Förderbanken

ISB stellt sich den Krisenherden

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat im Jahr 2021 gezeigt, wie wichtig sie in Krisenzeiten für die deutsche Wirtschaft ist: So hat die landeseigene Förderbank ihr Neugeschäft im vergangenen Jahr um fast ein Viertel auf 3 Milliarden Euro ausgeweitet, wobei der Großteil auf das Konto der Corona-Hilfsprogramme für Selbstständige und Unternehmen ging. Um genau zu sein: Von den insgesamt 79 000 getroffenen Zusagen betrafen 67 500 mit einem Volumen von 1,8 Milliarden Euro die rheinland-pfälzische Wirtschaft. Darüber hinaus hat die ISB im Rahmen der Unterstützung der von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen und Unternehmen 5 355 Zusagen in Höhe von 73,7 Millionen Euro ausgesprochen.

"Die ISB hat ein weiteres außergewöhnliches Jahr hinter sich", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende des Instituts, Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg, anlässlich der Pressekonferenz zum Jahresauftakt. "Die Nachfrage nach den Corona-Programmen ist nach wie vor hoch, hinzu kam im September die Umsetzung und Bearbeitung der Programme der Aufbauhilfe, die Land und Bund infolge der Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres in Teilen von Rheinland-Pfalz aufgelegt haben." Mit Blick auf die Wiederaufbauhilfe erntete die Förderbank aber auch Kritik: Denn bei der Gewährung von Finanzhilfen für Opfer der Flutkatastrophe sei sie schlichtweg zu langsam. Doch Weinberg wies diesen Vorwurf entschieden zurück mit den Worten, es sei schon "verdammt viel Geld geflossen". Er bezog sich dabei auf die nun Stand Februar 2022 insgesamt rund 6 790 bewilligten Anträge auf Soforthilfe für verlorenen Hausrat über insgesamt 86,7 Millionen Euro und auf 53 akzeptierte Anträge auf Aufbauhilfe für flutgeschädigte Firmen in Höhe von insgesamt 8,5 Millionen Euro. Allein im Rahmen der Aufbauhilfe sollen auch schon über 27 000 Telefonate geführt und rund 6 000 E-Mails verschickt worden sein. Die Bank hat zudem Personal aufgestockt, um den vielen Herausforderungen begegnen zu können.

Mit einem Jahresüberschuss von 1,5 Millionen Euro konnte das Ergebnis von 2020 in Höhe von 1,0 Millionen Euro übertroffen werden. Weniger gut stellte sich dagegen der weitere Rückgang um 15 Prozent bei den klassischen Investitions- und Betriebsmitteldarlehen dar. Mit 172 Millionen Euro hat die Förderbank 617 (691) Zusagen ausgesprochen. Hier machen sich die durch die Krise hervorgerufenen geringeren Investitionen des Mittelstandes bemerkbar. Die Investitionszurückhaltung als solche ist aber wahrlich nichts Neues mehr: Denn Deutschlands mittelständische Unternehmen investieren schon seit Jahren zu wenig. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden weiteren Einschränkungen und der dadurch bedingten verhaltenen Investitionsbereitschaft von Unternehmen geht die ISB in der Wirtschaftsförderung von einem Neugeschäft auf Vorjahresniveau aus. Besser sieht es da schon bei den Perspektiven für beispielsweise die Wohnraumförderung aus: "Die Nachfrage nach bezahlbarem Mietwohnraum ist unverändert hoch und viele Kommunen haben entsprechende Quoten für geförderten Mietwohnraum pro Quartier eingeführt. Im Januar hat das Land Fördermietenstufen für acht Städte, Gemeinden und Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz angehoben, wodurch es für die Kommunen sowie private Investorinnen und Investoren noch attraktiver wird, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren. Hier rechnen wir 2022 mit einem anziehenden Neugeschäft", so Weinberg.

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