Im Blickfeld

LBS West: Riester-Meister

Die LBS West ist Deutscher Riester-Meister. Mit rund 25 000 Verträgen hat die drittgrößte Bausparkasse der Bundesrepublik etwa das Zehnfache dessen abgeschlossen, was Deutschlands Marktführer, Schwäbisch Hall, zustande brachte. Und das, obwohl man nicht etwa bundesweit, sondern nur in Nordrhein-Westfalen den Markt beackert. Während anderswo noch deutliche Zurückhaltung beim Thema Riester zu spüren war und die Kollegen das Thema lieber als Aufhänger für das Kundengespräch nahmen, um dann doch den gewöhnlichen Bausparvertrag an den Mann zu bringen, gingen die Münsteraner in die Vollen - auch und vor allem, weil eine Möglichkeit gefunden wurde, die laut Gesetz auf fünf Jahre zu verteilende Abschlussgebühr sofort zu vereinnahmen und dem Kunden dann stückchenweise alle zwölf Monate als Verbindlichkeit in Rechnung zu stellen. So bleiben Belastungen der GuV aus, schließlich müssen die Vertriebsprovisionen auch sofort und in voller Höhe geleistet werden. Erfreulich auch, so die Verantwortlichen, dass ein Drittel in der Altersgruppe der bis zu 25-jährigen erfolgte, ein weiteres Drittel bei den bis zu 35-jährigen. Sollte es nicht nur der Reiz der Förderung sein, so nimmt der Wunsch nach selbst genutztem Wohneigentum gerade bei der jüngeren Generation offensichtlich wieder zu.

Auch das gesamte Geschäft verlief höchst zufriedenstellend: Mit 9,7 Milliarden Euro an vermittelter Bausparsumme stieg das Neugeschäft um knapp drei Prozent und erreichte damit das zweitbeste Ergebnis der LBS-Geschichte. Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge stieg um knapp acht Prozent auf 434 406. Der Krise sei Dank: Denn lange Zeit sah es danach nicht aus. Bis Oktober, so LBS West Vorstandsvorsitzender Christian Badde, stand lediglich bei der Stückzahl ein kleines Plus. Die Bausparsumme lag dagegen noch deutlich hinter dem Vorjahr. Durch den kontinuierlichen Anstieg des Neugeschäfts ist der Vertragsbestand auf mittlerweile fast 60 Milliarden Euro angewachsen, von denen 52 Milliarden noch nicht zugeteilt sind.

Doch es wird nicht mehr nur gespart, sondern auch abgerufen. Die Zuteilungen erreichten mit 2,8 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Bemerkenswert ist, dass erstmals seit vielen Jahren bei den Auszahlungen die Auszahlungen aus Guthaben und Bauspardarlehen mit 2,3 Milliarden Euro die außertarifliche Kreditvergabe mit 2,2 Milliarden Euro wieder übertreffen. Das liegt natürlich an den jetzt zur Zuteilung reifen Niedrigzinstarifen. Das sei allerdings kein Problem, so die LBS West, man habe rechtzeitig gegengesteuert und fühle sich komfortabel. (P. O.)

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