Börsennachrichten Ausgabe 3/2021

Quelle: pixabay.com

ICE: Bakkt wird mit einem SPAC fusioniert

Wie die Intercontinental Exchange (ICE) mitteilt, wird ihr Marktplatz für digitale Assets, Bakkt, mit dem Special Purpose Acquisition Vehicle (SPAC) VPC Impact Acquisitions Holding fusioniert. Das neue Unternehmen wird mit ungefähr 2,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Durch die Cash-Bestände des SPAC und einer Privatplatzierung von Class-A-Aktien zu 10,00 US-Dollar verfügt das neue Unternehmen über 500 Millionen US-Dollar liquide Mittel. Die neue Gesellschaft soll den Namen Bakkt Holdings tragen und wird an der New York Stock Exchange gelistet. Die bisherigen Bakkt-Anteilseigner inklusive der ICE werden an der Bakkt Holding 78 Prozent der Anteile halten. Der Abschluss der Fusion wird für das zweite Quartal 2021 erwartet.

Deutsche Börse: frisches Kapital für HQLAX

HQLAX hat eine strategische Investitionsrunde in Höhe von 14,4 Millionen Euro abgeschlossen. Diese wurde unter der Leitung von BNY Mellon, Goldman Sachs, BNP Paribas Securities Services und Citigroup sowie mit Beteiligung der Gruppe Deutsche Börse als langjährigem strategischem Partner durchgeführt. Die HQLAX-Plattform hat sich als Ziel gesetzt, die Branche beim Überwinden fragmentierter Sicherheiten-Pools in Europa zu unterstützen. Hierzu wird die Vernetzung mit führenden Triparty-Agenten, Verwahrstellen und Marktteilnehmern ausgebaut.

BNY Mellon, BNP Paribas Securities Services, Citigroup und Goldman Sachs werden sich im Jahr 2021 an die HQLAX-Plattform anschließen, um die Mobilität von Sicherheiten für ihre Kunden in der gesamten Wertpapierbranche zu verbessern. Hauptkunden von HQLAX sind Finanzinstitute, die im Bereich Wertpapierleihe und Sicherheiten-Management tätig sind. Die HQLAX-Plattform nutzt die DLT (Distributed Ledger Technology)-Lösung Corda Enterprise von R3. Sie ermöglicht es Marktteilnehmern, das Eigentum an Wertpapieren reibungslos über verschiedene Sicherheiten-Pools hinweg zu exakten Zeitpunkten zu übertragen.

Börse Stuttgart: Verzahnung mit NGM

Die Börse Stuttgart und ihre Tochter Nordic Growth Market (NGM) verzahnen ihre Angebote. Für schwedische Aktien, die an der NGM und mit Zweitlisting an der Börse Stuttgart notieren, wird das Segment "Nordic Growth Market" geschaffen. Zum Start umfasst es die schwedischen Aktien der Eurobattery Minerals, der Metacon, der Quickbit EU und der Raytelligence. Kontinuierlich sollen auf Antrag der NGM weitere Aktien in das Segment aufgenommen werden. Die Funktion des Quality-Liquidity-Providers im Stuttgarter Handel übernimmt die Euwax, die auch Liquiditätsspender im Aktienhandel an der NGM ist.

LSEG: Zustimmung der EU

Die EU-Kommission hat die Übernahme des Finanzdatenanbieters Refinitiv durch die London Stock Exchange Group (LSEG) genehmigt. Dem Beschluss ging eine eingehende Prüfung der geplanten Übernahme voraus, bei der die Tätigkeiten von LSEG und Refinitiv zusammengelegt werden sollen. Die LSEG ist laut EU-Kommission ein globales Finanzmarktinfrastrukturunternehmen, das auch mit Finanzdaten handelt. Refinitiv sei dagegen Anbieter von Finanzdatenprodukten. Das Unternehmen kontrolliere auch Tradeweb, das elektronische Handelsplätze betreibt.

Die Untersuchung der Kommission konzentrierte sich auf Handelsdienstleistungen für europäische Staatsanleihen, in denen beide Parteien tätig sind, sowie auf die Bereitstellung von Finanzdatenprodukten und die Erbringung von Handels- und Clearingdienstleistungen für außerbörslich gehandelte Zinsderivate ("OTC-IRDs"), bei denen eine Partei der anderen in der Wertschöpfungskette vorgelagert ist. Zwar hatte die Kommission unter anderem starke Bedenken im elektronischen Handel mit Staatsanleihen auf horizontaler Ebene, im Handel mit Over-the-Counter-Zinsderivaten zwischen Händlern und Endkunden, bei den konsolidierten Echtzeit-Datenübermittlungen und Desktop-Lösungen auf vertikaler Ebene sowie bei der Lizenzierung von Indizes ebenfalls auf vertikaler Ebene. Doch die Kommission sieht diese vollständig ausgeräumt durch die von der LSEG angebotenen Maßnahmen wie dem Verkauf der Borsa Italiana mit der Staatsanleihen-Handelsplattform MTS an die Euronext und dem expliziten Versprechen der LSEG, einen diskriminierungsfreien Zugang zu den globalen Clearing-Diensten von LCH Swapclear zu gewähren und auch den Zugang zu Daten des Handelsplatzes London diskriminierungsfrei zu halten. Der Beschluss ist an die Auflage geknüpft, dass diese Verpflichtungen auch vollständig umgesetzt werden.

CME: Joint Venture mit IHS Markit

Die Chicago Mercantile Exchange (CME) und IHS Markit, ein Finanzdatenanbieter, haben beschlossen, ihre Post-Trade-Services in einem Joint Venture zusammenzuführen. Die neu entstehende Gesellschaft wird Handelsabwicklungs- und Risikominderungsprozesse anbieten. Sie wird das Optimierungsgeschäft Traiana, Trioptima und Reset von der CME und Markit Serv von IHS Markit vereinen. Mit der Kombination dieser Angebote wollen die beiden Unternehmen ihren Kunden verbesserte Plattformen und Dienstleistungen für die globalen OTC-Märkte im Bereich Zinsen, Währungen und der Kredit-Assetklassen anbieten. Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der regulatorischen Zustimmung und sonstiger üblicher Bedingungen und soll im Sommer 2021 abgeschlossen werden.

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