Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken

Aus der Ertragsrechnung: Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, Sparda-Bank Südwest eG, Sparda-Bank West eG, Sparda-Bank München eG, Sparda-Bank Berlin eG, Sparda-Bank Hessen eG

Für die Gruppe der Sparda-Banken erweist sich das Niedrigzinsumfeld als besondere Herausforderung, weil die bundesweit zwölf Institute in ihrer Ertragsrechnung noch stärker als beispielsweise die Ortsbanken der Genossenschaftsorganisation und des Sparkassensektors vom Zinsgeschäft abhängig sind. Wie die Beispiele der hier betrachteten sechs größten Institute zeigen, die rund 74,37% der Bilanzsumme repräsentieren, sind Anteile des Zinsüberschusses am Rohertrag von zum Teil deutlich mehr als 80% in dieser Bankengruppe der Normalfall. Gleichwohl haben sich für die Gruppe als Ganzes sowohl der Zins- als auch der Provisionsüberschuss erhöht. Gleiches gilt allerdings auch für die Verwaltungsaufwendungen - der zahlreichen regulatorischen Anforderungen wegen, wie der Verband hervorhebt. Der Jahresüberschuss weist ein leichtes Plus auf.

Dass die europäische Bankenaufsicht längst nicht nur die betroffenen 120 großen Institute tangiert, konnte man am 4. November 2014, dem Tag der Übernahme des Aufsichtsregimes durch die EZB sehr deutlich an der Reaktion der Sparda-Banken ablesen. Als einen Umbruch in der Aufsichtspraxis kleiner und mittelgroßer Banken wertete deren Verband die indirekte Aufsicht durch die EZB. Zugleich wurde die Befürchtung artikuliert, spezifische Geschäftsmodelle könnten in Zukunft Schritt für Schritt weniger berücksichtigt werden, indem europäische Durchschnittskennzahlen zur Anwendung kommen, deren neue Regeln immer mehr mittelständische Banken nicht mehr erfüllen können.

Vorgeschlagen hat der Verband der Sparda-Banken deshalb die Schaffung eines Gremiums bei der EZB, das die Perspektive kleinerer Institute aus der Bankpraxis einbringen und direkt mit den Notenbankvertretern diskutieren könnte. Der kontinuierliche und direkte Dialog der Beteiligten wird für entscheidend gehalten, um der neuen Aufsichtsarchitektur zum Erfolg zu verhelfen. Mit der Zwischenschaltung der von nun an weisungsgebundenen BaFin wird insofern ein Dilemma erwartet als Letztere bei allem Verständnis für die Einwände von einzelnen Instituten an die Vorgaben der EZB gebunden sein werde. Daraus erwächst die Befürchtung, dass "bewährte Aufsichtspraktiken, von denen die BaFin überzeugt ist" und die auch der Verband sehr schätzt in Zukunft nicht mehr fortgeführt werden können beziehungsweise Auseinandersetzungen darüber zwischen der EZB und der BaFin am Ende auf dem Rücken der beaufsichtigten Institute ausgetragen werden. Die betroffenen Institute, so die Schlussfolgerung, werden immer wieder hart näckig einfordern müssen, dass der Grundsatz weniger Risiken, weniger Regeln im Aufsichtsprozess befolgt wird.

Gerade diese Sicht der Dinge verdeutlicht, wie schwer es eine hierzulande durchaus erfolgreiche, aber sehr stark vom Zinsgeschäft abhängige Bankengruppe hat, unter der künftigen Bankenaufsicht Gehör für die Besonderheiten ihres Geschäftsmodells zu erhalten. Entsprechend klar stellt der Verband der Sparda-Banken in seinem Jahresbericht die zunehmende Bedeutung seiner Vernetzung und des Austausches mit dem Bundes verband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der Europäischen Vereinigung der Genossenschaftsbanken heraus, die auf europäischer Ebene eine bessere, weil gebündelte Interessenvertretung erlaubt.

In seiner Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2013 der zwölf Sparda-Banken spricht der Verband von einer stabilen Ertragslage. Im Einzelnen haben die Provisionserträge im Vergleich zum Vorjahr um 7,0% auf 174,9 Mill. Euro zugenommen. Überdurchschnittlich stark, so berichtet der Verband mit Blick auf das Provisionsgeschäft, entwickelte sich die Vermittlung von Fonds und Bausparprodukten. Der Kooperationspartner Union Investment profitierte dadurch mit einem Fonds-Neugeschäft im Gesamtvolumen von 1,0 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 151,0 Mill. Euro oder 17 Prozent und stellt die höchste Wachstumsrate seit Ausbruch der Finanzkrise dar. Den Bausparpartnern Bausparkasse Schwäbisch Hall und BHW führten die Sparda-Banken Bausparverträge im Volumen von insgesamt 2,6 Mrd. Euro (plus 10,1 Prozent) zu.

Im Vermittlungsgeschäft mit Lebensversicherungen setzt sich allerdings der abnehmende Trend fort. Dem Kooperationspartner DEVK wurde ein Versicherungsvolumen von 880,0 Mill. Euro vermittelt, was verglichen mit dem Vorjahr einem Rückgang von 9,7% entspricht.

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 5,2% auf 1,0 Mrd. Euro. Ebenfalls um 5,2% auf 791,9 Mill. Euro gestiegen sind die Verwaltungsaufwendungen. Zurückgeführt wird das überwiegend auf die zahlreichen neuen regulatorischen Anforderungen. Verglichen mit dem Vorjahr fällt das Teilbetriebsergebnis mit 386,6 Mill. Euro um 6,0% besser aus.

Das Betriebsergebnis nach Bewertung beläuft sich auf 307,4 Mill. Euro, ist aber insofern nicht mit dem Vorjahr vergleichbar, als im Jahre 2012 aufgrund regulatorischer Vorgaben nach Basel III vielfach strukturelle Umwidmungen von stillen in offene Reserven vorgenommen wurden.

