BILANZBERICHTE

Hannoversche Volksbank / Hamburg Commercial Bank (HCOB) / Mittelbrandenburgische Sparkasse / Volksbank Freiburg

Hannoversche Volksbank

Bilanzsumme um 7,7% gestiegen - Forderungen gegenüber Kunden um 8,3% erhöht - Kreditbestand damit erstmals über 5 Mrd. Euro - Kreditneuzusagen mit Rekordvolumen von 1,4 Mrd. Euro - Kundeneinlagen um 7,3% gewachsen - Zinsüberschuss um 3,64% gesunken - Provisionsüberschuss um 4,69% geklettert - Verwaltungsaufwand um 2,11 Mill. Euro reduziert - Jahresüberschuss bei 16,12 Mill. Euro - Dividende stabil bei 5,5%

Die Hannoversche Volksbank hat sowohl das Aktiv- als auch das Passivgeschäft 2020 dynamisch ausgebaut. Dazu haben auch die Tochtergesellschaften beigetragen. So hat beispielsweise die Hannoversche Volksbank Immobilien GmbH (HVI) 280 Objekte vermittelt und dabei ein Kaufpreisvolumen von mehr als 80 Mill. Euro umgesetzt. Im Vorjahr waren es noch laut Pressemitteilung von Anfang 2020 224 vermittelte Objekte mit einem Kaufpreisvolumen von mehr als 60 Mill. Euro.

Um 7,7% beziehungsweise 0,502 Mrd. Euro hat das niedersächsische Institut im Berichtsjahr die Bilanzsumme auf 7,053 (6,551) Mrd. Euro verlängert. Damit gehört das genossenschaftliche Institut nach eigenen Angaben zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland.

Auf der Aktivseite der Bilanz hat die Volksbank in der Vorabberichterstattung vor allem die Forderungen gegenüber Kunden hervorgehoben. Diese stiegen um 393 Mill. Euro oder 8,3% auf 5,127 (4,734) Mill. Euro. Der Kreditbestand überschritt damit laut Pressemitteilung erstmals die Marke von 5,0 Mrd. Euro. Die Neuzusagen erreichten dabei ein Rekordvolumen von 1,4 Mrd. Euro. Schwerpunkte lagen dabei bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft und mit etwa 550 Mill. Euro bei den privaten Baufinanzierungen. Knapp 5,0% des Neugeschäfts basieren laut Pressemitteilung auf Krediten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich auf der Passivseite der Bilanz ebenfalls deutlich erhöht. Die Kundeneinlagen wuchsen im Berichtsjahr um 364 Mill. Euro beziehungsweise 7,3% auf 5,4 (5,0) Mrd. Euro. Laut Pressemitteilung erhöhten dabei insbesondere die Privatkunden im Corona-Jahr ihre Einlagen. Die Grenzen für Verwahrentgelte wurden angepasst. Nun werden für Bestandskunden bereits ab 250 000 Euro je Kunde diese Entgelte erhoben. Für Neukunden werden die Verwahrentgelte nun bereits ab 100 000 Euro erhoben.

Damit konnte das Institut einen Anstieg des Einlagenüberhangs vermeiden. Um diese Entwicklung beizubehalten, betreibt das Institut eine aktive Kundenbetreuung, was sich laut der Hannoverschen Volksbank auch im Wertpapier- und Fondsgeschäft widerspiegelt. Die Werte in den Depots der Kunden sind 2020 um 140 Mill. Euro auf 2,6 Mrd. Euro gestiegen. Die gesamten Geldanlagen, die Kunden der Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft sowie bei Verbundpartnern der Hannoverschen Volksbank getätigt haben, betrugen zum Ende des vergangenen Jahres 3,2 Mrd. Euro.

