SIX: BME-Übernahme abgeschlossen
Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Group hat das Übernahmeangebot für den spanischen Börsenbetreiber Bolsas y Mercados Españoles (BME) erfolgreich abgeschlossen. Zum Ende der Frist wurden SIX 93,16 Prozent des Aktienkapitals der BME angedient. Insgesamt wurden 77,9 Millionen Aktien zu einem Preis von 32,98 Euro übergeben, die einem Gesamtwert von 2,57 Milliarden Euro oder 2,75 Milliarden Schweizer Franken entsprechen. Nach der Abwicklung wird SIX die Kontrolle über BME übernehmen. Es entsteht die nach Umsätzen gerechnet drittgrößte Finanzmarktinfrastrukturgruppe Europas und die zehntgrößte der Welt.
Der Verwaltungsrat von BME wird zu einem erheblichen Anteil aus spanischen Vertretern bestehen und die neue Eigentümerstruktur reflektieren, während SIX den Eintritt zweier unabhängiger spanischer Verwaltungsräte von BME in ihren Verwaltungsrat vorschlagen will. Gleichzeitig ist Javier Hernani Burzako, CEO von BME, mit sofortiger Wirkung als Mitglied in die Konzernleitung von SIX eingetreten.
Euronext: Nachhaltigkeitsoffensive
Der paneuropäische Börsenbetreiber Euronext hat eine Offensive zur Förderung nachhaltigen Wachstums angekündigt. Dafür will die Euronext als Teil ihres Dreijahres-Strategieplans "Let's Grow Together 2022" eine ganze Reihe ESG-orientierter Produkte, Dienstleistungen und Initiativen einführen. Gemeinsam mit Vigeo Eiris Moody's hat Euronext einen neuen ESG-Index entwickelt, den Euronext Eurozone ESG Large 80, der die 80 leistungsstärksten Large-Cap-Unternehmen der Eurozone abbildet, die in Bezug auf soziale und Governance-Kriterien richtungsweisend sein sollen und den Übergang zu einer koh len stoffarmen Wirtschaft anführen sollen. Dieser neue Index soll eine Benchmark für den Klimaschutz in der Eurozone werden. Am 1. Juni 2020 führte Euronext ihre ersten Futures-Derivate-Kontrakte ein, die auf einem ESG-Index basieren. Die ESG 80-Futures bieten Absicherungsinstrumente und sollen es mehr Anlegern ermöglichen, sich an der nachhaltigen Wirtschaft in der Eurozone zu beteiligen. Bei der Einführung wird dies von vier Finanzakteuren unterstützt: BNP Paribas, DRW, Optiver und Société Générale.
Bei dem im November vergangenen Jahres eingeführten Segment von Euronext Green Bonds, wo die Zahl der Emittenten seit der Auflegung um fast 70 Prozent gestiegen ist, soll das Angebot auf andere ESG-bezogene Anleihen ausgeweitet werden, darunter Blue-, Sozial-, Nachhaltigkeits- und nachhaltigkeitsgebundene Anleihen.
Mit Euronext Corporate Services sollen den Emittenten maßgeschneiderte ESG-Beratungsdienste angeboten werden. Zu den zusätzlichen Dienstleistungen gehören digitale Tools für virtuelle Roadshows und Remote-Governance, die dazu beitragen, die Investor Relations zu verbessern und die Umweltbelastung durch Geschäftsreisen zu reduzieren.
ESMA: Verlängerung der Meldepflicht
Die European Securities and Marktes Authority (ESMA) hat die am 16. März 2020 erlassene, zeitlich befristete Meldepflicht für Netto-Short-Positionen in Höhe von 0,1 Prozent oder mehr zum 17. Juni 2020 um weitere drei Monate verlängert. Die Meldepflicht gilt für Aktien, die an einem geregelten Markt der EU notieren. Die grundsätzlich bestehende, dauerhafte Meldepflicht gilt normalerweise erst ab einer Netto-Short-Position in Höhe von 0,2 Prozent des ausgegebenen Nominalen. Die Meldeschwelle gilt nicht für Aktien, deren Haupthandelsplatz in einem Drittstaat außerhalb der EU liegt, sowie für Market-Making- oder Stabilisierungsgeschäfte. Diese Transparenzmaßnahme gilt für jede natürliche oder juristische Person, gleichgültig ob diese innerhalb oder außerhalb der EU ansässig ist. Die Positionen sind an die für den Markt zuständige nationale Aufsichtsbehörde zu melden.
Wiener Börse: Partnerschaft verlängert
Die Wiener Börse verlängert ihre Technologiepartnerschaft mit der Deutschen Börse vorzeitig um fünf Jahre. Der Handel an der Wiener Börse und ihren Partnerbörsen in Budapest, Ljubljana, Prag und Zagreb wird damit auch in den kommenden Jahren über das etablierte T7-System laufen, das auch auf Xetra und an der Derivatebörse Eurex zum Einsatz kommt.
Deutsche Börse: zentral geclearter Bitcoin-ETN
Mit dem Bitcoin Exchange Traded Crypto von ETC Issuance wurde am 18. Juni 2020 der weltweit erste zentral geclearte Bitcoin-Tracker auf Xetra gelistet. Der Exchange Traded Note wurde im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen und ist vollständig durch Bitcoin besichert. Das Clearing übernimmt Eurex Clearing, der zentrale Kontrahent der Gruppe Deutsche Börse.
Eurex: Inflations-Swaps gecleart
Die zentrale Gegenpartei (CCP) Eurex Clearing, ein Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse, hat ihre ersten Inflations-Swaps gecleart. Die ersten Geschäfte wurden von BNP Paribas, Unicredit und der Société Générale durchgeführt. Die Inflations-Swaps sind am häufigsten an Verbraucherpreisindizes gekoppelt. Eurex bietet das Clearing von Nullkupon-Inflations-Swaps (ZCIS) für den Harmonisierten Verbraucherpreisindex der Eurozone ohne Tabak (HICPxT), den französischen Verbraucherpreisindex (FRCPIx) und den britischen Einzelhandelspreisindex (UK RPI) an.