Bei einer aggregierten Bilanzsumme von insgesamt 63,405 (62,368) Mrd. Euro haben die Forderungen an Kunden mit 38,745 (37,091) Mrd. Euro oder 61,11 (59,47)% das mit Abstand größte Gewicht auf der Aktivseite der Bilanz, gefolgt von den Wertpapieren mit 16,898 (17,560) Mrd. Euro oder 26,65 (28,16)%. Auf der Passivseite decken die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 85,34 (83,95)% der Bilanzsumme ab.

Die durchschnittliche Bilanzsumme je Sparda-Bank wird für das Berichtsjahr 2013 laut Verbandsbericht auf 5,3 Mrd. Euro beziffert. Dabei erreichte die nach Bilanzsumme Größte, die Sparda-Bank Baden-Württemberg, zum 31. Dezember 2013 einen Wert von 13,074 Mrd. Euro, und die nach Bilanzsumme kleinste Sparda-Bank (Augsburg) wies eine Bilanzsumme von 1,378 Mrd. Euro auf.

Diese Zuwächse sind laut Verbandsbericht überwiegend dem Baufinanzierungsgeschäft zu verdanken. 95 Prozent des gesamten Kreditneugeschäfts entfallen demnach auf diesen Bereich. Und vor allem von energetischen und altersgerechten Sanierungen verspricht sich die Gruppe noch großes Potenzial. Für die Kundeneinlagen werden zum 31. Dezember 2013 folgende Anteile an der Bilanzsumme genannt: Sichteinlagen mit 51,1%, Spareinlagen mit 30,4% und Termineinlagen mit 3,9%.

Das Eigenkapital aller Sparda-Banken wird zum Jahresende 2013 auf insgesamt 2,66 (2,49) Mrd. Euro beziffert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg um 7,2%. Als Eigenkapitalquote werden 4,2% genannt.

Mit Blick auf die Mitgliederentwicklung wird für das Geschäftsjahr 2013 von einem Zuwachs von 170 000 brutto und 84000 netto gesprochen. Damit ist die Gesamtzahl der Mitglieder bei der Gruppe der Sparda-Banken auf 3,5 Millionen gestiegen.

In der gesamten Gruppe - weitere Verbundunternehmen sind unter anderem die Sparda-Datenverarbeitung eG und die Sparda-Consult GmbH - ist die Anzahl der

Mitarbeiter zum Jahresende 2013 auf 7 393 angewachsen (ein Plus von 202 gegenüber 2012). Als Kundenvolumen pro Mitarbeiter werden 17,4 Mill. Euro genannt.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Bilanzsumme von 13,074 Mrd. Euro - 475 555 Mitglieder - besondere Gestaltung des Geschäftsberichtes - Martin Hettich als neuer Vorstandsvorsitzender - Zinsüberschuss erhöht - Verwaltungsaufwendungen um 4,3% gestiegen - Teilbetriebsergebnis von 72,71 Mill. Euro - 10 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken

Mit ihrer um 2,1% erhöhten Bilanzsumme von 13,074 (12,806) Mrd. Euro bleibt die in Stuttgart ansässige Sparda-Bank Baden-Württemberg das mit Abstand größte Kreditinstitut in der Gruppe der bundesweit zwölf Sparda-Banken. Im Geschäftsjahr 2013 erhöhte sich die Zahl der Mitglieder bei der Stuttgarter Bank um 19 352 auf 475 555 (456 203). Das Institut betreute zum Jahresende 677 495 (661 884) Kunden. Zum Jahresbeginn 2014 hat Martin Hettich den Vorstandsvorsitz der Sparda-Bank Baden-Württemberg von Dr. h.c. Thomas Renner übernommen. Er war bereits seit dem Jahr 2010 Mitglied des Vorstands bei dem genossenschaftlichen Kreditinstitut.

Für das Design ihres Geschäftsberichtes wurde die Bank in den Vorjahren bereits ausgezeichnet. 2012 war der Jahresbericht dem Internationalen Jahr der Genossenschaften gewidmet. Auch für das Geschäftsjahr 2013 ging die Stuttgarter Privatkundenbank bei der grafischen Gestaltung ihrer Berichterstattung besondere Wege. In diesem Jahr wurde - zu ihrem 50. Jahrestag - die berühmte Rede "I have a dream" von Martin Luther King im Jahr 1963 abgedruckt. Durchaus gewöhnungsbedürftig wechseln sich im Geschäftsbericht jeweils eine Doppelseite mit Bildern und Dokumentation der Ereignisse in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit einer Doppelseite zum Umfeld, dem Engagement und der Lage der Sparda-Bank ab.

In den folgenden Analysen zur Bilanz der sechs größten Sparda-Banken werden wie an dieser Stelle jeweils die Daten aus der Bank-Berichterstattung verwendet. Drei der Institute weisen in ihren jährlichen Publikationen auch eine Konzernberichterstattung aus. Die Konzernvolumina weichen aber nur unwesentlich von den Zahlen der Bank ab. In der Ertragsrechnung der Sparda-Bank hat sich der Zinsüberschuss als Hauptertragsquelle im Berichtsjahr um 16,1% auf 149,49 (128,79) Mill. Euro erhöht. Dies wird von der Bank auf eine restriktivere Konditionenpolitik einerseits sowie eine angepasste Strategie bei den Zinssicherungsgeschäften zurückgeführt. Dennoch erreicht die Bank an dieser Stelle noch nicht wieder das Niveau von 153,83 Mill. Euro aus dem Jahr 2011. Von 2011 auf 2012 war der Zinsüberschuss durch die im strategischen Zinsrisikomanagement gegen steigende Zinsen abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte belastet worden sowie durch starken Wettbewerb um Kundeneinlagen.

Im Geschäftsjahr 2013 ist das Provisionsergebnis gegenüber dem Vorjahr 2012 um 4,7 Mill. Euro von 25,26 Mill. auf 30,00 Mill. Euro gestiegen. Dass die Provisionserträge in der Bank eine geringere Bedeutung haben als bei Konkurrenzinstituten außerhalb der Gruppe der Spardas wird von der Sparda-Bank Baden-Württemberg auf die gegebene Geschäftsstruktur und insbesondere auf das gebührenfreie Girokonto zurückgeführt. Am Rohertrag in Höhe von 179,49 (154,05) Mill. Euro hat der Provisionsüberschuss einen Anteil von rund 16,7 (16,4)%.