Leicht verschlechtert hat sich insgesamt gesehen die Ertragslage. Allerdings haben sich die einzelnen Komponenten dabei unterschiedlich entwickelt. So ist der Zinsüberschuss trotz starker Entwicklung im Kreditgeschäft im Berichtsjahr um 4,89 Mill. Euro beziehungsweise 3,64% auf 129,49 (134,38) rückläufig gewesen. Neben der Niedrigzinsphase lag das laut der Genossenschaftsbank vor allem am Verbot der Dividendenausschüttung für die DZ Bank. Dadurch entgingen der Bank nach eigenen Angaben 2,4 Mill. Euro. Die Hannoversche Volksbank erwartet unter den derzeitigen Rahmenbedingungen auch für die nächsten Jahre ein rückläufiges Zinsergebnis und will sich dem mit ihrer Wachstumsstrategie und Kostensenkungen entgegenstemmen. Positiv entwickelt hat sich hingegen der Provisionsüberschuss, der von 44,97 Mill. Euro im Vorjahr um 2,11 Mill. Euro oder 4,69% auf 47,08 Mill. Euro anstieg. Während die gute Entwicklung im Wertpapiergeschäft unterstützend wirkte, sanken die Provisionserträge im Zahlungsverkehrsgeschäft, was die Bank auf Corona-bedingte Veränderungen im Bezahlverhalten der Kunden begründet. Damit konnte dieser Ertragsposten den Rückgang im Zinsergebnis jedoch nur teilweise kompensieren. Der Rohertrag als Aggregat aus Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss ging damit im Berichtsjahr von 179,35 Mill. Euro um 2,78 Mill. Euro oder 1,55% auf 176,57 Mill. Euro zurück.

Dem sinkenden Ertrag versuchte die Hannoversche Volksbank mit einer Absenkung der Verwaltungsaufwendungen entgegenzusteuern. Das gelang auch in weiten Teilen. So konnte das Institut den Personalaufwand um 0,92 Mill. Euro beziehungsweise 1,36% auf 66,96 (67,88) Mill. Euro senken. Der Rückgang basiert auf dem Wegfall eines fusionsbedingten Aufwands aus dem Vorjahr durch die Fusion mit der Volksbank Hildesheimer Börde. Dazu beigetragen hat auch der Personalstand. Im Berichtsjahr beschäftigte das Institut 1 004 Mitarbeiter nach 1 032 Mitarbeiter im Vorjahr. Die Bank spricht von einer bewusst geringeren Nachbesetzung nach der Fusion. Der Sachaufwand inklusive Abschreibungen sank um 1,19 Mill. Euro oder 2,62% auf 44,19 (45,38) Mill. Euro. Corona-bedingten Aufwendungen standen hier jedoch auch entsprechende Einsparungen gegenüber. Der gesamte Verwaltungsaufwand sank damit um 2,11 Mill. Euro auf 111,15 (113,26) Mill. Euro und konnte weite Teile des Ertragsrückgangs auffangen. Die Cost Income Ratio verbesserte sich um 80 Basispunkte auf 64,0%.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg leicht um 0,3 Mill. Euro auf 62,5 (62,2) Mill. Euro. Das Bewertungsergebnis lag bei minus 19,75 Mill. Euro nach 5,53 Mill. Euro im Vorjahr. Laut der Bank lag das in erster Linie an Anforderungen des IDW Rechnungslegungsstandards BFA 7 mit der Umstellung der Bewertungsmethodik für Pauschalwertberichtigungen, die das Institut im Berichtsjahr gleich vollständig durchgezogen hat. Das niedrige Bewertungsergebnis des eigenen Wertpapierbestands war vor allem durch ratierliche Über-pari-Abschreibungen geprägt. Unter dem Strich erreichte der Jahresüberschuss im Berichtsjahr 16,12 Mill Euro, aus dem die Bank wieder eine Dividende von 5,5% zahlen will.

Im Ausblick für das Jahr 2021 kündigt die Hannoversche Volksbank einen weiteren Ausbau des digitalen Angebots an. Dabei soll unter anderem eine neue Online-Banking-Plattform für Firmenkunden und die neue VR-Banking-App eingeführt werden. In der Vergabe von Mittelstands- und Baufinanzierungskrediten strebt das Institut 2021 weiteres Wachstum an und will weitere Marktanteile gewinnen.

