Asset Management

Corona trübt die Deka-Freude

Deka Bank, Trianon; Quelle: Deka
 

Die Absatzzahlen, die der zentrale Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe auf der Bilanzpressekonferenz verkündet hat, klangen famos. Um beeindruckende 80 Prozent schoss die Nettovertriebsleistung auf 32,1 Milliarden Euro in die Höhe. Erstmals lag dieser Wert damit deutlich über 30 Milliarden Euro. Besonders stark war dabei der Zuwachs im institutionellen Geschäft. Hier kletterte die Nettovertriebsleistung um 12,6 Milliarden Euro auf 19,5 Milliarden Euro. Im Retail-Geschäft legte diese Kennziffer um 1,5 Milliarden Euro auf 12,6 Milliarden Euro zu. Die Total Assets haben sich dadurch im Vergleich zum Vorjahr um 26 Milliarden Euro auf 339 Milliarden Euro erhöht. Da es Ausschüttungen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro und Fälligkeiten bei Zertifikaten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gab, errechnet sich daraus ein Wertzuwachs von 700 Millionen Euro für die Kunden der Deka. Sicher kein Traumwert, aber angesichts der enormen Volatilität in diesem ungewöhnlichen Jahr zumindest ordentlich.

Auch die Zahl der Wertpapiersparpläne boomte erneut - wie eigentlich derzeit im ganzen Land. Im vergangenen Jahr kamen netto 776 000 neue Sparpläne hinzu, sodass die Gesamtzahl nun auf 5,9 Millionen Sparpläne gestiegen ist. Das durchschnittliche Sparvolumen liegt weiterhin bei 100 Euro im Monat. Im Jahr 2021 hat sich das Wachstum laut Deka sogar nochmals dynamisiert. Allein in den ersten beiden Monaten kamen netto weitere 189 000 Sparpläne hinzu. Bliebe das Tempo im ganzen Jahr gleich hoch, wären es am Ende des Kalenderjahres 2021 über eine Million neue Sparpläne.

Jedoch war am Ende des Geschäftsjahres trotz dieser beeindruckenden Zahlen ein deutlicher Gewinneinbruch zu verzeichnen. Es lässt sich kurz zusammenfassen, woran das lag: Corona. Gleich auf mehreren Ebenen zeigte sich der Einfluss der Pandemie. So hatte der Markteinbruch im März deutliche Auswirkungen. Denn auch wenn die Deka in jedem Monat Zuflüsse verzeichnete; für das Provisionsergebnis - das für die Deka der mit Abstand wichtigste Ertragsposten ist - ist der durchschnittliche Jahresbestand relevant. Und dieser sank durch den Markteinbruch um zeitweise mehr als 40 Prozent. Zwar erholte sich der Markt vollständig, jedoch erst ab Juni erreichten die wichtigen Indizes wie der DAX wieder annähernd ihr Vorkrisenniveau. In dieser Zeit erzielte die Deka entsprechend nur deutlich reduzierte Provisionseinnahmen. Zudem wurde der Großteil der Nettovertriebsleistung, wie bereits erwähnt, im institutionellen Geschäft erzielt, das margenschwächer ist. Insgesamt sank der Provisionsüberschuss im Berichtsjahr leicht von 1,344 auf 1,309 Milliarden Euro. Auch das Zinsergebnis sank von 203 Millionen Euro auf 165 Millionen Euro.

Den größten Anteil am Ergebnisrückgang hatte jedoch die Risikovorsorge. Zwar spielt das Kreditgeschäft bei der Deka nur eine untergeordnete Rolle. So betrug das Kreditvolumen im Berichtsjahr insgesamt 24,9 Milliarden Euro, wobei 14,6 Milliarden Euro auf Spezialfinanzierungen und 10,3 Milliarden Euro auf Immobilienfinanzierungen entfielen. Dennoch wurde die Risikovorsorge wegen der Corona-Krise vorsorglich von 11 Millionen Euro im Vorjahr auf 178 Millionen Euro hochgefahren. Die Deka griff dabei auf Einzelbetrachtung und nicht auf eine Pauschalvorsorge zurück. Auch das sonstige betriebliche Ergebnis ging um 100 Millionen Euro auf minus 173 Millionen Euro zurück. So blieb unter dem Strich ein wirtschaftliches Ergebnis von 269 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert von 434 Millionen Euro entspricht das einem Rückgang um 38,8 Prozent.

Für das laufende Jahr erwartet die Deka eine Rückkehr des Ergebnisses auf den fünfjährigen Durchschnitt, der bei etwa 400 Millionen Euro liegt. Für die Sparkassen die noch erfreulichere Nachricht: Die Deka will EZB-konform in zwei Tranchen eine Dividende in Höhe von 233 Millionen Euro auszahlen. 136 Millionen Euro sind dabei die ursprünglich für 2019 angekündigte Dividende.

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