IMMOBILIEN AN BÖRSE UND KAPITALMARKT Ausgabe 7/2018

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 20. 06. 2018

TENDENZ

Mit großer Sorge blickt man an den internationalen Aktienmärkten auf die sich verschärfenden Entwicklungen in der Handelspolitik. Wie befürchtet ist Mitte Juni auch China von US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf Importe im Volumen von 50 Milliarden US-Dollar belegt worden. Die Reaktion aus Peking folgte prompt und entschlossen: Die Ankündigung von Vergeltungsmaßnahmen in Form eigener Strafzölle auf USA-Importe deuten auf eine Eskalation des Konfliktes hin. Am Ende wird es bei dieser Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen wohl nur Verlierer geben, auch in Europa: Als erster Dax-Konzern rechnete Daimler mit einem Gewinnrückgang infolge drohender Absatzeinbußen. Die Anteilsscheine fielen auf ein Zweijahres-Tief. Auch die meisten anderen deutschen Standardwerte mussten in diesem schwierigen Umfeld Federn lassen. Etwas überraschend hatte die Ankündigung der EZB, ihre Nettoanleihekäufe bis zum Jahresende voraussichtlich zu beenden, keine negativen Auswirkungen, im Gegenteil: Die gleichzeitig verkündete Botschaft, eine erste Zinserhöhung frühestens im Herbst 2019 zu tätigen, hatte eine kurze Mini-Hausse ausgelöst. Bei Redaktionsschluss notierte der Dax aber dennoch bei enttäuschenden 12 511 Punkten.

Unterdessen hat Cushman & Wakefield bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC den Zulassungsantrag für seinen geplanten Börsengang eingereicht. Die Anzahl der angebotenen Aktien sowie deren Kursspanne sind allerdings noch nicht festgelegt worden. Der weltweite Umsatz lag 2017 bei 6,9 Milliarden US-Dollar. Neuigkeiten gibt es darüber hinaus von Vonovia: Nach Ablauf der verlängerten Annahmefrist für die Buwog-Aktionäre hält Vonovia nun 90,7 Prozent am einstigen österreichischen Rivalen. Die restlichen Minderheitsaktionäre sollen nun im Rahmen eines "Squeeze-out-Verfahrens" gegen eine Barabfindung ausgeschlossen werden. Auf gutem Wege befindet sich auch die Übernahme der schwedischen Wohnungsgesellschaft Victoria Park. Dem öffentlichen Übernahmeangebot von Vonovia stimmten bereits über 50 Prozent der Victoria-Park-Aktionäre zu. ph

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Patrizia: Warburg und Nord-LB mit unterschiedlicher Ein schätzung

Der starke Jahresauftakt 2018 von Patrizia hat Warburg Research dazu veranlasst, das Kursziel für die Aktie von 20,30 auf 22,40 Euro anzuheben. Die Einstufung lautet unverändert "Buy". Vor allem aufgrund der jüngsten Zukäufe stiegen dabei die Prognosen der Analysten für das operative Ergebnis der Jahre 2018 und 2019. Zu einer anderen Einschätzung kommt die Nord-LB, die den fairen Wert für die Patrizia-Aktie von 20 auf 19 Euro gesenkt hat (Einstufung unverändert "Halten"). Zwar hätten die Zukäufe das operative Ergebnis zum Jahresauftakt verbessert. Allerdings sei das Volumen der Immobilientransaktionen eher schwach ausgefallen.

Berenberg lobt TAG, Adler und Deutsche Konsum REIT

Die Privatbank Berenberg hat drei Kurszielanhebungen für deutsche Immobilienaktien vorgenommen. Für die TAG Immobilien AG hoben die Analysten den fairen Wert von 18 auf 20 Euro an, die Einstufung lautet unverändert "Buy". Grund ist die positive Einschätzung der beiden neuen Unternehmensanleihen (siehe hierzu auch "Neues vom Pfandbrief und Anleihemarkt" in dieser Ausgabe). Die Emissionen befähigten das Unternehmen, teurere Altverbindlichkeiten abzulösen, was sich wiederum günstig auf das Ergebnis auswirke. Darüber hinaus hob Berenberg das Kursziel für die Adler Real Estate AG von 16,20 auf 17,40 Euro an, die Einstufung wurde auf "Buy" belassen. Der infolge eines Bond-Rückkaufs von Adler jüngst erhöhte operative Ergebniskorridor von 68 bis 73 Millionen Euro (anstatt 65 bis 70 Millionen Euro) sei realistisch. Und schließlich wurde das Kursziel für die Deutsche Konsum REIT-AG um einen Euro auf 12,50 Euro angehoben. Anlass dafür war ebenfalls eine erfolgreiche Operation auf der Passivseite der Bilanz: So begrüßt Berenberg die abgeschlossene Refinanzierung eines Kurzfristdarlehens in Höhe von 37 Millionen Euro mit einem niedrigen Kupon von 1,8 Prozent.

Oddo BHF: Kaufempfehlung für Corestate

Die Analysten von Oddo BHF haben Corestate Capital in ihre Bewertung aufgenommen. Das erste Urteil lautet "Buy" mit einem Kursziel von 62,00 Euro. Positiv hervorgehoben wird das erfahrene Management um den neuen CEO Michael Bütter. Wichtige operative Kennziffern dürften dank hoher Gebühreneinnahmen weiter steigen. Das ausgerufene Kursziel impliziere eine niedrige Bewertung.

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X