezialisierte Immobilien Finanz Center (IFC) in fast ganz NRW und bis zu den ostfriesischen Inseln im nördlichen Niedersachsen. An 58 Standorten werden mehr als 726 000 Kunden betreut.

Der folgende Blick auf die Ertragsrechnung sowie die Bilanz bezieht sich ausschließlich auf die Zahlen der früheren Sparda-Bank West. In deren Ertragsrechnung hat sich im Berichtsjahr 2018 der Zinsüberschuss um 15,35 Mill. Euro oder 10,6% auf 129,66 Mill. Euro reduziert. Bei dem Provisionsüberschuss wurde die in den Planungsrechnungen erwartete deutliche Steigerung erreicht. Sie betrug 11,9% auf 32,78 Mill. Euro. Um 4,8% auf 119,13 Mill. Euro sind die Verwaltungsaufwendungen gestiegen. Da bei ist der Personalaufwand von 51,5 Mill. Euro auf 52,3 Mill. Euro um 1,5% höher als im Vorjahr.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen haben sich um 4,22 Mill. Euro oder 7,2% auf 62,45 Mill. Euro erhöht. Unter anderem wird dieser Anstieg der Sachkosten auf das im Jahr 2016 enthaltene mietfreie Jahr für den Firmensitz im Zusammenhang mit dessen Renovierung zurückgeführt.

Die Risikovorsorge sieht die Bank neben der Risikovorsorge zum Kreditgeschäft durch die Entwicklung der Kapitalmarktanlagen in Form von Wertpapieren geprägt. Nach einem Aufwand von 9,58 Mill. Euro im Vorjahr steht für das Berichtsjahr ein Ertrag von 4,77 Mill. Euro zu Buche. Dass das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit mit 47,5 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 59,0 Mill. Euro lag, führt die Bank hauptsächlich auf den Rückgang des Zinsüberschusses zurück.

Die ausgewiesenen Steueraufwendungen von 23,68 Mill. Euro - ein Plus von 14,7% - resultieren aus dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit und aus vorsorglich gebildeten Rückstellungen für Sachverhalte, deren endgültige steuerliche Beurteilung erst in den künftigen Geschäftsjahren erfolgt. Aufgrund dessen fiel der Rückgang des Jahresüberschusses aus Sicht der Bank stärker als zu Beginn des Jahres 2017 erwartet aus. Ausgewiesen werden 13,8 (18,33) Mill. Euro - ein Rückgang um 24,7%. Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG betrug nach Angaben der Bank 0,15%. Gemäß Ergebnisverwendungsvorschlag sind 1,3 Mill. Euro für die Dividendenausschüttung und 12,5 Mill. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals vorgesehen.

Der Blick auf die Bilanzstruktur im Berichtsjahr 2017 zeigt für die damalige Sparda-Bank West auf der Aktivseite einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 49,41 (51,94)%. Im Vergleich der sechs hier betrachteten Sparda-Banken bewegt sich dieser Anteil zwischen 37,8% bei der Sparda-Bank Berlin und 43,33% bei der Sparda-Bank Hessen und bis zu 78,15% bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Die Wertpapieranlagen decken einen Anteil von 29,52 (30,13)% an der Bilanzsumme ab. Das Spektrum in den sechs hier betrachteten Häusern reicht von 44,48% bei der Sparda-Bank Hessen bis zu den 8,63% bei der Sparda-Bank München.

Auf der Passivseite der Bilanz haben die Kundeneinlagen mit einem Anteil von 90,13 (89,74)% an der Bilanzsumme das größte Gewicht. Auf die Spareinlagen allein entfallen immerhin noch knapp 30% der Kundeneinlagen. Aber das größte Gewicht haben wie bei allen anderen der hier betrachteten Institute die anderen Verbindlichkeiten mit 60,43%. Allgemein bewegt sich der Anteil der Kundeneinlagen der sechs betrachteten Sparda-Banken an der Bilanzsumme zwischen den 84,22% bei der Sparda-Bank Südwest und 91,19% bei der Sparda-Bank München.

In absoluten Größen gemessen haben sich in der damaligen Sparda-Bank West die Kundenforderungen um 1,1% auf 4,571 Mrd. Euro reduziert. Die Kundeneinlagen stiegen um 4,4% oder 354,47 Mill. Euro auf 8,339 Mrd. Euro. Dieser Zuwachs geht ausschließlich auf die täglich fälligen anderen Verbindlichkeiten zurück (plus 9,2% oder 469,23 Mill. Euro auf 5,545 Mrd. Euro) zurück, während die befristeten anderen Verbindlichkeiten um 28,25 Mill. Euro und die Spareinlagen um 86,50 Mill. Euro abnahmen.

Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter um 21 auf 808 (829). Durchschnittlich waren 34 (36) Auszubildende beschäftigt.

Personalien - Aufsichtsrat: Johannes Houben (Vorsitzender), Anja Wendel (stellv. Vorsitzende), Bernd Magunia (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Manfred Stevermann (Vorsitzender), Andreas Lösing (stellv. Vorsitzender), Michael Dröge, Dominik Schlarmann

Sparda-Bank München

Starkes Volumenwachstum im Berichtsjahr wie auch im ersten Halbjahr 2018 - erster Nachhaltigkeitsbericht nach Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex - Zinüberschuss im Berichtsjahr um 3,3% gestiegen - deutlich höheres Bewertungsergebnis - hoher Anteil der Forderungen an Kreditinstitute

Auch die Sparda-Bank wird in der BVR-Lis te der größten genossenschaftlichen Primärbanken für 2017 unter den Top Ten geführt und belegt Rang 9. Mit einem Plus von 6,8% auf 7,649 Mrd. Euro der Bilanzsumme hat sie unter den hier betrachteten sechs größten Häusern im Berichtsjahr das stärkste Volumenwachstum erzielt. Diese Entwicklung hat auch im ersten Halbjahr 2018 angehalten. Für die ersten sechs Monate meldet die Bank einen weiteren Anstieg der Bilanzsumme um 3,9% auf insgesamt 7,9 Mrd. Euro.

Zudem zählte sie zur Jahresmitte insgesamt 302 482 Mitglieder - eine Steigerung um 0,8%. Die Zahl der Girokonten wuchs von 300 710 auf 304 630 (1,3%). Bei den Kundeneinlagen erzielte die Bank mit insgesamt 7,2 Mrd. Euro ein Plus von 3,7%. Und der Gesamtbestand der Kundenkredite wird auf 4,5 Mrd. Euro beziffert und lag damit ebenfalls über dem Vorjahresergebnis (30. Juni 2017: 4,4 Mrd. Euro). Neben dem Baufinanzierungsgeschäft nennt die Bank die Fondsanlagen als Impulsgeber im ersten Halbjahr. Der Fondsbestand erreichte 904,6 Mill. Euro zum 30. Juni 2018 - das sind 3,6% mehr als zum Jahresende 2017.

Erstmals hat die Bank Ende Juli dieses Jahres einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht. Als konkrete Aktivitäten verweist sie auf die Mitarbeit bei der Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie, die sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftsform einsetzt, auf eine wertebasierte Kooperation mit dem Ökostrom-Anbieter Polarstern, Ökostrom-Tankstellen bei der Zentrale der Bank sowie Initiativen für Mitarbeiter, deren Talentförderung, Gesundheit und Mitbestimmung. Im Ausblick auf das Restjahr 2018 wird ein solides Wachstum erwartet.

Dass der Zinssaldo um 3,5% und der Zinsüberschuss im Berichtsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,3% auf 116,28 Mill. Euro gestiegen sind, schreibt die Bank einer bewussten Steuerung des Zinsergebnisses 2016 und 2017 durch Auflösung von Zahlerswaps zu. Ohne diese Maßnahmen in den beiden Jahren wäre das Zinsergebnis nach Angaben der Bank von 2016 auf 2017 um 2,75% zurückgegangen.

Die Erhöhung des Provisionsüberschusses um 1,83 Mill. Euro oder gleich 17,0% resultiert ihren Angaben nach maßgeblich aus Mehreinnahmen in der Fondsvermittlung in Höhe von 1,5 Mill. Euro sowie aus dem Kartengeschäft in Höhe von 0,6 Mill. Euro. Für den Rohertrag errechnet sich damit ein Anstieg um 4,5% auf 128,86 Mill. Euro. Trotz dieses deutlich gewachsenen Provisionsgeschäftes weist die Sparda-Bank München unter den hier betrachteten Häusern mit 90,24 (91,28)% den höchsten Anteil des Zinsüberschusses und damit den geringsten Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag auf.

Die Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen um 3,4% auf 89,24 Mill. Euro geht ausschließlich auf einen um 3,3 Mill. Euro oder 7,6% auf 46,66 Mill. Euro gestiegenen Personalaufwand zurück. Die Sachkosten haben sich hingegen um 0,3 Mill. Euro oder 0,8% auf 39,47 Mill. Euro vermindert.