Hamburg Commercial Bank (HCOB)

NPE-Quote stabil bei 1,8% - Bilanzsumme um 30% verkürzt - RWA um rund ein Viertel abgebaut - Zinsüberschuss um 96% geklettert - Mitarbeiterzahl um 360 reduziert - Verwaltungsaufwand um 12% gesenkt - Gesamtertrag um 41,7% gestiegen - Cost Income Ratio um 27 Prozentpunkte optimiert - Konzernergebnis um 750% vervielfacht - CET1-Kapitalquote um 8,5 Prozentpunkt erhöht - Gesamtkapitalquote um 9,8% verbessert

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat mit vorläufigen Zahlen über das Geschäftsjahr 2020 berichtet, das das zweite Geschäftsjahr nach der Privatisierung war. Ende 2018 wurde die damalige HSH Nordbank als erste Landesbank an private Eigentümer veräußert. Haupteigentümer sind heute die Finanzinvestoren Cerberus Capital Management mit einem Anteil von 42,48% sowie J.C. Flowers mit knapp 35%. Als privates Institut sieht sich die HCOB nun als private Geschäftsbank für mittelgroße Unternehmenskunden.

Das Institut hat im Zuge der Transformation bereits 2019 angefangen, Risikopositionen abzubauen und hat dieses Vor gehen im Berichtsjahr aufgrund der Corona-Pandemie nochmals forciert. Das zeige sich auch darin, dass die NPE-Quote trotz deutlich abgebauter Bilanzsumme stabil bei 1,8% blieb. Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio auf Basis von Stage 3 Einzelrisikovorsorge) für die leistungsgestörten Kredite lag zum Bilanzstichtag bei 48 (57)%. Inklusive Sicherheiten lag diese Quote demnach bei 118%. Die Bilanzsumme der Hamburg Commercial Bank reduzierte sich durch den Abbau der Kredite um 30% beziehungsweise 13,9 Mrd. Euro auf 33,8 (47,7) Mrd. Euro. Dabei hat das Kreditinstitut nach eigenen Angaben die Risikoaktiva (RWA) um rund ein Viertel auf 15,5 (21) Mrd. Euro abgebaut.

Im Rahmen der restriktiveren Geschäftsstrategie hat die Hamburg Commercial Bank das Neugeschäft selektiv nach klaren Risiko-/Ertragsvorgaben gesteuert und blieb daher mit 2,9 (7,2) Mrd. Euro wie von der HCOB erwartet unter dem Vorjahreswert. Das Neugeschäft trug laut Pressemitteilung dafür zur erfreulichen Entwicklung der Netto-Zinsmargen im gesamten Portfolio bei.

Der Blick auf die Ertragslage zeigt einen trotz Kreditabbau sehr deutlich verbesserten Zinsüberschuss, der um 96% auf 629 (321) Mill. Euro anwuchs. Besonders erfreulich entwickelten sich dabei nach Angaben der Hamburg Commercial Bank die darin enthaltenen Erträge aus dem operativen Geschäft, die im Zuge der rentabilitätsorientierten Geschäftssteuerung um rund ein Fünftel gesteigert wurden. Daneben profitierte der Zinsüberschuss den Angaben nach von günstigeren Refinanzierungskosten und Bewertungseffekten bei hybriden Finanzinstrumenten in Höhe von 72 Mill. Euro, im Vorjahr belastete dieser Posten noch mit 181 Mill. Euro.

