BILANZBERICHTE

Kreissparkasse Köln / Mittelbrandenburgische Sparkasse / Sparkasse Hanau / Volksbank in der Ortenau / Frankfurter Volksbank / Volksbank Sauerland

Abbildung 1: Prozentuale Entwicklung des Zinsüberschusses 2019 im Vergleich zum Vorjahr Quelle: ZfgK-Darstellung auf Basis der Pressemitteilungen der Institute

Kreissparkasse Köln

Fusion mit Stadtsparkasse Bad Honnef erfolgreich - Bilanzsumme um 1,7% ausgeweitet - Kundeneinlagen um mehr als vier Prozent gewachsen - Kreditneugeschäft mit Rekordwert von 4,0 Mrd. Euro - Einlagenbestand der Privatkunden um 6,1% erhöht - Zinsüberschuss um 13 Mill. Euro niedriger - Provisionsüberschuss um 3 Mill. Euro gestiegen - Verwaltungsaufwand nur wenig verändert - Gewinn vor Steuern um 8,6% gesunken - Kernkapitalquote bei 15,15% - Coste Income Ratio um 160 Basispunkte verschlechtert

Die Kreissparkasse Köln berichtet über Wachstum in allen Geschäftsfeldern, obwohl ein intensiver Wettbewerb den Markt beherrschte. Die Sparkasse führt das vor allem auf eine robuste Wirtschaftslage und die Nähe zum Kunden zurück.

Mit dem rechtlichen Zusammenschluss der Stadtsparkasse Bad Honnef und der Kreissparkasse Köln, der am 1. August 2019 rückwirkend zum 1. Januar 2019 erfolgte, ist die Kreissparkasse Köln nun in allen 19 Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises die Sparkasse vor Ort. Als Regionaldirektion der Kreissparkasse Köln mit den drei örtlichen Filialen Stadtmitte, Aegidienberg und S-Shop im Hit-Markt bleibt Bad Honnef wie bisher eigenständiger Marktbereich.

Die Bilanzsumme hat das Institut um 1,7% auf 26,8 Mrd. Euro ausgeweitet. Im Vorjahr betrug die Bilanzsumme 26,4 Mrd. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Kundeneinlagen um 4,02% von 19,804 Mrd. Euro im Vorjahr auf 20,601 Mrd. Euro. Das entspricht einer Zunahme um 797 Mill. Euro. Sowohl in absoluten als auch prozentualen Zahlen kletterte der Kreditbestand in ähnlicher Höhe, der um 769 Millionen Euro beziehungsweise 3,81% auf 20,959 (20,190) Mrd. Euro stieg.

Das Kreditneugeschäft erwies sich dabei als Motor des Wachstums. Die neu zugesagten Kredite erreichten 4,0 Mrd. Euro nach 3,4 Mrd. im Vorjahr. Das entspricht einer Zunahme um 600 Mill. Euro oder 17,7%. Der Löwenanteil entfiel mit 2,5 (2,2) Mrd. Euro auf Unternehmen und Selbstständige, die ihre Kredite überwiegend für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen einsetzen. Der Kreditbestand der Unternehmenskunden erhöhte sich um 602 Mill. Euro auf 11,4 (10,8) Mrd. Euro. Aber auch die Privatkunden haben 2019 mit neuen Krediten in Höhe von 1,5 (1,1) Mrd. Euro zum Wachstum beigetragen. Das entspricht einer Zunahme um 35,6%. Treiber war der Wohnungsbau: Rund 6 000 neue Baufinanzierungen sagte die Kreissparkasse Köln mit einem Gesamtvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro zu - das ist ein Plus von 40% im Vergleich zum Vorjahr.

Der Einlagenbestand der Privatkunden kletterte um 6,1% auf 15,2 (14,3) Mrd. Euro. Aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus bevorzugten die Kunden demnach auch 2019 liquide Anlageformen. Der Anstieg der Kundeneinlagen erfolgte fast ausschließlich über täglich fällige Verbindlichkeiten, die um 845 Mill. Euro zunahmen. Spareinlagen erhöhten sich um 77 Mill. Euro.

