Draghi sorgt für aufgeblähte Bücher

Wie so oft bei EZB-Chef Mario Draghi entfalten Ankündigungen die meiste Wirkung. So auch bei der Verkündung des Ankaufes von ABS-Titeln und Covered Bonds. Bei den Covered Bonds ist die EZB bereits aktiv und hat per Ende Oktober mehr als 3,7 Milliarden Euro an Bonds auf die Bilanz genommen. Standen anfänglich Käufe im Sekundärmarkt im Vordergrund, so griffen die europäischen Notenbanker jetzt auch bei der ersten passenden Neuemission zu. Gepasst, das heißt, die Ankaufskriterien erfüllt, hat der eine Milliarde Euro große Covered Bond von Nordea Bank Finland. Für diesen Titel berichteten die federführenden Banken über eine Nachfrage von insgesamt 3,7 Milliarden Euro. Banker schätzen, dass 35 Prozent der Kaufwünsche vom EZB-Programm CBPP3 kamen. Prinzipiell dürfen die Notenbanker 70 Prozent eines Titels auf die Bücher nehmen. Letztendlich wurden 220 Millionen Euro an Käufer aus dem Kreis von Notenbanken und supranationalen Instituten zugeteilt, darin ist auch ein spürbarer Anteil asiatischer Institute enthalten. Analysten erwarten, dass die Nachfrage der EZB zu einer weiteren Aufblähung der Orderbücher führen wird, da traditionelle Investoren wohl mehr ordern werden, um eine einigermaßen akzeptable Zuteilung zu erhalten. Für Emittenten wird es wichtig sein, bei der Zuteilung die traditionelle und treue Kundschaft nicht aus den Augen zu verlieren, denn Draghis Programm läuft maximal zwei Jahre.

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