Der Verwaltungsaufwand des Institutes betrug im Berichtszeitraum 106,79 (102,35) Mill. Euro, er erhöhte sich damit um 4,3% oder 4,44 Mill. Euro. Dabei nahmen die Personalkosten um 0,98 Mill. Euro auf 43,63 (42,65) Mill. Euro zu, die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 3,63 Mill. Euro auf 61,58 (57,95) Mill. Euro. Das Teilbetriebsergebnis wird mit 72,71 (51,70) Mill. Euro und damit um 40,6% höher als im Vorjahr ausgewiesen. Für das Jahr 2013 wird die Cost Income Ratio der Bank mit 59,5% angegeben.

In die Risikovorsorge wurden 9,80 Mill. Euro eingestellt, nachdem die Bank im Vorjahr aus diesem Posten 100,16 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken umgewidmet hatte. Im Jahr 2013 wurden diesem Fonds zur Stärkung des Kernkapitals 10,0 Mill. Euro zugeführt. Die Ausfallrisiken im Kreditgeschäft werden wegen der Kundenstreuung, Größenklassen und grundpfandrechtlichen Besicherung als bedeutend geringer denn in der Branche üblich beschrieben.

Als Gewinn vor Steuern weist die Sparda-Bank Baden-Württemberg einen Betrag von 56,49 (50,25) Mill. Euro aus, der Steueraufwand wird mit 19,74 (15,43) Mill. Euro um 4,31 Mill. Euro höher als im Vorjahr beziffert. Als Jahresüberschuss verblieben 36,75 (34,82) Mill. Euro. Davon gingen 22,80 (21,50) Mill. Euro in die offenen Rücklagen, 13,95 (13,32) Mill. Euro wurden als Bilanzgewinn verbucht.

Ein Blick auf die Bilanzstruktur der Bank zeigt auf der Aktivseite einen leicht gestiegenen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 82,2 (80,6)%. In absoluten Zahlen beliefen sich diese auf 10,747 (10,320) Mrd. Euro. Sie verteilten sich per Jahresende 2013 auf 146 246 Kreditnehmer. Der Anteil der durch Grundpfandrechte im erstrangigen Beleihungsraum gesicherten Kundenforderungen am Geschäftsvolumen wird von dem Kreditinstitut auf 81,4% beziffert, nach 80,2% im Vorjahr.

Der Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme erhöhte sich von 0,46% im Jahr 2012 auf immer noch vergleichsweise niedrige 2,69% im Jahr 2013. Währenddessen reduzierte sich der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme des genossenschaftlichen Kreditinstitutes von 16,64% auf 12,98%. Insgesamt beliefen sie sich auf 1,717 (2,155) Mill. Euro, darunter waren 1,697 (2,131) Mill. Euro in festverzinslichen Werten angelegt.

Auf der Passivseite der Bilanz hatten die Kundeneinlagen ein Gewicht von 81,65 (80,67)%. Zum Jahresende 2013 betrug ihr absoluter Wert 10,675 (10,330) Mrd. Euro. Die Bankengelder reduzierten sich um 9,2% auf 1,548 (1,705) Mill. Euro, an der Bilanzsumme hatten sie einen Anteil von 11,85 (13,31)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Reinhold Seyfried (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Martin Hettich (Vorstandsvorsitzender seit 1. Januar 2014), Konrad Burk (erster stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Bernd Klink (zweiter stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Joachim Haas (seit 1. Januar 2014), Dr. Thomas Renner (Vorstandsvorsitzender bis 31. Dezember 2013)

Sparda-Bank Südwest

Bilanzsumme auf 9,186 Mrd. Euro reduziert - 484 831 Mitglieder - Zins- und Provisionsüberschuss über Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwendungen angestiegen - Cost Income Ratio von 62,1% - 4,7 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Bankengelder reduziert Die Bilanzsumme der in Mainz ansässigen und in Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland tätigen Sparda-Bank Südwest belief sich im vergangenen Jahr auf 9,186 (9,232) Mrd. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr begrüßte die Bank 20 603 neue Mitglieder. Diesen standen 11 448 Abgängen gegenüber. Daraus ergab sich zum Jahresende 2013 eine neue Mitgliederzahl von 484831 (475676).

Das Jahr 2013 wird von der Mainzer Bank als erfolgreich bezeichnet. Der Zinsüberschuss der Sparda-Bank Südwest als Hauptertragsquelle lag im Berichtsjahr mit 124,41 Mill. Euro um 1,8 Mill. Euro über dem Vorjahresniveau. Während die Zinserträge (inklusive der laufenden Erträge) um 22,9 Mill. Euro auf 308,542 (331,520) Mill. Euro sanken, reduzierten sich auch die Zinsaufwendungen aus Kundeneinlagen sowie aus Bankeinlagen, insbesondere weil dort die auslaufenden Refinanzierungen nicht prolongiert wurden. In der anhaltenden Niedrigzinsphase sieht das genossenschaftliche Kreditinstitut aufgrund seiner Bilanzstruktur bei steigenden Zinsen die Gefahr deutlicher Ertragseinbußen. Daher schloss die Bank Zinssicherungsgeschäfte ab. Durch diese Neuabschlüsse und den Rückgang der Geldmarktzinsen stieg im Jahr 2013 der Aufwand aus den Zinssicherungsgeschäften deutlich an.

Der Provisionsüberschuss wurde gegenüber dem Vorjahr um rund 10,7% auf 28,66 (25,90) Mill. Euro gesteigert. Das führt die Bank auf Erfolge im Vermittlungsgeschäft mit Bauspar- als auch Versicherungsverträgen und Publikumsfonds sowie langlaufenden Baufinanzierungsdarlehen zurück. Der Rohertrag in Höhe von 153,08 (148,47) Mill. Euro setzte sich dementsprechend zu 81,28% aus dem Zinsüberschuss und zu 18,72% aus dem Provisionsüberschuss zusammen.