Über den Provisionsüberschuss berichtete das Institut in seinen vorläufigen Zahlen jedoch nicht. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag - definiert als Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss - lag allerdings im Vorjahr auch bei 84%. Der Provisionsüberschuss spielt somit für das Kreditinstitut nur eine eher untergeordnete Rolle. Angesichts des sehr starken Anstiegs des Zinsüberschusses dürfte die Quote noch gestiegen sein. Der Gesamtertrag erhöhte sich im Berichtsjahr um 193 Mill. Euro beziehungsweise 41,7% auf 656 (463) Mill. Euro. Weiter vorangekommen ist das Institut auch im Bereich der Effizienzsteigerung. Hierfür wurde das Personal planmäßig weiter deutlich reduziert. Im Berichtsjahr sank die Mitarbeiterzahl um 360 auf 1 122 (1 482). Das Zielbild für 2022 liegt laut HCOB bei 700 Vollzeitbeschäftigten. Das Institut sieht sich selbst auf einem guten Weg zu diesem Ziel. Die notwendigen Rückstellungen für den Mitarbeiterabbau um insgesamt rund 60% wurden bereits in den Abschlüssen der Jahre 2018 und 2019 vollständig abgebildet. Trotz zukunftsgerichteter Investitionen in die IT-Infrastruktur sank dadurch der Verwaltungsaufwand um rund 12% auf 365 (413) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio verbesserte sich, unterstützt durch Einmaleffekte, auf 42 (69)%.

Deutlich angestiegen ist auch das sonstige betriebliche Ergebnis, das nach 133 Mill. Euro im Vorjahr im Berichtsjahr 205 Mill. Euro erreichte. Darin enthalten sind laut HCOB 150 Mill. Euro Gewinn aus dem Verkauf diverser Immobilien, die im Rahmen der Gebäudestrategie des Transformationsprogramms und mit Blick auf das kleiner werdende Institut verkauft wurden. Nach vorläufigen Zahlen lag damit das Ergebnis vor Steuern nach IFRS in einem vom Institut als herausfordernd bezeichnetem Marktumfeld bei 257 Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahr mit 77 Mill. Euro entspricht das einer Steigerung um 180 Mill. Euro beziehungsweise 233,8%. Den starken Anstieg führt die Hamburg Commercial Bank auf ein margenstärkeres operatives Geschäft, konsequentes Kostenmanagement und Einmaleffekte zurück. Die Ertragssteuern stiegen dementsprechend ebenfalls deutlich um 138,5% oder 90 Mill. Euro auf 155 (65) Mill. Euro an. Unter dem Strich blieb damit ein um 750% erhöhtes Konzernergebnis von 102 (12) Mill. Euro.

Durch den erfolgreichen Geschäftsverlauf haben sich nahezu alle Kennziffern verbessert. So ist die CET1-Kapitalquote um 8,5 Prozentpunkte auf 27 (18,5)% gestiegen. Die Gesamtkapitalquote verbesserte sich um 9,8 Prozentpunkte auf 33,3 (23,5)%. Immerhin um 4,0 Prozentpunkte erhöhte sich die Leverage Ratio. Nur leicht angewachsen ist die Liquidity Coverage Ratio mit 171 (165)%. Das Institut weist noch darauf hin, dass es seine konservative Risikopolitik weiterführe und unter anderem mit Blick auf die Pandemie eine Netto-Risikovorsorge von 188 (minus 11) Mill. Euro gebildet hat, auch wenn die bisherigen konkreten Ausfälle moderat seien.

Mittelbrandenburgische Sparkasse

Bilanzsumme um 10,1% gewachsen - Kundeneinlagen um 11,3% gestiegen - Kundenkredite um 7,1% ausgeweitet - Kreditzusagen mit 1,376 Mrd. Euro um 44,5% erhöht - starke Nachfrage im Wertpapiergeschäft - Zinsüberschuss erneut um 7,37 Mill. Euro gesunken - Provisionsüberschuss um 2,55 Mill. Euro verbessert - ordentlicher Aufwand um 4,70 Mill. Euro gestiegen - Ergebnis vor Steuern stabil - Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau mit 16,13 Mill. Euro

Auch während der Covid-19-Pandemie haben die 1 541 (1 536) Mitarbeiter der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) in den 143 (142) Geschäftsstellen die Betreuung ihrer rund 700 000 Kunden fortführen können. Die nach eigenen Angaben siebtgrößte Sparkasse Deutschlands verzeichnete 2020 in ihrer Internetfiliale täglich im Schnitt 70 000 Besucher. Insgesamt - persönlich, telefonisch oder per Videoberatung - fanden 213 000 Beratungsgespräche statt.

