Immobilien an Börse und Kapitalmarkt, Ausgabe 2/2022

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 18. Januar 2022

TENDENZ

An den ersten drei Handelstagen im neuen Jahr schien es so, als würde der Dax nahtlos da weitermachen, wo er im alten Jahr aufgehört hatte: Nicht einmal fünf Punkte fehlten, um das am 18. November 2021 aufgestellte Allzeithoch bei 16 290 Punkten zu egalisieren. Doch seitdem (Stand: 20. Januar 2022) scheint dem Index die Kraft ausgegangen zu sein. In den Panikmodus sind die Anleger jedoch auch noch nicht verfallen. Maßgeblicher Faktor für die fehlende Kauflaune dürften die Inflationszahlen für den Dezember gewesen sein. Mit 5,0 Prozent erreichte die Teuerungsrate in der Eurozone einen Rekord. In den USA erreichte die Teuerung mit 7,0 Prozent immerhin den höchsten Wert seit 40 Jahren. Die Sorge vor einer noch schärferen Kehrtwende der Fed nimmt damit an den Märkten weiter zu. Zwar ist ähnliches von der EZB vorerst nicht zu erwarten, doch dürfte sich der Dax von einer geldpolitisch induzierten Kurswende in den USA nicht abkoppeln können, zumal steigende Zinsen in den USA Kapitalströme dorthin umleiten würden.

Eher schwach sind die deutschen Immobilienaktien in das neue Jahr gestartet. Mit Aroundtown, Deutsche Euroshop und DIC Asset haben nur drei der hier beobachteten Aktien (Stand: 20. Januar 2022) auf Monatssicht zulegen können. Besonders kräftig fiel der Zuwachs mit 10,3 Prozent bei der Deutschen Euroshop aus. Dabei hatte der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienwert noch Mitte Dezember mitgeteilt, dass er in den Centern aufgrund der 2G-Regeln ein schwieriges Weihnachtsgeschäft erwarte. Der starke Anstieg dürfte in erster Linie eine technische Gegenreaktion sein, nachdem die Aktie zwischen August und Dezember um insgesamt fast 36 Prozent nachgab. Allerdings ist der Aktie mit der Gegenbewegung auch der charttechnische Ausbruch aus dem seit August gültigen Abwärtstrend gelungen. Ob das für eine Bodenbildung oder gar eine Trendumkehr reichen wird, dürfte auch vom Gesamtmarkt abhängen und sollte daher zumindest noch mit leichten Fragezeichen versehen sein. ce

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 18. Januar 2022

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Zwei Kurszielsenkungen für Vonovia

Die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) haben das Kursziel für Vonovia von 55 auf 53 Euro gesenkt, die Einstufung wurde auf "Sector Perform" belassen. Der neue Fair Value reflektiere die geänderten Prognosen für die Kostenbasis der Bochumer im Anschluss an die Übernahme der Deutsche Wohnen, heißt es zur Begründung. Auch bei Kepler Cheuvreux kam es im Nachgang der Megafusion zu Anpassungen: Das Vonovia-Kursziel wurde von 74 auf 72 Euro reduziert, die Einstufung lautet unverändert "Buy". Konkreter Anlass war die Neujustierung des Bewertungsmodells nach der jüngsten Kapitalerhöhung. Da die Anzahl der neuen Aktien höher sei als ursprünglich erwartet, sanken die Annahmen für den Betriebsgewinn und die Dividende je Aktie.

DIC Asset: Analysten honorieren starken Jahresendspurt

SRC Research hat das Kursziel für DIC Asset von 22,00 auf 24,00 Euro angehoben und ihr Buy Rating dabei bekräftigt. Das Unternehmen habe das Jahr 2021 mit einigen erfreulichen Meldungen beendet, dazu gehörten unter anderem sieben weitere Zukäufe sowie eine vorzeitige Refinanzierung, die laut SRC zu deutlichen Ersparnissen bei den Zinsaufwendungen in den kommenden Jahren führt. Auch Warburg Research hat den Frankfurter Gewerbeimmobilien-Spezialisten leicht von 23,65 auf 24,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das dynamische Jahresende 2021 ebne den Boden für einen guten Start ins Jahr 2022, hieß es zur Begründung.

Berenberg hebt LEG-Kursziel an

Berenberg hat das Kursziel für die LEG Immobilien AG von 153 auf 155 Euro angehoben, die Einstufung lautet unverändert "Buy". Durch den im Dezember vermeldeten Erwerb über 15 400 Einheiten von Adler stelle sich der Konzern regional immer breiter auf, so die Analysten.

TAG: Warburg sieht Robyg-Übernahme positiv

Kurz vor Weihnachten 2021 kündigte die TAG Immobilien AG die Übernahme des größten polnischen Wohnimmobilienentwicklers Robyg an. Warburg Research hat daraufhin das Kursziel für den M-Dax-Vertreter von 31,00 auf 32,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Risiko, dass die Wettbewerbsbehörden den rund 750 Millionen Euro schweren Deal ablehnen, sei gering.

Die Kursentwicklung der deutschen Immobilienaktien Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

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