Enttäuschend verlief das Wertpapiergeschäft für die Kölner. Mit 313 Mill. Euro lag der Nettoabsatz von Wertpapieren unter dem Niveau des Vorjahres von 375 Mill. Euro. Jedoch erhöhte sich der gesamte Wertpapierumsatz um 20% auf 5,4 (4,5) Mrd. Euro. Kumuliert führte die Sparkasse im Berichtsjahr 830 000 (790 000) An- und Verkäufe für Kunden aus. Die Zahl der abgeschlossenen Wertpapiersparpläne stieg gegenüber dem Vorjahr von 14 000 auf 25 000.

Relativ wenig Bewegung zeigte sich bei der Ertragslage. Die Zinsüberschuss sank von 399 Mill. Euro im Vorjahr auf 386 Mill. Euro und damit um 13 Mill. Euro beziehungsweise 3,3%. Dem stand ein um 3 Mill. Euro oder 1,7% gestiegener Provisionsüberschuss gegenüber, der damit den Rückgang der Zinserträge nur teilweise abfedern konnte. Der Bruttoertrag ging somit um 10 Mill. Euro beziehungsweise 1,7% auf 564 (574) Mill. Euro zurück.

Stabil blieb dabei der Verwaltungsaufwand. Die Personalaufwendungen blieben konstant bei 251 Mill. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank zum Bilanzstichtag Ende 2019 leicht von 3 605 auf 3 558. Der Sach- und sonstige ordentliche Aufwand erhöhte sich leicht um 2 Mill. Euro auf 175 (173) Mill. Euro. Der ordentliche Gesamtaufwand stieg somit um 2 Mill. Euro auf 426 (424) Mill. Euro.

Unter dem Strich blieb dadurch ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 138 (150) Mill. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 8,0%. Das Bewertungsergebnis sank um knapp 47% auf 16 (30) Mill. Euro. Insgesamt weist die Kreissparkasse Köln damit ein vorläufiges Ergebnis vor Steuern von 107 (117) Mill. Euro auf. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 10 Mill. Euro oder 8,6%.

Ein Blick auf die Kennziffern zeigt eine leicht gesunkene Kernkapitalquote von 15,15 (15,57)%. Die Gesamtkapitalquote ist um 40 Basispunkte auf 18,36% gesunken. Die Cost Income Ratio hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte auf 75,1% verschlechtert. Unter den hier verglichenen Instituten - allerdings haben nicht alle die Kosten-Aufwand-Relation in den vorläufigen Zahlen veröffentlicht - ist das der schlechteste Wert.

Mittelbrandenburgische Sparkasse

Bilanzsumme um 3,95% ausgeweitet - Kundeneinlagen um 4,7% erhöht - Kundenkredite um 4,7% auf 5,52 Mrd. Euro gestiegen - Kreditneugeschäft stagniert - erfreuliche Entwicklung im Wertpapiergeschäft - Zinsüberschuss um 8,77 Mill. Euro gesunken - Provisionsüberschuss um 1,69 Mill. Euro geklettert - ordentlicher Aufwand um 2,54% angewachsen - Ergebnis vor Steuern um 19,25% zurückgegangen - Jahresüberschuss um fast 40% eingebrochen

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse berät mit über 1 536 (1 556) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 700 000 Kunden in 142 (150) Geschäftsstellen sowie online und ist Partner von Privatkunden, Kommunen, Handel, Handwerk und Mittelstand in ihrer Region. Sie ist die nach eigenen Angaben siebtgrößte Sparkasse Deutschlands und die größte in Ostdeutschland.