Die größte ostdeutsche Sparkasse hat im Berichtsjahr ihre Bilanzsumme um 10,1% oder 1,425 Mrd. Euro auf 15,515 (14,090) Mrd. Euro ausgeweitet. Positiv hebt das Institut bei seinen vorläufigen Zahlen die Entwicklungen im Kreditgeschäft heraus. Demnach hatte die Sparkasse mit einen 1,376 (0,952) Mrd. Euro einen Rekordzuwachs von 44,5% bei den Kreditzusagen. Dabei stiegen vor allem die neuen Kredite an Firmenkunden um 74% auf 734 (422) Mill. Euro. Die MBS half mit Tilgungsaussetzungen und Beratungen im Zusammenhang mit Fördermaßnahmen des Staates bei der Abmilderung der Folgen der Pandemie. Auch die Zusagen an Privatkunden konnten um 18% beziehungsweise 94 Mill. Euro auf 609 (515) Mill. Euro ausgebaut werden. Größter Treiber waren hier die Immobilienfinanzierungen, auf die 88% oder 535 Mill. Euro entfielen. Ohne Schuldscheindarlehen kletterte der Kreditbestand der MBS um 395 Mill. Euro oder 7,1% auf 5,9 Mrd. Euro, trotz hoher Tilgungsleistungen. Seit 2016 sind die Forderungsbestände damit um 1,259 Mrd. Euro beziehungsweise 26,9% gestiegen. Die Schuldscheindarlehen eingerechnet, betrug das Kreditvolumen zum Bilanzstichtag 6,934 (6,681) Mrd. Euro.

Auf der Passivseite der Bilanz stehen ebenso Rekordsummen. So stiegen die Kundeneinlagen zum 31. Dezember 2020 um 1,329 Mrd. Euro beziehungsweise 11,3% auf das historisch höchste Niveau von 13,052 (11,723) Mrd. Euro. Die Sparkasse beruft sich auf einen pandemiebedingten Konsumrückstau, der die Sparquote auf das Rekordniveau von 16%, im Vergleich 5 bis 6 Prozentpunkte höher als in den Vorjahren, trieb. Die langfristige Betrachtung zeigt den Druck auf den Einlagenüberhang: Seit 2016 erhöhten sich die Einlagen um 3,021 Mrd. Euro, während der Kreditbestand in dieser Zeit, wie bereits erwähnt, nur um 1,259 Mrd. Euro angewachsen ist.

Mit einem Beratungsschwerpunkt im Wertpapiergeschäft hat die Mittelbrandenburgische Sparkasse versucht, gegen den wachsenden Einlagenüberhang zu kämpfen. 2020 lag der Nettoabsatz von Wertpapieren im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent höher bei 462 (387) Mill. Euro. Das Depot-B-Volumen stieg um 10,8 Prozent auf 4,069 (3,673) Mrd. Euro. Wachstumsstark war weiterhin das Fondsgeschäft. Hier stieg der Nettoabsatz um 37%. Insgesamt wurden 14 287 (10 589) neue Fondssparpläne abgeschlossen. Das eigene Wertpapiergeschäft der MBS vergrößerte sich geringfügig. Im Depot A hielt die Sparkasse zum Stichtag 5,855 (5,637) Mrd. Euro und damit 3,9% mehr als im Vorjahr.

