Kreditgenossenschaften II

Hannoversche Volksbank mit guter Leistung

Quelle: Hannoversche Volksbank

Die Hannoversche Volksbank kann zufrieden auf das Geschäftsjahr 2021 zurückblicken: Denn die Hannoveraner haben sowohl das Aktiv- als auch das Passivgeschäft ausgebaut. Die Bilanzsumme des niedersächsischen Instituts stieg zum Stichtag 31. Dezember 2021 um stolze 9,5 Prozent auf 7,7 (7,1) Milliarden Euro. Maßgeblich ist vor allem die Aktivseite, wo die Forderungen gegenüber Kunden deutlich stärker als geplant um 12,1 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zugelegt haben. Allerdings war dafür ein Neugeschäftsrekord nötig: So wurden über 4 600 Kredite mit einem Volumen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zugesagt.

Da die Aktivseite damit schneller gewachsen ist als die Passivseite, verzeichnete die Hannoversche Volksbank 2021 erstmals in ihrer Geschichte einen höheren Kredit- als Einlagenbestand. Letzterer legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,5 Prozent oder 243 Millionen Euro auf 5,6 Milliarden Euro zu. Dass der Anstieg nicht höher ausfiel, dürfte unter anderem auch mit den im Jahr 2020 angepassten Grenzen für Verwahrentgelte zu tun haben. Daneben gelingt es der Genossenschaftsbank - wie den meisten Banken und Sparkassen auch - immer besser, die Kunden mehr in Richtung Wertpapieranlagen zu beraten. Die Nettozuwächse in den Wertpapierdepots betrugen rund 212 Millionen Euro. Zusammen mit der erfreulichen Kursentwicklung in Höhe von 324 Millionen Euro stiegen die Depotbestände um 554 Millionen Euro auf 3,0 Milliarden Euro.

Vor allem das starke Wachstum im Kreditgeschäft hat aber auch Spuren hinterlassen. So mussten einerseits die Pauschalwertberichtigungen erhöht werden, andererseits sank die Gesamtkapitalquote von 15,5 auf 13,9 Prozent, liegt damit aber immer noch komfortabel über der aufsichtsrechtlichen Mindestanforderung von 11,5 Prozent. Die Hannoversche Volksbank reagiert aber und wird aus dem Ergebnis 2021 das Eigenkapital um insgesamt 65 Millionen Euro stärken: 35,5 Millionen Euro werden direkt dem Eigankapital zugeführt, weitere 30 Millionen aus den stillen Reserven nach 340f HGB in offene Vorsorgereserven nach 340g umgewidmet. Gleichzeitig kündigte Wache an, die Beteiligungsmöglichkeiten für Mitglieder von 10 auf 20 Anteile zu je 50 Euro zu erhöhen. So will das Institut dem Mitgliederschwund entgegentreten und weiteres neues Eigenkapital generieren. Mit einer Verzinsung von 5,5 Prozent ist ein solches Investment für die Mitglieder durchaus attraktiv.

Insgesamt weist die Hannoversche Volksbank unter dem Strich einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau aus (16,20 nach 16,12 Millionen Euro). Im ordentlichen Anstieg des Zinsüberschusses um 8,4 Millionen Euro auf 137,9 Millionen Euro sind rund 4 Millionen Euro aus den nachgeholten Dividendenzahlungen der DZ Bank enthalten. Der Provisionsüberschuss legte um 4,29 Prozent auf 49,10 Millionen Euro zu. Da auch die Kosten von 111,15 Millionen Euro auf 115,8 Millionen Euro zugelegt haben, verschlechterte sich die Cost Income Ratio von 64,0 auf 64,9 Prozent. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 63,29 Millionen Euro leicht über dem Vorjahr und entspricht 0,84 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme.

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