Börsennachrichten Ausgabe 3/2016

Börse Stuttgart: Dänemark

Die Börse Stuttgart setzt ihre Expansionsstrategie in Skandinavien fort. Nach ihrem Markteintritt in Schweden, Finnland und Norwegen führte die zur Börse Stuttgart gehörende Nordic Growth Market (NGM) zum 11. Januar auch in Dänemark den Handel mit verbrieften Derivaten ein. Damit will NGM dänischen Privatanlegern den Zugang zu alternativen Anlageklassen ermöglichen. Zu Beginn werden die Produkte der Commerzbank angeboten.

Im Jahr 2008 hat die Börse Stuttgart den schwedischen Handelsplatz Nordic Growth Market übernommen. Seither wurde in den Ländern Schweden, Finnland und Norwegen der Handel mit verbrieften Derivaten eingeführt. Das Derivatesegment hat sich nach Wahrnehmung der Börse am skandinavischen Markt inzwischen etabliert. Im vergangenen Jahr 2015 wurden insgesamt rund 12,1 Milliarden Euro umgesetzt. In Schweden betrug die Wachstumsrate beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr etwa 91 Prozent. Die Anzahl ausgeführter Kundenorders in Schweden hat 2015 um rund 126 Prozent auf etwa 2,8 Millionen Orders zugelegt. Der Marktanteil des schwedischen Tochterunternehmens der Börse Stuttgart beträgt beim Handel mit verbrieften Derivaten in Schweden zirka 82 Prozent.

EEX: Kauf der PXE

Die European Energy Exchange (EEX) erwirbt 66,67 Prozent an der Power Exchange Central Europe (PXE) und wird damit deren neuer Mehrheitsgesellschafter. Die Transaktion soll durch eigene liquide Mittel der EEX finanziert und vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden bis Ende des ersten Quartals 2016 abgeschlossen werden.

Als Teil der CEE Stock Exchange Group (CEESEG) bietet die PXE den Handel mit Strom-Terminmarktprodukten in der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Polen und Rumänien an. Zudem betreibt sie über die Kooperation mit der CEGH Gas Exchange der Wiener Börse den tschechischen Spot- und Terminmarkt für Erdgas. Die PXE ist durch das Ministerium für Industrie und Handel als Commodity-Börse lizensiert und verfügt über eine durch die tschechische Nationalbank ausgestellte Lizenz als regulierter Markt. Sie unterliegt damit der Überwachung durch beide Institutionen.

CMC Markets: IPO

CMC Markets plc, eine globale Plattform für den Handel mit Differenzkontrakten (CFD), hat ihren eigenen Börsengang an der London Stock Exchange angekündigt. Das Unternehmen will sich im Premiumsegment listen lassen. Die Erlaubnis für den IPO wurde bei der FCA beantragt und die Genehmigung wird für Anfang Februar erwartet. Den rund 44 000 Kunden der Plattform sollen bevorzugt Aktien zugeteilt werden.

ESMA: Kooperationen

Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA hat Abkommen mit kanadischen und Schweizer Aufsehern abgeschlossen. Das sind insbesondere die Alberta Securities Commission (ASC), die Autorité des Marchés Financiers of Québec (AMF), die Manitoba Securities Commission (MSC) und die Ontario Securities Commisssion (OSC) sowie in der Schweiz die Swiss Financial Market Authority (FINMA) und die Swiss National Bank (SNB). Die Behörden werden zukünftig Daten zu zentralen Gegenparteien (CCPs) austauschen, die in Kanada oder der Schweiz registriert sind und die eine EU-Zulassung unter EMIR beantragt haben.

EBRD: Zagreb Stock Exchange

Die European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) hat über eine Kapitalerhöhung einen Anteil von 5,2 Prozent an der Zagreb Stock Exchange (ZSE) erworben. Die EBRD will mit dieser Transaktion die Modernisierung und Harmonisierung der Kapitalmärkte in der Region unterstützen. Als unabhängige Partei will sie den Dialog zwischen den Stakeholdern der Börsen Zagreb und Ljubljana fördern, das regulatorische Umfeld verbessern, genauso wie die Listung-Anforderungen für Unternehmen.

Börse Düsseldorf: Neuer Kapitalmarktpartner

Die Börse Düsseldorf hat für ihr Segment Primärmarkt einen neuen Kapitalmarktpartner gewonnen: die Small & Mid Cap Investmentbank AG aus München. Die Investmentbank legt ihren Fokus auf die Begleitung von mittelständischen Unternehmen beziehungsweise kleineren und mittleren Emissionen. Der Primärmarkt der Börse Düsseldorf ist ein Listingsegment im Freiverkehr, in dem sowohl Aktien, Anleihen als auch weitere Produkte wie zum Beispiel Genussscheine notieren. Emittenten im Primärmarkt haben sich durch das Regelwerk der Börse dazu verpflichtet, besondere Publizitätsstandards einzuhalten und den Anleger fortlaufend mit allen wichtigen Informationen rund um das Unternehmen zu versorgen.

Börsen-Unwort: Zinswende

Die Börse Düsseldorf und deren Makler sowie Market Maker haben "ZInswende" zum Börsen-Unwort des Jahres 2015 gewählt. Die Begründung: Seit Jahren würden Investoren auf die Zinswende warten und sie werde regelmäßig angekündigt. Vollzogen wurde dieses Manöver bisher allerdings nicht. Zumindest nicht im Euroraum, wo mittlerweile Bundesanleihen bis zur Laufzeit sechs Jahre mit Minuszinsen ausgestattet sind und sogar italienische Staatsanleihen negativ rentieren. Das Börsen-Unwort des Jahres wird von der Börse Düsseldorf in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Frankfurter Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser seit 2001 ermittelt. 2014 war "Guthabengebühr" zum Börsen-Unwort gewählt worden, 2013 "Billiges Geld".

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