Ihre Bilanzsumme hat das ostdeutsche Institut im Berichtsjahr um 535 Mill. Euro beziehungsweise 3,95% auf 14,090 (13,555) Mrd. Euro verlängert. Der Bestand an Kundeneinlagen wuchs um 523 Mill. Euro oder 4,67% auf 11,723 (11,200) Mrd. Euro. Es fiel der Mittelbrandenburgischen Sparkasse nach eigenen Angaben zunehmend schwerer, damit ertragreich zu wirtschaften, obwohl auf der Aktivseite der Bilanz der Bestand an Krediten (ohne Schuldscheindarlehen) im Berichtsjahr um 249 Mill. Euro beziehungsweise 4,7% auf 5,52 (5,27) Mrd. Euro gestiegen ist, trotz hoher Tilgungsleistungen, wie die Sparkasse zudem betont. Inklusive Schuldscheindarlehen stieg das Kreditvolumen sogar auf 6,7 Mrd. Euro.

Im Kreditneugeschäft stagnierte die Vergabe bei 903 (905) Mill. Euro. Die bei - den Kundensegmente haben sich da - bei jedoch unterschiedlich entwickelt. So konnten die Auszahlungen an Unternehmen und Selbstständige von 396 Mill. Euro im Vorjahr auf 423 Mill. Euro ausgeweitet werden, was einer Steigerung um 6,8% entspricht. Die Auszahlungen an private Kreditnehmer sank hingegen um 2% auf 466 Mill. Euro. Mit 84% ging dabei der Löwenanteil für Immobilienfinanzierungen raus. Allerdings verspürte das Kreditinstitut eine Sättigung des Immobiliengeschäfts. Während 2018 bei Neubauten noch ein Anstieg zu verzeichnen gewesen sei, vermeldete die MBS hier für 2019 einen Rückgang um 26%, während Zusagen für Käufe von Bestandsimmobilien auf vergleichbarem Niveau blieben (minus 1,8%).

Erfreulich entwickelte sich im Berichtsjahr das Wertpapiergeschäft. Das Institut berichtet von einem allmählichen Umdenken der Kunden in der Niedrigzinsphase. Das Depot-B-Volumen stieg um 17,8% auf 3,673 (3,118) Mrd. Euro. Der Saldo aus An- und Verkäufen der Wertpapiere stieg erneut gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere das Fondsgeschäft hat zulegen können, der Nettoabsatz kletterte hier um 23%. Bei den Sparplänen wurden über 10 000 neue Verträge abgeschlossen. Aber auch das Wertpapiergeschäft auf eigene Rechnung ist deutlich gewachsen. Das Depot-A-Volumen kletterte im Berichtsjahr um 17,4% auf 5,637 (4,803) Mrd. Euro.

Weniger erfreulich entwickelte sich hingegen die Ertragslage. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase schmolz der Zinsüberschuss weiter auf 234,79 (243,557) Mill. Euro zusammen. Das entspricht einem Rückgang um 3,6% beziehungsweise 8,77 Mill. Euro. Nur teilweise konnte das mit einem gestiegenen Provisionsüberschuss ausgeglichen werden. Dieser stieg um 1,69 Mill. Euro oder 2,2% auf 78,83 (77,14) Mill. Euro.

Da auch der ordentliche Aufwand um 2,54% beziehungsweise 3,91 Mill. Euro auf 157,60 (153,69) Mill. Euro stieg, ging das Betriebsergebnis vor Bewertung recht deutlich um 6,3% auf 161,96 (172,83) Mill. Euro zurück. Das entspricht einem Wert von 1,17 (1,32)% der Durchschnittlichen Bilanzsumme. Das Bewertungsergebnis aus Kredit- und Wertpapiergeschäft betrug minus 10,38 Mill. Euro nach minus 9,11 Mill. Euro im Vorjahr. Vor Steuern stand damit ein deutlicher Gewinnrückgang auf 61,24 (75,83) Mill. Euro zu Buche, ein Rückgang um 19,25%. Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 16,24 (26,85) Mill. Euro, was einem sehr deutlichen Rückgang um 39,53% entspricht. Dadurch verschlechterte sich die Kosten-Aufwand-Relation (CIR) zwar um zwei Prozentpunkte auf 49 (47)%, was aber dennoch mit großem Abstand unter den hier verglichenen Instituten - allerdings haben nur 5 der 6 Banken in den vorläufigen Zahlen die CIR angegeben - der beste Wert war. Die Gesamtkapitalquote konnte stabil bei 26,76 (26,78)% gehalten werden.

