Börsennachrichten Ausgabe 7/2018

Börse Stuttgart: erweiterte Handelszeit

Die Börse Stuttgart erweitert die Handelszeit bei einigen verbrieften Derivaten. Die Produkte von voraussichtlich fünf Emittenten sind ab dem 9. April 2018 von 8 bis 22 Uhr handelbar. Im Vergleich zum OTC-Handel sollen Privatanleger an der Börse in den Nebenhandelszeiten auch von der Vor- und Nachhandelstransparenz sowie der unabhängigen Kontrolle durch die Handelsüberwachungsstelle profitieren. Die erweiterte Handelszeit bietet Anlegern zusätzlich die Möglichkeit, länger börslich auf Marktentwicklungen in Asien und den USA reagieren. Dabei prüfen die Handelsexperten der Börse die Quotes der Emittenten auf Plausibilität und kümmern sich um Orders, bei denen besonderer Betreuungsbedarf besteht.

Xetra: Handelsausfall

Wegen einer technischen Panne startete der Aktienhandel mit dem elektronischen Handelssystem Xetra Mitte März erst mit 40 Minuten Verspätung. Besonders ungünstig kam der Ausfall, da die Systeme ausgerechnet beim ersten großen Börsengang unter der Regie des neuen Vorsitzenden der Deutschen Börse Theodor Weimer versagten. Mit dem IPO der Siemens-Medizintechniktochter Healthineers stand der bisher größte Börsengang des Jahres auf dem Programm. Zum anderen hatte die Deutsche Börse zusammen mit anderen Finanzdienstleistern den 16. März zum "Tag der Aktie" ausgerufen, an dem Privatanleger Dax- Aktien und Dax-Indexfonds gebührenfrei kaufen können. In Medien stieß die Panne auf große Resonanz und zum Teil Schadenfreude. Von der Börse gab es kein Statement zu den genauen Hintergründen des Ausfalls.

CME: interessiert an NEX

Der amerikanische Börsenkonzern CME erwägt die Übernahme der britischen Handelsplattform NEX Group. Die Gespräche mit NEX befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium und es sei noch nicht sicher, ob letztlich ein Angebot für NEX abgegeben werde, teilte der Chicagoer Börsenbetreiber mit.

NEX ist ein Marktbetreiber im Bereich Devisenhandel und Fixed Income. Zu NEX gehört Brokertec, die weltgrößte Plattform für den OTC-Handel in Anleihen, sowie die Devisenhandelplattform EBS. Die CME dominiert wiederum unter anderem den Handel mit Futures auf US-Staatsanleihen.

Börse München: Börsentag 2018

Wie in den Vorjahren hat die Münchener Börse Mitte März zum Börsentag eingeladen. Rund 5 000 Besucher kamen ins MOC Veranstaltungs- und Ordercenter, dabei wurde 2017 erstmals die Marke von 4 000 Besuchern erreicht. Der Tag stand unter dem Motto "Ohne Aktien geht es nicht!". Über 100 Referenten präsentierten ihre Einschätzungen zu Märkten, Strategien, Produkten und Unternehmen. Neben Aktien waren Immobilien, Anleihen, Kryptowährungen und auch Edelmetalle Themen der insgesamt 125 Vorträge.

Passend zum Thema gaben sich die Anleger bei einer nicht repräsentativen Umfrage am Stand der Börse München auf der Veranstaltung größtenteils optimistisch und erteilten Auskunft über ihre jeweils besten und schlechtesten Aktien- Engagements. So gaben fast 58 Prozent der Befragten an, dass der Markt wieder steigen werde, 27 Prozent sehen noch kein Ende der Korrektur voraus und der Rest hatte keine Meinung dazu. Die meisten Befragten informieren sich direkt über Bösen-Webseiten, die speziell für Privatanleger neben den Kursen auch eine Fülle von weiteren Informationen sowie Finder zu allen Wertpapiergattungen bietet.

An zweiter Stelle liegen gleichauf die Presse (Print) sowie Finanzwebseiten, während die unmittelbare Informationsgewinnung über Investor-Relations-Seiten der Unternehmen bisher nicht im Vordergrund steht. Dass die Teilnehmer an der Umfrage aktiv handeln, sehen die Initiatoren der Befragung dadurch bestätigt, dass mehr als zwei Drittel in der Woche unmittelbar vor dem Börsentag oder zumindest im März 2018 Wertpapiere geordert hatten.

Wie in den letzten Jahren gut besucht war der Vortrag von Norbert Betz, dem Leiter der Handelsüberwachung der Börse München. Er widmete sich dem Thema "Wie Sie die häufigsten Fehler an der Börse vermeiden" aus sehr viel praktischer Anschauung, kombiniert mit theoretischem Unterbau.

German Gender Index

Der German Gender Index, der bundesweit den Anteil der Geschlechter in den Führungsetagen börsennotierter deutscher Unternehmen abbildet, die sogenannte Gender Diversität, hat das reguläre halbjährliche Rebalancing abgeschlossen. Mit Wirkung zum 6. April 2018 steigen fünf neue Unternehmen in den Index auf, allein drei davon gehören dem MDax an. Bei der Indexzugehörigkeit kann der German Gender Index jetzt 21 Dax-Unternehmen vorweisen, die somit 42 Prozent des Index abbilden. 12 Unternehmen stammen aus dem MDax, zehn aus dem SDax und fünf aus dem TecDax. Auch die Neuzugänge sind vielfältig: Von Medien über Konsum- und Industriegüter bis zum Finanzdienstleister Commerzbank AG sind mehrere Branchen vertreten.

Während bislang eher die Aufsichtsräte weibliche Mitglieder gewannen, geraten zunehmend die Vorstandsreihen in Bewegung. Von den 277 Vorständen der 50 Unternehmen, die im Index vertreten sind, sind 51 weiblich und 226 männlich. Der Durchschnitt der weiblichen Vorstände erhöhte sich damit leicht von 17 auf 18 Prozent im Vergleich zum Rebalancing vom Oktober 2017. Die ersten drei Plätze im Einzelwerte-Ranking bleiben mit der Medigine AG, der Aareal Bank AG und der Evonik Industrie AG unverändert im Vergleich zum vergangenen Jahr.

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