DGNB, BREEAM, LEED, GEFMA 160 - mit Nachhaltigkeitszertifikaten ausgestattete Immobilien (Green Buildings) haben in Zeiten des Klimawandels Hochkonjunktur und das macht sich auch immer stärker am gewerblichen Investmentmarkt bemerkbar: Jeder fünfte Euro fließt hierzulande nach Angaben von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) mittlerweile in zertifizierte Gewerbeimmobilien, bei Bürogebäuden ist es sogar jeder vierte Euro. Als Konsequenz wuchs im vergangenen Jahr das Transaktionsvolumen für Green Buildings gegenüber 2017 um dynamische 27,5 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.
Den Titel als "Green-Building-Hauptstadt" Deutschlands darf im Übrigen Frankfurt am Main für sich beanspruchen: 260 als nachhaltig zertifizierte Gebäude befinden sich in der Mainmetropole und damit deutlich mehr als in den übrigen deutschen Großstädten München (188), Hamburg (187) und Berlin (182). Bundesweit ist die Zahl der Green Buildings Stand Ende 2018 um 200 auf 1 800 gestiegen. Der Nachhaltigkeitsboom ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil in Deutschland mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) bereits nach einem sehr anspruchsvollen und kostenintensiven Standard gebaut werden muss. Doch offensichtlich reicht dies vielen Büronutzern nicht, insbesondere in Frankfurt: Banken und Finanzdienstleister, traditionell die größte Mietergruppe auf dem dortigen Büromarkt, erheben nach Beobachtungen von BNPPRE immer öfter den Anspruch, entweder ausschließlich oder zumindest bevorzugt zertifizierte, grüne Gebäude anmieten zu wollen. Dementsprechend reagierten Projektentwickler, Investoren und Asset Manager mit verstärkten Zertifizierungsaktivitäten ihrer Objekte, um diese Unternehmen mit guter Bonität als Mieter zu gewinnen. Neben Risikoaspekten und Imagegewinn ist dabei auch der monetäre Nutzen nicht zu unterschätzen: Einer von der Schwaiger Group durchgeführten Umfrage unter Maklern zufolge lassen sich in Gebäuden mit Nachhaltigkeitszertifikat bis zu einem Viertel mehr Miete erzielen. ph