Sparkasse Hanau

Bilanzsumme auf 4,974 Mrd. Euro ausgeweitet - Forderungen an Kunden auf 3,115 Mrd. Euro erhöht - Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 11,2% gestiegen - Geldvermögen der Kunden im Berichtsjahr um 13,8% angewachsen - Betriebsergebnis vor Bewertung um 3,7% gesunken - Jahresüberschuss wie im Vorjahr bei 9,0 Mill. Euro - Gesamtkapital auf über eine halbe Milliarde Euro geklettert

Die Sparkasse Hanau betreibt auch ein aktives Immobiliengeschäft. So teilte das Institut mit, dass es nahezu alle sanierten Wohnungen auf dem Teilgebiet der ehemaligen "Triangle Housing", das die Sparkasse übernommen hat, verkauft habe. Eine Analyse der Erwerber hat demnach ergeben, dass rund 50 Prozent der Käufer aus der Stadt Hanau kommen, weitere 30 Prozent der Neueigentümer stammen aus Frankfurt, Offenbach und dem Altkreis Hanau.

Um 346 Mill. Euro beziehungsweise 7,5% ist die Bilanzsumme auf 4,974 (4,628) Mrd. Euro gestiegen. Auf der Aktivseite der Bilanz sind die Forderungen an Kunden auf 3,115 Mrd. Euro gewachsen. Das entspricht einer Steigerung um 7,7% gegenüber dem Vorjahreswert von 2,891 Mrd. Euro. Die Forderungen gegenüber Privatkunden kletterten dabei um 4,7% auf 1,295 (1,237) Mrd. Euro. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2019 rund 1 600 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 345 Millionen Euro ausgereicht. Noch stärker wuchsen die Forderungen gegenüber Unternehmen, die um 10,04% auf 1,820 (1,654) Mrd. Euro anstiegen.

Ebenfalls sehr deutlich haben auf der Passivseite der Bilanz die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zugenommen, die um 11,2% auf 3,303 (2,971) Mrd. Euro anstiegen. Den größten Anteil haben dabei nach wie vor die Privatkunden mit 61,5% beziehungsweise 2,031 (1,950) Mrd. Euro, obwohl die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmenskunden mit 24,7% auf 1,273 (1,021) Mrd. Euro viel stärker wuchsen als bei den Privatkunden mit 4,2%.

Einen erfolgreichen Verlauf zeigte das Wertpapiergeschäft der Sparkasse Hanau. So stieg das Geldvermögen (Spareinlagen und Depotvolumen) der Privatkunden im Berichtsjahr um 518 Millionen Euro beziehungsweise 13,8% auf rund 4,27 Milliarden Euro kräftig an. Das Kreditinstitut möchte das Wertpapiergeschäft weiter ausbauen und will das vor allem mit dem Sparkasse Hanau Grimmfonds erreichen, der derzeit ein Depotvolumen von 50 Millionen Euro habe.

Relativ stabil zeigt sich die Ertragslage. Während das Zinsergebnis leicht um 0,7 Mill. Euro beziehungsweise 0,8% auf 87,1 (87,8) Mill. Euro nachgab, konnte das Provisionsergebnis inklusive sonstige Erträge um 0,42% auf 23,7 (23,6) Mill. Euro gesteigert werden. Der kumulierte Geschäftsertrag sank damit leicht um 0,5 Mill. Euro oder 0,5% auf 110,8 (111,3) Mill. Euro. Die Sparkasse Hanau hatte dabei jedoch nach eigenen Angaben die Kostenseite im Blick. Die kumulierten Sach- und Personalaufwendungen kletterten wie geplant nur leicht um 1,7% auf 66,8 (65,7) Mill. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg nur leicht auf 646 (644) an. Die Zahl der Filialen (inklusive SB-Filialen) blieb konstant bei 37. Dennoch stieg die Cost Income Ratio von 58,9% im Vorjahr auf 60,2% an.