Dass sich der Aufwand für das Bewertungsergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht hat, führt die Bank unter anderem auf eine gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mill. Euro ausgeweitete Einzelkreditvorsorge zurück. Und auch das Bewertungsergebnis im Wertpapierbereich beziffert sie um 2,6 Mill. Euro höher als im Vorjahr, wobei 1,0 Mill. Euro auf eine Sofortabschreibung eines über pari im Berichtsjahr erworbenen Wertpapiers im Anlagevermögen entfallen.

Als Grund für die um 1,34 Mill. Euro oder 12,0% niedrigere Steuerposition von 9,84 Mill. Euro wird neben dem niedrigeren Ergebnis die Auflösung von Steuerlatenzen durch Übertragung eines Spezialfonds genannt. Von dem um 4,1% auf 16,22 Mill. Euro erhöhten Jahresüberschuss wurden 7,5 Mill. Euro den Rücklagen zugeführt und von dem Bilanzgewinn in Höhe von 8,72 Mill. Euro wurden mit Feststellung des Jahresabschlusses weitere 6,8 Mill. Euro den Rücklagen zugewiesen. Die Cost Income Ratio konnte im Berichtsjahr von 69,9% auf 68,3% verbessert werden.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Sparda-Bank München zeigt auf der Aktivseite einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 58,07 (60,00)%. Dass dieser Quotient abgenommen hat, resultiert aus dem im Vergleich zur Bilanzsumme unterdurchschnittlichen Wachstum der Kundenforderungen um 145,2 Mill. Euro (3,4)% auf 4,442 Mrd. Euro. Das zweitstärkste Gewicht haben anders als bei allen anderen der in diesem Bilanzvergleich betrachteten Institute die Forderungen an Kreditinstitute, deren Anteil auf 28,41 (26,21)% gestiegen ist. Wie schon im Vorjahr, so erläutert die Sparda-Bank München diese Entwicklung, wurden mehr Direktanlagen bei Kreditinstituten in Form von Schuldscheindarlehen und Termingelder getätigt.

Auf der Passivseite der Bilanz erreichen die Kundeneinlagen bei der Sparda-Bank München einen nahezu unverändert hohen Anteil von 91,19 (91,24)% an der Bilanzsumme. Davon entfallen 18,15% an der Bilanzsumme auf Spareinlagen und 73,03% auf andere Verbindlichkeiten. In absoluten Zahlen gemessen erhöhten sich die Kundeneinlagen zum Stichtag um 441,58 Mill. Euro oder 6,8% auf 6,975 Mrd. Euro.

Im Berichtsjahr beschäftigte die Bank 753 Mitarbeiter, davon 310 Teilzeitbeschäftigte und 26 Auszubildende. Die Zahl der Geschäftsstellen ist im Berichtsjahr auf 46 (48) zurückgegangen, daneben werden 21 (20) SB-Center betrieben. Personalien - Aufsichtsrat: Liselotte Peuker (Vorsitzende), Paul Vorsatz (stellv. Vorsitzender bis 28. Juni 2017), Berthold Ottmann (stellv. Vorsitzender seit 28. Juni 2017); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Ralf Müller (stellv. Vorsitzender), Hermann Busch, Peter Konle, Petra Müller

Sparda-Bank Hessen

Bilanzsumme um 4,1% gestiegen - fünftgrößte Sparda-Bank nach Bilanzsumme - Zinsüberschuss um 22,4% gesteigert - Provisionsüberschuss um 16,6% über Vorjahresniveau - Anteil der Wertpapieranlagen bei fast 45%

Mit einer deutlichen Steigerung der Bilanzsumme um 4,1% oder 245,27 Mrd. Euro auf 6,189 Mrd. Euro hat sich die Sparda-Bank Hessen im Berichtsjahr 2017 unter den Sparda-Banken vor das Schwesterinstitut aus Berlin geschoben. Und in der BVR-Rangliste der genossenschaftlichen Primärbanken wird sie auf Rang 14 geführt.

Die Sparda-Bank Hessen eG ist mit Schwerpunkt im Privatkundengeschäft hessenweit tätig. Die Zahl ihrer Kunden beziffert die Bank auf rund 385 000. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 zählte sie 288 359 Mitglieder, das entspricht einem Rückgang um 1,9%.

