Börsennachrichten Ausgabe 11/2020

Quelle: pixabay.com

Deutsche Börse: Cloud-Nutzung mit SAP

Die Deutsche Börse und SAP haben eine strategische Partnerschaft intensiviert. Damit wollen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben neue Maßstäbe für die Digitalisierung von Prozessen in der Finanzindustrie setzen. Das von beiden Partnern gemeinsam entwickelte Rahmenwerk für Cloud-Infrastruktur und Services soll künftig Unternehmen branchenweit als Referenz für eine regulatorisch konforme Nutzung von Cloud-Technologie in einem streng regulierten Umfeld dienen. Mithilfe dieses Rahmenwerks sollen Innovationen in der Cloud schneller ausgerollt und vorangetrieben werden können. Als nach eigenen Angaben erstes Unternehmen im Finanzsektor setzt die Deutsche Börse die Intelligent-Enterprise-Strategie von SAP in voller Breite um und überführt die Kerngeschäftsprozesse auf eine cloudbasierte Unternehmenssoftware. Die Lösungen werden eng mit den Regulierungs- und Aufsichtsbehörden abgestimmt.

SIX I: Annahmefrist verlängert

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Group hat die Annahmefrist für ihr Übernahmeangebot an die Aktionäre der Bolsas y Mercados Españoles (BME), verlängert, um sicherzustellen, dass alle Aktionäre genügend Zeit und Mittel für eine Entscheidung haben. Die ursprüngliche Frist bis zum 11. Mai 2020 wurde auf den 5. Juni 2020 verlängert. Aufgrund des Corona-bedingten landesweiten Lockdowns in Spanien hat SIX diese Entscheidung getroffen, um den Aktionären genügend Zeit für die Entscheidung über die Annahme des Angebots zu gewähren. Während der verlängerten Annahmefrist können die Aktionäre ihre Aktien zum Preis von 32,98 Euro pro BME-Aktie in bar andienen. Wie im Angebotsprospekt angekündigt, ist der ursprüngliche Angebotspreis von 34 Euro nun nochmal um den Bruttobetrag einer Zusatzdividende von 0,42 Euro pro Aktie angepasst worden, die BME am 8. Mai 2020 ausgeschüttet hat. Die Zusatzdividende wurde von der Generalversammlung von BME vom 29. April 2020 genehmigt. Alle Aktionäre des spanischen Börsenbetreibers haben seit der Lancierung des Angebots insgesamt einen Betrag von 1,02 Euro an Dividenden erhalten, da von der BME auch im Dezember 2019 eine Dividende ausgeschüttet wurde.

FMA: Leerverkaufsverbot aufgehoben

Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) ließ die am 18. März 2020 per Verordnung erlassenen Einschränkungen für Leerverkäufe in bestimmten Finanzinstrumenten, die an der Wiener Börse notieren, in Abstimmung mit der europäischen Markt- und Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) sowie im Gleichschritt mit fünf weiteren EU-Staaten mit Ablauf der zeitlichen Befristung am 18. Mai 2020, 24:00 Uhr auslaufen. Neben der FMA haben auch die belgische FSMA, die französische AMF, die griechische HCMC, die spanische CNMV und die italienische CONSOB das Verbot aufgehoben. Das generelle EU-weite, gesetzliche Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Aktien bleibt laut der österreichischen Aufsichtsbehörde FMA davon unberührt.

EEX: Clearing in Japan gestartet

Die European Energy Exchange (EEX) hat am 18. Mai 2020 den neuen Clearing-Service für japanische Strom-Futures gestartet, der einen wichtigen Meilenstein für den Stromterminmarkt der EEX sowie das Asiengeschäft der EEX Group darstellt. Das erste zum Clearing registrierte Geschäft umfasste ein Volumen von 11 040 MWh und wurde durch die Stromversorger Tohoku EPCO Energy Trading und ENGIE Global Markets abgeschlossen. Unterstützt wurde sie dabei durch den japanischen Commodity-Broker Enechain. Mit dem Eintritt der EEX in den japanischen Markt erweitert die Börse ihr Angebot für die Strom-Terminmärkte auf 21 Marktgebiete.

LSEG: Transaktionsregister Unavista

Unavista Tradecho, ein Unternehmen der London Stock Exchange Group, hat vom ESMA Board of Supervisors die Zulassung als Transaktionsregister (Trade Repository) nach der Verordnung zur Regulierung von Wertpapierfinanzierungsgeschäften SFTR (Securities Financing Transactions Regulation) erhalten. Ab Juli 2020 müssen Wertpapierfinanzierungsgeschäfte (SFT) an ein zentrales Register wie Unavista gemeldet werden. Das Unavista Transaktionsregister soll auf der gleichen webbasierten Technologie aufbauen wie schon die MiFIR und EMIR-Reporting-Produkte des Unternehmens.

SIX II: Plattform für Datenaustausch

Mit der neu lancierten "B.Link"-Plattform will die SIX Group die Grundlage für Partnerschaften zwischen Finanzinstituten und Drittanbietern schaffen. In einem ersten Schritt können sich Anbieter von Buchhaltungslösungen in der Schweiz über die standardisierten B.Link-Schnittstellen kontrolliert mit Finanzinstituten verbinden. Unternehmenskunden können so Kontoinformationen und Zahlungsaufträge direkt in ihrer Buchhaltungssoftware verarbeiten. SIX betreibt B.Link als offene Plattform und wird die Anzahl der teilnehmenden Finanzinstitute und Drittanbieter (Third Party Providern, TPPs) und der Anwendungen laufend erhöhen. Bevor ein Teilnehmer auf die Plattform aufgeschaltet wird, stellt SIX durch die B.Link-Zulassungsprüfung die Sicherheit der Partner im Umgang mit sensiblen Finanzdaten sicher. Der rechtliche Rahmen wird von SIX durch einen einheitlichen Vertrag für jeden Teilnehmer definiert, um aufwendige bilaterale Verhandlungen überflüssig zu machen.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X