Börsennachrichten Ausgabe 8/2022

SIX Group: neue Struktur

Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX Group führt eine neue Organisationsstruktur ein, um ihre Wachstumspläne als international tätige Kapitalmarktinfrastruktur (CMI) zu unterstützen. Hierzu sollen die im Börsengeschäft tätigen Business Units bis Ende 2022 in einer neuen Einheit mit dem Namen "SIX Exchange Group" zusammengefasst werden. Diese Einheit wird zusammen mit "SIX Banking Services" und der Beteiligung an Worldline unter dem Dach von SIX Group tätig sein. Die aktuellen Eigentumsverhältnisse und Governance bleiben unverändert. Durch die Konsolidierung der Business Units "Exchanges", "Securities Services" und "Financial Information" von SIX unter dem Dach der neuen SIX Exchange Group sollen diese im Börsenumfeld tätigen Geschäfte mehr Flexibilität erhalten, um als CMI Marktchancen nutzen zu können und international ein starkes Profil aufzubauen. Gleichzeitig will sich SIX Banking Services weiterhin darauf konzentrieren, Lösungen im Interesse des Schweizer Finanzplatzes anzubieten.

Die neue Struktur soll es den beiden Geschäftsfeldern zudem ermöglichen, ihre Organisationen besser auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten sowie zusätzliche Synergien und weitere Margenverbesserungen erzielen. In diesem Zusammenhang und als Teil der Konsolidierung der börsenbezogenen Geschäfte sollen die bestehenden Business Units in den kommenden Monaten weiter optimiert werden. Unter Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen soll die neue Organisation bis Ende 2022 in Kraft sein. Die SIX Exchange Group wird zusammen mit SIX Banking Services und der Beteiligung an Worldline unter der Holding SIX Group tätig sein. Die aktuelle Eigentümerstruktur, zu der rund 120 Banken in der Schweiz gehören, der Verwaltungsrat und die Konzernleitung der Gruppe sowie der einzelnen Business Units wird unverändert bleiben.

Mit dieser organisatorischen Umgestaltung möchte SIX einen weiteren Schritt bei der Umsetzung ihrer Ende 2017 vorgestellten Strategie machen, die sich auf das Kerngeschäft konzentriert. Sie soll auch verdeutlichen, dass SIX in zwei sehr unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig ist.

Deutsche Börse: neue Akquisition

Die Gruppe Deutsche Börse und Kneip Communication haben vereinbart, dass die Deutsche Börse im Rahmen einer Akquisition 100 Prozent der Anteile an dem Luxemburger Fondsdatenmanager übernimmt. Kneip wurde 1993 gegründet und ist laut Deutscher Börse ein Marktführer im Fondsdatenmanagement und bei Softwarelösungen für das aufsichtsrechtliche Meldewesen in der Asset-Management-Branche. Das Unternehmen veröffentlicht Anlegerinformationen und Daten für über 10 000 Fonds in mehr als 40 Ländern und stellt mehr als 200 000 Reporting-Lösungen bereit. Kneip deckt demnach mit seinen Dienstleistungen aktuell über 30 Prozent der Fonds-ISINs aus EU-Ländern ab.

Diese Partnerschaft soll den Grundstein für den Aufbau eines Fondsdaten-Hubs in Luxemburg legen. Kneip soll als Teil der Gruppe Deutsche Börse sein Geschäft ausbauen und sein Spektrum an Dienstleistungen erweitern, wie unter anderem mit von Clearstream bereitgestellten Dienstleistungen im Bereich Daten und im Nachhandel. Darüber hinaus beabsichtigt die Gruppe Deutsche Börse, die Dienstleistungen von Kneip mit ihren bestehenden Fondsserviceplattformen zu verknüpfen. Im Mittelpunkt stehe eine Prozessvereinfachung bei Datenmanagement und Datenservices für Vermögensverwalter und andere Marktteilnehmende im gesamten Fonds-Ökosystem.

Finanzielle Einzelheiten zur Akquisition wurden nicht bekannt gegeben. Die Transaktion wurde bereits Ende März dieses Jahres abgeschlossen.

HKEX: MoU mit CEEX

Die Hong Kong Exchanges and Clearing Limited (HKEX) hat mit der China Emissions Exchange (CEEX) eine Memorandum of Understanding (MoU) unterschrieben. Ziel der Vereinbarung ist es, eine Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel zu prüfen. Demnach wollen die HKEX und die CEEX gemeinsam die Entwicklung eines freiwilligen Programms zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in der Greater Bay Area Guangdong-Hongkong-Macao prüfen, mit dem Ziel, Chinas Bemühungen zu unterstützen, den Kohlenstoffemissionen bis 2030 einen Peak und bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen.

CEEX wurde 2012 in Guangzhou gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der Guangzhou Exchange Group und die ausgewiesene Plattform in der Provinz Guangdong für die Ausgabe und den Handel mit Emissionszertifikaten aus China sowie für den Handel mit CCER-Gutschriften (China Certified Emission Reduction). Als einer von sieben regionalen Pilotmärkten für den Emissionshandel in China verzeichnete CCEX im Jahr 2021 27,5 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionszertifikate.

EEX: Beitritt in Stiftung

Die European Energy Exchange (EEX) beteiligt sich an der vom BMWK geförderten H2Global-Stiftung. Die EEX möchte dabei seine Expertise beim Aufbau von nachhaltigen Märkten insbesondere durch die Entwicklung eines Handelsmarktes für Wasserstoff einbringen. Mit dem Beitritt möchte die EEX ihr Engagement beim Aufbau verlässlicher Marktplätze für Wasserstoff unterstreichen. Die EEX stößt mit ihrem Engagement bei H2Global zu Unternehmen wie der Siemens Energy Global GmbH, der Thyssenkrupp AG, der Deutschen Bank AG, der Salzgitter AG oder Uniper SE. Sie alle unterstützen den mit einem interdisziplinären Expertenteam unter maßgeblicher Beteiligung des BMWK entstandenen Ansatz, über eine Stiftung für einen schnellen Markthochlauf in Sachen grüner Wasserstoff zu sorgen. Mit knapp einer Milliarde Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft- und Klimaschutz (BMWK) dessen Bereitstellung durch die H2Global-Stiftung.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X