Moody's senkt Ausblick für deutsche Lebensversicherer

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutschen Versicherer halten sich laut der Ratingagentur Moody's bisher noch in etwa die Waage. Höheren Kosten durch Schließungen von Hotels und Gastronomie in Höhe von 1,5 Milliarden Euro und Anlageverlusten von 0,5 Milliarden Euro stünden Einsparungen in Höhe von 2 Milliarden Euro in den Kfz-Versicherungen gegenüber, da sich aufgrund des Lockdowns im Frühjahr weniger Unfälle ereignet haben. Der Ausblick für die Schaden- und Unfallversicherer des Landes bleibt daher stabil. Insgesamt sei dieser Teil der Branche von gesunden Margen und einer guten Kapitalausstattung geprägt, Preiserhöhungen dürften aber speziell für Kfz-Versicherer schwer zu begründen sein, so die Analysten. Schlechter stelle sich die Lage der Lebensversicherer dar. Moody's geht davon aus, dass sich die Dynamik der Ergebnisrückgänge in den vergangenen Jahren, die vor allem in den niedrigen Zinsen begründet liegt, durch den Corona-bedingten Konjunkturrückgang zusätzlich verstärken werde. Die Kapitalausstattung der deutschen Lebensversicherer reagiere zudem extrem empfindlich auf dauerhaft niedrige Zinsen und potenzielle Änderungen in den aufsichtsrechtlichen Solvency-II-Regelungen für die Eigenmittelausstattung, wie sie aktuell diskutiert werden. Moody's versieht die deutschen Lebensversicherer daher mit einem negativen Ausblick für 2021. Allerdings bleibe die Qualität der Investmentportfolios der deutschen Versicherer solide.

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