Perspektiven im Zahlungsverkehr

Debitkarte - Per Schulverpflegung zum Girokonto

7 200 Schulen in Deutschland erhielten in den letzten vier Jahren Gelder aus dem Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" für den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Diesen Trend hat die Sparkassenorganisation als Mittel entdeckt, den Marktanteil bei den Jugend-Girokonten zu steigern. Denn wo auch am Nachmittag Unterricht stattfindet oder zumindest Betreuung angeboten wird, muss auch ein Mittagessen angeboten und bezahlt werden. Und hierfür hat die S-Card-Service mit "Schulverpflegung basis" eine Lösung aus Girokontoverbindung auf Guthabenbasis inklusive Spar -kassen-Card mit Chip entwickelt.

Gegenüber einer Geldkarte-basierten Lösung, wie sie von der Sparkassenorganisation bisher favorisiert wurde, hat die Bezahlung mit Girocard vor allem zwei Vorteile: Die Karte muss nicht aufgeladen werden. Auch entfällt das bei Kindern vielleicht nicht zu unterschätzende Ver lustrisiko. Zudem lässt sich die Bezuschussung des Schulessens für finanziell benachteiligte Kinder mit der Girokontobasierten Lösung einfach abwickeln. Und Eltern, die ganz sichergehen wollen, dass die Kinder das Guthaben auf dem Konto tatsächlich nur für Schulverpflegung ausgeben, können andere Funktionen der Karte - beispielsweise den Einsatz an den Kassen des Einzelhandels - sperren lassen. Selbst wenn das Jugendgirokonto in diesen Fällen vergleichsweise wenig genutzt wird, lernen die Kinder auf diesem Wege doch immerhin den Umgang mit Karte und PIN und gewöhnen sich an regelmäßige Kartennutzung.

Die ersten Erfahrungen der Sparkassenorganisation mit dem Produkt sind dementsprechend offenbar gut. 67 Sparkassen in Deutschland bieten die Lösung bereits an, 200 Schulen arbeiten derzeit damit. Und wie der Deutsche Sparkassenverlag, Stuttgart, mitteilt, konnten die Institute im Durchschnitt 100 Jugendgirokonen pro Schule neu eröffnen. Ob sich die Erwartungen im Hinblick auf eine Erhöhung der Kundenbindung erfüllen, ist dagegen eine andere Frage. Unbestritten sind die Schüler von heute die Studenten und jungen Berufstätigen von morgen. Eine echte Lösung für den Einbruch des Marktanteils nach dem Eintritt ins Berufsleben hat die S-Finanzgruppe aber bekanntlich bislang nicht gefunden. Red.

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