Dass im Berichtsjahr 2017 in der Ertragsrechnung der Zinsüberschuss um 22,4% auf 116,74 Mill. Euro gesteigert werden konnte, führt die Bank maßgeblich auf einen Sondereffekt zurück, nämlich auf Ausschüttungen aus den Investmentfonds. Im Zuge der Einführung des Investmentsteuerreformgesetzes, so die Erläuterung, wurden - zur Vermeidung der Risiken einer temporären Doppelbesteuerung - teilweise in Vorperioden erwirtschaftete Erträge der Spezialfonds ausgeschüttet. Genutzt wurden diese Gelder nach Angaben der Bank zur Stärkung der Eigenmittelausstattung. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 23,8 Mill. Euro zugeführt. Er wird zum Stichtag mit 33,8 Mill. Euro ausgewiesen.

Der Provisionsüberschuss verzeichnete einen Anstieg um 16,6% oder 2,29 Mill. Euro auf 16,08 Mill. Euro. Die deutliche Steigerung schreibt die Bank im Wesentlichen Erträgen des Vermittlungsgeschäftes mit Kooperationspartnern zu. Als Rohertrag errechnet sich ein Plus von 21,7% auf 132,82 Mill. Euro, die zu 12,11% vom Provisionsüberschuss und dementsprechend zu 87,89% vom Zinsüberschuss abgedeckt werden.

Wie die Sparda-Bank Südwest und die Sparda-Bank Berlin konnte auch die Sparda-Bank Hessen ihre Verwaltungskosten senken, und zwar um 0,2% auf 73,61 Mill. Euro. Dabei konnten die Personalkosten mit minus 3,0% auf 28,16 Mill. Euro zurückgeführt werden, während die Sachkosten um 1,4% auf 42,59 Mill. Euro gestiegen sind. Mit ihrem Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss liegt die Sparda-Bank Hessen damit im Berichtsjahr mit 24,12% ebenso am unteren Spektrum der hier betrachteten Häuser wie bei dem Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss (63,06% nach 77,35%).

Das sonstige Ergebnis sieht die Sparda- Bank im Wesentlichen durch Abschreibungen und Kursgewinne bei den eigenen Wertpapieranlagen sowie dem erstmals dort ausgewiesenen Effekt aus der Zinssatzänderung bei den Pensionsrückstellungen bestimmt. Nach einer um 23,6% auf 18,27 Mill. Euro erhöhten Steuerposition errechnet sich ein um 0,68 Mill. Euro erhöhter Jahresüberschuss von 13,06 Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich nach Angaben der Bank von 67,6 % auf 55,5%.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Sparda-Bank Hessen auf der Aktivseite einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von nahezu unverändert 43,33 (43,17)%. Dabei hat sich das Kreditvolumen um 116,06 Mill. Euro oder 4,5% auf insgesamt 2,682 Mrd. Euro erhöht. Im wichtigsten Geschäftsfeld der Wohnbaufinanzierung meldet die Bank die Zusage von 4 714 neuen Finanzierungen mit Kreditzusagen in Höhe von 554,5 (490) Mill. Euro.

Den größten Anteil an der Bilanzsumme auf der Aktivseite nehmen bei der Sparda-Bank Hessen die Wertpapieranlagen ein. Mit 2,753 Mrd. Euro hat sich deren Bestand um 1,79% erhöht. Der Blick auf die Struktur der Wertpapieranlagen zeigt wiederum einen Anteil von 31,54% an festverzinslichen Werten und einen Anteil von 64,46% an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, zu denen auch Fonds zu rechnen sind.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich 2017 um 241,87 Mill. Euro beziehungsweise 4,6% auf 5,484 Mrd. Euro. Sie deckten damit auf der Passivseite der Bilanz 88,60 (88,19)% der Werte ab. Dabei nahm nach Angaben der Bank der Bestand an Sichteinlagen zu, während das Tagesgeldprodukt weniger stark nachgefragt wurde und Produkte mit längeren Laufzeiten und Spareinlagen nur eine untergeordnete Rolle spielten. Der Anteil der Kundeneinlagen in Prozent der Kundenforderungen (Einlagenüberhang) liegt mit 204,47% im oberen Bereich der hier betrachteten Häuser.

Die Zahl der im Jahr 2017 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug 277 Vollzeit- und 141 Teilzeitkräfte. Außerdem wurden durchschnittlich 33 Auszubildende beschäftigt.

