Immobilien an Börse und Kapitalmarkt, Ausgabe 4/2022

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 16. März 2022

TENDENZ

Wie in der letzten Ausgabe erwartet, war die Doppelzange aus Inflation und Angst vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine - die sich dann auch kurze Zeit später materialisiert hat - zu viel des Guten für den Dax. In der Spitze gab er weitere 2 000 Punkte ab und markierte bei 12 438 Punkten sein vorläufiges Tief. Der Beginn von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hatte dann einen Wendepunkt markiert und der deutsche Leitindex hat sich in den folgenden Tagen wieder deutlich über die Marke von 14 000 Punkten zurückgekämpft. Aktuell (Stand: 23. März 2022) ringt der Index dabei mit der 38-Tage-Linie als wichtigen charttechnischen Widerstand. Allerdings steht die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass dies nur ein kurzes Aufflackern der Kauflaune sein könnte. Die Inflationsraten geraten durch den Krieg noch stärker außer Kontrolle und auch immer mehr Experten rechnen mit einer starken Bremswirkung für die Weltwirtschaft. Es könnte sich somit lediglich um die berühmte "Katastrophen-Rallye" handeln.

Die deutschen Immobilienaktien haben sich in den vergangenen vier Wochen höchst heterogen entwickelt. Während die meisten Aktien auf Monatssicht moderat im Plus oder Minus notieren, gab es auch extreme Ausschläge nach oben und unten. Mit einem Monatsverlust von 22,9 Prozent hat es Alstria Office am heftigsten erwischt. Ende Februar gab das Unternehmen bekannt, dass die Aktionäre des REITs nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdividende von 0,04 Euro je Aktie erhalten. Im Vorjahr bekamen diese noch 0,53 Euro je Aktie ausbezahlt. Alstria erwirtschaftete demnach einen Fehlbetrag in Höhe von knapp 31 Millionen Euro. Auf der Gewinnerseite gab es gleich zwei extreme Ausreißer: Die Adler Group legte auf Monatssicht 18,5 Prozent zu, Instone Real Estate sogar 20,3 Prozent. Bei Adler dürfte die Erleichterung über die bestätigte Rückzahlung einer Anleihe der Adler Real Estate im April 2022 eine gewisse Rolle gespielt haben, während die Sonderprüfung durch KPMG weiter andauert. ce

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Zwei Kurszielsenkungen für Patrizia

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für die Patrizia AG von 35 auf 30 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Das Unternehmen sei 2021 etwas langsamer gewachsen, bei der Qualität habe man jedoch zulegen können. Die Aktie biete nach wie vor Luft nach oben. Auch die DZ Bank hat den fairen Wert für die Augsburger reduziert: von 28,50 auf 23,00 Euro. Die Einstufung lautet unverändert "Kaufen". Sowohl die Geschäftsresultate als auch der Ausblick 2022 haben die Erwartungen der DZ-Bank-Analysten verfehlt.

Defama: SRC honoriert "sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021"

Die Analysten von SRC Research haben das Kursziel für die Aktie der Defama Deutsche Fachmarkt AG von 29,00 auf 31,00 Euro angehoben. Zudem wurde die Einstufung von "Hold" auf "Accumulate" heraufgesetzt. Die in Berlin ansässige Immobilien-Investmentgesellschaft mit Fokus auf Fachmarkt- und Einkaufszentren in kleinen und mittleren deutschen Städten habe erwartungsgemäß über ein erneut sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 berichten können. So konnte unter anderem der Nettogewinn von 2,5 auf 5,0 Millionen Euro verdoppelt werden, auch der FFO stieg um 20 Prozent von 5,9 auf nunmehr 7,1 Millionen Euro. Darüber hinaus soll die Dividende erneut und somit zum siebten Mal in Folge auf 51 Cent je Aktie gesteigert werden.

Warburg goutiert Instone-Zahlen

Die Analysten von Warburg Research haben das Kursziel für Instone Real Estate von 31 auf 33 Euro angehoben, die Einstufung wurde auf "Buy" belassen. Der Projektentwickler habe ordentliche Ergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Zudem biete die starke Bilanz genügend Raum für weiteres Wachstum.

Morgen Stanley: Mietpreisbremsen belasten LEG

Morgan Stanley hat den fairen Wert für die LEG Immobilien SE von 140 auf 128 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Equal Weight" belassen. Grundsätzlich schätzt die US-Investmentbank die Perspektiven für den Düsseldorfer Wohnkonzern positiv ein. Die Mieteinnahmen seien robust, gerade falls die Zuwanderung infolge des Ukraine-Kriegs zunehmen sollte. Allerdings begrenzten Mietpreisbremsen das Potenzial.

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