VR-Leasing-Gruppe

Ergebnis der VR-Leasing AG nach HGB im Geschäftsjahr 2014 Quelle: Bundesanzeiger

Verkauf der Tochtergesellschaft in der Slowakei - Belastungen des Geschäftsjahres 2014 durch die ungarische Tochtergesellschaft - Verwaltungsaufwendungen leicht gesunken - Cost Income Ratio gestiegen - Risikovorsorge 2014 unter dem Vorjahresniveau - deutliche Steigerung des Vertriebs über Banken - erhöhte Bankprovisionen

Die VR-Leasing ist als Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss der DZ Bank einbezogen. Letztere hält 83,46% der Anteile, die restlichen 16,54% liegen bei der WGZ Bank. In der Segmentberichterstattung der DZ Bank für die ersten sechs Monate dieses Jahres werden sowohl der Zins- als auch der Provisionsüberschuss der VR-Leasing im ersten Halbjahr 2015 verglichen mit dem anteiligen Vorjahreswert mit einem Minus von gut 10% ausgewiesen.

Deutlich geringer ausgefallen ist in den ersten sechs Monaten allerdings die Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Und auch die Verwaltungsaufwendungen konnten um knapp 6% zurückgeführt werden. Als Konzernergebnis vor Steuern per 30. Juni 2015 werden im Halbjahresbericht der Muttergesellschaft nach IFRS für die VR-Leasing 11 (13) Millionen Euro ausgewiesen.

Das Geschäftsmodell der VR-Leasing und ihrer Beteiligungen (VR-Leasing-Gruppe) ist darauf ausgerichtet, den Volks- und Raiffeisenbanken sowie deren Kunden aus dem regional verwurzelten Mittelstand einfache und passgenaue Finanzierungslösungen zu liefern. Die diesbezügliche Produktpalette der Unternehmensgruppe umfasst Leasing, Miete, Mietkauf, Kredit, Factoring und Zentralregulierung. Für die in der Gruppe zusammengefassten Gesellschaften übernimmt die VR-Leasing die Mutterfunktion. Zu den wesentlichen am Markt operierenden Gesellschaften der Unternehmensgruppe im Inland zählen

daneben die VR Factorem GmbH, die VR Diskontbank GmbH sowie die IT-Finanzierungsspezialistin BFL Leasing GmbH (BFL). Im Ausland hält die VR-Leasing Beteiligungen an der ungarischen Lombard Pénzügyi és Lízing Rt. (Lombard Lízing) mit Sitz in Szeged/Ungarn sowie der VB-Leasing International Holding GmbH (VBLI) mit Sitz in Wien/Österreich.

Seit 2011 hat die Gruppe in einem tief greifenden Umbau eingeleitet und konzentriert ihr Kerngeschäft auf die Mittelstandsfinanzierung im Inland über die Volks- und Raiffeisenbanken. Alle Auslandsaktivitäten sowie das Immobilienleasing, das Autoflotten- und das Autohändlergeschäft sollen als definierte Nicht-Kerngeschäftsfelder sukzessive abgebaut werden. Mitte Juli 2015 hat die Gesellschaft diesbezüglich einen kleinen Erfolg vermelden können. Die VB-Leasing International Holding GmbH (VBLI), ein Joint Venture der VR-Leasing Aktiengesellschaft und der Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG), hat den Vertrag zum Verkauf ihrer Gesellschaft in der Slowakei unterzeichnet. Käuferin ist die CSOB Leasing, eine Tochter der belgischen KBC Group. Sie übernimmt 100 Prozent der Refinanzierung des Unternehmens zum Nominale. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die VB-Leasing Slowakei gehört mit einer Bilanzsumme von rund 170 Mill. Euro zu den führenden lokalen Leasinggesellschaften. Mit dieser Transaktion haben die Eigner nach den Veräußerungen der Gesellschaften in Tschechien, Polen und Rumänien im vergangenen Jahr einen weiteren Schritt im strategischen Verkaufsprozess der VB-Leasing International getan. Es verbleiben aber noch die Landesgesellschaften in Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina, deren Verkauf noch in diesem Jahr angestrebt wird.

In ihrer Pressearbeit ist die VR-Leasing ansonsten seit einigen Jahren eher zurückhaltend. Selbst die Bekanntgabe von Ergebniszahlen gehört längst nicht mehr zu den regelmäßigen Übungen, wenngleich im vergangenen Jahr die Rückkehr zu schwarzen Zahlen einer Pressemitteilung wert war. Im Berichtsjahr 2014 hat es mit Blick auf die Ertragslage allerdings wieder einen Rückschlag gegeben. Aufgrund von Belastungen aus der ungarischen Beteiligung, so ist dem Bundeanzeiger zu entnehmen fällt das Ergebnis vor Steuern mit minus 53,5 (minus 7,9) Millionen Euro negativ aus. Nach Steuern ergibt sich ein Ergebnis von minus 58,8 (minus 15,4) Mill. Euro.

Im Rohertrag aus dem Leasinggeschäft werden insbesondere das Leasingergebnis von 596,1 (nach 679,5) Mill. Euro, die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf das Leasingvermögen von minus 488,8 (minus 556,9) Mill. Euro, das Zinsergebnis von minus 14 (minus 17,1) Mill. Euro sowie das Provisionsergebnis mit minus 13,8 (minus 11,7) Mill. Euro dargestellt. Der sinkende Rohertrag aus dem Leasinggeschäft resultiert im Wesentlichen aus der Ablösung der Zinstauschgeschäfte, welches sich im Zinsergebnis widerspiegelt. Der fortlaufende Abbau der Nicht-Kerngeschäftsfelder und die rückläufigen Leasingerträge konnten aus Sicht der Gesellschaft durch die starke Ausweitung des Kerngeschäfts und durch höhere Zinserträge aus dem Mietkaufgeschäft weitestgehend kompensiert werden.

Im Beteiligungsergebnis sind die Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 8,1 (3,3) Mill. Euro, die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von 18,8 (21,9) Mill. Euro und die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen (minus 66,3 nach minus 25,8 Mill. Euro) enthalten. Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sind zurückzuführen auf die VR Diskontbank, die VR Factorem und die VR-Leasing Einkaufs-GmbH (inklusive VR-Immobilien-Leasing GmbH (VRIL)). Die Abschreibungen betreffen die Beteiligungen an der Lombard Lízing und der VRIL. Insbesondere durch die in der Folge der neuen Bankengesetzgebung erforderliche Kapitalmaßnahme bei der ungarischen Tochter sieht die Gesellschaft das Beteiligungsergebnis belastet. Konkret geht es um eine erforderliche Zuzahlung in die Kapitalrücklage und die hieraus resultierende Erhöhung des Beteiligungsbuchwertes in Höhe von 65 Mill. Euro, welche wegen mangelnder Werthaltigkeit im Abschluss der VR-Leasing unmittelbar abgeschrieben wurde.

Die 2012 eingeleiteten Kostensparmaßnahmen sind aus Sicht der VR-Leasing zwar durch die Umsetzung zahlreicher neuer regulatorischer Anforderungen sowie der Teilnahme an der umfassenden Bankenprüfung der EZB 2014 über die Zugehörigkeit zur DZ Bank belastet, haben aber zu einem leichten Rückgang des Verwaltungsaufwandes geführt. Bereinigt um die Sonderbelastungen bei der ungarischen Tochter Lombard Lízing veranschlagt die Gesellschaft die Cost Income Ratio für das Berichtsjahr auf 71,5 (66,1)%. Die VR-Leasing-Gruppe beschäftigte im Inland im Jahresdurchschnitt 1 120 (1 062) Mitarbeiter.

Die Risikovorsorge umfasst die Nettozuführung zu Einzelwertberichtigungen, Pauschalwertberichtigungen und Rückstellungen für latente Bonitätsrisiken und bewegt sich mit 1,3 Mill. Euro unter Vorjahresniveau. Die Veränderung wird insbesondere auf eine geringere Einzelwertberichtigung sowie die Reduzierung der Rückstellung für latente Bonitätsrisiken zurückgeführt. Zwischen der VR-Leasing und des DZ Bank besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2019.

Das endabgerechnete Neugeschäft konnte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf 886,6 Mill. Euro steigern. Dabei legte der Vertrieb über Banken um 19% von 705,9 Mill. Euro im Vorjahr auf 841,7 Mill. Euro im Berichtsjahr zu. Damit einhergehend meldet die VR-Leasing für das Berichtsjahr eine Erhöhung der Provisionen, insbesondere an die Volks- und Raiffeisenbanken für den Absatz und die Absatzförderung von Produkten der VR-Leasing um 15%. Für das Geschäftsjahr 2014 beträgt die Bankenprovision 17,1 (14,9) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Stefan Zeidler (Vorsitzender), Uwe Berghaus (stellv. Vorsitzender ab 7. März 2014), Hans-Bernd Wolberg (stellv. Vorsitzender bis 7. März 2014); Vorstand: Theophil Graband (Vorsitzender), Michael Henrich (bis 17. September 2014), Ian Mark Lees, Kerstin Frauke Scholz

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