Im Ergebnis dieser Zahlen sank auch das Betriebsergebnis vor Bewertung um 3,7% auf 44,1 (45,8) Mill. Euro. Hingegen ist das Betriebsergebnis nach Bewertung um 8,7% auf 43,9 (40,4) Mill. Euro gestiegen. Das deutet auf ein deutliches verbessertes Bewertungsergebnis hin, das in den vorläufigen Zahlen jedoch nicht explizit ausgewiesen wurde. Nach Abzug des neutralen Ergebnisses, der Steuerzahlungen und der Reservendotierung weist die Sparkasse einen Jahresüberschuss von neun Millionen Euro aus, was exakt dem Wert des Vorjahres entspricht. Laut der Pressemitteilung steigt das Gesamtkapital damit auf über eine halbe Milliarde Euro.

Volksbank in der Ortenau

Bilanzsumme um 11,99% verlängert - Kundenkredite um 15,62% geklettert - Kundeneinlagen der Privatkunden um 6,81% höher als im Vorjahr - Payment-Bereich durch weitere Übernahmen ausgebaut - Zinsüberschuss um 6,30% erhöht - Provisionsüberschuss weiter ausgebaut - Betriebsergebnis vor und nach Bewertung deutlich höher als im Vorjahr - Cost Income Ratio weiter auf 60,55% verbessert

Die Volksbank in der Ortenau hat die Bilanzsumme im Berichtsjahr auf 3,40 (3,04) Mrd. Euro ausgeweitet. Das Institut setzt damit sein stürmisches Wachstum fort. Im Jahr 2016 betrug die Bilanzsumme 2,65 Mrd. Euro, ein Wachstum von 28,3% in nur 3 Jahren. Gegenüber den beiden Vorjahren hat sich das Tempo des Wachstums 2019 damit nochmals erhöht.

Als Wachstumstreiber hat sich dabei vor allem das Kreditgeschäft erwiesen. Dynamisch haben die Kundenkredite zugenommen, die um 15,62% auf 2,79 (2,41) Mrd. Euro angewachsen sind. Heruntergebrochen auf die Kundensegmente sieht es ebenfalls gut aus. Das Firmenkundenkreditgeschäft legte um 19,2% auf nunmehr 1,45 Mrd. Euro zu. Das Neugeschäft legte sogar um 21,3% auf 486 Mill. Euro zu. Erneut ein zweistelliges Wachstum hat auch das Segment Baufinanzierung gezeigt. Die Kredite sind hier um 13,0% auf 1,31 Mrd. Euro gestiegen.

Im Einlagengeschäft wuchsen die privaten Kundeneinlagen um 6,81% auf rund 1,41 (1,32) Mrd. Euro. Sogar um 14% stiegen die Einlagen der Firmenkunden, dennoch machten diese mit 0,86 (0,75) Mrd. Euro nur den deutlich kleineren Teil aus. Das betreute Kundenanlagevolumen kletterte um 4,8%.

Die Volksbank in der Ortenau verfügt über diverse Tochterunternehmen im Payment-Bereich. Im Januar 2019 kam noch die Weiglein Computerkassen Gmbh aus Würzburg und die Micropayment GmbH aus Würzburg hinzu. Somit verfügt die Bank über zwei weitere Standbeine in der Payment-Wertschöpfungskette - mit Kassensystemen für den stationären Einzelhandel und Full-Service-Bezahldienstleistungen im E-Commerce. Zum 1. Januar 2020 hat die Volksbank in der Ortenau Gesellschaftsanteile an der SIT-Pay ("Solution for IT-Payment") aus Hamburg übernommen. Mit dieser Investition will das Institut sein Leistungsangebot im Bereich Bezahlsysteme erweitern und setzt seine strategische Geschäftsfelderweiterung fort. Das Ziel der Bank ist es hier, Payment-Lösungen auf allen Kanälen anzubieten. Das geclearte Volumen erreicht nach Angaben der Bank 12,7 Milliarden Euro pro Jahr bei 245 Millionen Zahlungsvorgängen (plus circa 38%) und 15 000 Kunden.

