Bankstellenentwicklung 2015

Tabelle 1: Bestand an Kreditinstituten am 31.12.2015

Der Konsolidierungsprozess im deutschen Bankensektor hat sich auch im Jahr 2015 fortgesetzt. Im Jahresverlauf sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute (in Deutschland) um 30 auf 1 960 Institute. Dies entspricht einem Rückgang von 1,5 Prozent im Jahr 2015 gegenüber 1,9 Prozent im Jahr 2014. Sofern sie eine angemessene und nachhaltige Ertragskraft der Banken und Sparkassen stärkt und dazu beiträgt, die Filialnetze an ein verändertes Kundenverhalten anzupassen wird diese Entwicklung von der Bundesbank begrüßt. Gleichzeitig betont die Notenbank als wesentliche Stärke des deutschen Bankwesens die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Betriebsgrößen.

Insgesamt wurden 25 Zugänge sowie 55 Abgänge verzeichnet. Von den Abgängen sind 26 (zum Vergleich 2014: 31) auf Fusionen und Geschäftsaufgaben im genossenschaftlichen Sektor zurückzuführen (Rückgang um 2,5 Prozent aller Genossenschaftsbanken). Im Bereich der Sparkassen verschmolzen drei (im Vorjahr ein) Institute mit jeweils einem anderen Institut derselben Bankengruppe. Insgesamt nahm die Anzahl der Kreditbanken im Jahr 2015 um eins (im Vorjahr drei) auf 390 Banken ab. Dabei entfielen 19 Zugänge sowie 14 Abgänge auf die "Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken". Die Zahl der "Regional- und Wertpapierhandelsbanken und sonstigen Kreditbanken" war bei fünf Zu- und elf Abgängen mit 195 erneut leicht rückläufig. Die Gesamtzahl der "Sonstigen Banken" nahm aufgrund der Geschäftsaufgabe eines Realkreditinstituts um eins auf 121 ab (siehe Tabelle 1, Seite 455).

Die Anzahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich im Jahr 2015 um 1 257 beziehungsweise 3,6 Prozent (im Vorjahr 894 beziehungsweise 2,5 Prozent auf 34 045 Zweigstellen. In allen Sektoren des Kreditgewerbes außer im Bereich der Realkreditinstitute sank die Zahl der Filialen per Saldo. Der größte Rückgang war im Sparkassenbereich (einschließlich Landesbanken minus 498) zu verzeichnen. Auch im genossenschaftlichen Sektor erfolgte eine deutliche Verringerung um 447 Filialen.

Die Anzahl der Zweigstellen der Kreditbanken verringerte sich um 251 Filialen, davon entfielen 203 auf Großbanken. Bei den Bausparkassen war im öffentlichen Bereich eine Reduzierung um 57 auf 624 und im Bereich der privaten Bausparkassen um fünf auf 912 Filialen zu verzeichnen. Unter den "Sonstigen Instituten" (außer Bausparkassen) erhöhte sich die Zahl der Zweigstellen bei den Realkreditinstituten um eins, sodass die Gesamtzahl nunmehr 88 beträgt.

Die öffentlich-rechtlichen Institute des Sparkassenbereichs verfügen mit 11 861 Filialen weiterhin über die größte Filialzahl (Anteil: 34,8 Prozent). Der genossenschaftliche Sektor unterhält 10 833 Filialen und kommt damit auf einen Anteil von 31,8 Prozent. Auf den Bereich der Kreditbanken entfallen 9 727 (im Vorjahr 9 978) Zweigstellen, dies entspricht einem Anteil von 28,6 Prozent (im Vorjahr 28,3 Prozent). Die Großbanken stellen mit 7 240 Filialen nach wie vor den größten Anteil unter den Kreditbanken (Tabelle 2).

Der abnehmende Trend der Auslandspräsenz deutscher Kreditinstitute setzte sich quer über alle Bankengruppen 2015 fort. Die Anzahl der im Ausland ansässigen Tochterunternehmen (Beteiligung an einem ausländischen Kreditinstitut mit mehr als 50 Prozent) verringerte sich Ende 2015 um gut 8,5 Prozent (minus 16) von 189 im Vorjahr auf nunmehr 173. Allein die Anzahl der Töchter deutscher Großbanken in den USA nahm um zwölf auf 36 ab. Hingegen reduzierte sich im vergangenen Jahr die Zahl der Filialen deutscher Kreditinstitute im Ausland nur leicht um sechs auf 240 (minus 2,4 Prozent). Über zwei Drittel aller Auslandsfilialen sowie gut die Hälfte der Auslandstöchter befinden sich in Europa, vornehmlich in Ländern der Europäischen Union (Tabelle 3).

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