Unverändert wiegen Negativzinsen, Investitionen in die Digitalisierung und die zunehmenden Regularien schwer auf der Ertragslage der MBS. Der Zinsüberschuss sank erneut um 7,37 Mill. Euro oder rund 3,1% von 234,70 Mill. Euro im Vorjahr auf 227,34 Mill. Euro. Demgegenüber wuchs der Provisionsüberschuss um 3,2% beziehungsweise 2,55 Mill. Euro auf 81,37 (78,83) Mill. Euro an.

Der ordentliche Aufwand erhöhte sich im Berichtsjahr auf 162,36 (157,67) Mill. Euro. Das entspricht einem Anstieg um 4,70 Mill. Euro beziehungsweise 3,0%. Dazu beigetragen haben auch der bereits erwähnte leichte Anstieg des Personals und die ebenfalls bereits erwähnte leichte Erhöhung der Zahl der Geschäftsstellen.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist um rund 9 Mill. Euro oder rund 6% auf 152,39 (161,81) Mill. Euro zurückgegangen. Dies entspricht 1,04 (1,17)% der durchschnittlichen Bilanzsumme. Erfreulich entwickelte sich das Bewertungsergebnis aus Kredit- und Wertpapiergeschäft. Stand dieses 2019 noch bei minus 10,39 Mill. Euro, konnte es 2020 auf minus 3,30 Mill. Euro verbessert werden. Der Gewinn vor Steuern blieb mit 61,03 (61,43) Mill. Euro stabil. Auch der Jahresüberschuss bewegte sich mit 16,13 (16,19) Mill. Euro auf Vorjahresniveau. Daraus folgend verschlechterte sich die Kosten-Aufwand-Relation (CIR) um zwei Prozentpunkte auf 51 (49)%. Leicht erhöht hat sich die Gesamtkapitalquote auf 27,24 (26,76)%.

Volksbank Freiburg

Bilanzsumme um 10,1% gestiegen - Kundenkredite deutlich zugelegt - Kundeneinlagen um 8,9% gewachsen - Zinsüberschuss um 0,65 Mill. Euro rückläufig Provisionsüberschuss um 3,8% gesteigert - Verwaltungsaufwendungen reduziert - Teilbetriebsergebnis leicht gesteigert gegenüber Vorjahr - Kernkapital um 13,6 Mill. Euro erhöht

Die Volksbank Freiburg konnte gemäß den vorläufigen Bilanzzahlen für das Jahr 2020 trotz der erschwerten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie, dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld sowie weiterer Investition in den Neubau der Zentrale in der Bismarckallee in Freiburg ein recht stabiles Ergebnis erzielen und Verwaltungskosten senken. Die Bilanzsumme wuchs auf Rekordniveau, vor allem wegen einer enormen Ausweitung der Firmenkundenkredite im Zusammenhang mit dem Verlauf der Pandemie. Das Institut rechnet mit keinen überraschend hohen Zahlen von Kreditausfällen. Das Genossenschaftsinstitut ist daher "angesichts der zurückliegenden Ereignisse und der aktuellen Situation sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr".

Die Bilanzsumme hat das genossenschaftliche Institut zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2020 um 10,1% auf 3,69 (3,35) Mrd. Euro gesteigert. Das betreute Kundenvolumen legt um 9% auf 7,03 Mrd. Euro zu. Zum betreuten Kundenvolumen gehören neben den bilanziellen Kundeneinlagen und Kundenkrediten auch die außerbilanziellen Aktivitäten der Kunden in Wertpapieranlagen, bei vermittelten Darlehen, beim Bausparen sowie im Versicherungsgeschäft.

Auf der Passivseite der Bilanz sind die Kundeneinlagen aufgrund der allgemeinen Unsicherheit durch den Verlauf der Pandemie, weshalb viele Investitionen zunächst zurückgestellt wurden, um 8,9% auf 2,74 Mrd. Euro angestiegen. In erster Linie haben sich dabei die Sichteinlagen sowohl der privaten als auch gewerblichen Kunden erhöht.

Auf der Aktivseite der Bilanz kam es mit 2,46 Mrd. Euro ebenfalls zu einer deutlichen Zunahme bei Kundenkrediten, was einem Wachstum von 7,6% entspricht. Insgesamt wurden neue Kredite in Höhe von 671 Mill. Euro ausgereicht. Der Anteil der Hilfskredite aufgrund der Pandemie betrug knapp über 5% der gesamten Kreditvergabe.

Die Erträge haben sich unterschiedlich entwickelt. Während das Zinsergebnis weiter und erwartungsgemäß um 1,2% oder 0,65 Mill. Euro von 54,3 Mill. auf 53,6 Mill. Euro gesunken ist, was vor allem auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld zurückzuführen ist, konnte das Provisionsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 3,8% beziehungsweise 0,93 Mill. Euro auf 25,2 (24,3) Mill. Euro erhöht werden. Die Steigerung beim Provisionsergebnis ist maßgeblich durch den Zahlungsverkehr, das Wertpapiergeschäft, das Versicherungsgeschäft und die Kredit- und Immobilienvermittlung geprägt. Trotz des Wachstums in anderen Bereichen können die Auswirkungen des schwierigen Umfelds der Bank damit nicht vollständig kompensiert werden, was sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen werde.

Angesichts des weiter fallenden Zinsergebnisses hat das Institut seine Verwaltungsaufwendungen um 3,2% beziehungsweise 1,63 Mill. Euro auf 48,5 (50,1) Mill. Euro gesenkt. Schwerpunkt der Investitionen stellte das neue Verwaltungsgebäude der Bank dar. Der Personalaufwand erhöhte sich um 1% beziehungsweise 0,28 Mill. Euro auf 30,0 (29,7) Mill. Euro, obwohl die Zahl der Mitarbeiter im Berichtsjahr von 412 auf 407 sank.

Das Teilbetriebsergebnis steigerte die Volksbank Freiburg leicht um 6,7% beziehungsweise 1,91 Mill. Euro auf 30,4 (28,5) Mill. Euro. Dadurch erhöhten sich auch die Steuern vom Einkommen und Ertrag um 0,52 Mill. Euro oder 6,7% auf 8,3 (7,8) Mill. Euro.

Das genossenschaftliche Institut hat die Eigenmittel im Vergleich zum Vorjahr auch etwas ausgeweitet. Insgesamt kann die Volksbank diese um 4,4 Mill. Euro auf 343 (338,6) Mill. Euro erhöhen. Das Kernkapital wurde ebenfalls um 13,6 Mill. Euro beziehungsweise 4,8% auf 299 (285,4) Mill. Euro gesteigert. Innerhalb der letzten fünf Jahre legte das Kernkapital der Bank damit pro Jahr durchschnittlich um 8,1% zu. Somit sieht sich das Institut mit Blick auf zukünftige Herausforderungen oder gegenüber regulatorischen Vorschriften ausreichend kapitalisiert.

Bedingt durch die Kontaktbeschränkungen haben die Kunden der Volksbank Freiburg ihre Bankgeschäfte wie bei allen Instituten wesentlich häufiger online oder per Telefon getätigt. Das Kunden-Service-Center wies während des ersten Lockdowns über 40% mehr Kundenkontakte auf. Der Monatsdurchschnitt stieg auf weit über 20 000 Kontakte an. Vonseiten der Unternehmen erhielt die Bank rund 800 Anfragen mit Corona-Bezug. Darunter waren Anfragen zu Finanzierung, Liquiditätssicherung und Ratenaussetzung. Das Genossenschaftsinstitut bearbeitete rund 500 Finanzierungen mit einem Volumen von über 39 Mill. Euro im Zusammenhang mit der Pandemie. Gemäß den vorläufigen Zahlen kam es im Vergleich zu den Vorjahren zu keinem großen Zuwachs bei Firmeninsolvenzen. Daher geht die Volksbank Freiburg auch mit Blick auf das Jahr 2021 von einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung aus.

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