Eine bemerkenswerte Entwicklung hat die Ertragslage gezeigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kreditinstituten hat die Volksbank in der Ortenau ihren Zinsüberschuss recht deutlich um 6,3% auf 53,50 (50,33) Mill. Euro verbessert. Das Institut führt dies auf eine überdurchschnittliche Entwicklung im Kreditgeschäft zurück. Noch deutlicher stieg der Provisionsüberschuss, der um 9,68% auf 30,32 (27,65) Mill. Euro zulegt. Laut Pressemitteilung haben dazu die Bereiche Zahlungssysteme, das Wertpapiervermittlungsgeschäft, das Versicherungs-, Bauspar- und das Ratenkreditgeschäft beigetragen.

Einen leichten Anstieg verbuchte das Institut bei den Verwaltungsaufwendungen. Der Personalaufwand stieg um 2,14% auf 30,56 (29,92) Mill. Euro, was zum Teil auch an der gestiegen Zahl von Mitarbeitern lag. Im Berichtsjahr beschäftigte das Institut 483 Mitarbeiter nach Köpfen, nach 471 im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs damit um 2,55%. Die anderen Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) stiegen um 3,2% auf 16,47 (15,96) Mill. Euro. Die Normalabschreibungen sanken um 4,45% auf 3,65 (3,82) Mill. Euro. In der Summe sind die gesamten Verwaltungsaufwendungen um 1,95% auf 50,68 (49,71)% angewachsen.

Unter dem Strich kletterte das Betriebsergebnis vor Bewertung um 16,43% auf 32,6 (28,0) Mill. Euro. Nach Bewertung legte das Betriebsergebnis auf 30,97 (27,05) Mill. Euro zu. Unter dem Strich wies die Volksbank in der Ortenau ein Jahresergebnis von 11,5 Mill. Euro aus. Das entspricht einer Steigerung um 1,95% gegenüber dem Vorjahreswert von 11,28 Mill. Euro. Die Cost Income Ratio wurde weiter auf 60,55% verbessert. Im Vorjahr lag sie noch bei 63,86% und im Jahr 2016 sogar noch bei 76,25%.

Als entspannt bezeichnet das Institut selbst die Risikolage der Bank. Die Eigenmittel der Bank sind laut den vorläufigen Zahlen im Berichtsjahr nochmals um 9,7% auf 386 (352) Mill. Euro gestiegen.

Frankfurter Volksbank

Integration der Volksbank Griesheim und der Vereinigten Volksbank Maingau erfolgreich - Bilanzsumme leicht auf 12,2 Mrd. Euro ausgeweitet - Kundenkreditvolumen um 3,0% gewachsen - Kundeneinlagen bei 10,1 Mrd. Euro - Zinsüberschuss deutlich um 6,2% gesunken - Provisionsüberschuss um 1,2% erhöht - Verwaltungsaufwendungen durch Synergieeffekte deutlich reduziert - Betriebsergebnis nach Bewertung um 5,4% verbessert - Cost Income Ratio auf 65% gesenkt - erneut Ausschüttung einer Dividende von 6%

Das Berichtsjahr 2019 stand bei der Frankfurter Volksbank unter dem Zeichen der Fusion mit der Vereinigten Volksbank Maingau und der Volksbank Griesheim sowie unter dem Beginn der Finanzpunkt-Initiative mit der Taunus-Sparkasse. Die beiden betreiben unter dem Namen Finanzpunkt gemeinsame Filialen, die im Wechsel von den beiden Instituten betrieben werden. Nachdem die Frankfurter das Jahr 2018 als Jahr der Fusionen bezeichneten, wurde das Jahr 2019 nun als Jahr der Integration charakterisiert. Laut Frankfurter Volksbank wurden alle Fusionsziele erreicht.

Um 0,8% auf 12,2 (12,1) Mrd. Euro konnte das Frankfurter Institut die Bilanzsumme ausweiten. Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Kundeneinlagen um 1,3% auf 10,1 (10,0) Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen stieg um 3,0% auf 6,3 Mrd. Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen erhöhte sich um 2,6% auf 26,0 (25,3) Mrd. Euro.

