Grußworte der Herausgeber - 60 Jahre "Immobilien& Finanzierung"

Information mit Tiefgang

Seit "Immobilien & Finanzierung - Der Langfristige Kredit" 1950 gegründet worden ist, hat sich die Immobilienwirtschaft grundlegend gewandelt: Aus einer Nachkriegs- und Wiederaufbauwirtschaft ist ein Wirtschaftszweig geworden, der Antworten auf die demografische Entwicklung, die steigenden Wohnansprüche der Bevölkerung und auf Märkte mit schwächer werdendem Wachstum geben muss. Die Städte und Gemeinden, die Stadtteile und Wohnquartiere, in denen wir leben, wohnen und arbeiten, sind zum größten Teil in diesen 60 Jahren gebaut oder in ihrer Erscheinung wesentlich verändert worden - gerade in den letzten Jahrzehnten auch mit Gespür für das kulturelle Erbe. Die Herausforderung liegt nun darin, sie zukunftsorientiert anzupassen und weiterzuentwickeln. Wenn sich Märkte und deren Umfeld grundlegend wandeln, sind wir alle in besonderem Maße auf prägnante, sachkundig recherchierte und verständlich aufbereitete Informationen angewiesen, um fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und bei erkennbaren Entwicklungen vorausschauend agieren zu können. Diesem Anspruch an Fachjournalismus gerecht zu werden, ist dem Team von "Immobilien & Finanzierung" dank seiner hohen Qualitätsstandards über die vielen Jahre immer gelungen. Die Zeitschrift gehört daher zur Pflichtlektüre aller, die in Unternehmen, Behörden und anderen Institutionen auf Informationen zu den Themen Bauen, Wohnen und Finanzieren, die über Schlagzeilen hinausgehen, angewiesen sind. Ich bin mir sicher: Der Markt rund um die Immobilie bleibt spannend. Die Immobilie als Altersvorsorge oder als Asset-Klasse für institutionelle Anleger und deren Finanzierung erfährt eine Renaissance, sei sie eigengenutzt, vermietet oder gewerblich verwendet. Die Wohnungsbestände altersgerecht umzubauen und im Sinne eines sparsamen Umgangs mit Energie zu modernisieren, stellt Immobilienwirtschaft und Privateigentümer vor enorme Herausforderungen. Ökologischer Neubau und energetische Modernisierung, um den Wert von Immobilien nachhaltig zu sichern, benötigen neue Konzepte, Ideen und Finanzierungsmodelle, gerade auch für schrumpfende Märkte aufgrund sinkender Bevölkerung. Innovative Energieversorgungsformen und -techniken müssen unter diesem Aspekt marktreif gemacht werden. Aber es geht nicht nur um die einzelne Immobilie, sondern auch um die Entwicklung ganzer Wohnquartiere und damit um die Zukunft der Städte. Es stellt sich die Frage, wie Städte - unter Berücksichtigung struktureller, demografischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte und unter Einbeziehung der Bürger - neuen Anforderungen gerecht werden können. Anforderungen, die auch dadurch entstehen, dass die Energiekosten steigen und sich damit das Pendeln verteuert, dass der Wunsch nach Wohnen in den Zentren zunimmt und gleichzeitig die weitere Versiegelung von Flächen vermieden werden soll. In diesen Zusammenhang gehört im Übrigen, dass schon jetzt über 150000 Hektar ungenutzte Flächen im Siedlungsbestand sowie Industriebrachen und alte Militärgelände sinnvoll umgenutzt werden müssen. Diese zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen für Kommunen, Investoren, Eigentümer und Nutzer, dazu neue Finan-zierungs-, Verwertungs- und Veräußerungsmodelle für Immobilien sowie neue Förderziele und -inhalte staatlicher Stellen mit verkehrs- und städteplanerischen Akzenten, die sich fortwährend verändern und immer deutlicher auch europäische Dimensionen aufweisen, sorgen für Bedarf an verlässlichen Informationen. Informationen, die aktuell, prägnant und zuverlässig recherchiert sind. Informationen, auf die unsere Leser Entscheidungen aufbauen können. Fachjournalismus eben, wie ihn "Immobilien & Finanzierung - Der Langfristige Kredit" auch künftig mit Ambition und Herzblut für die Sache bieten wird. Dr. Alexander Erdland, Vorsitzender des Vorstands, Wüstenrot & Württembergische AG, Stuttgart

Alexander Erdland , Senior Advisor, Ardian Germany, Frankfurt am Main
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