Förderbanken

Zwischen Förderung und Gewinn

Quelle: KfW

Wie sich das Kerngeschäft im vergangenen Jahr für die Förderbank des Bundes entwickelt hat, wurde an dieser Stelle schon in Ausgabe 04/2021 besprochen. Nun ging es in der Bilanzpressekonferenz der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) um die Auswirkungen der Rekordfördersummen auf Erträge und Kosten. Doch schon im Vorfeld der Pressekonferenz wartete die KfW mit zwei nicht ganz unwichtigen zusätzlichen Meldungen auf. Zunächst in eigener Sache wurde bekannt gegeben, dass Christiane Laibach zum 1. Juni 2021 auf Joachim Nagel folgend in den Vorstand des Instituts rücken wird. Vorstandschef Günther Bräunig wies explizit darauf hin, dass damit die Frauenquote im Vorstand auf einen - für Banken doch eher unüblichen - Wert von 50 Prozent steige. Laibach war zuvor Sprecherin der Geschäftsführung bei der KfW-Tochter DEG. Diese Quote könnte sich eventuell noch weiter steigern, wenn Ende Juni 2021 die Nachfolge von Bräunig selbst geklärt wird. Laut dem Vorstandsvorsitzenden solle es in absehbarer Zeit eine Shortlist mit Kandidaten für sein Erbe geben.

Die zweite Meldung betraf die Corona-Hilfen selbst und war eine gemeinschaftliche Pressemitteilung mit dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesfinanzministerium. Demnach wird das KfW-Corona-Sonderprogramm bis zum Jahresende verlängert und ab dem 1. April 2021 werden zudem die Kreditobergrenzen für dieses Programm erhöht. So können Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten künftig 1,8 Millionen Euro statt zuvor 0,8 Millionen Euro beantragen. Bei Betrieben mit zehn bis 50 Beschäftigten erhöht sich die Obergrenze auf 1,125 (0,5) Millionen Euro und bei Kleinunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten auf 0,675 (0,3) Millionen Euro. Bräunig rechnet damit, dass bis Ende des Jahres nochmals 10 Milliarden Euro Fördervolumen hinzukommen werden - allein in Deutschland. Im Ausland werden weitere rund 4 Milliarden Euro erwartet.

Damit dürfte es zwar auch 2021 Belastungen für die Ertragsrechnung geben. Dennoch sollten diese aufgrund der niedrigeren Fördersummen im laufenden Jahr wohl moderater ausfallen als im Jahr 2020, als die Pandemie zu Ergebnisbelastungen in Höhe von über 800 Millionen Euro geführt hat. Davon entfielen 499 Millionen Euro auf Risikovorsorge und 348 Millionen Euro auf das Bewertungsergebnis im Beteiligungsportfolio. Gestiegene Verwaltungskosten durch Corona konnte die KfW immerhin weitestgehend durch dem entgegenstehende Pandemie-bedingte Einsparungen ausgleichen. So sind beispielsweise die Reisekosten naturgemäß fast komplett weggefallen. Dennoch stiegen die Verwaltungsaufwendungen leicht um 10 Millionen Euro auf 1,33 Milliarden Euro an. Auf der Habenseite gab es allerdings eine erfreuliche Entwicklung. Die KfW steigerte den Zinsüberschuss um 4,7 Prozent beziehungsweise 117 Millionen Euro auf 2,601 Milliarden Euro. Auch der Provisionsüberschuss erhöhte sich sogar um 14,1 Prozent auf 584 Millionen Euro. In der Summe aller genannten und weiterer Posten sank der Konzerngewinn deutlich um 61,6 Prozent beziehungsweise 842 Millionen Euro - die absolute Differenz entspricht ziemlich genau den Belastungen durch die Corona-Krise. Allerdings sinkt der Gewinn der KfW tendenziell schon seit 2015 - auch ohne Pandemie.

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