Recht heterogen hat sich die Ertragslage entwickelt. Der Zinsüberschuss sank recht deutlich um 6,2% auf 199,7 (212,8) Mill. Euro. Zulegen konnte hingegen der Provisionsüberschuss, der um 1,2% auf 81,2 (80,2) Mill. Euro anwuchs. Maßgeblich wurde der Zuwachs vom Wertpapier- und Lebensversicherungsgeschäft. Die laut Frankfurter Volksbank mehrfach ausgezeichnete hauseigene Vermögensverwaltung konnte erneut sowohl die Zahl der Mandate als auch das verwaltete Vermögen im zweistelligen Prozentbereich steigern. Neben dem Wertpapiergeschäft trug auch die positive Entwicklung der Tochtergesellschaften im Lebensversicherungs- und Immobiliengeschäft zum guten Ergebnis bei.

Klar bemerkbar machten sich die Fusionen bei den Verwaltungsaufwendungen. Unter anderem bedingt durch Synergieeffekte verringerten sich diese um 5,5% auf 177,8 (188,2) Mill. Euro. Der Rückgang ging dabei alleine auf die Personalaufwendungen zurück, die um 10,3% auf 102,4 (114,2) Mill. Euro reduziert werden konnten. Die Sachaufwendungen inklusive Abschreibungen stiegen hingegen um 1,9% auf 75,4 (74,0) Mill. Euro. Deutlich verbessert wurde dadurch die Cost Income Ratio, die von 68% auf 65% sank. Mit 15 Mill. Euro wurde zudem bereits ein wesentlicher Teil der ab 2021 verpflichtend zu bildenden Pauschalwertberichtigungen durchgeführt.

Als Folge dieser Zahlen stieg das Betriebsergebnis vor Bewertung um 2,2% auf 96,7 (94,6) Mill. Euro. Das Bewertungsergebnis verbesserte sich deutlich von minus 4,5 Mill. Euro im Vorjahr auf minus 1,7 Mill. Euro, obwohl darin die bereits angesprochenen Pauschalwertberichtigungen in Höhe von 15 Mill. Euro enthalten sind. Ohne diesen Posten hätte das Bewertungsergebnis einen deutlich positiven Beitrag zum Ergebnis geleistet. Das Betriebsergebnis nach Bewertung ist dadurch um 5,4% auf 95,0 (90,1) Mill. Euro gestiegen. Nachdem die Steueraufwendungen relativ stabil bei 32,8 (32,3) Mill. Euro blieben, wurde ein Jahresüberschuss ausgewiesen, der mit 12,7 Mill. Euro exakt dem Wert des Vorjahres entspricht. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung will die Frankfurter Volksbank für 2019 erneut 6% Dividende an die mehr als 250 000 Mitglieder ausschütten.

Die Kapitalausstattung der Bank hat sich in absoluten Zahlen verbessert, die Eigenmittel stiegen leicht um 0,3% auf 1,544 (1,540) Mrd. Euro an. Die Gesamtkapitalquote hat sich allerdings dennoch von 23,0% im Vorjahr auf 22,4% verschlechtert, ist aber immer noch auf einem vergleichsweise komfortablen Niveau. Die Kernkapitalquote sank leicht um 20 Basispunkte auf 20,5%. Nach eigener Einschätzung gehört die Frankfurter Volksbank damit weiterhin zu den kapitalstärksten Banken in Deutschland.

Der Ausblick für das Jahr 2020 sieht vor allem vor, bis Ende 2020 und damit ein Jahr früher als ursprünglich avisiert alle geplanten 26 Finanzpunkte gemeinsam mit der Taunus Sparkasse zu eröffnen. Jedoch soll auch das eigene Filialnetz weiter optimiert werden. Darüber hinaus will die Bank eine eigene Website und eine neu entwickelte Produktlinie einführen, die sich speziell an junge Menschen richtet.