Personalien - Aufsichtsrat: Rupert Bunk (Vorsitzender), Manfred Schneider (stellv. Vorsitzender bis 22. Mai 2017), Jochen Apel (stellv. Vorsitzender ab 2. Juni 2017); Vorstand: Markus Müller (Vorsitzender ab 1. Oktober 2017), Prof. Jürgen Weber (Vorsitzender bis 30. September 2017), Michael Weidmann (stellv. Vorsitzender ab 1. Oktober 2017), Hans-Joachim Hellhake (stellv. Vorsitzender bis 30. September 2017)

Sparda-Bank Berlin

Kerngeschäftsgebiet in sechs Bundesländern - Bilanzsumme nahezu konstant - Zinsüberschuss deutlich zurückgegangen - starker Anstieg des Provisionsüberschusses - hoher Einlagenüberschuss

Die Sparda-Bank Berlin hat innerhalb der Gruppe eine noch recht junge Geschichte. Sie wurde am 22. Mai 1990 von der Mitgliedervertreter-Versammlung der damaligen Reichsbahn-Sparkasse in Berlin-Lichtenberg geründet - das war vier Tage nach Unterzeichnung des Vertrages zur Schaffung der Währungs-, Wirtschaftsund Sozialunion zwischen den beiden deutschen Staaten. Seinerzeit wurde damit die frühere Reichsbahn-Sparkasse zur 17. Sparda-Bank in Deutschland.

Heute erstreckt sich das Kerngeschäftsgebiet auf die sechs Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Laut Geschäftsbericht 2017 betreibt die Bank 65 Filialen, ist an 85 Standorten vertreten und beziffert ihre Kunden- und gleichzeitig Mitgliederzahl auf 495 835. In der BVR-Rangliste der größten genossenschaftlichen Primarbanken gemessen an der Bilanzsumme wird sie auf Rang 17 geführt. Im Berichtsjahr 2017 ist ihre Bilanzsumme mit 5,977 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt für den Zinsüberschuss der Bank einen deutlichen Rückgang um 20,2% oder 20,39 Mill. Euro auf 80,45 Mill. Euro. Im operativen Geschäft, so schreibt die Bank im Geschäftsbericht, konnte der Zinsüberschuss nahezu konstant auf Vorjahresniveau gehalten werden. Die ausgewiesene Verringerung führt sie auf einen Sondereffekt zur Stärkung der Kapitalreserven im Jahr 2016 zurück.

Durch den ebenfalls kräftig um 21,3% oder 6,64 Mill. Euro auf 37,73 Mill. Euro gestiegenen Provisionsüberschuss konnte das Minus im Zinsgeschäft nicht annähernd ausgeglichen werden, sodass sich für den Rohertrag ein Rückgang um 10,4% auf 118,18 Mill. Euro errechnet. Dass laut Geschäftsbricht der Provisionsertrag gegenüber dem Vorjahr um 17,2% auf 47,6 Mio. Euro deutlich gesteigert werden konnte, wird auf das Vermittlungsgeschäft zurückgeführt. So konnten im Einzelnen die Provisionserträge im Fondsgeschäft mit der Union Investment um 2,14 Mill. Euro ausgebaut werden, im Lebensversicherungsgeschäft mit der DEVK verringerten sie sich um 0,1 Mill. Euro, im Bauspargeschäft mit Schwäbisch Hall blieben sie nahezu unverändert. Gleichzeitig stiegen die Provisionsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,34 Mill. Euro auf 9,9 Mill. Euro an. Der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag ist damit in der Sparda-Bank Berlin mit 31,93 (23,57)% zwar der mit Abstand höchste unter den hier betrachteten Banken, gleichwohl birgt der hohe Einlagenüberschuss des Hauses in der derzeitig Niedrig- und Negativzinsphase besondere Herausforderungen.

Kaum Veränderungen gegenüber den Vorjahreswerten zeigen sich bei der Sparda-Bank Berlin auf der Kostenseite. Mit einem leichten Minus von jeweils 0,2% werden die Verwaltungsaufwendungen insgesamt (88,3 nach 88,48 Mill. Euro) sowie die Personalkosten (42,16 nach 42,23 Mill. Euro) ausgewiesen. Die Sachkosten sind mit 43,40 (43,41) Mill. Euro nahezu konstant geblieben. Maßgeblich bedingt durch den starken Rückgang des Zinsüberschusses bewegen sich die Anteile der Personalkosten am Zinsüberschuss (52,40%) und der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss (109,76)% am oberen Spektrum der hier betrachteten Häuser. Das Teilbetriebsergebnis belief sich mit 29,88 Mill. Euro um 31,2% unter dem Vorjahresniveau.