Die Verwaltungsaufwendungen des Kreditinstitutes beliefen sich auf 94,99 (91,33) Mill. Euro. Das entspricht einem Plus um 4,0% beziehungsweise 3,66 Mill. Euro. Ein Zuwachs von rund 1,57 Mill. Euro resultiert aus dem Personalaufwand, der sich auf 45,18 (43,61) Mill. Euro belief. Dieser Anstieg wird im Wesentlichen auf Tarifabschlüsse zurückgeführt. Im Bereich der anderen Verwaltungsaufwendungen schlug ein Zuwachs von 1,93 Mill. Euro auf 46,06 (44,13) Mill. Euro zu Buche. Hier machen sich laut dem Bericht der Bank die weiter steigenden regulatorischen Anforderungen zunehmend bemerkbar. Die Cost Income Ratio der genossenschaftlichen Primärbank stieg 2013 auf 62,1 Prozent. Zum Jahresende 2012 lag sie bei 61,5%, zum Jahresende 2011 bei 58,6%.

Das Teilbetriebsergebnis des Institutes wird für 2013 mit 58,09 (57,14) Mill. Euro ausgewiesen, in die Risikovorsorge stellte die Bank ähnlich wie im Vorjahr 20,95 (21,12) Mill. Euro ein. Daraus ergab sich ein Betriebsergebnis von 37,61 (35,93) Mill. Euro. Nach einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von minus 4,96 (minus 2,21) Mill. Euro, der wie im Vorjahr eine Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 4,70 (4,70) Mill. Euro beinhaltet, ergab sich für das Institut ein Vorsteuer-Gewinn von 32,65 (33,71) Mill. Euro. Der Steueraufwand lag bei 17,61 (18,78) Mill. Euro. Mit 15,03 (14,93) Mill. Euro belief sich der Jahresüberschuss etwa auf Vorjahresniveau.

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Südwest hat sich im vergangenen Jahr um 0,5% oder 46,61 Mill. Euro auf 9,186 (9,232) Mrd. Euro reduziert. Die Reduktion wird von der zweitgrößten Primärbank aus der Gruppe der Sparda-Banken vor allem damit begründet, dass der Vorstand beschlossen hat, fällige Interbankengelder überwiegend nicht zu verlängern. Ein Rückgang der Forderungen an Banken um 230,8 Mill. Euro auf 1,109 (1,339) Mrd. Euro wurde in Kauf genommen. Damit einher gingen Veränderungen in der Bilanzstruktur. Parallel zum Abbau der Bankengelder hat die Sparda-Bank Südwest sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite der Bilanz das Gewicht des Kundengeschäftes erhöht. Auf der Aktivseite nahm der Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme von 14,51% im Vorjahr auf 12,07% in 2013 ab.

Die Kundenforderungen hingegen stiegen - wenn auch auf einem insgesamt niedrigeren Niveau als bei der größeren Sparda-Bank Baden-Württemberg - von 64,79% auf 67,15% an der Bilanzsumme. Ihre absolute Höhe betrug 6,168 (5,982) Mrd. Euro. Insgesamt hat die Bank im Jahr 2013 Kreditzusagen in Höhe von 1,039 Mrd. Euro vergeben. Davon gingen 122,5 Mill. Euro in Privatkredite, 779,4 Mill. Euro in Baukre dite und 137,9 Mill. Euro größtenteils langlaufende Darlehen wurden an Kooperationspartner vermittelt wie die Münchener Hypothekenbank und die Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Die Sparda-Bank Südwest verzeichnet einen Anteil von 18,36 (18,70)% in Wertpapieranlagen an ihrer Bilanzsumme. Die Festverzinslichen hatten an der Bilanzsumme ein Gewicht von 7,94 (7,91)%. In absoluten Zahlen wurden die Wertpapieranlagen zum Ende des Berichtsjahres mit 1,686 (1,726) Mrd. Euro ausgewiesen, die Festverzinslichen mit 729,75 (729,95) Mill. Euro.

Auf der Passivseite machten die Kundeneinlagen 77,07 (75,01)% der Bilanzsumme aus. Dem Volumen nach beliefen sie sich zum Stichtag am Jahresende auf 7,079 (6,925) Mrd. Euro. Trotz einer absoluten Reduktion der Bankengelder (minus 12,0% auf 1,497 nach 1,702 Mrd. Euro), haben diese einen zwar gesunkenen, aber im Vergleich aller sechs hier besprochenen Sparda-Banken den höchsten Anteil von 16,30 (18,43)% an der Bilanzsumme. Zum Vergleich: einen Anteil von 11,84 (13,31)% und 9,51 (10,70)% hatten die Bankengelder an der Bilanzsumme der Spardas in Baden-Württemberg und Hessen. Bei den anderen hier besprochenen Banken lag deren Gewicht deutlich niedriger: 4,79 (11,93)% bei den Münchenern, 3,18 (3,23)% bei der Sparda West und 1,16 (0,98)% bei den Berlinern.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender), Gerd-Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender), Hugo Müller (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorsitzender), Michael Becky (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Claus Leinenbach (bis 28. Februar 2013), Karin Schwartz (ab 1. März 2013), Manfred Stang

Sparda-Bank West

Bilanzsumme von 8,307 Mrd. Euro - Rohertrag 2013 um 9,93 Mill. Euro gesteigert - Personalkosten um 6,74 Mill. Euro erhöht - Swing bei der Risikovorsorge - Jahresüberschuss um 41,4% verringert - passivlastige Bilanzstruktur

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Sparda-Bank West mit Sitz in Düsseldorf ihre Bilanzsumme um 294,9 Mill. Euro auf 8,307 (8,012) Mrd. Euro erhöht. In der gleichen Zeit stieg die Zahl der Mitglieder um 12 061 auf 465 253 (453 192), die der Kunden auf 621483 (608611).In ihrem Geschäftsbericht wird 2013 als ein Jahr beschrieben, das "von erheblichen Herausforderungen geprägt" war. Das Zinsergebnis des Kreditinstituts erhöhte sich in dieser Berichtsperiode um 8,5 Mill. Euro auf 150,64 (142,97). Der Provisionsüberschuss betrug 24,19 (21,92) Mill. Euro und lag damit 2,27 Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Die Ergebnisverbesserung wird unter anderem auf ein umfangreicheres Vermittlungsgeschäft insbesondere in den Bereichen Bausparen und Versicherung zurückgeführt. Zudem trugen gegenüber dem Vorjahr erhöhte Kauf- und Verkaufsvolumina der Kunden im Wertpapiergeschäft ebenfalls zur Erhöhung der Provisionserträge bei. Beim Rohertrag der Bank ergab sich damit ein Plus von 6,0% oder 9,93 Mill. Euro auf 174,83 (164,89) Mill. Euro.

