Börsennachrichten Ausgabe 17/2021

Quelle: pixabay.com

Eurex forciert Krypto-Handel

Eurex, die führende europäische Derivatebörse, kündigt heute die Einführung von ETN-Futures auf Bitcoin an. Mit dem neuen Produkt ermöglicht die Derivatetochter der Deutschen Börse ihren Teilnehmern Zugang zum Preis von Bitcoin in einem regulierten, börsengehandelten und zentral abgewickelten Umfeld. Damit entsteht der erste regulierte Markt für Bitcoin-bezogene Derivate in Europa. Die Einführung des neuen Produkts ist für den 13. September geplant. Die Futures basieren auf dem BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto, der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet ist und seit seiner Einführung im Juni 2020 auf Xetra einer der am häufigsten gehandelten ETF-/ETN-Kontrakte ist.

Der Bitcoin-ETN entsprach bei Einführung einem Tausendstel eines Bitcoins und ist vollständig besichert und in Bitcoin einlösbar. Der neue Future wird in Euro gehandelt und physisch in Bitcoin-ETNs bereitgestellt. Wie alle anderen an der Eurex gehandelten Derivate werden auch ETN-Futures auf Bitcoin zentral gecleart. Dabei kommen die Standardprozesse für Abwicklung, Clearing und Risikomanagement zum Einsatz. Dies reduziert das Ausfallrisiko der Gegenpartei sowie die operativen Kosten für die Marktteilnehmer.

SIX Digital Exchange: Start in nächste Phase

Da die technische Entwicklung der Hauptplattform abgeschlossen und die Test- und Skalierungsphase für den vollen Betrieb im Gang ist, erwartet SIX Digital Exchange (SDX) ihre aufsichtsrechtliche Genehmigung und will dann für den vollen Betrieb, das Onboarding der Kunden und den Einsatz bereit sein.

Die Entwürfe der FMI-Lizenzen für SIX Digital Exchange AG und SDX Trading AG hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge von der schweizerischen Finanzmarktaufsicht FINMA erhalten. Es ist davon auszugehen, dass die Formalisierung der Lizenzen in Kürze erfolgen wird.

Deutsche Börse: erfreuliches Wachstum

Die Gruppe Deutsche Börse steigerte ihre Nettoerlöse im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 881,7 Millionen Euro. Zyklischer Gegenwind konnte durch strukturelles Wachstum, M&A-Wachstum sowie positive Bewertungseffekte überkompensiert werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 518,0 Millionen Euro gegenüber 440,7 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum, ein Plus von 18 Prozent. Der den Anteilseignern der Deutschen Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag bei 310,9 Millionen Euro nach 256,7 Millionen Euro ein jahr zuvor, das Ergebnis je Aktie bei 1,69 Euro nach zuvor 1,40 Euro.

Mit Blick auf die erstens sechs Monate stiegen die Nettoerlöse aufgrund der Covid-19-bedingten hohen Vorjahresvergleichswerte um nur 3 Prozent auf 1,7368 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2020 standen 1,6923 Millionen zu Buche. Das Periodenergebnis lag mit 628,2 Millionen nur ganz leicht über dem Vorjahresniveau von 623,9 Millionen Euro. Die Deutsche Börse bestätigte nach der ersten Hälfte des Geschäftsjahres ihre Prognose eines Anstiegs der Nettoerlöse auf rund 3,5 Milliarden Euro und der EBITDA auf rund 2,0 Milliarden Euro.

Aus PSI 20® wird PSI®

Der Hauptindex der Börse Lissabon wird seinen Namen von PSI 20® in PSI® ändern und Anpassungen an der Indexmethodik vernehmen. In dem Index sind schon seit Längerem keine 20 Unternehmen mehr gelistet, sondern nur 18, was dem laut Indexregeln erlaubten Minimum entspricht.

Künftig müssen die gelisteten Unternehmen bei den vierteljährlichen und jährlichen Überprüfungen eine Freefloat-Marktkapitalisierung von 100 Millionen Euro vorweisen. Gleichzeitig werden die Anforderungen für die Mindestanzahl an Bestandteilen (constituents) aufgehoben. Damit soll die Liquidität und Effizienz des Index verbessert und den Bedürfnissen der Indexnutzer besser gerecht werden.

ASX kündigt Verbesserungen an

Nachdem die Überprüfung des Marktausfalls der Australian Securities Exchange (ASX) durch unabhängige Experten abgeschlossen wurde, kündigt der australische Börsenbetreiber Verbesserungen an. Nach Einführung einer neuen Version des Nasdaq-Handelssystems für den Aktienmarkt erlitt der ASX am 16. November 2020 einen ganztägigen Handelsausfall, der durch Störungen bei der Einführung des Matching-Systems ASX Trade verursacht wurde.

Die ASX will nun eng mit den beiden Aufsichtsbehörden Australian Securities and Investments Commission (ASIC) und der Reserve Bank of Australia (RBA) zusammenarbeiten und auf alle Empfehlungen unabhängiger Experten reagieren.

Die Entwicklung eines detaillierten Reaktionsplans, der in den kommenden zwölf bis achtzehn Monaten umgesetzt werden soll, sei weit fortgeschritten, heißt es. Ziel sei es, sicherzustellen, dass die Struktur von ASX die strategischen Prioritäten am besten widerspiegelt, Führungsrollen besser aufeinander abstimmt werden, die Führungsverantwortung und Rechenschaftspflicht verbessert und die Kundenorientierung geschärft werden.

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