Private Banking

Maximum bald erreicht

Zum zweiten Mal in Folge berichtete die Frankfurter Bankgesellschaft virtuell über das abgelaufene Geschäftsjahr. Stand im Vorjahr vor allem die frisch abgeschlossene Übernahme von 75 Prozent der Anteile an der M&A-Beratungsgesellschaft IMAP M&A Consultants im Vordergrund, bezeichnete Vorstandschef Holger Mai den strategischen Umbau zum Vollanbieter, oder neudeutsch 360-Grad-Anbieter, für Mittelständler nun als abgeschlossen. Fortan will sich die Private-Banking-Tochter der Sparkassen-Finanzgruppe auf organisches Wachstum fokussieren.

Dass das schon ganz gut klappt, zeigen die wenigen veröffentlichten Zahlen. Wichtigste Kennziffer ist für das Unternehmen das Anlagevolumen. Dieses konnte die Frankfurter Bankgesellschaft um 1,9 Milliarden Schweizer Franken auf 15,6 Milliarden Schweizer Franken erhöhen, davon rund eine Milliarde als Netto-Neuzufluss. Schon der Wert im Vorjahr war ein Rekordwert. Auch konnten 15 weitere Sparkassen für eine Zusammenarbeit gewonnen werden, nach 13 neuen ein Jahr zuvor. Ende 2020 lag die Kooperationsquote damit bei über 73 Prozent. Zum Ende des laufenden Jahres rechnet die Frankfurter Bankgesellschaft mit einer Quote von 80 Prozent. Laut Mai dürfte allerdings bei 85 Prozent Schluss sein, da die restlichen Sparkassen keine Zusammenarbeit wollen oder es für sie keinen Sinn machen würde. Auf die Frage, ob das Erreichen der maximal möglichen Quote das Wachstum bremsen würde, zeigte sich der Vorstandschef sehr überzeugt, dass dem nicht so sein werde. Unabhängig davon, dass demnächst kaum noch Sparkassen hinzukommen, hält er ein Wachstum auf 20 bis 25 Milliarden Schweizer Franken beim Anlagevolumen für möglich. Dafür sei weniger entscheidend, wie viele Sparkassen mit der Frankfurter Bankgesellschaft zusammenarbeiten, sondern, dass die, die es bereits tun, es auch systematisch(er) machen.

Das Wachstum beim Anlagevermögen hat sich auch in den Geschäftszahlen niedergeschlagen. Der Provisions- und Devisenertrag wurde um 45,1 Prozent beziehungsweise 18,8 Millionen Schweizer Franken erhöht. Das Ergebnis nach Steuern des Teilkonzernführers Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG betrug 4,21 Millionen Schweizer Franken nach 3,95 Millionen im Vorjahr. Das Unternehmen hat eine Dividende in Höhe von 4,2 Millionen Schweizer Franken an den Alleinaktionär Helaba ausgeschüttet. Dieser erwartet mittelfristig jedoch mehr, wie Mai klarmachte. Die Vorgabe sei 10 Millionen Franken Gewinn vor Steuern. Im Ausblick machte das Institut deutlich, dass diese Zielgröße im laufenden Jahr auch erreicht werde, was ungefähr einer Verdopplung zum Vorjahr entspreche. Dabei profitiere der Vermögensverwalter von den Investitionen der vergangenen Jahre in Berater, die laut Mai am Anfang nur kosten, jetzt aber Volumen dazubringen. Bei der Helaba wird man das gerne hören.

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