Börsennachrichten Ausgabe 23/2014

Deutsche Börse und Bank of China

Die Bank of China hat am 14. November über ihre Niederlassung in Frankfurt die Zulassung als Handels- und Clearing-Teilnehmer für den Kassamarkt der Gruppe Deutsche Börse erhalten. Chinesische Emittenten und asiatische Anleger erhalten damit direkten Zugang zu den deutschen und europäischen Kapitalmärkten.

Die Deutsche Börse und die Bank of China hatten im März dieses Jahres in Berlin im Beisein von Präsident Xi Jinping und Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre strategische Kooperation bekannt gegeben. Zusätzlich zur Zulassung als Handels- und Clearing-Teilnehmer wollen die Partner ihre strategische Kooperation in der Be dienung von Vermögenswerten, in der Verwahrung von Wertpapieren und im Renminbi-Geschäft weiter fortsetzen. Die Bank of China Frankfurt Branch ist der erste chinesische Clearing-Teilnehmer der Deutschen Börse mit Sitz in der Eurozone.

Deutsche Börse: R5FX

Die Deutsche Börse AG hat einen Minderheitsanteil an R5FX Ltd., einem in London ansässigen Fintech-Unternehmen mit Fokus auf Emerging-Markets-Währungen, für einen Kaufpreis im einstelligen Millionenbereich (in Pfund Sterling) erworben. R5 entwickelt derzeit einen neuen Interbanken-Liquiditätspool für elektronisch gehandelte Non-Deliverable Forwards (eNDF) und für den Emerging-Markets-Devisenhandel (EMFX). Das System soll die Preis- und Liquiditätsfindung optimieren. Das Unternehmen R5 gibt an, mit rund 20 Banken Absichtserklärungen über eine Anbindung an die neue Plattform unterzeichnet zu haben. Die künftigen Kunden sind in Finanzzentren wie Hongkong, London, New York und Singapur ansässig. Der Start der Plattform soll Ende des ersten Quartals 2015 erfolgen. Über den Handelsplatz will R5 mit dem

elektronischen Handel für Währungen der BRIC-Staaten und Emerging Markets eine Alternative zum Voice Trading anbieten. Hintergrund sind die Veränderungen der Geschäftsmodelle von Banken durch regulatorische Vorgaben, etwa den Dodd-Frank Act und EMIR.

Diese streben nach Wahrnehmung von Deutscher Börse und R5FX nach größerer Liquidität, einer höheren Effizienz im Kreditgeschäft und einer verstärkten Nutzung des elektronischen Handels. Dieser Wandel soll insbesondere durch die regulatorisch vorgegebene Maßgabe einer verbesserten Aufsicht und der künftigen Clearingverpflichtung von NDF-Kontrakten gefördert werden. Täglich werden Devisen aus Schwellenländern mit einem Volumen von 80 bis 120 Milliarden US-Dollar gehandelt. Der elektronische EMFX-Handel erzielte nach den Unternehmensangaben in den vergangenen zwölf Monaten Zuwächse von 300 Prozent.

Deutsche Börse: Marktdaten CLTX

Deutsche Börse Market Data + Services wird für die Marktdaten von verschiedenen Rohstoffderivaten der Cleartrade Exchange (CLTX) als exklusiver Lizenzgeber agieren und diese Daten auch veröffentlichen. Die Cleartrade Exchange gehört als Tochtergesellschaft der European Energy Exchange (EEX) ebenfalls zur Gruppe Deutsche Börse und ist eine in Singapur ansässige regulierte Futures-Börse, die einen globalen Marktplatz für Rohstoffderivate betreibt. Deutsche Börse Market Data + Services hat die Lizenz zur Vermarktung von vier Informationsprodukten: Cleartrade Exchange Futures Markt, Freight Investor Services, The World Container Index und China Steel Index.

Liquidity Alliance

Die Liquidity Alliance, ein im Jahr 2013 gegründeter weltweiter Zusammenschluss von Marktinfrastrukturanbietern, die über eine gemeinsame Plattform Sicherheitenmanagement-Dienste anbieten, hat die Einführung einer neuen Lösung zur Kundenanbindung angekündigt. Entwickelt wurde die neue Schnittstelle auf Basis der Erfahrungen und Rückmeldungen seitens der Kunden, die die zugrunde liegende Sicherheitenmanagement-Lösung seit deren Einführung 2011 nutzen.

Zur Liquidity Alliance gehören Clearstream (der deutsche Zentralverwahrer und in Luxemburg ansässige internationale Zentralverwahrer), Cetip (ein brasilianischer Zentralverwahrer mit Spezialisierung auf OTC-Derivate), ASX (ein australischer Finanzinfrastrukturanbieter), Strate (der südafrikanische Zentralverwahrer) und Iberclear (der spanische Zentralverwahrer). Die neue Front-End-Lösung soll größere Transparenz und weiterentwickelte Management-Funktionen für die Sicherheitentransaktionen bieten, die Bestandteil der Dienstleistungen der Liquidity-Alliance-Mitglieder sind.

Concerto African Bond Indizes

Die Deutsche Börse Market Data + Services veröffentlicht seit dem 24. November 2014 Rentenindizes und Bondpreise verschiedener afrikanischer Länder. Die Concerto African Bond Indizes bilden eine Indexfamilie für afrikanische Staatsanleihen in Landeswährung. Sie werden von der in Frankfurt ansässigen Concerto Financial Solutions GmbH zusammengestellt und berechnet.

Laut einer von dem Unternehmen zur Verfügung gestellten Analyse des afrikanischen Bondmarkts, begeben zurzeit mehr als 25 afrikanische Länder Staatsanleihen in eigener Landeswährung; über ein Dutzend Länder emittiert regelmäßig mittel- bis langfristige Papiere. Das derzeit ausstehende Staatsanleihevolumen afrikanischer Schuldner in lokaler Währung übersteigt umgerechnet 300 Milliarden US-Dollar. Die Concerto African Indizes messen die Wertentwicklung von Staatsanleihen der folgenden zwölf Länder: Ägypten, Botswana, Ghana, Kenia, Marokko, Mauritius, Namibia, Nigeria, Sambia, Südafrika, Tunesien und Uganda. Die Indexfamilie umfasst panafrikanische Indizes, regionale Indizes und Länderindizes sowie Laufzeit-Subindizes. Alle Indizes werden täglich sowohl in der jeweiligen Landeswährung als auch in US-Dollar, Euro und Südafrikanischem Rand (ZAR) berechnet.

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