Gleichzeitig zur Steigerung des Rohertrages erhöhten sich auch die Verwaltungsaufwendungen der Bank um 8,7% oder 9,20 Mill. Euro auf 115,38 (106,18) Mill. Euro. Den größten Anteil am Zuwachs der Kosten hatten die Personalaufwendungen, die um 6,74 Mill. Euro auf 55,98 (49,24) Mill. Euro anstiegen. Der Anteil der Personalkosten am Zinsüberschuss erhöhte sich somit von 34,44% im Vorjahr auf 37,16%. Das Plus an dieser Stelle wird auf eine Tariferhöhung um 2,7% ab 1. Januar 2013 und die Besetzung offener Stellen in den ersten Monaten des Jahres 2013 zurückgeführt. Bei den Pensionsrückstellungen wirkte sich die Reduzierung des Abzinsungssatzes von 5,07% im Jahr 2012 auf 4,91% für das Jahr 2013 aus. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 2,92 Mill. Euro auf 55,14 (52,22) Mill. Euro. Für die größte Steigerung wird hier der Bereich der Informationstechnologie verantwortlich gemacht. Ihr Teilbetriebsergebnis weist die genossenschaftliche Bank mit 59,44 (58,71) Mill. Euro aus.

In die Risikovorsorge stellte die Sparda-Bank West 6,37 Mill. Euro ein, nachdem sie im Vorjahr 42,83 Mill. Euro Mittel in die stillen Reserven umgewidmet hatte. Dementsprechend weist sie beim Betriebsergebnis ein Minus von etwa 48,45 Mill. Euro beziehungsweise 47,9% auf 52,64 (101,09) Mill. Euro aus. In den Fonds für allgemeine Bankrisiken flossen 15,0 Mill. Euro, nach 49,0 Mill. Euro im Vorjahr. Seinen Gewinn vor Steuern beziffert das Kreditinstitut für 2013 mit 36,87 (52,10) Mill. Euro. Nach einer Steuerbelastung von 19,59 (22,64) Mill. Euro verblieb ein Jahresüberschuss von 17,27 (29,47) Mill. Euro. In ihrer Bilanzstruktur zeigt sich die Sparda-Bank West wie in den Vorjahren als das am meisten passivlastige der hier analysierten Primärinstitute der Gruppe. Während die Kundenforderungen einen Anteil von 53,66 (54,33)% an der Bilanzsumme erreichen, sind es bei den Kundeneinlagen 90,76%. In ihrer absoluten Höhe beliefen sich die Kundenforderungen auf 4,458 (4,353) Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus um 2,4% gegenüber dem Vorjahreswert. Die Kundeneinlagen erhöhten sich indessen um 3,8% auf 7,540 (7,261) Mrd. Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz hatten die Wertpapieranlagen nach den Kundenforderungen den größten Anteil. Sie beliefen sich auf 2,132 (2,056) Mrd. Euro, die Festverzinslichen auf 1,412 (1,121) Mrd. Euro. Damit hatten die Wertpapieranlagen zum Stichtag am Jahresende 2013 eine Höhe von 25,67 (25,66)% der Bilanzsumme. Die Forderungen an Kreditinstitute machten 15,72 (16,25)% der Bilanzsumme aus, ihre absolute Höhe wurde mit 1,306 (1,302) Mrd. Euro ausgewiesen.

Personalien: Aufsichtsrat: Johannes Houben (Vorsitzender), Ute Klefisch (stellvertretende Vorsitzende), Bernd Magunia (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Thurau (Vorsitzender bis 30. Juni 2013), Manfred Stevermann (stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2013, Vorsitzender ab 1. Juli 2013), Andreas Lösing (stellvertretender Vorsitzender ab 1. Juli 2013), Michael Dröge, Dominik Schlarmann

Sparda-Bank München

Bilanzsumme verringert auf 5,941 Mrd. Euro - Rohertrag um 5,7% angewachsen - gestiegene Verwaltungskosten - 12 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Jahresüberschuss von 23,94 Mill. Euro - Anteil des Kundengeschäftes an der Bilanzsumme erhöht - Wertpapieranlagen um 60,6% reduziert

Die Sparda-Bank München ist mit ihrer Bilanzsumme von 5,941 (6,046) Mrd. Euro die viertgrößte Primärbank aus der Gruppe der Sparda-Banken und die Nummer 10 unter den Genossenschaftsbanken in Deutschland. Die Zahl ihrer Mitglieder ist im Verlauf des Jahres 2013 von 249014 auf 257 519 angestiegen. Die Bank hat sich in ihrer Geschäftstätigkeit dem Thema Nachhaltigkeit und dem Konzept der "Gemeinwohl-Ökonomie" verschrieben, was auch in ihrem Geschäftsbericht 2013 zum Ausdruck kommt.

In der Berichterstattung wird die Ertragslage im Jahr 2013 als "erfreulich" bezeichnet. Der Zinsüberschuss des Kreditinstituts hat um 4,8% oder 4,6 Mill. Euro auf 100,24 (95,64) Mill. Euro zugenommen. Um 13,8% beziehungsweise 1,52 Mill. Euro auf 12,50 (10,98) Mill. Euro stieg der Provisionsüberschuss an. Dieses Plus wird auf die Zunahme der Erträge aus den Provisionen des Zahlungsverkehrs und des Vermittlungsgeschäftes für Versicherungen zurückgeführt. Für die Bank ergibt sich daraus ein gegenüber dem Vorjahr um 5,7% oder 6,12 Mill. Euro gesteigerter Rohertrag in Höhe von 112,74 (106,62) Mill. Euro.

