Sparkassen

Offen für eine konstruktive Arbeitsteilung

Quelle: Sparkassenverlag

Vielleicht ist es die mittlerweile doch schon seit einigen Jahren praktizierte Übung der Marktbearbeitung ohne eine eigene Landesbank des Bundeslandes, die den Verband und seine 23 Sparkassen in Rheinland-Pfalz so offensiv für eine kluge Arbeitsteilung in der Gruppe plädieren lassen. Über Kompetenzzentren und die Vermeidung von Doppelarbeiten in der S-Gruppe weitere Effizienzpotenziale zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit heben zu wollen, gehört in Mainz jedenfalls zur offiziellen Beschlusslage. Das fängt an mit einer stärkeren Einbindung der vorhandenen Spezialdienstleister der Gruppe, führt über eine möglichst umfassende Standardisierung der Prozesse - unter Einbindung der Finanz-IT - und geht hin bis zur Stärkung der Vertrauenskultur innerhalb der S-Gruppe. Tenor: Man sollte innerhalb der Sparkassenorganisation noch stärker die Arbeitsteilung pflegen und im konkreten Handeln der Maxime zum Durchbruch verhelfen, dass nicht jeder alles machen muss. Für die einzelne Sparkasse vergleichsweise aufwendige Anforderungen wie das Beauftragtenwesen an gruppeneigene Gemeinschaftsunternehmen wie die SIZ zu übertragen, könnte nach Auffassung der rheinlandpfälzischen Verbandsspitze noch so manche Effizienzreserven heben.

Aus reiner Not der Mitgliedssparkassen geboren ist diese Grundsympathie für eine Forcierung gemeinsamer Aktivitäten im Sparkassensektor sicherlich nicht. Denn der Geschäftsverlauf des Berichtsjahres der 23 rheinland-pfälzischen Sparkassen (zuzüglich der einbezogenen Standorte der Naspa im Verbandsgebiet Rheinland-Pfalz) ähnelt durchaus dem der anderen Regionen. Doch der nüchterne Blick auf steigende Eigenkapitalanforderungen - Ende 2017 lag die Kernkapitalquote bei 16,7 (16,4) Prozent und die Gesamtkapitalquote bei 17,7 (17,6) Prozent - den Investitionsbedarf für eine kluge Digitalisierungsstrategie und das Bewusstsein für historisch günstige Bewertungsaufwendungen, bewegen der Verbandsvorstand dazu, in vergleichsweise guten Zeiten für eine Weichenstellung zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit zu werben.

Ein Plus von 4,8 Prozent auf knapp 43,5 Milliarden Euro bei den Kundenkrediten, Zuwächse von 1,8 Prozent bei den Kundeneinlagen auf 47,58 Milliarden Euro und sprunghaft um 15,9 Prozent auf knapp 7,2 Milliarden Euro angestiegene Umsätze im Wertpapiergeschäft haben die Grundlage für eine solide Ertragsentwicklung gelegt. Insbesondere dank des Anstiegs des Provisionsertrages um 29,7 Millionen Euro oder 8,5 Prozent auf 377,9 Millionen Euro, ist im Berichtsjahr 2017 der Rohertrag mit 1,444 (1,463) Milliarden Euro nur vergleichsweise gering um gut 1,3 Prozent gesunken und selbst gegenüber dem Jahr 2013 ist er mit einem Rückgang von 2,36 Prozent erstaunlich konstant geblieben. Auch der Verwaltungsaufwand entwickelte sich sehr stabil. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die rheinland-pfälzischen Sparkassen sowohl den Personalaufwand (minus 1,3 Prozent auf 632,9 Mill. Euro) als auch den Sachaufwand (minus 2,2 Prozent auf 326,7 Millionen Euro) senken. Im Rückblick auf das Jahr 2013 betrug der Anstieg der Personalkosten 2,3 Prozent und die Steigerung der Sachkosten 2,1 Prozent.

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