Im Blickfeld

Helaba: Zur Hälfte Immobilienbank

Wieder mehren sich die Klagen, dass in der gewerblichen Immobilienfinanzierung der Wettbewerb ordentlich auf die Marge drückt. Und immer wieder ist zu hören, dass sich Marktteilnehmer wundern, wie so mancher Kredit gerechnet wird und womit manches Institut seine Kosten verdienen will. Ist das menschliche Langzeitgedächtnis doch recht schwach entwickelt oder droht die Core-Fixierung der Investoren und ihrer Financiers inzwischen zum Risiko zu werden? Längst glückt nicht allen Instituten das Kunststück, sowohl mehr Neugeschäft zu schreiben als auch die hohen Margenansprüche durchzusetzen.

Der Helaba ist dies im ersten Halbjahr weitestgehend gelungen. Sie steigerte das Zusagevolumen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 18 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Deutschland. Gemessen am Volumen trug der Bereich Immobilien überdurchschnittlich zum Geschäftserfolg des Konzerns bei. Über alle Segmente sagte der Konzern 7,8 Milliarden Euro neu zu, die Hälfte davon für Liegenschaftskredite.

Allerdings zeigt sich, dass das Immobiliengeschäft gemessen an seinen Erträgen relativ kapitalintensiv ist. Zwar gelang es, das Vorsteuerergebnis des Segments Immobilien (zu dem unter anderem auch der Projektentwickler OFB, die Fondsinitiatoren Hannover Leasing und DIV, das Wohnungsunternehmen GWH und der Facility Manager GGM gehören) um 18,6 Prozent von 102 auf 121 Millionen Euro zu steigern. Doch damit trug der Bereich etwas mehr als ein Drittel zum Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 336 Millionen Euro bei. Das lag unter anderem an der Margenentwicklung bei Neuabschlüssen, die als "zufriedenstellend" bezeichnet wurde. Immerhin lag die Zinsmarge im Bestand leicht über dem Vorjahr. L.H.

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