Die Verwaltungskosten beliefen sich auf 77,07 (72,59) Mill. Euro, was einem Plus um 4,47 Mill. Euro entspricht. Darunter waren die Personalkosten für einen Anstieg um 2,07 Mill. Euro oder 5,4% auf 40,53 (38,46) Mill. Euro verantwortlich. Als Begründung werden an dieser Stelle tarifliche Lohnsteigerungen und der Ausbau der Mitarbeiterzahl angegeben. Die Zahl der Mitarbeiter ist bei der Bank im Jahr 2013 von 705 auf 728 gestiegen. Der Anteil der Verwaltungsaufwendungen am Zinsüberschuss liegt mit 76,88 (75,91)% durchaus im Mittelfeld der sechs größten Sparda-Banken. Zum Vergleich: Die Sparda-Bank Baden-Württemberg ist hier mit einem Anteil von 71,43 (79,47)% positiver Ausreißer. Bei der Sparda-Bank Südwest belief sich der Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss auf 76,35 (74,51)% und bei der Sparda-Bank West auf 76,60 (74,42)%. Ausreißer nach unten war die Sparda-Bank Berlin mit 107,67 (99,76)%, die Sparda Hessen wiederum lag im Mittelfeld mit 76,12 (81,63)%.

Die Sparda-Bank München weist ein Teilbetriebsergebnis von 35,67 (34,02) Mill. Euro aus. Ihre Risikovorsorge schlug mit 9,65 Mill. Euro als Ertragsgröße zu Buche, im Vorjahr war hier ein Aufwand von 1,11 Mill. Euro angefallen. Für das Institut ergab sich ein Betriebsergebnis von 45,30 (35,40) Mill. Euro. Der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge belief sich auf minus 12,18 (minus 7,90) Mill. Euro. Darin enthalten ist für 2013 eine Zuführung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 12,0 Mill. Euro, im Vorjahr waren es 8,0 Mill. Euro. Als Gewinn vor Steuern errechnet sich für die Bank eine Summe von 33,11 (27,50) Mill. Euro, nach einer Steuerzahlung etwa auf Vorjahresniveau von 9,17 (9,04) Mill. Euro betrug der Jahresüberschuss 23,94 (18,47) Mill. Euro. Davon wurden 16,14 (9,78) Mill. Euro in die offenen Rücklagen eingestellt, es verblieb ein Bilanzgewinn von 7,80 (8,00) Mill. Euro.

Bei einer um 1,7% auf 5,941 Mrd. Euro verkleinerten Bilanzsumme ergaben sich im Hinblick auf die Bilanzstruktur deutliche Veränderungen bei der Sparda-Bank München. Auf der Aktivseite erhöhte sich der Anteil der Kundenforderungen auf 61,26% (55,85) der Bilanzsumme. Ihre absolute Höhe belief sich auf 3,639 (3,376) Mrd. Euro. Auch die Forderungen an Banken erhöhten leicht ihr Gewicht an der Bilanzsumme von 14,25% auf 16,73%. Absolut betrachtet stieg deren Volumen um 15,4% auf 993,97 (861,32) Mill. Euro. Währenddessen ging der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme von 27,34% auf 18,12% zurück. In absoluten Zahlen verringerte sich deren Volumen auf 1,076 (1,653) Mrd. Euro zum Jahresende 2013.

Auf der Passivseite verzeichnete das genossenschaftliche Kreditinstitut einen deutlichen Rückgang der Bankengelder an der Bilanzsumme. Deren Anteil reduzierte sich von 11,93% auf 4,79%. Ihre absolute Höhe belief sich auf 284,42 (721,46) Mill. Euro. Das entspricht einem Minus um 60,6%. Das Gewicht der Kundeneinlagen hingegen erhöhte sich von 83,40% auf 89,96% der Bilanzsumme. Deren Höhe betrug 5,042 Mrd. Euro zum Jahresende 2012 und 5,344 Mrd. Euro zum Jahresende 2013.

Personalien: Aufsichtsrat: Liselotte Peuker (Vorsitzende), Paul Vorsatz (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Ralf Müller (stellvertretender Vorsitzender), Hermann Busch, Peter Konle (ab 1. Juli 2013), Petra Müller (ab 1. Januar 2014)

Sparda-Bank Berlin

Umsetzung der strategischen Neuausrichtung - Rückgang des Zinsüberschusses - Anstieg des Provisionsergebnisses - plus 2,1% bei den Verwaltungskosten - Teilbetriebsergebnis um fast ein Fünftel niedriger - Steuerposition stark rückläufig - minus 9,8% beim Jahresüberschuss

Mehr als 190 Pressemitteilungen aus dem laufenden Jahr 2014 stehen bis Anfang Dezember auf der Homepage des Verbandes der Sparda-Banken, einige aus dem eigenen Haus, aber die weitaus meisten aus den zwölf Mitgliedsinstituten der Gruppe. Keine einzige davon entstammt freilich der Sparda-Bank Berlin. In der Tat gibt es für die Medien auch auf deren hauseigener Homepage nicht einmal eine Mitteilung zum Verlauf des Geschäftsjahres 2013. "Keine Nachrichten sind gute Nachrichten" steht stattdessen dort zu lesen, wenn man dem Link zu den aktuellen Meldungen folgt, und auch das Archiv für das Geschäftsjahr 2013 weist nur zwei spärliche Meldungen aus. Dass eine offensive Pressearbeit in dem Haus derzeit offenbar einen eher untergeordneten Stellenwert hat, mag mit der jüngeren Geschäftsentwicklung zusammenhängen. Mit dem Geschäftsverlauf des Jahres 2011 hatte sich die Bank selbst seinerzeit höchst unzufrieden gezeigt und eine grundlegende Überarbeitung der Geschäftsstrategie angekündigt. Seither fehlen jegliche Statements per Pressemitteilung.

