Bankenchronik

18. Februar 2010 bis 8. März 2010

Seit Februar dieses Jahres firmiert die ehemalige Citibank Privatkunden AG KGaA, Düsseldorf, unter dem Namen Targobank (siehe auch Gespräch des Tages in Kreditwesen 6-2010). Als exklusiver Versicherungspartner des Instituts tragen die CIV Versicherungen künftig den Namen Targo Lebensversicherung AG und Targo Versicherung AG.

Ihre Sondergarantien für die seit Ende 2007 vom britischen Staat gestützte und seit Februar 2008 an vollverstaatlichte Bank Northern Rock hat die Regierung in London aufgehoben. Ab Ende Mai dieses Jahres gelten für das Institut damit wieder die normalen Bedingungen bei der Absicherung von Kundeneinlagen. Nach der zum Jahreswechsel durchgeführten Aufspaltung der Bank werden die faulen Kredite in einer Bad Bank verwaltet, der gesunde Teil soll verkauft werden.

Die französische Société Générale (SocGen) gibt ihre in Russland operierende Tochter Vostok sowie die auf Verbraucherkredite spezialisierte Rusfinansbank an ihre ebenfalls russische Tochter Rosbank ab. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem russischen Teilhaber Interros sei bereits getroffen worden. Mit einer gemeinsamen Bilanzsumme von umgerechnet 17,6 Milliarden Euro und künftig landesweit 750 Filialen sieht sich die Bank als größtes privates Institut des Landes.

Von der Brüsseler EU-Kommisson hat der irische Staat die Erlaubnis erhalten, den Banken des Landes notleidende Kredite abzunehmen. Abgewickelt werden entsprechende Transaktionen durch die National Assets Management Agency (Nama), die nach Ansicht der Wettbewerbshüter im Einklang mit den EU-Leitlinien zur Behandlung wertgeminderter Aktiva steht. Die Regierung Irlands will von fünf Instituten vornehmlich Immobilienkredite in Höhe von rund 80 Milliarden Euro übernehmen.

Zum 28. März 2012 stellt die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) den skontroführerbasierten Präsenzhandel im regulierten Markt ein. Mit Ablauf der Übergangsfrist soll der Handel im regulierten Markt der FWB ausschließlich über das elektronische Handelssystem Xetra erfolgen. Anstelle der Skontroführer werden dann Spezialisten eingesetzt, die für ausreichend Liquidität im Handel sorgen. Auch für Letztere gilt eine Präsenzpflicht im Handelssaal.

Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, will ihre Bezugsrechte bei der anstehenden Kapitalerhöhung der polnischen BRE Bank, an der das Frankfurter Institut rund 69,8 Prozent der Aktien hält, in vollem Umfang ausüben. BRE plant eine Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von voraussichtlich zwei Milliarden polnische Zloty (umgerechnet rund 500 Millionen Euro). Die Beschlussfassung über die Kapitalerhöhung steht auf der Tagesordnung der Ende März dieses Jahres in Warschau stattfindenden Hauptversammlung der polnischen Bank.

Für rund 35,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 26,3 Milliarden Euro) in bar und Aktien veräußert die mit Staatshilfen gestützte Versicherung American International Group (AIG) ihre Asien-Tochter American International Assurance Ltd. (AIA) an den britischen Wettbewerber Prudential. Mit dem Erlös sollen Anteile des US-Staats zurückgekauft werden. Der britische Versicherer will die Kaufsumme durch eine Kapitalerhöhung von 20 Milliarden US-Dollar finanzieren.

Von der malaysischen Zentralbank hat die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, eine internationale Lizenz für islamisches Bankwesen erhalten. Damit könne das Geldhaus Scharia-konforme Finanzdienstleistungsgeschäfte tätigen, die nicht auf malaysische Ringgit lauten.

Seit dem 8. März dieses Jahres firmiert die Karstadt-Quelle Bank AG, Neu-Isenburg, unter dem Namen Valovis Commercial Bank AG. Das 1990 gegründete Unternehmen war bis Ende 2008 der zentrale Finanzdienstleister für Konsumentenkredite und Kreditkarten im Arcandor-Konzern. Im Januar 2009 übernahm der Karstadt-Quelle Mitarbeitertrust die Bank zu 100 Prozent. Daraufhin wurde das Institut in die Valovis Bank AG integriert, die ebenfalls dem Mitarbeitertrust gehört.

Die Vergabe von neuem Eigenkapital für Unternehmen in Höhe von 550 Millionen Euro hat die Sparkassen-Finanzgruppe vorgesehen und verbindlich eingeplant. Ausgereicht werden die Finanzierungsmittel über die örtlichen Sparkassen oder die verbundeigenen dezentralen Beteiligungsgesellschaften. In die gleiche Richtung zielt der Mittelstandsfonds der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main (siehe Kreditwesen 6-2010).

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bonn, hat Anfang März 2010 eine Meldepflicht für Leerverkäufe verfügt, wonach Marktteilnehmer der BaFin Netto-Leerverkaufspositionen in ausgewählten Finanztiteln ab einer Schwelle von 0,2 Prozent mitteilen und ab 0,5 Prozent veröffentlichen müssen. Betroffen sind sämtliche Transaktionen, die wirtschaftlich betrachtet zu einer Netto-Leerverkaufsposition in Aktien von zehn Kreditinstituten (Aareal Bank AG, der Allianz SE, der Generali Deutschland Holding AG, der Commerzbank AG, der Deutsche Bank AG, der Deutsche Börse AG, der Deutsche Postbank AG, der Hannover Rückversicherung AG, der MLP AG oder der Münchener Rückversicherung AG) führen. Die Regelung tritt am 25. März 2010, null Uhr, in Kraft und gilt zunächst bis zum 31. Januar 2011, 24 Uhr. Die Maßnahme sei notwendig geworden, um im Bedarfsfall frühzeitig und schnell auf Basis einer deutlich verbesserten Informationsgrundlage gezielt gegen Leerverkäufe vorzugehen, die Gefahren für die ordnungsgemäße Durchführung des Wertpapierhandels und die Stabilität des Finanzsystems begründen.

Weitere 26,25 Prozent an der ukrainischen Bank Forum hat die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, erworben und somit ihren Anteil auf rund 89,3 Prozent erhöht. Die Aktien stammen aus dem indirekten Besitz von Leonid Yurushev, der mit dem Verkauf aus dem Aktionärskreis der Bank Forum ausscheidet. Zum Kaufpreis sowie weiteren Details der Transaktion wurden keine Angaben gemacht. Die Commerzbank hatte im März 2008 zunächst 60 Prozent der Aktien plus eine Aktie erworben und vor der jetzigen Transaktion rund 63 Prozent gehalten.

Für eine Summe von 253 Millionen Euro erwirbt die Bank of New York Mellon die Frankfurter BHF Asset Servicing GmbH. Verkäufer sind die BHF-Bank AG, Frankfurt am Main, und die Sal. Oppenheim jr. & Cie. S. C. A., Luxemburg. Ebenso geht die Frankfurter Service Kapitalanlage-Gesellschaft mbH (FSKAG), eine Tochter von BHF Asset Servicing, an das US-Institut über.

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