Volksbank Sauerland

Bilanzsumme um 7,05% ausgeweitet - Forderungen gegenüber Kunden auf 1,13 Mrd. Euro erhöht - Eigenkapital um 4,3% geklettert - Neukredite im Volumen von 186 Mill. Euro vergeben - Kundengesamteinlagenvolumen um 7,4% angewachsen - Zinsüberschuss unverändert - Provisionsüberschuss um 1,6% verbessert - Verwaltungsaufwand um 2,4% erhöht - Betriebsergebnis vor Bewertung um 6,5% gesunken

Eine von Wachstum geprägte Bilanz zieht die Volksbank Sauerland für 2019. Die Bilanzsumme wuchs um 7,06% oder 108,4 Mill. Euro auf 1,644 (1,536) Mrd. Euro. Auf der Aktivseite der Bilanz haben sich die Forderungen an Kreditinstitute deutlich um 52,6 Mill. Euro beziehungsweise 26,3% reduziert. Die Forderungen an Kunden sind hingegen um 9,8% oder 101,1 Mill. Euro auf 1,131 (1,030) Mrd. Euro gestiegen. Der Bestand an Wertpapieren wuchs um 20,3 Mill. Euro beziehungsweise um 11,9% auf 190,7 (170,4) Mill. Euro. Um 29,2% auf 175,0 (135,4) Mill. Euro erhöhten sich die sonstigen Aktiva.

Auf der Passivseite der Bilanz kletterten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 37,4 Mill. Euro oder 12,5% auf 336,3 (298,9) Mill. Euro. Gegenüber Kunden erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 66,1 Mill. Euro beziehungsweise 6,1% auf 1,146 (1,080) Mrd. Euro. Sonstige Passiva sanken leicht um 1,1 Mill. Euro auf 15,1 (16,2) Mill. Euro. Das Eigenkapital als Passivposten legt um 6,0 Mil. Euro oder 4,3% zu.

Das Kreditneugeschäft hat sich positiv entwickelt. Insgesamt hat das Institut Neukredite im Volumen von 186,0 Mill. Euro vergeben. Ein Großteil des Volumens entfiel dabei auf Investitionskredite von Unternehmen. Neben dem bilanzwirksamen Geschäft hat die Volksbank Sauerland wie in den Vorjahren auch eine Vielzahl von Finanzierungen an die Verbundpartner vermittelt. Für private Immobilienfinanzierungen wurden 105 Mill. Euro vermittelt, davon 37,7 Mill. Euro an Hypothekenbanken sowie den Verbundpartner Schwäbisch Hall.

Im Einlagengeschäft standen die Zeichen auch auf Wachstum. Das betreute Kundengesamteinlagenvolumen - bilanzielle und außerbilanzielle Einlagen (Depots, Guthaben bei Versicherungen und Bausparguthaben) - wurde mit 1,84 Mrd. Euro erneut um 7,4% beziehungsweise 126,7 Mill. Euro gesteigert.

Wenig Bewegung gab es bei der Ertragslage. Der Zinsüberschuss lag mit 24,3 Mill. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Der Provisionsüberschuss steig leicht um 1,6% auf 10,4 (10,2) Mill. Euro.

Um 2,4% auf 25,9 (25,28) Mill. Euro stieg der kumulierte Verwaltungsaufwand aus Personalaufwand und Sachaufwand. Laut der Volksbank Sauerland lag das vor allem an Tarifsteigerungen, höheren Kosten für Regulatorik und IT sowie an Zukunftsinvestitionen. Per 31. Dezember 2019 beschäftigen die Volksbank Sauerland und ihre Tochterunternehmen exakt 300 Mitarbeiter (darunter 20 Auszubildende und 101 Teilzeitbeschäftigte). Gegenüber dem Vorjahr mit 271 Mitarbeitern ist die Belegschaft also gewachsen.

Als Ergebnis dieser Zahlen sank das Betriebsergebnis vor Bewertung im Berichtsjahr um 6,15% oder 0,8 Mill. Euro auf 12,2 (13,0) Mill. Euro. Der Vorstand zeigt sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis und will erneut eine "attraktive" Dividende an die Mitglieder ausschütten, ohne dabei aber eine Höhe zu nennen.

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