Für das Berichtsjahr 2013 wird im Bundesanzeiger auf die Arbeit an den drei operativen Handlungsmaximen "Steigerung der Ertragskraft im Kundengeschäft", "strenge Kostendisziplin" sowie "Abbau von Risiken in den Eigenanlagen" hingewiesen. Die angestrebten Wirkungen aus den strategischen Initiativen, so wird betont, werden die Bilanzstruktur durch das Kundenkreditgeschäft verändern, sie sollen die Kundenbindung durch die sozialen Netzwerke erhöhen und durch Neukundengewinnung über das Girokonto ein neues Ertragsfundament bilden und stabilisieren. Im Bestreben der Bank, allein aus dem Kundengeschäft heraus rentabel zu sein, wird als bedeutendstes Wachstumsfeld im Rahmen der aktuellen Strategie das Kreditgeschäft mit den privaten Kunden genannt. Im Kundenkreditgeschäft will sich die Bank - unter Nutzung der Produkt- und Dienstleistungspalette der Kooperationspartner - in der Rolle eines Lösungsanbieters und -entwicklers etablieren.

Bei allen Vorstellungen von der künftigen strategischen Ausrichtung sieht sich die Bank in der aktuellen Ertragsrechnung mit einem Niedrigzinsumfeld konfrontiert, das Häusern mit einem klaren Passivüberschuss besonders zu schaffen macht. Zum Vergleich: Während die Sparda-Bank Baden-Württemberg per Bilanzstichtag 2013 sogar einen leichten Überhang der Kundenforderungen über die Kundeneinlagen ausweist, stehen bei der Sparda-Bank Berlin den um 5,5% auf 1,515 Mrd. Euro gestiegenen Kundenforderungen Kundeneinlagen von 5,0 Mrd. Euro gegenüber. In der Ertragsrechnung weist Letztere einen Rückgang des Zinsüberschusses um 5,4% auf 79,4 Mill. Euro aus. Das Zinsergebnis im Kundengeschäft, so die Erklärung der Bank, verlief 2013 aufgrund der vereinnahmten Zinsmargen unter Plan. Und aus den Eigenanlagen in Spezialfonds lag die bewertungsneutrale Ausschüttung hinter den Erwartungen.

Der Provisionsüberschuss übertraf mit 24,4 Mill. Euro das Ergebnis des Vorjahres um 8,2%. Damit beläuft sich der Rohertrag auf 103,8 Mill. Euro, was einem Rückgang um 2,5% entspricht. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 2,1% entfällt auf eine geringfügige Erhöhung der Personalaufwendungen (plus 1,0% auf 38,69 Mill. Euro) und auf einen Anstieg der Sachkosten um 4,3% auf 44,16 Mill. Euro. Letzterer resultiert nach Angaben der Bank im Wesentlichen aus der Anmietung der Zentrale sowie aus höheren IT-Kosten. Als Teilbetriebsergebnis werden 18,31 Mill. Euro ausgewiesen, ein Rückgang um 19,5%.

Das Bewertungsergebnis ist nach Angaben der Bank um 0,1 Mill. Euro höher ausgefallen als im Vorjahr. Als Risikovorsorge wird ein Ertrag von 0,24 Mill. Euro ausgewiesen. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 7,8 Mill. Euro zugeführt, er ist damit per Stichtag mit 18,2 Mill. Euro dotiert. Aus steuerlichen Betriebsprüfungen der Geschäftsjahre 2004 bis 2010 erwartet die Bank rückwirkende Belastungen, denen sie aus ihrer Sicht mit ausreichenden Rückstellungen begegnet ist. Nach einer auf 0,28 (2,28) Mill. Euro gesunkenen Steuerposition ist der Jahresüberschuss um 9,8% (auf 3,97 Mill. Euro) rückläufig.

Beim Blick auf die Bilanzstruktur zeigt sich bei der Sparda-Bank Berlin ein Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 28,25 (27,15)%. Diese Quote bewegt sich nach einem Anstieg der Kundenforderungen um 5,5% auf die besagten 1,515 Mill. Euro zwar in die gewünschte Richtung. Sie liegt aber noch sehr deutlich unter den Werten der anderen hier betrachteten Institute zurück. Für die Sparda-Bank Baden-Württemberg errechnen sich beispielsweise 82,2 (80,59)% und für die Sparda-Bank München 61,26 (55,85)%. Die Wertpapieranlagen erreichen bei der Sparda-Bank Berlin dementsprechend einen vergleichsweise hohen Anteil von 60,89 (60,04)% an der Bilanzsumme. Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundeneinlagen um 0,4% und decken 93,29% der Bilanzsumme ab. Außerbilanzielle Geschäfte (Swaps), so betont die Bank, bestehen in Höhe von 1,719 Mrd. Euro und dienen ausschließlich zur Deckung von Zinsrisiken.

Zum Stichtag 31. Dezember 2013 waren in der Bank insgesamt 694 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der Mitglieder wird auf 513 329 beziffert.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender), Lutz Bernhardt (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Frank Kohler (Vorsitzender), Martin Laubisch (stellvertretender Vorsitzender), Rolf Huxoll (seit 1. Januar 2013)

Sparda Bank Hessen

Bilanzsumme um 2,1% über Vorjahresniveau - Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen - gegenläufige Entwicklung bei den Verwaltungskosten - Teilbetriebsergebnis und Betriebsergebnis deutlich über Vorjahresniveau - Risikovorsorge leicht erhöht - Plus 5,2% beim Jahresüberschuss.

Die Sparda-Bank Hessen ist im Berichtsjahr 2013 sowohl der Bilanzsumme (auf 5,29 Mrd. Euro) als auch dem Geschäftsvolumen nach um 2,1% gewachsen. Die Bank repräsentiert damit ihrer Größenordnung nach ziemlich genau die durchschnittliche Bilanzsumme aller zwölf Sparda-Banken. Mit Blick auf die wesentlichen Kennzahlen bewertet der Vorstand die Entwicklung als ein "sehr erfolgreiches Jahr", das die Erwartungen "weitestgehend" übertroffen habe. Anders als noch im Vorjahr hat das Institut aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses verzichtet.

