Kreditgenossenschaften I

Dickes Ausrufezeichen der DZ Bank

DZ Bank Gebäude
Foto: DZ Bank AG

Besser geht immer! Auf diesen einfachen Nenner könnte man die Geschäftsentwicklung der DZ Bank in den vergangenen Jahren bringen. Das gipfelt vorläufig 2021: Mit 3,1 Milliarden Euro vor Steuern erzielte die DZ Bank nicht nur das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte, sondern ein wahrlich außerordentlich gutes dazu. Und sie hat dabei keineswegs nur von positiven Rahmenbedingungen beispielsweise an den Kapitalmärkten oder bei Bewertungen profitiert. "Wir haben für dieses Ergebnis in den vergangenen Jahren sehr viel gearbeitet, viele Verbesserungen vorgenommen, Strukturen verändert und sind Probleme konsequent angegangen", wertete der Co-Vorstandsvorsitzende Cornelius Riese das Ergebnis ein und sprach von einem "bewegten und bewegendem Jahr 2021 auch für die DZ Bank".

Vorbei sind die Zeiten, in denen in der genossenschaftlichen Finanzgruppe um den richtigen Kurs der Zentralbank gestritten wurde. Von einem Holdingmodell, mit dem eine bessere Kontrolle der Verantwortlichen und mehr transparenz über die tatsächlichen Erfolge der einzelnen Geschäftsfelder und Konzerneinheiten erreicht werden soll, spricht heute niemand mehr. Das aktuelle Steuerungsmodell schafft genau das, ohne die unternehmerischen Qualitäten, die in der DZ Bank selbst ebenso wie in den vielen erfolgreichen Verbundunternehmen zweifelsohne zur Genüge vorhanden sind, zu unterbinden. Früher, als der Weg noch frei gemacht wurde, sprach man in der genossenschaftlichen Finanzgruppe gerne von der Bündelung der Kräfte. Das ist den heute Handelnden und natürlich auch ihren Vorgängern, die diesen Weg eingeläutet haben, ziemlich gut gelungen.

Denn die Stärke der DZ Bank Gruppe ist die Stärke des gesamten Verbundes. "Diese positive Entwicklung ist Ausdruck unserer engen Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken, des Vertrauens unserer Kunden und der Verankerung in der Region", so Co-Vorstandschef Uwe Fröhlich. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit ist aber keine Selbstverständlichkeit, sondern muss täglich neu erarbeitet werden. Durch die zunehmenden Fusionen auf Primärbankebene entstehen immer größere und leistungsstärkere Volks- und Raiffeisenbanken. Diesen immer wieder einen echten Mehrwert liefern zu können, ist ein ständiges "Fitnessprogramm" für die DZ Bank, wie Fröhlich sagte. Für den Verbund ist diese Entwicklung aus Sicht des Co-Vorstandsvorsitzenden positiv, denn die größeren Primärbanken ermöglichen auch die Erschließung neuer Kundengruppen. Gleichzeitig spricht Fröhlich aber auch von einer Herausforderung durch die zunehmend größer werdende Schere zwischen den großen und den nach wie vor vielen kleinen Instituten, die auf dem Weg in eine auskömmliche Zukunft nicht verloren werden dürfen.

(Fast) alle Tochterunternehmen, Ausnahme ist die Leasingtochter VR Smart Finance, haben positiv zum Rekordergebnis beigetragen. Herausragend natürlich die Union Investment, die mit einem Ergebnis vor Steuern von 1,233 Milliarden Euro allein für gut ein Drittel des Konzernergebnisses verantwortlich zeichnete. Die R + V Versicherung steuerte 772 Millionen bei, die DZ Hyp weitere 588 Millionen Euro. Von der Teambank kommen 151 Millionen Euro, von der DZ Privatbank 41 Millionen Euro. Und selbst so manchem Sorgenkind der Vergangenheit gelang 2021 der Turnaround. Die von den Niedrigzinsen arg gebeutelte Bausparkasse Schwäbisch Hall konnte ihr Ergebnis vor Steuern um 60 Prozent auf 133 Millionen Euro steigern. Und die Rumpf-DVB, die im laufenden Jahr in die DZ Bank integriert werden wird, lieferte mit 23 Millionen Euro den ersten positiven Ergebnisbeitrag seit Jahren.

Erfreulich verlief auch das in der DZ Verbund- und Geschäftsbank selbst angesiedelte Bankgeschäft. Mit 465 Millionen Euro wurde das Ergebnis vor Steuern verdoppelt. Aber allein aus dem Bewertungsergebnis stammt ein Swing von 426 Millionen Euro, nach Abschreibungen von 337 Millionen Euro im vergangenen Jahr stehen für 2021 Zuschreibungen in Höhe von 89 Millionen zu Buche. Dafür brach das Handelsergebnis von 518 Millionen Euro auf 67 Millionen Euro ein. Insgesamt bleibt für die DZ Bank Gruppe festzuhalten: Zinsüberschuss gesteigert (2,79 nach 2,69 Milliarden Euro), Provisionsüberschuss sehr erfreulich gewachsen (2,94 nach 2,12 Milliarden Euro), Kosten einigermaßen im Griff (4,27 nach 4,04 Milliarden Euro), Veränderungen bei Handelsergebnis und Ergebnissen aus Finanzanlagen/Finanzinstrumenten halten sich sehr grob die Waage, und Risikosituation als Booster (plus 120 nach minus 678 Millionen Euro). So kommt ein Rekordergebnis zustande.

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