Börsennachrichten Ausgabe 18/2020

Quelle: pixabay.com

Deutsche Börse: DAX ESG 50 als Zertifikat

Das Indexsegment der Deutschen Börse, Qontigo, hat den DAX 50 ESG-Index an die österreichische Raiffeisen Centrobank als Basiswert für ein Zertifikat lizenziert. Es ist das erste Mal, dass dieser Index als Basiswert für ein Zertifikat verwendet wird.

Der DAX 50 ESG-Index verwendet zwei sich ergänzende Ansätze, um ESG-Prinzipien abzubilden: Standardisierte Negativscreens für Unternehmen, die in kontro versen oder nichtnachhaltigen Geschäftsfeldern aktiv sind, und ESG-Scores. Die Methodologie des Index ist laut Deutscher Börse so konzipiert, dass ein nachhaltiger deutscher Aktienmarktindex entsteht, dessen Liquiditäts- und Risiko-Rendite-Eigenschaften denen des DAX ähneln.

Der DAX 50 ESG bildet die Kursentwicklung der 50 größten und liquidesten Aktien auf dem deutschen Markt ab, die auf Grundlage von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) besonders nachhaltig sind. Die in dem Index enthaltenen Unternehmen müssen zudem standardisierte ESG-Screens bestanden haben, gemäß dem Global Standards Screening. Unternehmen die am Handel oder der Produktion kontroverser Waffen, Tabakproduktion, Kraftwerkskohle und Kernenergie beteiligt sind, werden ausgeschlossen. Der Index basiert auf dem HDAX-Index, der alle Unternehmen umfasst, die in der DAX-Familie aus DAX, MDAX und TecDAX enthalten sind.

Saudi Stock Exchange: Futures-Markt gestartet

Die Saudi Stock Exchange (Tadawul) hat ihren ersten Derivate-Markt gelauncht. Zudem hat der Börsenbetreiber auch ein Clearinghaus mit dem Namen "The Securities Clearing Centre Companye (Muqassa)" gestartet. Beide arbeiten mit Nasdaq-Technologie. Das erste börsengehandelte Derivat ist der MT30 Index-Future, ein Futures-Kontrakt, der auf dem MSCI Tadawul 30 Index basiert. Das Central Counterparty Clearing für dieses Produkt erfolgt über Muqassa. Mit der sich entwickelnden Marktinfrastruktur plant Tadawul weitere derivative Produkte auszurolllen. Dazu sollen auch Optionen und Futures auf Einzelaktien kommen sowie Indexoptionen.

Börse Wien: Krypto-ETPs gelaunched

Im geregelten Markt der Börse Wien notieren seit dem 1. September 2020 erstmals Produkte auf die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum. Die Exchange Traded Products bilden die Wertentwicklung der Kryptowährungen laut der Börse Wien eins zu eins ab.

CME: Kooperation mit Acadiasoft

Trioptima, eine Tochter der Chicago Mercantile Exchange (CME) hat ihre Zusammenarbeit mit Acadiasoft ausgebaut, mit dem Ziel, kollaterale Zinszahlungen bei nicht geclearten Derivaten zu automatisieren. Dadurch soll der Handelsablauf für Over-the-counter-Marktteilnehmer effizienter werden.

FMA: Shareholder Rights Directive

Im Rahmen der Umsetzung der europäischen Regulierung "Shareholder Rights Directive II (RL 2017/828)" wurden in Österreich im Börsengesetz 2018 unter anderem Bestimmungen geschaffen, die den Informationsaustausch zwischen Aktionären und Gesellschaften, deren Aktien an einem geregelten Markt zugelassen sind, stärken sollen. Ein wesentlicher Teil dieser Bestimmungen (§§ 179 bis 181 BörseG) trat zum 3. September 2020 in Kraft, wie die österreichischen Aufsicht FMA mitteilt.

Betroffen sind insbesondere Informationen zur Identifikation des Aktionärs, zur Hauptversammlung und zu sonstigen Unternehmensereignissen, die von der Gesellschaft zum Aktionär und vom Aktionär zur Gesellschaft transportiert werden sollen. Da die Gesellschaft nicht alle ihre Aktionäre kennt, werden diese Informationen über Intermediäre transportiert, über die die Aktien verwahrt werden (insbesondere Zentralverwahrer und Kreditinstitute). Die Intermediäre und Gesellschaften werden dazu verpflichtet, diese Informationen innerhalb enger Fristen weiterzutragen oder auch selbst zu erteilen. Unter anderem ist die Informationspflicht für Intermediäre zu Identität und Höhe des Anteils der Aktionäre auf Antrag der Gesellschaft betroffen.

Weiterhin regelt § 181 des österreichischen Börsegesetzes, dass Intermediäre Aktionären ermöglichen müssen, ihre Rechte beim Emittenten entweder selbst oder durch den Intermediär auszuüben. § 182 des Börsegesetzes schreibt die Angemessenheit und Offenlegung der Kosten der hier geschilderten Dienstleistungen vor.

BME: Aus MAB wird BME Growth

Das Segment für kleine und mittlere Unternehmen des zur Schweizer SIX-Gruppe gehörenden spanischen Börsenbetreibers Bolsas y Mercados Españoles (BME) heißt seit dem 3. September 2020 nicht mehr Mercado Alternativo Bursátil (MAB), sondern BME Growth. In Spanien selbst wird der Markt künftig als Mercado de Pymes en Expansión bezeichnet. Das Segment erhält die Zulassung als "SME Growth Market", einer neuen Kategorie in der EU-Regulierung, die vor allem für einheitliche Qualitäts- und Transparenzstandards sorgen soll. Das Segment MAB wurde 2006 als multilaterales Handelssystem mit dem Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen initiiert. Aktuell sind dort 117 Unternehmen gelistet mit einer kumulierten Marktkapitalisierung von mehr als 15 Milliarden Euro.

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