Allen Widrigkeiten des niedrigen Zinsniveaus zum Trotz, so wird von der Bank hervorgehoben, haben vom Rohertrag über das Teilbetriebsergebnis und das Betriebsergebnis bis zum Jahresüberschuss alle wichtigen Ertragskomponenten zugelegt. Mit Blick auf die einzelnen Positionen der GuV-Rechnung hat sich der Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 8,8% auf 85,49 Mill. Euro erhöht. Neben der Risikosteuerungskontrolle wird dies nicht zuletzt auf die deutliche Zunahme (um 23,9% auf 21,66 Mill. Euro) der laufenden Erträge zurückgeführt, die insbesondere aus dem Investmentfondsgeschäft resultierten. Dass der Provisionsüberschuss um 15,8% auf 15,39 Mill. Euro gesteigert werden konnte, wird maßgeblich auf die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft zurückgeführt. Hervorgehoben werden dabei besonders die Erträge aus den Vermittlungsgeschäften mit den Kooperationspartnern. Einer besonderen Erwähnung war der Bank in diesem Zusammenhang bei der Bilanzpressekonferenz die Entwicklung im Bereich Bausparverträge wert, die im Berichtsjahr eine Steigerung der Erträge um 30,5% auf 1,69 Mill. Euro verbuchen konnte. Die Vermittlungserträge im Bereich der Versicherungen werden nach einem Plus von 22,2% auf 1,22 Mill. Euro beziffert. Im Segment Verbraucherkredite konnten Provisionen in Höhe von 2,82 Mill. Euro verbucht werden - ein Anstieg um 9,3%. Einzig bei der Vermittlung von Investmentfonds wird von einem Minus von 2,2% auf 3,63 Mill. Euro berichtet. Der Anteil des Provisionsüberschusses am um 9,8% auf 100,88 Mill. Euro gestiegenen Rohertrag kommt gleichwohl nicht über 15,26 (14,47)% hinaus.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 1,4% auf 65,07 Mill. Euro resultiert aus zwei gegenläufigen Entwicklungen. So verringerte sich der Personalaufwand um 3,1% auf insgesamt 26,24 Mill. Euro, während sich die anderen Verwaltungsaufwendungen um 5,4% auf 36,32 Mill. Euro erhöhten. Diesen Anstieg der Sachkosten führt die Bank besonders auf höhere IT-Kosten sowie Instandhaltungskosten (Umbaumaßnahmen in der Filiale Kassel-Stadt) zurück. Die günstige Entwicklung der Personalkosten führt bei leicht gestiegenen Löhnen und Gehältern aus verringerten Aufwendungen für die Altersversorgung her.

Mit Blick auf das deutlich verbesserte operative Ergebnis (als Teilbetriebsergebnis wird ein Plus von 29,1% auf 35,81 Mill. Euro verbucht), wird auf anhaltend hohe IT-Kosten auf dem Feld der Regulierungsanforderungen verwiesen. Gleichwohl konnte die Cost Income Ratio auf 66,0 (69,8)% verbessert werden.

Das sonstige Ergebnis sieht die Bank im Wesentlichen durch Abschreibungen und Kursgewinne bei den eigenen Wertpapieranlagen bestimmt. Das Bewertungsergebnis der Kundenforderungen habe das sonstige Ergebnis nicht belastet. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 1,1 Mill. Euro zugeführt. Der Jahresüberschuss hat sich 2013 bei einer um 7,5% auf 15,28 Mill. Euro erhöhten Steuerposition um 0,55 Mill. Euro auf 11,22 Mill. Euro erhöht. Als Kernkapitalquote zum Jahresende 2013 nennt die Bank 11,8 (11,4)%.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Sparda-Bank Hessen zeigt auf der Aktivseite der Bilanz das größte Gewicht bei den Wertpapieranlagen, die 45,74 (44,53)% der Bilanzsumme abdecken und ihrerseits wiederum zu 57,66 (58,55)% aus Aktien und andern nicht festverzinslichen Wertpapieren bestehen. Das Gewicht der Kundenforderungen hat auf 43,93 (43,16)% an der Bilanzsumme zugenommen. Die Bank verweist an dieser Stelle auf einen um 3,8% auf 2,326 Mrd. Euro gestiegenen Kreditbestand, den sie maßgeblich auf das anhaltende Wachstum im Baufinanzierungsgeschäft zurückführt.

Auf der Passivseite der Bilanz decken die Kundeneinlagen 84,82 (83,56)% der Bilanzsumme ab. Der Anstieg dieser Quote resultiert nicht zuletzt aus einem Zuwachs der Kundeneinlagen um 3,6% auf 4,484 Mrd. Euro. Allerdings registriert die Bank eine Bereitschaft, bei einem etwaigen Anstieg des Zinsniveaus schnell reagieren zu können. Dokumentiert sieht sie das in dem großen Anteil der Einlagen, die in ihrem Tagesgeld-Produkt investiert sind (2,236 Mrd. Euro). Und auch im Bereich der Sichteinlagen wird das Volumen mit 937 Mill. Euro als weiterhin vergleichsweise hoch eingestuft. Im Festzinsbereich betrugen die Einlagen zum Stichtag des Berichtsjahres 902 Mill. Euro.

Zum 31. Dezember 2013 verzeichnet die Bank 290 015 Mitglieder - ein Plus von 1,6% oder 11 713 neuen Kunden. Hinter diesem Zuwachs stehen 15 127 nach Angaben der Bank neu eröffnete Girokonten. Die Kundenzahl hat sich auf 374 409 (369 324) erhöht. Auf der Vertreterversammlung im Juni des vergangenen Jahres wurde eine Satzungsänderung beschlossen, wonach die Eröffnung eines Girokontos nicht mehr das Zeichnen eines Mitgliedschaftsanteils zur Voraussetzung hat.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Heist (Vorsitzender), Manfred Schneider (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Weber (Vorsitzender), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Werner, Michael Weidman

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