Vzbv fordert: Bundesregierung muss Bargeld zukunftsfest machen

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Die deutschen Verbraucher möchten gemäß einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auch in Zukunft mit Bargeld bezahlen. Und das obwohl sich der Markt in eine andere Richtung entwickle. Verbraucher erleben laut vzbv, dass Banken Geldautomaten abbauen und Händler um bargeldlose Bezahlung bitten. Die Bundesregierung müsse daher das Bargeld zukunftsfest machen, heißt es.

„Kreditkartenanbieter, Digitalkonzerne, Banken und Teile des Handels treiben bargeldloses Zahlen voran – zulasten des Bargelds. Im Interesse der Verbraucher ist das nicht“, analysiert Dorothea Mohn, Leiterin des Teams Finanzmarkt im vzbv. Denn die überwiegende Mehrheit der Verbraucher möchte nicht auf das Bargeld verzichten, wie der vzbv in einer Umfrage herausfand. 75 Prozent der Befragten gaben an, sie möchten wählen können, ob sie mit Bargeld oder bargeldlos bezahlen.

 „Auch die vielfache Erfahrung bargeldlosen Zahlens während der Corona-Pandemie hat die Anzahl der Bargeldbefürworter nicht sinken lassen“, erläutert Heiko Fürst, Referent im Team Marktbeobachtung Finanzmarkt des vzbv. Voraussetzung dafür ist ein funktionierender Bargeldkreislauf. Verbraucher müssen einerseits Bargeld leicht beziehen können, andererseits muss Handel und Gastronomie dieses auch flächendeckend akzeptieren.

„Der Anteil der Verbraucher, die bereits einmal beim Bezug von Bargeld Probleme hatten, ist in den letzten beiden Jahren angestiegen“, erläutert Fürst. In der Umfrage des vzbv gaben 32 Prozent der Befragten, die im Alltag häufig oder gelegentlich Schwierigkeiten mit Bargeldbeschaffung hatten, einen fehlenden Geldautomaten in der Nähe als häufigste Schwierigkeit beim Bargeldbezug an. Verbraucher berichten auch von einem weiteren Problem. Gut jeder zehnte Befragte (11 Prozent) gab an, dass er schon einmal nur mit Karte zahlen konnte, weil ein Händler kein Bargeld akzeptierte.

 „Der Markt entwickelt sich in Sachen Bargeld nicht im Interesse der Verbraucher. Die EU hat die Gefahr fürs Bargeld bereits erkannt und auch die neue Bundesregierung sollte nun aktiv werden“, fordert Mohn. Dazu solle die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket entwickeln, das den einfachen und erschwinglichen Zugang zum Bargeld in der Fläche garantiere sowie die universelle Akzeptanz des Bargelds in Handel und Gastronomie gewährleiste.

 „Bargeld sichert Kontrolle, Freiheit, Datenschutz und Wettbewerb. Das alles sind wichtige Grundlagen für unsere soziale Marktwirtschaft“, fasst Mohn zusammen. So sehen es auch die befragten Verbraucher. 35 Prozent der Befragten, die nicht auf Bargeld verzichten wollen, gaben an, ihre Ausgaben mit Bargeld besser kontrollieren zu können. Außerdem nannten sie die persönliche Freiheit über die Bezahlform (17 Prozent), den Datenschutz (13 Prozent) und eine grundsätzliche Befürwortung des Bargelds als Zahlungsmittel (13 Prozent).

Die gesamten Studienergebnisse finden Sie hier

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