TENDENZ
Er hat es geschafft! Gleich zu Beginn des Jahres markiert der Dax ein neues Allzeithoch und überwindet dabei auch erstmals in seiner Geschichte die 14 000-Punkte-Marke. Allerdings weit darüber hat es der deutsche Leitindex bislang nicht geschafft. Im Gegenteil, derzeit (Stand: 19. Januar 2021) notiert der Dax wieder leicht darunter. Für eine Fortführung der Rallye herrscht wohl noch zu viel Unsicherheit, wie und vor allem wie lange das Pandemiegeschehen weitergeht. Dabei gab es durchaus auch positive Impulse. So hat China für 2020 mit 2,3 Prozent ein Wirtschaftswachstum verkündet, was über den Erwartungen vieler Analysten lag. Gerade für die deutschen Exportwerte ist das eine gute Nachricht, da diese oft eine große Abhängigkeit vom chinesischen Markt haben. Aber auch in den USA könnte ein Sog-Effekt für deutsche Unternehmen entstehen, wenn Joe Biden das versprochene Billionen-Dollar-Konjunkturpaket schnell in Gang setzt. So könnte wie so oft der gute Exportausblick die deutsche Wirtschaft stützen.
Den größten Kurszuwachs unter den 14 in Dax, M-Dax und S-Dax notierten Immobilienaktien zeigte mit Sicht auf einen Monat die DIC Asset mit 10,3 Prozent. Seit Ende Oktober hat die Aktie nun sogar schon 57,8 Prozent an Wert gewonnen und notiert mit 14,14 Euro so hoch wie zuletzt im März 2020. Im Dezember 2020 hatte ein positiver Newsflow für Kauflaune bei den Anlegern gesorgt. So hat DIC Asset unter anderem für einen neu aufgelegten offenen Spezialfonds Eigenkapitalzeichnungen im Volumen von 800 Millionen Euro bei einem Zielvolumen von 1,6 Milliarden Euro verzeichnet. Einen Tag vor Weihnachten verkündete der S-Dax-Wert zudem die Übernahme des Logistikspezialisten RLI Investors für 45 Millionen Euro. Die DIC Asset erzielte damit einen Anstieg der Assets under Management um 700 Millionen Euro. Die Aktie befindet sich auch charttechnisch weiterhin in einen dynamischen und intakten Aufwärtstrend. Ein Angriff auf die Hochs vom Jahresbeginn 2020 rund um die Marke von 17 Euro ist zumindest vorstellbar. ce
KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN
Höchst unterschiedliche Einschätzungen zu Accentro Real Estate
SRC Research hat die Einstufung der Accentro Real Estate AG von "Buy" um zwei Stufen auf "Hold" heruntergenommen. Auch das Kursziel wurde deutlich von 12,00 auf 8,50 Euro gesenkt. "Alles in allem wirft die Gesellschaft derzeit mehr Fragen auf, als dass Antworten gegeben werden, wie die künftige Strategie und Gewinnentwicklung konkret aussieht", so das harte Urteil von SRC. Zudem seien die Neunmonatsergebnisse enttäuschend gewesen und die Guidance erscheine "viel zu ambitioniert". Dies berge die Gefahr einer Enttäuschung bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020. Warburg Research hingegen bestätigte seine Empfehlung "Buy" für Accentro und hob zudem das Kursziel auf 14,75 Euro an. Positiv sieht Warburg vor allem die jüngst erfolgte Übernahme der DIM Holding AG (siehe auch Marktnotizen).
DIC: Analysten begrüßen RLI-Übernahme
Warburg Research hat das Kursziel für die Aktie der DIC Asset AG von 19,00 auf 19,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Grund dafür sind insbesondere verbesserte Ergebnisprognosen infolge der jüngsten Akquisitionen im Logistikbereich (siehe auch Marktnotizen). Aus demselben Anlass erhöhten derweil auch Berenberg (von 15,50 auf 16,50 Euro), Kepler Cheuvreux (von 14,00 auf 16,00 Euro) und SRC Research (von 20,00 auf 22,00 Euro) das Kursziel für die DIC.
JP Morgan: Hoffen auf die zweite Jahreshälfte
In Rahmen einer aktuellen Branchenstudie zu europäischen Immobilienkonzernen sieht JP Morgan verhalten optimistisch auf das neue Jahr 2021. Auf der einen Seite gefährdeten die neue Variante des Corona-Virus sowie verlängerte Lockdowns die zu erwartende wirtschaftliche Erholung und damit auch jene der Immobilienbranche. Auf der anderen Seite ließen aber die jüngst begonnenen Impfkampagnen - sofern keine neuen Probleme auftreten - Raum für Zuversicht in der zweiten Jahreshälfte. Das Papier der LEG Immobilien AG gehört dabei unverändert zu den Favoriten der US-Investmentbank: Das Kursziel des Düsseldorfer Wohnimmobilienkonzerns wurde von 137 auf 147 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen.