Börsennachrichten Ausgabe 13/2015

Six und Shanghai Stock Exchange

Six Swiss Exchange und Shanghai Stock Exchange haben sich in einem Memorandum of Understanding auf eine verstärkte Zusammenarbeit geeinigt. Die Finanzmärkte beider Länder sollen demnach von einem regelmäßigen, institutionalisierten Informationsaustausch und gemeinsamen Projekten profitieren. Der Informationsaustausch soll das Verständnis für den jeweils anderen Markt verbessern, Geschäftsbeziehungen fördern und regulatorische Standards stärken. Erklärtes Ziel ist es, Serviceangebote zum Nutzen der Investoren beider Finanzplätze zu entwickeln und attraktive Rahmenbedingungen für die gegenseitige Zulassung von Finanzprodukten zu schaffen.

Mit dem Memorandum of Understanding wollen Six Swiss Exchange und Shanghai Stock Exchange das 2013 zwischen der Schweiz und China geschlossene Freihandelsabkommen sowie das 2014 zwischen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der People's Bank of China geschlossene Währungsabkommen untermauern. Six Swiss Exchange bietet seit 2012 den Handel in der Währung Renminbi an. Emittenten von hier gehandelten Anleihen stammen unter anderem auch aus China und legen ihre Wertschriften in Renminbi auf. Six will die Bestrebungen der Schweizerischen Nationalbank unterstützen, den Finanzplatz Zürich zu einem Schweizer Renminbi-Hub zu machen.

Clearstream: Cebures

Der internationale Zentralverwahrer Clearstream bietet jetzt Abwicklungsund Verwahrdienste für mexikanische Unternehmensschuldtitel ("Cebures") an. Damit sollen internationale Anleger Zugang zu auf mexikanische Pesos lautenden Wertpapieren erhalten. Im Gegenzug soll den Emittenten von Unternehmensschuldtiteln aus Mexiko der Liquiditätspool der internationalen Kunden von Clearstream zur Verfügung stehen. Die ersten Cebures, für die die Dienste von Clearstream in Anspruch genommen werden, sind von Comisión Federal de Electricidad (CFE) emittierte Unternehmensanleihen. Das neue Angebot komplementiert die bereits bestehenden Dienste von Clearstream, die über einen Link zu Indeval, dem von der Banco Nacional de México (Banamex) betriebenen mexikanischen Zentralverwahrer, bereitgestellt werden.

EEX und Epex Spot: RRM

Die European Energy Exchange (EEX) und Epex Spot wurden von der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Agency for the Cooperation of Energy Regulators - ACER) als Registered Reporting Mechanism (RRM) anerkannt. Die Registrierung eines RRM ist Voraussetzung, um Reporting-Dienstleistungen vor dem Hintergrund der Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarktes (Regulation on Market Integrity and Transparency - REMIT) anbieten zu können. Die Liste der RRMs wurde von ACER am 3. Juni 2015 veröffentlicht. Ab dem 7. Oktober müssen alle Kauf- und Verkaufgebote, die an einem sogenannten organisierten Marktplatz geschlossen werden, an ACER gemeldet werden. EEX, Epex Spot, Gaspoint Nordic und Powernext als Unternehmen der EEX-Gruppe werden ihren Kunden Reporting-Dienstleistungen anbieten. Gaspoint Nordic und Powernext werden dafür die Lizenz der EEX nutzen.

Cross Border Intraday Initiative

Die Deutsche Börse entwickelt und betreibt im Rahmen der European Cross Border Intraday Initiative (XBID) die technische Infrastruktur sowie mehrere IT-Applikationen für einen gemeinsamen europäischen Intraday-Strommarkt. Im Juni 2015 haben die Deutsche Börse und die beteiligten europäischen Börsen APX/Belpex, Epex Spot, GME, Nord Pool Spot und OMIE einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Der Marktstart der XBID-Plattform ist für 2017 geplant.

XBID ist eine Initiative zur Umsetzung der Energiemarktrichtlinien der Europäischen Kommission. Sie verfolgt das Ziel, einen kontinuierlichen grenzübergreifenden Stromhandel in Europa zu ermöglichen. Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien und die damit verbundene Volatilität der Erzeugungskapazitäten hat der untertägige Handel in den letzten Jahren wesentlich an Bedeutung gewonnen. Mit XBID sollen alle grenzüberschreitenden Übertragungskapazitäten untertägig innerhalb einer europaweiten Plattform berücksichtigt werden und damit einen gemeinsamen Strommarkt innerhalb der EU entstehen lassen. Der Initiative gehören neben fünf europäischen Strombörsen 15 Stromnetzbetreiber aus zwölf Ländern an. Das System der Deutschen Börse soll als zentrale Plattform zwischen den lokalen Handelssystemen der Strombörsen und den Stromnetzbetreibern fungieren.

HUPX: Nutzung von M7

Deutsche Börse Market Data + Services und Hungarian Power Exchange Ltd. (HUPX) haben eine Kooperationsvereinbarung zum Aufbau eines ungarischen Marktes für den Intraday-Stromhandel geschlossen. Die ungarische Börse wird dafür M7, die internationale Handelsplattform der Deutschen Börse für Rohstoffmärkte, nutzen. HUPX betreibt bisher den lokalen Day-ahead-Markt, bei dem die gehandelten Strommengen - im Gegensatz zum geplanten Intraday-Markt - bereits einen Tag im Voraus verkauft werden. Dieser ist mit tschechischen, slowakischen und rumänischen Märkten verbunden. Darüber hinaus betreibt die HUPX einen Futures-Markt, an dem langlaufende Kontrakte mit physischer Lieferung gehandelt werden.

M7 ist Teil der globalen IT-Architektur der Deutschen Börse. Letztere wird das Hosting und den Betrieb der Handelsplattform auf den unternehmenseigenen Servern übernehmen sowie den technischen Service bereitstellen. HUPX wird für die Organisation und Durchführung der Markttransaktionen am lokalen Intraday-Strommarkt verantwortlich zeichnen.

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