Deutlich, nämlich gleich um 11,52 Mill. Euro niedriger als im Vorjahr, ist die Risikovorsorge ausgefallen. Nach einer Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 1,0 Mill. Euro ist dieser zum Stichtag mit 37,26 Mill. Euro dotiert. Für das Betriebsergebnis errechnet sich ein Rückgang um 23,4% auf 25,08 Mill. Euro. Die außerordentlichen Aufwendungen von 5,196 (3,173) Mill. Euro führt die Bank ausschließlich auf die Entscheidung zum Wechsel des Rechenzentrums (hin zu Fiducia GAD) zurück. Laut Geschäftsbericht entfielen die deutlichen Veränderungen der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (minus 47,24 auf 12,18 Mill. Euro) zum großen Teil auf die Umsetzung der abgeschlossenen Betriebsprüfung sowie auf die Auflösung aktiver latenter Steuern. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 0,23 Mill. Euro auf 3,16 Mill. Euro. Als Kapitalrendite gemäß § 26 a Abs. 1 Satz 4 KWG (Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme) werden für das Geschäftsjahr 0,05% genannt. Auf 20,26 % wird die Gesamtkapitalquote beziffert, auf 16,28% die Kernkapitalquote.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Sparda-Bank Berlin auf der Aktivseite der Bilanz einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 37,80%, das ist der mit Abstand niedrigste Wert der hier betrachteten Häuser. Für Institute aus den neuen Bundesländern, die vielfach das Kreditgeschäft erst neu aufbauen mussten und müssen, ist eine vergleichbar niedrige Quote zwar nicht ungewöhnlich, aber der damit in der Regel verbundene hohe Einlagenüberhang verlangt im aktuellen Niedrigzinsumfeld besondere Dispositionen rund um die Eigenanlagen. Mit einem Volumen von 1,99 Mrd. Euro, so schreibt die Bank im Geschäftsbericht, dienten zum Bilanzstichtag Swaps der Absicherung von Zinsänderungsrisiken im Rahmen der Aktiv-Passiv-Steuerung.

Die besondere Bedeutung der Eigenanlagen für die Bank spiegelt sich auch auf der Homepage wider. Dort wird auch unterjährig betont und mit Daten untermauert, dass die Eigenanlagen der Bank in einem mehrdimensionalen, engen Kreislauf nach den Gesichtspunkten Erzielung eines angemessenen, risikoadjustierten Ertrages bei hoher Bonität und Liquidität gesteuert werden. Grundsätzliches Ziel, so heißt es dort, ist es, aus dem originären Geschäft mit den Privatkunden rentabel zu wirtschaften. Die Abhängigkeit der Bank von Erträgen und Risiken aus dem Geld- und Kapitalmarkt soll damit verringert beziehungsweise gering gehalten werden.

Auf der Aktivseite haben die Wertpapieranlagen mit einem Anteil von 38,13 (41,22)% an der Bilanzsumme das größte Gewicht. In absoluten Zahlen gemessen ist ihr Anteil im Berichtsjahr um 7,5% auf 2,279 Mrd. Euro zurückgegangen. Auf der Passivseite der Bilanz dominieren mit einem Anteil von 90,70 (91,25)% an der Bilanzsumme die Kundeneinlagen.

Absolut sind die Kundenforderungen bei der Sparda-Bank Berlin um 10,7% auf 2,259 Mrd. Euro zwar kräftig gestiegen. Die Differenz zu den um 0,6% auf 5,421 Mrd. Euro gesunkenen Kundeneinlagen auf der Passivseite hat sich damit aber nur vergleichsweise wenig verringert. Treiber des Kreditgeschäfts sind Baufinanzierungen (444,3 nach 410,2 Mill. Euro) und Konsumentenkredite (51,2 nach 50,4 Mill. Euro).

Die Zahl der Beschäftigten wird im Durchschnitt des Berichtsjahres auf 475 Vollzeitbeschäftigte, 240 Teilzeitbeschäftigte und 29 Auszubildende beziffert. Zum Stichtag 31. Dezember hatte die Bank insgesamt 755 Mitarbeiter.

Personalien - Aufsichtsrat: Wolfgang Zell, (Vorsitzender), Lutz Bernhardt (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Frank Kohler (Vorsitzender); Martin Laubisch (stellv. Vorsitzender), Rolf Huxoll

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