Börsennachrichten Ausgabe 13/2016

Deutsche Börse: Neue Regeln für Indizes

Die Deutsche Börse wird ihr Regelwerk zur Zusammensetzung der Indizes M-Dax, S-Dax und Tec-Dax anpassen. Ab September 2016 wird der Auswahlprozess der Unternehmen in den Indizes rein quantitativ und automatisiert stattfinden und entsprechend den bereits geltenden Regeln des Dax-Index angeglichen. Für eine Aufnahme in die Auswahlindizes der Deutschen Börse qualifizieren sich Unternehmen grundsätzlich nach den beiden Hauptkriterien Free-Float-Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf Xetra und Börse Frankfurt.

Das Verfahren zur Bestimmung von Wechseln in der Indexzusammensetzung ist bereits vollständig regelbasiert - allerdings ergaben sich bisher in einigen Fällen Ermessensspielräume bei der Regelauslegung. Der Arbeitskreis Aktienindizes, der die Deutsche Börse bezüglich der Auswahlindizes berät, wird weiterhin Empfehlungen im Hinblick auf Regelwerksänderungen aussprechen, die konkrete Zusammensetzung der Indizes ist hiervon zukünftig ausgenommen.

Deutsche Börse: Investmentplattform

In der zweiten Juni-Hälfte hat die Deutsche Börse DB1 Ventures, eine Plattform für Corporate Venture Capital (CVC) gegründet. Deren Ziel ist es, neue Beteiligungen einzugehen und die bestehenden Minderheitsbeteiligungen der Deutschen Börse zu verwalten. Die Deutsche Börse besitzt diverse Anteile an Unternehmen in der Frühphase und auch an bereits etablierten Firmen. DB1 Ventures soll ausschließlich in Unternehmen investieren, die für die Deutsche Börse von strategischem Interesse sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Fintech-Unternehmen in der Anfangs- und Wachstumsphase.

Die anfänglichen Mittel für DB1 Ventures stellt die Deutsche Börse aus ihrem Budget bereit. Die strategischen Investments werden von einem Investment Committee der Deutschen Börse überwacht, dessen Vorsitz der Deutsche Börse CEO Carsten Kengeter innehat.

Esma: CME als Clearinghaus

Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde Esma hat die Chicago Mercantile Exchange (CME) als Clearinghaus für Gegenparteien in der EU anerkannt. Künftig können europäische Marktteilnehmer von reduzierten Kapitalanforderungen profitieren, wenn sie ihre Clearingpflichten an der CME erfüllen. Sie ist Nummer 19 auf der von der Esma publizierten Liste von internationalen Gegenparteien, die unter den EU-Finanzmarktregeln akzeptiert werden.

ASX: Anteil an Digital Assets erhöht

Der australische Börsenbetreiber ASX hat seinen Anteil an der US-Firma Digital Asset Holdings, LLC, die mit der Blockchain-Technologie experimentiert, aufgestockt. ASX investiert 7,16 Millionen US-Dollar und erhöht damit seinen Anteil auf rund 8,5 Prozent. Im Zuge dieser Transaktion wird die Börse auch einen Vertreter in das Board des US-Unternehmens entsenden.

Kooperation: Blockchain im Nachhandel

International haben sich sieben Unternehmen zusammengeschlossen, um eine Nachhandelsinfrastruktur im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen auf Basis der Technologie Blockchain zu entwickeln. Zu den Teilnehmern gehören BNP Paribas Securities Services, Caisse des Dépôts, Euroclear, Euronext, S2iEM und Société Générale. Erklärtes Ziel des Zusammenschlusses, der offen für weitere Partner ist, ist die Verbesserung des Zugangs zu den Kapitalmärkten für mittelständische Firmen. Dafür sollen in einem neu gegründeten unabhängigen Unternehmen die Chancen der Blockchain-Technologie für das Design, die Entwicklung und den Betrieb von Nachhandelslösungen getestet werden.

Powernext SA und CEGH

Die in Paris ansässige Powernext SA und die österreichische Central European Gas Hub AG (CEGH) haben einen Vertrag über die gemeinsame Entwicklung der österreichischen sowie der mittel- und osteuropäischen Gasmärkte (CEE-Region) unterzeichnet. Im Zusammenhang mit dieser Kooperation werden die Spot- und Terminkontrakte der österreichischen CEGH Gas Exchange spätestens ab 2017 über die paneuropäische PEGAS-Plattform angeboten und unter dem Powernext-Regelwerk gehandelt. Die Kooperation unterliegt der noch ausstehenden kartellrechtlichen und regulatorischen Genehmigung. CEGH und Powernext erwarten den Abschluss der Transaktion im dritten Quartal 2016. Als Basis für die Zusammenarbeit gründen Powernext und CEGH ein gemeinsames Unternehmen mit Sitz in Wien, an dem Powernext 51 Prozent und CEGH 49 Prozent halten. Die Zusammenarbeit soll keine Auswirkungen auf den Betrieb des virtuellen Handelspunktes (VHP) in Österreich haben, der auch weiterhin ausschließlich in der Verantwortung der CEGH AG liegt.

Epex Spot: JEPX

Die Japan Electric Power Exchange (JEPX) und die European Power Exchange Epex Spot haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Das soll eine vertiefte Kooperation zwischen den beiden Börsen besiegeln, die sich auf das Kreieren von Produkten für Energiemärkte bezieht und zwar in grenzübergreifenden Zusammenhängen. Zudem wollen die beiden Unternehmen mit Blick auf die von ihnen eingesetzten Technologien kooperieren. Traditionell war das japanische Stromnetz in zehn Regionen zersplittert, in denen verschiedene Einheiten für die Generierung, Übertragung und Verteilung von Elektrizität zuständig waren. Nun hat der japanische Gesetzgeber begonnen, mehr Wettbewerb in diesen Markt zu bringen.

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