Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 12/2021

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 18. November 2021

TENDENZ

Kommt nun die oft zitierte Jahresendrallye? Der Dax hat in den letzten Wochen des Jahres nun doch den Ausbruch aus dem Seitwärtstrend geschafft und die 16 000-Punkte-Marke hinter sich gelassen. Zwar ist die Dynamik dabei nicht so groß wie sie normalerweise nach dem Überwinden solcher wichtigen Marken ist. Bemerkenswert ist jedoch die relative Stärke gegenüber dem Dow Jones, in dessen Windschatten der Dax normalerweise recht willenlos folgt. Während der US-amerikanische Leitindex vom 9. November 2021 bis zum 19. November 2021 mehr als 500 Punkte abgegeben hat, legte der Dax im gleichen Zeitraum gut 1 Prozent zu. Sollte der Dow Jones nun wieder Fahrt aufnehmen, könnte dementsprechend auch im Dax noch die Dynamik folgen. Eine Rallye zum Jahresende würde durchaus den typischen saisonalen Mustern entsprechen. Bremsender Belastungsfaktor könnte dabei das Thema Inflation bleiben. Am 19. November 2021 wurden Zahlen zum Produzentenpreisindex für Oktober veröffentlicht, der auf Monatssicht (plus 3,8 Prozent) und Jahressicht (plus 18,4 Prozent) sowohl deutlich zulegte als auch spürbar über den Erwartungen lag.

Die Immobilienaktien in der Dax-Familie haben sich höchst indifferent entwickelt. Von den 14 (inklusive Aareal Bank) vertretenen Aktien haben sieben auf Monatssicht zulegen können und sieben abgegeben. Sowohl auf der Gewinner- als auch der Verliererseite gab es je einen Ausreißer. Während Alstria Office 19,3 Prozent zulegte, verlor die Deutsche Wohnen 15,4 Prozent. Nach dem erfolgreichen Ende der Angebotsfrist hat Vonovia fast 88 Prozent der Anteile an Deutsche Wohnen erhalten. Damit wurde die Aktie aus dem Dax und allen andere Indizes ausgelistet. Das hat zu Verkäufen geführt. Mit 1,7 Prozent hat auch die Aareal Bank erneut zulegen können. Eine Gruppe von Finanzinvestoren wird laut Mitteilung der Bank ein Übernahmeangebot vorlegen, das von Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal unterstützt wird. ce

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SRC senkt Daumen über Eyemaxx

Die insolvenzbedrohte Eyemaxx Real Estate AG hat wenig überraschend auch die Aktienanalysten von SRC Research auf den Plan gerufen: Das Kursziel wurde deutlich von 3,50 auf 0,60 Euro reduziert, zudem lautet das Rating nunmehr "Sell" anstatt "Buy". "Bis wir ein eindeutigeres Bild über die Situation des Unternehmens hinsichtlich des Geschäftsbericht 2019/20, der Liquiditätssituation und des finanziellen Rückhalts durch Banken und den Kapitalmarkt hinsichtlich Projektfinanzierungen bekommen, setzen wir unsere GuV-Schätzungen vorerst aus", so SRC.

Aareal: DZ Bank sieht Übernahmevorhaben positiv

Die DZ Bank hat das Kursziel für die Aareal Bank von 31 auf 31,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Halten" belassen. Die Aktie bleibe auch nach der Übernahmevereinbarung mit dem Bieterkonsortium um Advent und Centerbridge interessant, obwohl damit die zweite Dividende für 2020 gestrichen ist. Eine Nachbesserung des Angebots in Höhe von 29 Euro halten die Analysten für wahrscheinlich. Allerdings blieben die strategischen Ziele des Konsortiums unklar, weshalb die Genehmigung durch die BaFin vorerst ungewiss sei. Zudem könne aufgrund der hohen Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent ein Scheitern nicht ausgeschlossen werden.

Accentro: SRC goutiert neue Kooperation

SRC Research hat das Kursziel für die auf Wohnungsprivatisierung spezialisierte Accentro Real Estate AG von 12 auf 14 Euro erhöht und das Rating "Buy" bestätigt. Das Unternehmen hat im November eine strategische Kooperation mit Immoscout 24 bekannt gegeben und SRC erachtet diese neue Partnerschaft als "sehr interessant und sehr lukrativ". So können sich die Analysten vorstellen, dass dadurch ein zusätzliches Geschäftsvolumen von rund 600 bis 900 Millionen Euro in den nächsten 18 bis 24 Monaten "nicht ganz unrealistisch" sei.

Warburg stuft Alstria herab

Warburg Research hat Alstria Office von "Buy" auf "Hold" herabgestuft, zugleich aber das Kursziel von 18,40 auf 20,05 Euro angehoben. Die Aktie Bürospezialisten habe inzwischen weniger als 10 Prozent Aufwärtspotenzial, heißt es zur Begründung. Das Anfang November vorgelegte Angebot einer Komplettübernahme durch Großaktionär Brookfield begrüßten die Analysten.

Die Kursentwicklung der deutschen Immobilienaktien Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

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