Thema Nachhaltigkeit

Quelle: pixabay.com

Die EZB hat beschlossen, die in den unterschiedlichen Bereichen der Zentralbank durchgeführten klimabezogenen Tätigkeiten in einer zentralen Arbeitseinheit zur Bekämpfung des Klimawandels zu bündeln. Die Entscheidung soll der zunehmenden Bedeutung des Klimawandels für die Wirtschaft sowie für die Politik der EZB Rechnung tragen. Zugleich ist sie Ausdruck der Notwendigkeit eines stärker strukturierten Ansatzes für die strategische Planung und Koordinierung. Die etwa zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neuen Einheit werden mit bestehenden Teams aus unterschiedlichen Bereichen der Zentralbank zusammenarbeiten und an die EZB-Präsidentin Christine Lagarde berichten, die die Arbeit der EZB zum Klimawandel und zur Nachhaltigkeit im Finanzsystem überwacht.

Die Einheit dient der internen und externen Gestaltung und Steuerung der Klima- Agenda der EZB. Dabei wird auf die Erfahrungen aller Teams, die sich bereits mit klimabezogenen Fragestellungen befassen, zurückgegriffen. Die Tätigkeiten werden in Workstreams aufgeteilt, die von der Geldpolitik bis zu Aufsichtsfunktionen reichen, und durch Mitarbeiter unterstützt, die über Expertise in der Datenanalyse und auf dem Gebiet des Klimawandels verfügen. Das Kompetenzzentrum Klimawandel nimmt seine Arbeit noch Anfang 2021 auf.

Die EZB hat zudem beschlossen, einen Teil ihres Eigenmittelportfolios im Green-Bond-Investmentfonds für Zentralbanken (EUR BISIP G2) anzulegen. Er wurde von der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ) aufgelegt und ist in Euro denominiert. Mit dieser Anlageentscheidung möchte die Zentralbank im Rahmen ihres Mandats einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen leisten, sowohl umweltpolitische Ziele als auch die Klimaziele der EU voranzubringen und den Klimawandel zu bekämpfen.

Der Green-Bond-Fonds der BIZ investiert in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und andere umweltfreundliche Projekte. Die Anlageentscheidung zugunsten des EUR BISIP G2 ist Teil der von der EZB beschlossenen Strategie für ein nachhaltiges und verantwortliches Investment. Ziel ist eine Erhöhung des Anteils grüner Wertpapiere im Eigenportfolio der EZB. Diese Anlagen stellen eine Ergänzung zu den direkt am Sekundärmarkt erworbenen Green Bonds dar. Die EZB hält bereits grüne Anleihen im Umfang von 3,5 Prozent ihres Eigenmittelportfolios, das einem Marktwert von insgesamt 20,8 Milliarden Euro entspricht.

Die EZB beabsichtigt, diesen Anteil in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Im Rahmen ihrer Green-Bond-Fonds-Initiative, der auch der EUR BISIP G2 angehört, möchte die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr Zentralbanken helfen, umweltpolitische Nachhaltigkeitsziele in ihr Kapital- und Reservemanagement zu integrieren. Im Zuge dieser Bemühungen legte die BIZ im September 2019 auch einen auf US-Dollar lautenden Green-Bond-Fonds auf. Die Europäische Zentralbank trifft darüber hinaus Vorkehrungen, um den Anteil nachhaltiger und verantwortlicher Anlagen in ihrem betrieblichen Pensionsfonds zu erhöhen. So wurden im vergangenen Jahr alle herkömmlichen Benchmark-Aktienindizes, die der Pensionsfonds nachbildet, durch entsprechende CO2-arme Indizes ersetzt, wodurch der CO2-Abdruck des Aktienfonds deutlich verringert wurde.

Die Europäische Zentralbank prüft ferner die Möglichkeit, die Verwendung CO2-armer Benchmark-Indizes auf festverzinsliche Anlageklassen in ihrem Pensionsfonds auszuweiten.

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